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Veröffentlicht am 10.06.2021

Erwartungen nicht erfüllt

Fräulein Mozart und der Klang der Liebe (Ikonen ihrer Zeit 4)
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Von Fräulein Mozart und der Klang der Liebe habe ich ehrlich gesagt viel erwartet. Nannerl war eine wundervolle Frau, die in ihrem Leben, für diese Zeit, einiges erlebt und erreicht hat. In dem Buch kam ...

Von Fräulein Mozart und der Klang der Liebe habe ich ehrlich gesagt viel erwartet. Nannerl war eine wundervolle Frau, die in ihrem Leben, für diese Zeit, einiges erlebt und erreicht hat. In dem Buch kam das leider nicht wirklich durch. Es geht um die Schwester von Wolfgang Amadeus Mozart welcher bereits in jungen Jahren ein Talent im komponieren und musizieren zeigt. Seine ebenso begabte Schwester hingegen, kann mit ihrem Talent leider nicht viel anfangen und muss sich den Gepflogenheiten der damaligen Zeit hingeben. Das die Liebe eine Rolle spielt, sagt schon der Name.
Leider kam mir genau das bei der Story etwas zu kurz. Der Schreibstil war gut und es ließ sich locker leicht lesen. Das dieses Buch nur aus einer Sicht geschrieben wird, ist angenehm und lässt einen in Nannerl hineinversetzen. Über die 400 Seiten begleiten wir sie von der Geburt bis hin zu ihrem ersten Kind und durch ein interessantes Leben. In dem Buch kommt ihre Liebe leider etwas zu kurz. Ich habe mir eine romantische Liebesgeschichte vorgestellt. Das ihr Geliebter so selten vorkam, war leider wirklich Schade denn die beiden verband so viel mehr als die Liebe. Es war insgesamt zu wenig Romantik und Liebe in dem Buch und es ging mehr um das Leiden der jungen Frau durch ihren Bruder der hier durch und durch schlecht dargestellt wird.
Im gesamten konnte ich mich nur schwer in das Buch rein finden und obwohl es angenehm geschrieben war, fehlt mir die Art eines Buches, welches mich in sich aufnimmt und nicht mehr loslässt. Alleine, dass ich den Namen des Liebhabers nicht mehr weiß zeigt, wie wenig einem in Erinnerung geblieben ist. Trotzdem finde ich, dass das Buch durchaus Potential hat nur ein wenig mehr in die Tiefe hätte gegangen werden können.
Die Spannung war auf einem Seichten stetigen Level ohne große Anstiege oder Abstiege. Durch die Jahreszahlen wurden wir gut durch die Jahre geführt und konnten uns vorstellen, wie viel Arbeitsaufwand es war, Mozart berühmt zu machen. Das finde ich angenehm und konnte dadurch sehr gut nachempfinden, wie viel Nannerl in ihrem Leben erlebt hat.
Das Ende des Buches war für mich persönlich sehr unbefriedigend, da hier nicht gezeigt wird, wie die Ehe verläuft und was aus ihren Kindern wird beziehungsweise aus ihrem Liebhaber. Das finde ich hier besonders schade, da hier sehr viel des interessanten Lebens weggenommen wurde. Eine Weiterführung der Geschichte wäre in dem Fall sinnvoll gewesen, da Nannerls Leben hier gerade einmal anfängt.
Die Charaktere habe ich lieb gewonnen. Besonders Nannerl als Protagonistin war eine angenehme Persönlichkeit. Sie zeigt eine Reife und auch emanzipierte Seite. Sie möchte mehr sein, als andere Frauen. Ihre beste Freundin ist da ein ebenso gutes Beispiel und das finde ich so toll. Die Frauen des Buches waren allesamt starke Persönlichkeiten. Die Verwandlung von der kleinen Nannerl die ihren Kopf nicht durchsetzen kann, zu einer jungen Frau, die sich ihren Pflichten nicht wiedersetzt um die Familie zu beschützen war hervorragend zu beobachten.
Der Liebhaber von ihr war leider wenig Präsent, dafür das es in dem Buch um die Liebe gehen sollte. Trotzdem war er ein angenehmer Mann, der jedoch nicht genug um die Liebe seines Lebens kämpft. Das ist aber bei seiner Arbeit für mich verständlich gewesen und er hat versucht, etwas zu erreichen.
Insgesamt war das Buch durchwachsen. Für mich war es kein Highlight und es gibt für mich ein wenig was zu bemängeln weswegen es nur drei Sterne gibt. Ich hatte mir bei einer so tollen Persönlichkeit einfach mehr erwartet als mir gegeben werden konnte.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein angenehmer aber langatmiger Auftakt einer Dilogie

Matching Night, Band 1: Küsst du den Feind? (Gewinner des Lovelybooks-Leserpreises 2021)
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Matching Night ist ein Jugendroman von Stefanie Hasse, der mich schlussendlich doch interessiert hat. Zunächst skeptisch konnte ich mich dann doch von einigen guten Rezensionen mitreißen lassen und was ...

Matching Night ist ein Jugendroman von Stefanie Hasse, der mich schlussendlich doch interessiert hat. Zunächst skeptisch konnte ich mich dann doch von einigen guten Rezensionen mitreißen lassen und was soll ich sagen, es ist ein solider Roman der angenehm zu lesen ist. Es geht um Cara welche aufgrund einer misslichen Lage einer Studentenverbindung beitritt und gemeinsam mit einem jungen Mann bestreitet sie Aufgaben um vollständig aufgenommen zu werden.
Grob gesagt ist das die Geschichte, nebenher geht es jedoch auch noch um eine verschwundene Anwärterin aus dem vergangenen Jahr und die Intrigen innerhalb der Studentenverbindungen. Insgesamt ist die Story der Geschichte jedoch darauf fokussiert, dass zwei junge Menschen gegenseitigen Geschlechts sich verlieben, also matchen sollen um in eine Verbindung aufgenommen zu werden. Die Hintergrundgeschichte mit dem verschwunden Mädchen ist eher nebensächlich weswegen das Ende und die Entwicklung und Zusammenführung der einzelnen Personen doch überraschend kam. Der Einstieg sowie die gesamte Matchingzeit waren für mich eher eintönig und langatmig. Mir fehlte leider die Spannung und die intensivere Bearbeitung des spannenden Teils, dem verschwundenen Mädchen. Das Ende hingegen war für mich spannend, also die letzten beiden Kapitel umfassend. Wer Freund, Feind und Verbündeter ist kommt erst dann raus. Vermutungen hatte man bereits vorab jedoch bestätigten sich die gesamten Vermutungen erst auf den letzten Seiten.
Der Schreibstil der Autorin hat mir hingegen gut gefallen. Das nur aus einer Perspektive geschrieben wird ist der Spannung förderlicher und ich konnte das Buch schnell und flüssig lesen. Hier bekommt das Buch eindeutig einen Pluspunkt.
Mein größter Pluspunkt sind die Charaktere. Sowohl die Hauptcharaktere als auch die Nebencharaktere waren sympathisch und interessant. Ich fühlte mich aufgenommen und in der Geschichte angenommen. Vor allem Cara, die das Beste aus ihrer Notlage macht, ist eine wundervolle Protagonistin die gerne begleitet wird. Ihre Entwicklung und ihren Scharfsinn zu beobachten lässt einen an der Geschichte dranbleiben. Sie hat eine gute Kombinationsgabe verschenkt jedoch auch zu schnell ihr Herz.
Ihr Match Joshua ist der typische Protagonist eines Teeniedramas. Ein Möchtegern Badboy der in eine Studentenverbindung möchte und dafür alles macht. Mir war klar, dass bei ihm irgendetwas nicht stimmen kann, nur wusste ich nicht, was mir an ihm nicht gefällt. Sie schienen augenscheinlich zu passen jedoch störte einen trotz allem irgendwas an deren Fakebeziehung. Schlussendlich hat er aber dazu beigetragen, dass das Buch am Ende überraschend und spannend war.
Tylor hingegen war mein Favorit. Er setzt sich für Cara ein und möchte sie beschützen. Gleichzeitig ist er unglaublich verliebt in sie was es schön macht. Es bringt etwas Drama mit in die Geschichte und führt ebenso dazu, dass die Story am Ende doch noch überraschend war und einen Cliffhanger hervorbrachte, der zum Lesen des zweiten Buches führt.
Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen und es ist ein solides Buch. Kein Jahres- oder Monatshighlight aber es ist ein Buch das man durchaus lesen kann. Es erhält von mir gute drei von fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

angenehme Lektüre für Zwischendurch

Das Buch der gelöschten Wörter - Der erste Federstrich
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Mary E. Garner schrieb mit „Das Buch der gelöschten Wörter“ einen Fantasy Roman mit dem der Leser in eine ihn bekannte und doch neue Welt eintauchen kann. Wir begleiten Hope die in ihren Vierzigern ist ...

Mary E. Garner schrieb mit „Das Buch der gelöschten Wörter“ einen Fantasy Roman mit dem der Leser in eine ihn bekannte und doch neue Welt eintauchen kann. Wir begleiten Hope die in ihren Vierzigern ist in die Bücherwelt wo sie versuchen muss mit ihren eigenen Sätzen böse gelöschte Wörter in etwas Gutes umzuwandeln. Dabei hilft ihr der gutaussehende Rufus mit seinen Kumpanen Lancelot und Guinevere die ihn begleiten. Verräter, Liebhaber und Intrigen gehören zu diesem Buch dazu.
Das Buch erstreckt sich über etwas mehr als 400 Seiten. Leider hat dieses Buch einen recht langsamen und zähen Einstieg der mich irgendwie nicht wirklich motiviert hat weiterzulesen. Für 400 Seiten hat mir der Einstieg bis sie das Ganze mit der Buchwelt erfährt etwas zu lange gedauert das ist jedoch meine ganz eigene Meinung. Sobald das Buch jedoch seinen Mittelpunkt erreicht beginnt der Spannungsbogen an Schwung aufzunehmen. Mir gefällt es sehr wie sie nach und nach mehr Verantwortung übernimmt jedoch ist es etwas übertrieben gewesen, dass sie allein diese Atemberaubenden Kräfte hat und sich das so unglaublich schnell verbreitet. Sie wird wie eine wahre und unbesiegbare Heldin dargestellt.
Der Hauptteil insgesamt hat mir gut gefallen, es war sowohl witzig als auch spannend und man fiebert heimlich für seinen Lieblingswalker mit wobei ich eindeutig jemanden im Blick habe. Mir hat es gefallen auch mal in eine der anderen Buchwelten einzutauchen. Vor allem Dracula konnte ich mir gut vorstellen. Ich hätte gerne mehr von den Welten gelesen da ja hauptsächlich alles an zwei Orten gespielt hat und der Leser nur selten und wenn kurz in eine andere Welt kommt.
Das Ende hatte für mich einige Stärken. Er lässt viele Fragen offen die einen animieren weiterzulesen. Was hat Rufus mit der Mutter von Hope zu tun. Wieso tauchte der Exfreund von ihr auf einmal auf und was ist mit Rufus Bruder. Ist er nun gut oder böse? Es könnte beides sein. Das sind jedoch gute Gründe für mich weiterzulesen und der Story noch weiter zu folgen. Weiterhin baute sich die Spannung am Ende positiv stark auf um dann in einem Knall zu explodieren und uns mit all diesen Fragen zurückzulassen.
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir recht gut. Er lässt sich flüssig lesen und ist wenig verwirrend. Mir gefällt es, dass sie nicht die Perspektiven gewechselt hat und wir nur aus der Sicht von Hope lesen durften.
Die Charaktere waren mir grundlegend sympathisch. Mit der Protagonistin konnte ich mich überhaupt nicht identifizieren jedoch schmälert das nicht die Sympathie für Hope. Durch ihr doch hohes Alter für eine Fantasy-Protagonistin konnte ich keinen direkten Zugang zu ihr bekommen. Wie bereits erwähnt wird sie fast schon als einzigartige Persönlichkeit gesehen die all das Böse verhindern kann. Das ist ein weiterer Grund warum ich nicht wirklich einen Draht zu ihr erhielt. Sie war zu perfekt für das Ganze und wir wissen alle, dass kein Mensch perfekt ist.
Rufus ist ein sehr interessanter und mysteriöser Charakter den ich gern habe. Er ist der ruhige Protagonist mit einem kühlen Kopf der es nicht bloß auf Frauen abgesehen hat. Mich wundert nur, was er mit der Mutter von Hope zu tun hat. Mir gefiel wie er mit den verschiedenen Charakteren interagierte und eine oberflächliche Beziehung zu Hope aufbaute.
Die Nebencharaktere wie Gwen und Lance mochte ich am meisten. Sie sind wie Sidekicks denen ich gerne zusehen würde wie sie mal miteinander streiten oder wie sie miteinander herumalbern. Die Nebencharaktere waren sehr gut ausgebaut und waren richtig platziert auch wenn am Ende einige Nebencharaktere zusammen kamen bei denen der Leser erst einmal unterscheiden muss wer länger bleibt und wer bloß ein Statist in diesem Buch ist.
Insgesamt hat mir das Buch recht gut gefallen. Es erhält gute drei von fünf Sterne von mir. Ich konnte nicht gut in das Buch rein finden, da es doch recht zäh voran ging und dann urplötzlich spannend war und die Protagonistin konnte ich einfach nicht in dieses Buch einordnen. Sie war sympathisch und gleichzeitig mit überragenden Fähigkeiten gesegnet. Das machte den Zugang, zusammen mit dem Alter, nicht einfach.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Leider nicht ganz die Erwartungen erfüllt

Das Joshua-Profil
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Das Joshua Profil ist ein weiterer Thriller den ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. Leider fällt es eher unter die mittelmäßigen Thriller welche ich bisher gelesen habe. In „Das Joshua Profil“ begleiten ...

Das Joshua Profil ist ein weiterer Thriller den ich von Sebastian Fitzek gelesen habe. Leider fällt es eher unter die mittelmäßigen Thriller welche ich bisher gelesen habe. In „Das Joshua Profil“ begleiten wir Max Rhode dessen Tochter entführt wird und er wird gezwungen eine Straftat zu begehen. Dabei kommen düstere Geheimnisse der Vergangenheit sowie Zukunft heraus. Wir lernen seine Familie und seine geringes Soziales Umfeld kennen. Innerhalb der 400 Seiten geht es um die Suche nach der Tochter Jola und das Lösen des Rätsels wer dahinter steckt.
Wie bereits erwähnt ist es eher ein mittelmäßiger Thriller wobei das meine persönliche Meinung ist die ich vertrete, da ich weiß, dass Herr Fitzek schon deutlich spannendere Bücher geschrieben. Im Gegensatz zu seinen anderen Büchern fand ich dieses Buch recht vorhersehbar was immer etwas Spannung herausnimmt. Vielleicht weil ich „die Blutschule“ bereits gelesen habe. Der Spannungsbogen ist recht flach gehalten und es zieht sich etwas in die Länge. Ich konnte nicht richtig in das Buch rein finden was es zusätzlich erschwerte mich in die Geschichte fallen zu lassen. Der Schreibstil hingegen hat mir recht gut gefallen. Er ließ sich flüssig lesen und das einzige was mich hier störte waren teilweise die Sichten, welche für mich vollkommen unnötig waren. Sie wirkten überflüssig wie beispielsweise die Frau von Max Rhode oder der befreundete Anwalt. Ich hätte viel mehr gerne auch die Sicht des Bruders mehr einbezogen der ja mit in dem Fall drin war.
Weiterhin hatte ich hierbei das Gefühl, dass der Leser viel weniger hinters Licht geführt wird. Die Sichten waren überflüssig und im Gegensatz zu seinen anderen Büchern konnten mich dieses Mal die Sichten nicht verwirren oder auf eine falsche Fährte führen weil es dafür zu offensichtlich war. Weiterhin fehlte mir im Bezug auf die Story dieses Mal leider auch der Aspekt, dass es Realitätsnah ist. Natürlich werden wir alle sicherlich überwacht aber das Auftragsmörder versuchen Böse Menschen auszuschalten bevor sie überhaupt böse werden ist doch zu weit hergeholt. Deswegen fehlte mir hier auch die Realität in dem Buch. Trotz der negativen Punkte kann ich sagen, dass ich das Buch trotz allem beendet habe und es kein vollkommener Reinfall war.
Die Charaktere bekommen einen dicken Pluspunkt von mir. Sie waren sympathisch und ich konnte mich in die Protagonisten rein fühlen. Vor allem Jola finde ich besonders stark als Charakter. Sie bekam immer mehr Anteile in dem Buch und obwohl trotz allem Max Rhode im Vordergrund steht fällt mir mehr zu Jola ein als zu Max. Für ihr Alter wird sie sehr klug und stark dargestellt was sich jeder für seine eigenen Kinder wünschen kann. Sie behält einen kühlen Kopf und trotz sicherlich großer Angst versucht sie klar zu bleiben. Deswegen ist Jola mein eindeutiger Favorit.
Max ist sympathisch, er hat einen gewissen psychologischen Tiefgang was mir gefällt. Hinter ihm steckt mehr als der liebende Vater. Sein Trauma aus der Kindheit wird im Laufe des Buches gut aufgegriffen und mit behandelt obwohl ein Großteil der Wahrheit erst zum Schluss herauskommt. Er entwickelt sich zwar wenig jedoch ist es in Anbetracht des Settings verständlich. Bezüglich seines Traumas entwickelt er ein gewisses Verständnis jedoch bleibt der Charakter in der kurzen Spanne gleich was keinesfalls schlecht ist.
Am Ende war ich nur etwas verwirrt wer nun schlussendlich zu der guten Seite gehörte und wer zu der schlechten Seite. Für mich habe ich eine Einteilung getroffen jedoch bleibt die Wahrheit jedem selbst überlassen.
Insgesamt ist es in den mittleren Bereich meiner Bücher einzustufen und erhält drei von fünf Sternen was in Anbetracht der Kritik noch gut ist. Die Story an sich hat mir leider nicht so gut gefallen jedoch trumpften die Charaktere mal wieder eindeutig auf. Ich weiß nicht ob ich es direkt weiterempfehlen werde da Sebastian Fitzek bereits tiefergehende Thriller geschrieben hat.

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Veröffentlicht am 21.03.2021

Passabler Abschluss

Am Horizont ein helles Licht
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Mit am Horizont ein helles Licht verabschiedet sich die Autorin Lesley Pearse von der Belle-Trilogie. Der Leser begleitet nun jedoch nicht die junge und tapfere Belle sondern deren Tochter Mariette, welche ...

Mit am Horizont ein helles Licht verabschiedet sich die Autorin Lesley Pearse von der Belle-Trilogie. Der Leser begleitet nun jedoch nicht die junge und tapfere Belle sondern deren Tochter Mariette, welche aus Neuseeland nach England ziehen muss. Aus einem Leben ohne fließendem Wasser rein in das Luxusleben Londons. Jedoch auch mitten rein in den zweiten Weltkrieg. In dieser Zeit muss die junge Mariette versuchen erwachsen zu werden und ihren eigenen Weg zu finden. Ob eine Rückkehr nach Neuseeland erfolgen kann ist dabei jedoch ungewiss.
Die Autorin schaffte hier wieder ein Kriegs-Setting wie es bereits im zweiten Band vorlag. Einzelne Gemeinsamkeiten tauchten auf und vor allem fällt dem Leser schnell auf, dass Mariette alles andere ist als ihrer Mutter ähnlich. Mit Belle begleiteten wir ein Mädchen von ihrer Jugend hinein in das Erwachsenenalter. Der Leser lernt sie lieben und dann wird er in Band drei auf einmal zu Mariette katapultiert, die nichts gemein hat mit ihrer Mutter. Die Unterschiede fallen einem sofort ins Auge und doch freut sich der Leser, wieder in die Welt von Belle und ihrer Familie einzutauchen.
Durch die Ähnlichkeit des Settings aus dem zweiten Band bekommt der Leser fasst schon ein Déjà-vu Erlebnis geliefert. Leider führt das jedoch auch dazu, dass die Spannung nicht so recht aufgebaut werden kann. Der Einstieg, bis es wirklich los geht zieht sich dabei noch um einiges in die Länge. Es werden neue Charaktere kennengelernt und alte rücken in den Hintergrund oder aber auch in den Vordergrund. Insgesamt war der Einstieg zäh und das obwohl der Schreibstil der Autorin sehr angenehm zu lesen ist.
Lesley Pearse schafft es, die alte und seltsam wirkende Ausdrucksweise von der damaligen Zeit so darzustellen, dass es sich leicht und locker lesen lässt. Die Seiten ziehen an einem vorbei und die 670 Seiten wirken nicht mehr wie ein großer Berg, der zu erklimmen ist. Deswegen mag ich ihren Schreibstil. Sie hat es geschafft, dem Leser das Setting und die damalige Zeit Leben einzuhauchen.
Nach einem etwas zähen Einstieg nimmt die Geschichte an Fahrt auf. Sie wird spannender und obwohl Mariette für meinen Geschmack zu viele Verehrer hat, wird es interessant, wen sie nun am Ende nimmt. Sie ist ganz und gar nicht Belle, sie hat nicht den einen an den sie denkt, es sind immer gleich mehrere, für die sie sich trotzdem nicht interessiert. Diesem Liebeswettstreit zu folgen ist unglaublich spannend und der Leser kann mit seinem Lieblingsverehrer mit fiebern. Neben der Liebesdramen geht es jedoch auch um den Krieg. Ein ständig präsentes Thema. Wir begleiten Mariette dabei, wie sie erwachsen wird und lernt, mit all den Gefahren umzugehen. Die Autorin beschreibt hierbei gut die gefahren und das Leid des Krieges. Mariette durchzieht dabei eine enorme Entwicklung in ihrem Denken, Handeln sowie im gesamten Charakter. All die Strapazen bewirkten, dass sie das Leben zu schätzen lernt.

Die Charaktere wurden wieder einmal sehr liebevoll gestaltet und durchdacht. Belle fehlt in der gesamten Geschichte als einer der Protagonisten. Mariette als ihre Tochter war mir von vorne herein recht unsympathisch. Sie ähnelt so stark Annie und hat ihre Wesenszüge in sich. Da Annie ein recht unsympathischer Charakter war, wird dies auch auf Mariette projiziert. Ihre Entwicklung ist, wie bereits erwähnt, eindeutig erkennbar. Sie wird von einer unreifen jungen Frau zu einer selbstständigen und auf andere bezogene Frau die ihr Leben für Kriegsverlierer aufgeben würde. Die Autorin durchdachte sie gut und Mariette hat eine gewisse Charaktertiefe. Charakterlich ist sie jedoch nicht wirklich sympathisch was es schwer macht, diese Entwicklung direkt positiv zu sehen.
Morgan ist ein wundervoller Protagonist, der in der Mitte des Buches zwischenzeitlich nicht präsent ist. Er taucht immer wieder einmal auf aber eigentlich schreibt der Leser ihn irgendwann ab. Da Mariette allgemein sehr viele schlechte Männer hatte denkt sich der Leser nicht viel dabei. Trotzdem hatte ich ihn immer im Hinterkopf. Kleine Anspielungen und Stellen machten ihn zu einem sympathischen Mann und das, obwohl er Fehler gemacht hat. Insgesamt war auch er ein interessanter Charakter bei dem jedoch kein große Veränderung oder Entwicklung erkennbar war.
Betrachten wir die Gesamtanzahl der Nebencharaktere die wir begrüßen und wieder verabschieden lässt sich erkennen, dass die Autorin hier auf viel Drama und Trauer gesetzt hat. Wir lernen unglaublich viele Personen kennen, die Mariette zunächst begleiten und daraufhin wieder verlassen. Trotz der kurzen Auftritte kann ich jedoch sagen, dass jeder einzelne eine wichtige Schlüsselrolle in der Entwicklung von Mariette spielte und deswegen unglaublich wichtig war. Noah und Lisette waren dabei einer meiner liebsten Charaktere.
Insgesamt war der dritte Band der Belle Trilogie ein gutes Buch. Es war angenehm zu lesen und die Charaktere waren insgesamt sehr gut dargestellt. Die einzelnen Figuren hatten alle einen tieferen Sinn für die Story. Trotzdem war es zunächst sehr langatmig und verlor dabei an Spannung. Am Horizont ein helles Licht ist ein solides Buch kann jedoch nicht mit den ersten beiden Bänden mithalten. Deswegen erhält es von mir 3 von 5 Sternen.
Lesley Pearse ist eine tolle Autorin von der ich mehr lesen werde. Sie hat einen angenehmen Schreibstil der einen durch die Geschichte führt und das Setting zum Leben erweckt. Ich kann sie und ihre Belle Trilogie auf jeden Fall weiterempfehlen. Vor allem die Bände eins und zwei sind unglaublich gut. Die drei Bände können alle Einzeln und auch unabhängig gelesen werden weswegen es sich auch anbietet erst einmal Am Horizont ein helles Licht zu lesen. Gespoilert würde der Leser dann jedoch werden.

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