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Veröffentlicht am 27.05.2021

was bedeutet es Mutter zu sein?

Der Verdacht
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„Der Verdacht“ von Ashley Audrain erschien am 29.03.2021 im Penguin Verlag.
Das Cover ist sehr auffallend kreiert, die roten Blumen auf graeum Grund fallen sofort ins Auge.

Blythe wurde als kleines Mädchen ...

„Der Verdacht“ von Ashley Audrain erschien am 29.03.2021 im Penguin Verlag.
Das Cover ist sehr auffallend kreiert, die roten Blumen auf graeum Grund fallen sofort ins Auge.

Blythe wurde als kleines Mädchen von ihrer Mutter verlassen, doch auch deren Mutter hat sie als junges Mädchen verlassen. Nun ist Blythe erwachsen verheiratet und selbst Mutter, doch Muttergefühle kann sie keine empfinden. Sie ist zerfressen von Selbstzweifeln und den hohen Ansprüchen die alle an sie haben. Sie kann keine Bindung zu ihrer Tochter Violet aufbauen. Violet ihrerseits entwickelt ein distanziertes Verhältnis zu ihrer Mutter, Zuneigung zeigt sie nur dem Vater gegenüber. Dann geschieht ein Unglück, das alles verändert, die Ehe von Blythe und die Familie.

Mit „Der Verdacht“ hat die Autorin keinen seichten Familienroman geschrieben, dafür ist das Thema zu komplex, teilweise wirkt die Geschichte im Genre Thriller beheimatet. Offen und schonungslos widmet sich Audrey Audrain dem Tabuthema Mutterliebe, wenn keine Bindung zwischen Mutter und Kind entsteht, sie beleuchtet es von allen Seiten. Sie gibt einen guten Einblick in die Gefühls- und Gedankenwelt, durch die gewählte Erzählform. Blythe schreibt alles nieder und erzählt das Geschehen ihrem Ehemann, Rückblicke in die Vergangenheit ihrer Mutter und Großmutter runden das Erzählte ab.
Ashley Audrain besitzt einen ausgefeilten Schreibstil, der fesselt und emotional mitreißt, so entfacht sie ein Kaleidoskop an Gefühlen. Es entsteht eine Atmosphäre die zwischen spannend und bedrückend hin und her schwankt.

Fazit: Der Autorin ist ein bemerkenswertes Debüt gelungen, ein Tabuthema über das immer noch viel zu häufig geschwiegen wird, und in seiner ganzen Bandbreite zu beleuchten. Sie zeigt auf wie prägend Erlebnisse der Kindheit sein können, wie sie unser Leben beeinflussen können. Mich konnte die Geschichte, einer Frau die fast am Muttersein zerbricht, fesseln und emotional packen.
Ich gebe meine absolute Leseempfehlung für diesen besonderen Familienroman.





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Veröffentlicht am 22.04.2021

Fritz und Emma, unversöhnlich?

Fritz und Emma
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„Fritz und Emma“ von Barbara Leciejewski erschien am 15.03.2021 im Ullstein Verlag.

2 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs kommt Emmas geliebter Freund Fritz endlich nach hause. Sie sind schon lange ein ...

„Fritz und Emma“ von Barbara Leciejewski erschien am 15.03.2021 im Ullstein Verlag.

2 Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs kommt Emmas geliebter Freund Fritz endlich nach hause. Sie sind schon lange ein Paar, am gleichen Tag geboren, die Heirat ist so gut wie beschlossen. Doch von einem Tag auf den anderen wird die Hochzeit abgesagt, irgendetwas Schlimmes scheint vorgefallen zu sein, doch was? Sie sprechen ab da nicht mehr miteinander, gehen sich aus dem Weg. Niemand im Dorf weiß warum, nach 70 Jahren fragt auch keiner mehr. Doch als 2019 ein neuer Pfarrer mit seiner Ehefrau Marie ins Dorf kommt, fängt sie an Fragen zu stellen. Sie findet einiges heraus und möchte die beiden gerne wieder miteinander versöhnen. Dabei haben Marie und Ihr Ehemann genügend eigene Probleme, denn Marie fühlt sich einsam, unausgefüllt ohne Anstellung. Jakob dagegen blüht förmlich auf als Dorfpfarrer und Seelsorger.

Barbara Leciejewski hat die Handlung in zwei Zeitebenen aufgebaut, die Geschehnisse von damals setzen sich Stück für Stück zusammen, zeigen langsam die Umstände auf, welches Ereignis Fritz und Emma entzweit hat. Die Autorin gibt auf der anderen Seite einen guten Einblick in dörfliche Leben, wie leicht oder schwer es fallen kann seinen Platz in der Dorfgemeinschaft zu finden. In die Handlung hat sie zusätzlich einige zeitgeschichtliche Ereignisse eingewoben, dadurch wirkt die Erzählung sehr realistisch.
Die Charaktere sind sehr gut ausgearbeitet, besitzen Ecken und Kanten. Die Dorfbewohner wirken authentisch, besonders die älteren Einwohnerinnen hat sie mit vielfältigen Eigenschaften bestückt, von schrullig mit harter Schale bis liebenswert und sympathisch ist alles dabei.
Der Schreibstil ist sehr lebendig und abwechslungsreich. Die Autorin trifft die leisen Töne, sie baut punktgenau Gefühle und Emotionen ein, ohne ins Kitschige abzudriften. Erzählt wird aus Sicht verschiedener Protagonisten
innen, so ergeben sich gute Einblicke in deren Gefühle und Gedanken.
Fazit: Barabara Leciejewski trifft die leisen Töne besonders gut. Ich konnte in die Geschichte vollkommen eintauchen, mitfiebern, einige Stellen haben mich tief berührt. Das Dorfleben mit seinen Bewohnern*innen, den„Alteingessenen“ und „Zugezogenen“, mit der harten Schale, oder schrulligen, habe ich alle vor mir gesehen. Obwohl es keine Wendungen oder große Überraschungen in der Handlung gibt, sind die tragischen Umstände was damals geschah, fesselnd dargestellt. Für mich ein gelungener Wohlfühlroman, der mich sehr gut unterhalten hat, den ich deshalb gerne weiter empfehle.

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Veröffentlicht am 16.04.2021

Aleydis Geschichte fesselt bis zum Ende

Die große Lombarden-Box
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Die große Lombarden - Box von Petra Schier erschien am 02.02.2021 als Hörbuch im Audiobuch Verlag.
Laufzeit: 37 Std. Sprecherin Brigitte Carlsen

Bei der Lombardenbox handelt es sich um eine Trilogie.

Es ...

Die große Lombarden - Box von Petra Schier erschien am 02.02.2021 als Hörbuch im Audiobuch Verlag.
Laufzeit: 37 Std. Sprecherin Brigitte Carlsen

Bei der Lombardenbox handelt es sich um eine Trilogie.

Es geht um die junge Aleydis Golatti, Ehefrau des Geldverleihers Nicolai Golatti, der nach kurzer Ehe ermordet aufgefunden wird. Diesen Mord gilt es aufzuklären, denn es sieht anfangs wie Selbstmord aus. Der würde Aleydis um ihr Erbe berauben. Die Ermittlungen des beauftragten Gewaltrichters bringen Unglaubliches zu Tage. Zukünftig hat es Aleydis mit Neidern, der entfernten Verwandtschaft und Intriganten zu tun. Einzig dem Gewaltrichter Vinzenz van Clewe kann sie voll und ganz vertrauen. Gibt es ein neues Glück für Aleydis und den ihr anvertrauten Mündel?


Petra Schier hat ein besonderes Gespür für fesselnde Handlungen. Sie versteht es hervorragend Historisches mit der Dramaturgie der Handlung zu verweben, integriert viele kleine Details zu den damaligen Bräuchen, Kleidung, Nahrungsmittel, Verhaltenskodex und Aberglauben. Der Plot setzt sich aus verschiedenen Elementen zusammen, Krimi, historisches und etwas Romantik.
Die Charaktere sprühen vor Lebendigkeit, sind mit viel Liebe bis ins kleinste Detail ausgearbeitet. Auch die Nebenfiguren sind sehr gut ausgearbeitet, besitzen Charisma, Ecken und Kanten.
Der Schreibstil ist ausführlich, abwechslungsreich und fesselnd. Er zeichnet sich durch einen gewandten Umgang mit Worten aus.
Erzählt wird in wechselnder Ich – Erzählperspektive aus Sicht von Aleydis und Vinzens, so nimmt der Leserin / Hörerin direkt an ihren Gedanken und Gefühlen teil und sitzt bei Ihren Schagabtauschen und Streitgesprächen in erster Reihe. Es wird ein Kaleidoskop an Gefühlen freigesetzt.
Die Sprecherin Brigitte Carlsen verfügt über eine enorme Bandbreite subtiler Charaktereigenschaften. Ihre ausdrucksstarke Stimme nimmt den Hörer*in mit in die Roman – Landschaft, selbst den Kölner Dialekt mimt sie exzellent.


Fazit: Für mich sind die mehr als 37 Std. Hörzeit wie im Flug vergangen. Petra Schier konnte mich mit ihrer Trilogie begeistern und bestens unterhalten. Die historischen Besonderheiten sind herausragend recherchiert und sehr unterhaltsam in die Geschichte eingebaut. Sie hat die Welt rund um Aleydis, ihre Familie zum Leben erweckt. Mit Brigitte Carlsen ist dem Verlag ein Glücksgriff gelungen. Die Sprecherin haucht dem Ganzen zusätzlich Leben ein, ihre ausdrucksstarke Stimme hat mich bestens unterhalten. Ich gebe meine absolute Hörempfehlung für diese historische Geschichte mit Kriminalanteil und etwas Romantik.

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Veröffentlicht am 02.04.2021

Carolins Rache

VANITAS - Rot wie Feuer
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„VANITAS -Rot wie Feuer“ von Ursula Poznanski erscheint am 01.04.2021 im Verlag KNAUR.
Das Cover passt hervorragend zur Reihe und leuchtet dem Titel entsprechend in Rot.

Carolin hat das Versteckspiel ...

„VANITAS -Rot wie Feuer“ von Ursula Poznanski erscheint am 01.04.2021 im Verlag KNAUR.
Das Cover passt hervorragend zur Reihe und leuchtet dem Titel entsprechend in Rot.

Carolin hat das Versteckspiel satt, sie verlässt Wien, kehrt nach Frankfurt, der Heimat des Karpin – Clans, zurück. Sie dreht den Spieß um, sie läuft nicht mehr davon, sie will Rache. Da sie die Gewohnheiten des Karpin – Clans, ihre Schwächen kennt, sowie über verfeindete Clans bestens bescheid weiß, webt sie ein Netz aus Intrigen rund um den Karpin – Clan. Reicht das um sich selbst zu retten? Bleibt ihr Treiben verborgen?.......

Nahtlos knüpft der dritte Band der VANITAS – Reihe an den zweiten Teil an. Die Autorin hat einen absolut spannenden, fesselnden Handlungsstrang gewoben, der mit unvorhersehbaren Wendungen aufwartet. Sie schafft von Anfang an eine spannungsgeladene Atmosphäre, lässt dem Leserin kaum Zeit zu Atem zu kommen. Die Fallen die Carolin den Clanmitgliedern stellt, wirken sehr realistisch, sind teils blutig, jedoch nicht blutrünstig, da die Autorin vieles der Fantasie des Lesersin überlässt.
Der Schreibstil ist sehr ausführlich, reißt emotional mit und lässt sich sehr flüssig lesen. Erzählt wird in einem energievollem Tempo, das die Geschichte stetig vorantreibt.
Die Charaktere sind ausgezeichnet ausgearbeitet, besitzen Charisma, wirken lebensecht und einige der Charaktere sind so eiskalt, dass einem das Blut in den Adern gefrieren lässt.

Fazit: Ein spannender, fesselnder Abschluss der VANITAS – Reihe, der mich mehr als einmal atemlos werden lies. Nichts für schwache Nerven, denn es wird an einigen Stellen blutig. Unverblümt erzählt die Autorin den Rachefeldzug ihrer Protagonistin. Die Frage ob sich Carolin schuldig macht, oder die Clanmitglieder die Ereignisse verdient haben, darf sich jeder selbst beantworten. Von mir gibt es eins klare Leseempfehlung, für diesen mitreißenden Thriller – Abschluss. Ich wurde bestens unterhalten, mich konnte der Abschluss der Reihe begeistern.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Der Dämon ist zurück

Die 12 Häuser der Magie
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„Die 12 Häuser der Magie – Schicksalsretter“ von Andreas Suchanek erschien am 25.02.2021 im Drachenmond – Verlag.
Das Cover ist ein Eyecatcher besticht mit seiner Farbbrillanz, er vervollständigt die ...

„Die 12 Häuser der Magie – Schicksalsretter“ von Andreas Suchanek erschien am 25.02.2021 im Drachenmond – Verlag.
Das Cover ist ein Eyecatcher besticht mit seiner Farbbrillanz, er vervollständigt die Trilogie.

Die magische Gesellschaft steht am Abgrund, der Dämon konnte entkommen. Die Freunde versuchen unabhängig voneinander das zweite Regnum abzuwenden. Verräter habe sich auf die Seite des Dämons geschlagen, es scheint kein Entrinnen zu geben. Vielleicht gelingt es den Freunden wenn sie die Hintergründe entschlüsseln. Langsam schwindet jegliche Hoffnung, denn sie finden Unbegreifliches heraus! Gibt es eine Rettung?

„Schicksalsretter“ ist der Abschluss der „Die 12 Häuser der Magie“ - Reihe, ohne Kenntnis der ersten beiden Teile sollte die Geschichte nicht gelesen werden.
Der 3. Teil schließt nahtlos an das Ende des 2. Teils an. Der Einstieg gelingt, dank der kleinen Erinnerungshilfen die in die Handlung eingebaut wurden, sehr schnell. Das Setting ist sehr facettenreich, die Handlung strotzt vor überraschenden Wendungen. Es gibt kaum Verschnaufpausen die Spannung bleibt die ganze Zeit erhalten, durch Schauplatzwechsel am Ende jedes Kapitels.
Der Schreibstil ist wortreich, lebendig, lässt sich sehr flüssig lesen. Erzählt wird aus Sicht vieler verschiedener Protagonisten, so bekommt der Leserin einen guten Bezug zu ihnen.
Die Charaktere sind gut ausgearbeitet, haben sich weiterentwickelt, sind gereift.

Fazit: Ein spannendes, mit überraschenden Wendungen gespicktes Ende der Trilogie. Einmal mehr konnte mich Andreas Suchanek mit seiner fantastischen Geschichte sehr gut unterhalten. Er beherrscht das Konzept der überraschenden Wendungen exzellent. Die Mini – Cliffhanger, die durch die Schauplatzwechsel, am Ende jedes Kapitels entstanden sind, haben zusätzlich Spannung aufgebaut. Ein gutes Stilmittel. Ich bin begeistert, auch das Ende ist für mich schlüssig. Ein muss für alle Fans der Reihe, ich kann sie allen Urban – Fantasy Lesern
innen empfehlen.

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