Profilbild von DrAmaya

DrAmaya

Lesejury Star
offline

DrAmaya ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit DrAmaya über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.05.2021

So viel mehr als nur Bienen

Dancing with Bees
0

Das Buch “Dancing with Bees – Meine Reise zurück zur Natur” von Birgit Strawbidge Howard ist ein Sachbuch, in dem ich viel über Bienen, Hummeln, Pflanzen und die Natur im Allgemeinen gelernt habe – und ...

Das Buch “Dancing with Bees – Meine Reise zurück zur Natur” von Birgit Strawbidge Howard ist ein Sachbuch, in dem ich viel über Bienen, Hummeln, Pflanzen und die Natur im Allgemeinen gelernt habe – und doch ist es das irgendwie auch nicht. Das Buch kommt nicht als klassisches Sachbuch daher, sondern zeichnet sich dadurch aus, dass die Autorin auf liebevolle, mitreißende und auch sehr bildhafte Art und Weise von ihrer persönlichen Reise zurück in die Natur berichtet. Sie schafft es dabei auf sehr eindrucksvolle Art und Weise fachliche Informationen leicht verständlich zu beschreiben und den Lesenden zudem noch neugierig zurückzulassen. Bereits ab den ersten Seiten konnte ich auch bei mir beobachten, dass ich viel mehr auf die vielen Insekten auf meiner Terrasse geachtet habe und mich immer wieder freute, wenn ich etwas neues entdeckte.
Dabei geht es in dem Buch allerdings nicht nur um Bienen. Am Anfang habe ich mir kurzzeitig noch etwas Sorgen gemacht, da sehr viele Informationen über die unterschiedlichsten Bienenarten beschrieben wurden (es war aber stets absolut großartig zu lesen!). Doch schon bald vergrößerte sich der Fokus so dass man regelrecht miterlebt hat, wie man durch die Bienen auch mehr Aufmerksamkeit für die Pflanzen und die Umwelt selbst entwickelt.
Ich persönlich habe sehr viel gelernt. Nicht nur von den unterschiedlichen Bienenarten, sondern auch allgemeines über die Taxonomie und wie wilde Bienenvölker unterstützen kann, aber dass es auch hier einiges zu beachten gibt und man schnell das lokale Ökosystem stören kann, auch wenn man eigentlich glaubt etwas gutes zu tun. Außerdem habe ich mir einige weitere Literaturtipps notiert und sogar konkrete Empfehlungen für Pflanzen erhalten, die ich definitiv irgendwann auch mal pflanzen möchte :)
Ab und zu waren mir die Beschreibungen etwas zu langatmig oder der Fokus etwas zu weit, z.B. als der Lebensabend der Mutter der Autorin beschrieben wurde. Das lenkte mich leider etwas vom Kernthema des Buches ab, auch wenn es tolle Tipps gab, wie auch hier die Natur helfen kann.
Alles in allem ein absolut tolles Buch, das ich gern wieder in die Hand nehme und auch jedem empfehle, der sich gern in der Natur aufhält oder den Blick dafür verloren hat/wiederentdecken möchte. Insbesondere die Illustrationen haben es mir wirklich angetan. Allerdings wären entweder ein paar mehr davon, oder ein paar zusätzliche Fotos echt toll gewesen, um gleich zu wissen, wie genau die vielen unterschiedlichen beschriebenen Bienenarten denn jetzt tatsächlich aussehen. Trotzdem: unbedingt mal reinlesen :)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
Veröffentlicht am 13.04.2021

Ruhig, sensibel und bildgewaltig

Der Klang der Wälder
0

In “Der Klang der Wälder" von Natsu Miyashita entdeckt der junge Tomura durch Zufall den Beruf des Klavierstimmers, als er dem Klavierstimmer Itadori lauscht. Die Klänge, die Itadori dem Klavier entlockt, ...

In “Der Klang der Wälder" von Natsu Miyashita entdeckt der junge Tomura durch Zufall den Beruf des Klavierstimmers, als er dem Klavierstimmer Itadori lauscht. Die Klänge, die Itadori dem Klavier entlockt, lassen vor Tomuras innerem Auge die hohen, rauschenden Wälder seiner Kindheit entstehen und er entschließt sich, dieses Handwerk zu erlernen.
Bereits die ersten Seiten des Romans haben mich tief beeindruckt. Die sensible und ruhige Schreibweise der Autorin ist unaufdringlich und doch bewusst und bildgewaltig. Sie schafft es mit wenigen Worten Bilder und auch Gerüche zu vermitteln und den Lesenden so zum Träumen einzuladen. Dabei ist die Handlung selbst sehr ruhig. Die Entwicklung des Hauptcharakters Tomura zum Klavierstimmer steht im Vordergrund – es gibt kaum weitere Nebenschauplätze. Stattdessen geht es um den Prozess, in dem er lernt, dass Fleiß und Hingabe nicht alles sind, aber auch die Bewältigung von Selbstzweifeln. Das spannendste ist vermutlich das Treffen mit den beiden Zwillingsschwestern Kazune und Yuni, die in ihrem Klavierspiel nicht unterschiedlicher sein könnten.
Ansonsten begleitet man Tomura zu unterschiedlichen Terminen mit Kunden, bei denen Tomura auf der Suche nach dem perfekten Klang nicht nur lernt, wie unterschiedlich Klänge wahrgenommen und beschrieben werden. Sehr gern habe ich in diesem Rahmen die fast schon philosophischen Dialoge von Tomura und seinen Kollegen gelesen. Auch wenn es Vordergründig natürlich um den Beruf des Klavierstimmers geht, stehen insbesondere die Bodenständigkeit von Tomura und die Naturversiertheit immer wieder im Vordergrund.
Insgesamt lernt man aber nicht nur viele interessante Details über Klaviere und den Beruf des Klavierstimmers, sondern auch das Klavierspiel mit anderen Augen zu sehen, die Schönheit der Natur zu genießen und den Sinn des Lebens zu reflektieren.
Ich für meinen Teil bin weder Klavierspielerin noch sonderlich versiert, was Musik betrifft. Trotzdem habe ich die fast schon poetische Sprache und die Ruhe des Romans sehr genossen. Die Bilder- und Klanglandschaften, die die Autorin gezeichnet hat, bleiben mir vermutlich noch eine Weile in Gedanken. Ich kann dieses Buch also sehr empfehlen für Leute, die auch gern mal etwas ruhigeres lesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.04.2021

Lädt zum Träumen ein und motiviert zum Chaos im eigenen Garten

Wildes Paradies
1

Claudia Praxmayer beschreibt in “Wildes Paradies”, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann auf ihrem Grundstück im Chiemgau, Lebensräume für Pflanzen und Tiere schafft und wiederentdeckt. Ihr lebhafter Schreibstil ...

Claudia Praxmayer beschreibt in “Wildes Paradies”, wie sie gemeinsam mit ihrem Mann auf ihrem Grundstück im Chiemgau, Lebensräume für Pflanzen und Tiere schafft und wiederentdeckt. Ihr lebhafter Schreibstil und viele tolle Fotos haben mich als Leserin nicht nur sehr unterhalten, sondern auch zu unterschiedlichen Projekten inspiriert. Auch wenn ihre Beschreibungen sich auf ein großes und weitläufiges Grundstück beziehen, sind einige ihrer Projekte und Anregungen auch im Kleinen anwendbar, z.B. auch auf einer Terrasse. Sie schreibt unter anderem von dem Anlegen von Totholzhecken, Gemüsebeeten oder auch Seen. Außerdem schreibt sie von ihren Beobachtungen der Tier- und Insektenwelt in ihren neu geschaffenen Lebensräumen und ihre Begeisterung ist wirklich ansteckend.
Das Buch selbst ist mehr eine Art Erfahrungsbericht, als ein Ratgeber. Zwar bekommt man als Lesender ein paar nützliche Hinweise z.B. in Form von Infoboxen, aber praktische Anleitungen oder umfassende Erklärungen findet man hier nicht. Das Buch ist in meinen Augen insbesondere eine Bestätigung, die Natur einfach mal machen zu lassen und die Ergebnisse hinterher zu genießen.
Für mich war es wirklich eine tolle Lektüre und ich hoffe, dass dieses Buch viele dazu inspiriert, einfach mal innezuhalten und die Natur auf sich wirken zu lassen – aber auch die Natur einfach mal machen zu lassen. Für Interessierte am ökologischen Gärtnern ist dieses Buch eine tolle Empfehlung. Damit kann man wirklich toll abschalten, sich inspirieren lassen und einfach ein bisschen träumen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Thema
  • Tipps
  • Aufmachung
Veröffentlicht am 15.11.2020

Sehr vieles, aber definitiv kein Müll!

Zero Waste - so geht´s
2

Die Autorin Verena Klaus stellt in ihrem Buch “Zero Waste – so geht’s” auf 208 Seiten über 250 Tipps und Ideen vor, wie wir in unserem Alltag umweltbewusster und nachhaltiger Leben – auch ohne viel Müll ...

Die Autorin Verena Klaus stellt in ihrem Buch “Zero Waste – so geht’s” auf 208 Seiten über 250 Tipps und Ideen vor, wie wir in unserem Alltag umweltbewusster und nachhaltiger Leben – auch ohne viel Müll zu produzieren.
Das Cover des Buches finde ich persönlich etwas fehlleitend. Es geht ja beim Zero Waste nicht darum den bestehenden Haushalt komplett zu ersetzen. Pluspunkt für die Autorin: Genau darauf weist sie in ihrem Buch auch hin :) Ansonsten passt das Cover sehr gut, es wirkt gut strukturiert. Das erfüllt das Buch in jedem Fall.
Die Tipps in dem Buch umfassen die unterschiedlichsten Bereiche des Lebens, angefangen beim Haushalt, über Kosmetika, Kleidung, Wohnen, Familie und Feste bis hin zur Mobilität. Dabei habe ich als Leserin nie das Gefühl gehabt, belehrt zu werden. Der Schreibstil der Autorin hat eher etwas motivierend-inspirierendes. Sie fässt die Tipps auf Basis ihrer Erfahrungen im Alltag mit Kind und Kegel zusammen. Es wirkt somit sehr authentisch und auch nah. Die Tipps sind außerdem extrem einfach umzusetzen, man kann also sofort beim Lesen loslegen. Sehr gut sind auch die unterschiedlichen Rezepte, nicht nur für Reinigungsmittel, sondern beispielsweise auch für die Resteverwertung in der Küche.
Was ich persönlich außerdem sehr gut finde, ist, dass dieser kleine Ratgeber ein sehr schönes Inhaltsverzeichnis hat. Man findet also auch auf die Schnelle, wenn man sucht oder nachschlagen möchte. Außerdem folgen im Anhang des Buches hilfreiche Links und Adressen. Also alles sehr praktisch gestaltet.
Das Buch kann ich definitiv empfehlen. Es motiviert nicht nur zu einem nachhaltigeren Lebensstil, sondern bietet einfache Lösungen, dies direkt umzusetzen. Das Buch selbst ist natürlich auch klimaneutral hergestellt. Für mich waren leider nicht viele neue Tipps dabei, aber ein paar neue Sachen konnte auch ich dazulernen. Also definitiv lesen!

  • Einzelne Kategorien
  • Thema
  • Erzählstil
  • Cover
Veröffentlicht am 31.10.2020

Gehört für mich in die Schublade “Unbedingt lesen”

Schublade auf, Schublade zu
0

Auf 272 Seiten ermöglicht uns Dr. Jens Förster in seinem am 01.09.2020 beim Droemer Verlag erschienen Buch “Schublade auf, Schublade zu” einen Blick hinter unsere Vorurteile. Das Thema Vorurteile und Diskriminierung ...

Auf 272 Seiten ermöglicht uns Dr. Jens Förster in seinem am 01.09.2020 beim Droemer Verlag erschienen Buch “Schublade auf, Schublade zu” einen Blick hinter unsere Vorurteile. Das Thema Vorurteile und Diskriminierung ist seit jeher aktuell und wird es mit Sicherheit auch noch für eine Weile bleiben. In diesem Buch trägt der Autor Erfahrungen und Ergebnisse aktueller Forschung zu den Themenbereichen Vorurteile, Diskriminierung und Stereotype sowie bewusste und unbewusste Vorurteile zusammen. Er untermalt die unterschiedlichen Aspekte mit anschaulichen Beispielen, ohne jemals kritisierend zu wirken und ermöglicht somit dem Lesenden, sich einen eigenen Eindruck zu bilden.
Der Schreibstil des Autors ist wirklich toll, er versteht es sehr gut Forschung auf populärwissenschaftliche Weise darzustellen, ohne jemals flach zu wirken – was für mich als Wissenschaftlerin durchaus wichtig ist. Besonders der Humor ist gut gelungen und ermöglicht uns zudem nochmals einen anderen Blick auf die dargestellten Themen – mir wurde es zumindest niemals langweilig beim Lesen. Gleichzeitig schafft er es auch, die Lesenden zum Nachdenken zu bringen, insbesondere bei den Themen unbewusster Vorurteile und deren Auswirkungen.
Meiner Meinung nach sollte solch ein Buch fast schon zur Pflichtlektüre gehören – für jeden, ohne hier Schubladen einführen zu wollen. Auch wenn man nichts neues lernt, so hat man auch nichts verloren, denn das Buch gibt einen sehr guten Überblick und ist sehr unterhaltsam.
Fazit: Unbedingt lesen ;)

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere