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Veröffentlicht am 22.03.2020

Ein Fall aus der Vergangenheit wird in der Gegenwart gesühnt

1965 - Der erste Fall für Thomas Engel
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„Der erste Fall von Thomas Engel“, so wird dieser Kriminalroman beschrieben. Ich habe schon so einige gelesen. Aber das ist schon wieder etwas völlig anderes.
Thomas Engel beginnt seinen Polizeidienst ...


„Der erste Fall von Thomas Engel“, so wird dieser Kriminalroman beschrieben. Ich habe schon so einige gelesen. Aber das ist schon wieder etwas völlig anderes.
Thomas Engel beginnt seinen Polizeidienst ganz entgegen dem Willen seines Vaters, der mit Recht dagegen angeht. Aber zunächst gelingt es ihm nicht, sich dem Streben seines Sohnes zu widersetzen. Thomas wird Polizist und auch durch seinen Onkel gleich gut dort eingeführt. Abschluss als Lehrgangsbester und auch sonst ist er bestrebt, alles, was in seiner Macht stehende zu tun, um seinem Namen alle Ehre zu machen.
Das Jahr 1939 wird daneben gestellt, mit einem Mord an einem jungen Mädchen, Lotte, die damals ihr noch so junges Leben aushauchen musste, weil sie gerade am falschen Ort war zur falschen Zeit.
Thomas Engel will und muss diesen Mord aufklären und kommt einer wahren Flut von Ungereimtheiten auf die Spur, deren Weg viele seiner Kollegen kreuzen, die ihn ausbilden. Einschließlich seines Vaters. Die Kriegswirren der damaligen polnischen Zeit vermischen sich mit seinem Weg, der Jahrzehnte später diesen Mord mit aufklärt, der jetzt Spuren mit einem Mord in der Gegenwart aufzeigt.
Als sich die Puzzleteile um Thomas zusammen fügen und er in die Mühle der damaligen Arbeit der Polizei gerät, die eine Schlinge um seinen Hals zu legen scheint, wird Thomas bewusst, welch perfide Machenschaften an den Tag gelegt wurden, um fiktiven Tätern das Handwerk zu legen. Nicht immer waren es die wahren Täter. Aber einer musste die Schuld auf sich nehmen.
Nichts desto trotz kommt Thomas dem wahren Täter auf die Spur, nicht ohne Hilfe einer weiblichen Gehilfin, die ihm scheinbar irgendwie zufällig über den Weg läuft und ihm aufzeigt, dass es nicht nur immer geradeaus im Leben geht, sondern auch Umwege dazu führen, um ans Ziel zu kommen.
Die damalige Zeit um 1939 ist noch lange nicht gesühnt und auch Thomas muss das mit harter Wahrheit erkennen. Aber er ist nicht umsonst Polizist geworden! Er will den Täter finden!

Fazit: Ein Mord schon nach zwei Tagen im Polizeidienst entpuppt sich für Thomas in eine Reise in die Zeit seiner Vorfahren, um dort nach Parallelen zu suchen, die beide Fälle verbindet.
Eine Zeitreise für alle, die um 1965 geboren wurden, die immer noch mit einem Bein in der Vergangenheit festhängen, um ihre Wurzeln zu finden, um dann auf eigenen Beinen zu stehen!
Danke Thomas Christos für diesen Fall!

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Veröffentlicht am 09.03.2020

Eine junge Frau kämpft um die Ehre

Die brennenden Kammern
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Die junge Minou wächst in einer Zeit auf, die für Frauen nicht einfach ist. Trotz ihres jugendlichen Alters und ihrer Unerfahrenheit hält sie an ihrem Entschluss fest, die Ehre ihrer Familie wieder herzustellen. ...

Die junge Minou wächst in einer Zeit auf, die für Frauen nicht einfach ist. Trotz ihres jugendlichen Alters und ihrer Unerfahrenheit hält sie an ihrem Entschluss fest, die Ehre ihrer Familie wieder herzustellen. Der frühe Tod ihrer Mutter hat sie sehr belastet und sie fühlt sich für ihre Familie verantwortlich. Nachdem sie ihre alte Heimat verlassen muss, fasst sie in Toulouse neuen Mut und findet in Piet ihre große Liebe. Piet, der sich als Arzt erweist, ist vielseitig begabt und sinnt seinerseits nach Rache und Erfüllung.
Die Geschichte wird untermauert von der Suche nach dem geheimnisvollen Grabtuch, einer ehrwürdigen heiligen Bibel und dem Kampf zwischen den Katholiken und den Protestanten. Die Gefangenen in der Bastille und dem Überlebenskampf der Geschlechter werden hier leicht in Szene gesetzt. Auch erfährt die junge Minou endlich von ihrer wahren Herkunft. Ihre Nachbarin hatte ihr damals als Neugeborene das Leben gerettet und für sie und Bernard die Zukunft geebnet. Sie war nicht nur ein Kind vom Land! Doch all das, war ihr nicht wichtig. Sie hatte in Piet ihre Liebe gefunden und das, wofür sie gekämpft hatte, erreicht. Und ihre Lieben waren alle am Leben geblieben. Die Gerechtigkeit und Liebe hatten gesiegt. Und somit konnte sie mit freiem Herzen ihrer eigenen Familiengeschichte entgegen sehen.

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Veröffentlicht am 07.03.2020

Das Wasser gibt die Toten frei.

Frostland
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Schon in den ersten drei Kapiteln wird die ganze Brutalität dieses Buches offenbart.
Tomas Cramer fällt gleich mit der Tür ins Haus. Eine Vergewaltigung und zwei Mordfälle.
Dann kommt er zum eigentlichen ...

Schon in den ersten drei Kapiteln wird die ganze Brutalität dieses Buches offenbart.
Tomas Cramer fällt gleich mit der Tür ins Haus. Eine Vergewaltigung und zwei Mordfälle.
Dann kommt er zum eigentlichen „Aufräumen“ und nimmt die Puzzlesteine auseinander, die ihm von Antje Meiners und Frank Gerdes in die Hand gespielt werden..
An nachvollziehbaren Schauplätzen, die „farbig“ beschrieben werden, kann der Leser in akribischer Kleinarbeit mit den beiden Ermittlern, die auch noch eine alte Beziehungzueinander hinter sich lassen müssen, die Handlung verfolgen.

Natürlich geht es auch in diesem Fall, und das ist eigentlich typisch für einen guten Detektiv, nicht ohne Fettnäpfchen zu. Fast wird Frank Gerdes selbst Opfer einer kriminellen Vereinigung, die eigentlich nur ein „Mitbringsel“ im Buch von Tomas Cramer ist.
Der Leichenschmaus des toten Pfarrers eskaliert und Frank Gerdes trifft eine alte Freundin wieder, die einen der Hauptverdächtigen auch noch geheiratet hat.
Ein altes Opfer und ein ehemaliger Chefarzt kombinieren schließlich die richtige Spur, die Frank Gerdes weiterbringt. Der getötete Pfarrer und die Entdeckung seines Geheimnisses, kann nicht ungesühnt bleiben!

Babyhandel und Kokainschmuggel, kombiniert mit Immobilien-Betrug sind für die ach so beschauliche Insel Norderney doch ein wenig zu viel!

Diese beiden Kombinationen bringen Frank Gerdes schließlich auf die richtige Spur des Täters. Doch dann nimmt eine der Spuren eine ungeahnte Wendung...

Fazit: Wer David Cole („Wolves“) liest, wird Tomas Cramer lieben. Dramatik, viele Spuren und eine ungeahnte Wendung machen diesen Krimi zu einem Bestseller!

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Veröffentlicht am 10.12.2022

Auch ein Baumhaus hat ein Wunder

Sehnsucht nach Sunset Rock
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Die kleine Geschichte um Hazel und Nathan hat mir von Anfang an gut gefallen. Kleine, liebevoll eingearbeitete Details haben mich zu Anfang gleich in ihren Bann gezogen. Zwar hat es ein wenig gedauert, ...

Die kleine Geschichte um Hazel und Nathan hat mir von Anfang an gut gefallen. Kleine, liebevoll eingearbeitete Details haben mich zu Anfang gleich in ihren Bann gezogen. Zwar hat es ein wenig gedauert, bis Spannung aufkam, aber dennoch war der Lesestil flüssig und leicht lesbar.
Ich hätte mir ein wenig mehr "Natürlichkeit" erwartet, den Hauch des Waldes und auch die Bauarbeiten miterlebt, indem man mehr Details erfahren hätte.
Aber das hat der Geschichte keinen Abbruch getan.
Wer in dieser Zeit ein Buch für zwischendurch sucht, ist hier in Sunset Rock genau richtig.
Auf jeden Fall freue ich mich auf mehr davon!

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Hinter einem großen Mann steht eine Frau, die große Opfer gebracht hat!

Lady Churchill
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Schon zu Beginn des Buches wurde mir klar, dass ich hier etwas Besonderes in den Händen halte. Marie Benedict hat es geschafft, mich gleich in ihren Bann zu ziehen und ich erreichte es nicht, die ersten ...

Schon zu Beginn des Buches wurde mir klar, dass ich hier etwas Besonderes in den Händen halte. Marie Benedict hat es geschafft, mich gleich in ihren Bann zu ziehen und ich erreichte es nicht, die ersten Kapitel auch nur einen Wimpernschlag lang auch nur auf meinen Schoß zu legen.
Frauen hinter den Präsidenten, hochrangigen Persönlichkeiten, ganz gleich aus welchem Land oder von welcher Herkunft sie kommen, haben starke Frauen! Nur sie sind die Treiber ihrer Männer, die die ihnen den Rücken freihalten, dabei meist zu kurz kommen und doch am Ende ihres Lebens genau wissen, wer ihnen zu dieser Zeit mehr als nah gestanden hat.
Hier auch Clementine Churchill, die zu Beginn dieses Buches mehr als einmal versucht ist, diesen Mann, nicht heiraten will. Ein Mann, der später ein Verfechter mancher Kriegsstrategie ist, der der Vater einiger Kinder ist und nur von ihrer Stärke profitieren wird.
Sie begleitet ihn durch die ständigen Kriegswirren, die ihn mehr oder weniger von seinen eigentlichen Problemen ablenken, die auch Clementine einiges abverlangen und den Glauben in sich selbst und ihre Person mehr als einmal verzweifeln läßt.
Aber auch, als sie ihre Schicksalsschläge alleine wegstecken muss, weil sie anderen, wie sonst auch, den Rücken freihalten muss, ist sie in ihrer Trauer und ihrem Dasein alleine.
Und doch finden wir sie immer, wenn andere in ihr Leben treten, als eine Frau, die von anderen geachtet, geliebt und auch verehrt wird!
Dennoch ist sie sich treu geblieben! Sie hat stets ihre Person hinterfragt, als Ehefrau, als Mutter, als Tochter und als die, die sie eigentlich werden wollte!
Und sie hat es mehr als verdient, liebe Lady Churchill. Was für ein Buch, was für eine Frau, was für ein toller Blick in ein erfolgreiches Leben, dass so viele Wunden, Tränen und Opfer gekostet hat!
Dennoch ist sie sich treu geblieben! Sie hat stets ihre Person hinterfragt, als Ehefrau, als Mutter, als Tochter und als die, die sie eigentlich werden wollte!

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