Cover-Bild Stay away from Gretchen
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20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: dtv Verlagsgesellschaft
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 528
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783423282598
Susanne Abel

Stay away from Gretchen

Eine unmögliche Liebe – Roman

Eine große Liebe in dunklen Zeiten

Der bekannte Kölner Nachrichtenmoderator Tom Monderath macht sich Sorgen um seine 84-jährige Mutter Greta, die immer mehr vergisst. Was anfangs ärgerlich für sein scheinbar so perfektes Leben ist, wird unerwartet zu einem Geschenk. Nach und nach erzählt Greta aus ihrem Leben – von ihrer Kindheit in Ostpreußen, der Flucht vor den russischen Soldaten im eisigen Winter, der Sehnsucht nach dem verschollenen Vater und ihren Erfolgen auf dem Schwarzmarkt in Heidelberg. Als Tom jedoch auf das Foto eines kleinen Mädchens mit dunkler Haut stößt, verstummt Greta. Zum ersten Mal beginnt Tom, sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter zu befassen. Nicht nur, um endlich ihre Traurigkeit zu verstehen. Es geht auch um sein eigenes Glück.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.04.2021

sehr interessantes Thema

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"Stay away from Gretchen " von Susanne Abel behandelt eigentlich mehrere Themen , das zentrale Thema ist aber das Umgehen mit den sogenannten " Brown Babys " Kinder von afroamerikanischen Eltern, die während ...

"Stay away from Gretchen " von Susanne Abel behandelt eigentlich mehrere Themen , das zentrale Thema ist aber das Umgehen mit den sogenannten " Brown Babys " Kinder von afroamerikanischen Eltern, die während der Besatzungszeit mit einer deutschen Frau ein Kind gezeugt haben.

Sicherlich ist dies eine fiktive Geschichte, die sich aber in der Realität genauso zugetragen haben könnte.

Tom Monderath, ein bekannter Nachrichtensprecher, macht sich Sorgen um seine Mutter, die immer dementer wird. Als er eines Tages Briefe bei ihr findet, die an eine gewisse Marie gerichtet sind, recherchiert er und kommt hinter eine Geschichte, die mehr als berührend ist. Diese Geschichte seiner Mutter wird in immer abwechselnden Kapiteln mit der Gegenwart erzählt. Gerda lernte in der Nachkriegszeit einen farbigen Amerlikaner namens Bob kenen und lieben und wurde schwanger von ihm . Ihre Tochter Marie, wurde, nachdem Bob wieder in seine Heimat musste, Gerda entrissen und später zur Adoption freigegeben.

Viele dieser Kinder sind damals in die USA zurückgeführt und zur Adoption freigegeben worden, weil man meinte, ihnen dmit einen Gefallen zu tun. Wie sehr die Mütter, aber auch die Kinder unter diesen Maßnahmen litten, kann man nur erahenen.

Mir hat dieses Buch nicht nur wegen dem interessantenThema gut gefallen, sondern auch , weil es sehr gutgeschrieben ist. Spannend, aber auch humorvoll und auch berührend wird von dem Schicksal Maries, aber auch von ihrer Mutter Greta und ihrem Sohn Tom berichtet, was es mit ihnen gemacht hat und ihr Leben mitbestimmt hat.

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Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein fesselnder Roman über ein relativ unbekanntes Thema

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Inhalt: Köln 2015. Der bekannte Nachrichtensprecher Tom Monderath kümmert sich vor allem um sich selbst. Als bei seiner Mutter eine beginnende Demenz festgestellt wird, ist es ihm ziemlich lästig, sich ...

Inhalt: Köln 2015. Der bekannte Nachrichtensprecher Tom Monderath kümmert sich vor allem um sich selbst. Als bei seiner Mutter eine beginnende Demenz festgestellt wird, ist es ihm ziemlich lästig, sich so oft um sie kümmern zu müssen. Doch als er in einer alten Kiste Briefe und Fotos aus der Nachkriegszeit entdeckt, auf denen unter anderem ein dunkelhäutiger GI zu sehen ist, wird er neugierig und beginnt sich eingehender mit der Vergangenheit seiner Mutter auseinanderzusetzen. Je mehr er erfährt, desto besser kann er ihre immer wieder aufkommende Traurigkeit, die auch sein eigenes Leben beeinflusst hat, verstehen.

Meine Meinung: „Stay away from Gretchen - Eine unmögliche Liebe“ hat mich von Anfang an gefesselt. Susanne Abel erzählt auf zwei Zeitebenen, die sie geschickt miteinander verknüpft. Der Schreibstil ist mitreißend und die Charaktere sind authentisch und bildhaft beschrieben, dass ich beim Lesen ein Bild vor Augen hatte und mich in sie hineinversetzen konnte.
Zu Anfang habe ich mich noch über den selbstverliebten und arroganten Tom aufgeregt, doch nach und nach merkt man immer mehr, wie viel ihm seine Mutter bedeutet und welche Auswirkungen ihre tragische Vergangenheit auch auf sein Leben und seine Entwicklung hatte.
Greta mochte ich besonders gern. Ihre forsche und direkte Art, die sie sich trotz ihres Kummers bewahrt hat, machen sie sehr liebenswert und ihre Lebensgeschichte hat mich sehr berührt. Die Kindheit im Krieg, ihre Begeisterung für Hitler, die Flucht aus Ostpreußen, der Neuanfang in Heidelberg, das Warten auf den vermissten Vater und schließlich die unmögliche Liebe und deren tragische Folgen.
Das Buch spricht verschiedene Themen an, wie z.B. Flucht, Rassismus, der Brown Baby Plan, Verlust und Demenz, und alle wurden von der Autorin gut recherchiert. Beeindruckt haben mich die Beschreibungen, die Gretas langsames Vergessen und ihr Eintauchen in die Vergangenheit beschreiben. Wer schon Erfahrungen mit Demenzkranken gemacht hat, wird sicher einige Verhaltensweisen wiedererkennen. Das Ende ist vielleicht etwas zu viel des Guten und etwas unrealistisch, gefiel mir aber trotzdem.

Fazit: Ich habe das Buch regelrecht verschlungen. Ein fesselnder und gut recherchierter Roman, der ein bisher relativ unbekanntes Thema der deutschen Nachkriegszeit beschreibt und näher bringt.

Veröffentlicht am 25.04.2021

Eine Liebe die nicht sein darf

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Die Geschichte der verbotenen Liebe zwischen der jungen Vertriebenen Greta und dem Army Soldaten Bob konnte mich von Anfang bis Ende begeistern. Greta war nicht nur eine sehr authentische Protagonistin, ...

Die Geschichte der verbotenen Liebe zwischen der jungen Vertriebenen Greta und dem Army Soldaten Bob konnte mich von Anfang bis Ende begeistern. Greta war nicht nur eine sehr authentische Protagonistin, auch war ihre ganze Art und Einstellung zum Leben sehr erfrischend und machte sie gleichzeitig sehr liebenswürdig. Auch bekam ich Mitleid mit ihr, wenn die Handlung, welche in Gretas Jugend und ihrem Leben als betagte Dame spielt, dann in jene Gegenwart wechselte, in der sie eine alte und zutiefst gebrochene Frau ist. Ihr Sohn Tom, der alles daran setzt, seine Mutter auf Umwege besser kennenzulernen, aber zeitgleich sehr eingespannt in seinem Job ist, war anfänglich ein echt grober Kerl, den man aber im Laufe der Handlung auch besser verstehen lernt. Die Autorin Susanne Abel hat es geschafft, mich mit der Handlung komplett in ihren Bann zu ziehen. Ihre Schreibweise ist flüssig und die Länge der Abschnitte in Vergangenheit und Gegenwart waren stets angenehm, dennoch habe ich mir Manchmal gewünscht, weniger über Tom und dessen Eskapaden zu erfahren und mehr von Greta und ihrer Vergangenheit zu lesen. Dennoch ist es ihr zugleich gelungen, eine runde und sehr tragische Liebesgeschichte zu erzählen, welche ich so schnell nicht vergessen werde. Die Covergestaltung passt hervorragend zum Inhalt und rundet den Gesamteindruck ab.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Berührend und fesselnd

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Tom Moderath ist ein erfolgreicher Kölner Nachrichtensprecher und entsprechend berühmt ist der, von sich ziemlich überzeugte Anchorman. Seine Mutter Greta, die jenseits der 80 ist, besucht er nur selten, ...

Tom Moderath ist ein erfolgreicher Kölner Nachrichtensprecher und entsprechend berühmt ist der, von sich ziemlich überzeugte Anchorman. Seine Mutter Greta, die jenseits der 80 ist, besucht er nur selten, obwohl sie auch in Köln lebt, aber dann kommt der Tag, an dem er seine Mutter, die völlig orientierungslos auf der Autobahn rumfuhr abholen muss. Es zeigt sich, dass sie eine Demenz entwickelt hat und das stellt den Mittvierziger vor etliche Probleme. Greta ist der Mittelpunkt der Geschichte. Das zeigt sich spätestens beim Zeitsprung in den zweiten Weltkrieg. Wie sie und ihre Familie durchhielten und was sie aushalten mussten, wie ihr Weg nach Heidelberg führte und was dort alles geschah, wird nach und nach berichtet. Durch die Wechsel in 2015 wird Tom deutlich, dass damals irgendwas Bewegendes passiert sein muss und so beginnt der Journalist tiefer zu graben, auch wenn seine Mutter irgendwann nichts mehr dazu sagen will und kann. Dabei wird deutlich: Ein recht unbekanntes Kapitel deutscher Nachkriegsgeschichte hat Auswirkungen bis heute.

Zunächst war ich ja schon skeptisch, denn der Untertitel „Ein unmögliche Liebe“ – naja, ich bin nun einmal nicht so der Freund von Liebesgeschichten, daher die Zweifel. Dennoch hat mir irgendwas gesagt, dass ich das Buch kaufen sollte und das habe ich dann auch getan. Zum Glück, denn ich bin echt begeistert von dieser Geschichte. Sie greift so viele interessante und brisante Themen auf und ist dennoch nicht überladen. Der Roman hat mich berührt, gefesselt und teilweise auch fassungslos den Kopf schütteln lassen. Da sind die Ereignisse während des Krieges, aber auch der Umgang mit den Flüchtlingen und den dunkelhäutigen GI´s und manchmal auch das Verhalten von Tom, der mit seiner Bekanntheit, vor allem zu Beginn des Buches, sehr oft unrühmlich umgeht, um es mal vorsichtig zu formulieren. Aber er fängt sich ja nach und nach und bedient nicht mehr sämtliche Klischees und das Verständnis für seine Unsicherheiten wächst. Mit der Zeit habe ich ihn sogar ins Herz geschlossen, denn so arrogant und unangenehm wie er zu Beginn war, so empathisch und engagiert ist er später. Zudem muss man ihm zugutehalten, dass die Situation ja auch wirklich alles andere als leicht ist. Allein schon die Demenz der Mutter ist ein schwerer Schlag, doch dann tun sich ja nach und nach noch mehr Abgründe auf. Und Tom hat es nicht leicht bei seinen Recherchen in eigener Sache, obwohl er tatkräftige Unterstützung erhält, und dass ausgerechnet von einer Frau, die er eigentlich nicht mag…

Zugegeben: Ich war zwar nicht schon nach den ersten Seiten Feuer und Flamme, aber lange gedauert hat es auch nicht. Dabei musste ich feststellen, dass mich der Zeitstrang in der Vergangenheit, während und nach dem zweiten Weltkrieg, extrem gefesselt hat, während jener in 2015 erst ein wenig Fahrt aufnehmen musste. Die Flucht aus Ostpreußen, Gretas Angst um den Vater, die Probleme eine Wohnung zu finden und das Fraternisierungsverbot sind aber auch wirklich sehr fesselnd. Ich will hier gar nicht allzu sehr in die Tiefe gehen, um Leser nicht zu spoilern.
Und dennoch: Rassismus in der US-Armee und der Umgang mit „Brown Babys“ spielen eine zentrale Rolle – eine ganz schön heftige Geschichte, die mir in ihrer Tragweite im Vorfeld so nicht bekannt war.

Wie erwähnt hat mich das Buch einfach extrem gut unterhalten, und bei all den schwierigen Themen gab es auch immer wieder lustige Momente und Dinge, die einem einfach ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Der Schreibstil ist extrem flüssig, bildhaft und somit leicht zu lesen, wenngleich die Inhalte oft schwer verdaulich sind. Die Charaktere sind authentisch gezeichnet, vor allem bei Greta hat mich das tief beeindruckt, denn sie zeigt wie die Erinnerungen so langsam schwinden und was das für die Betroffenen bedeutet. Gefallen hat mir sehr, dass die Autorin auch original Ausschnitte von Texten und Nachrichten einbaut.

Ich will auch gar nicht noch mehr Worte verlieren, denn ich kann dem Buch in der Rezension so und so nicht gerecht werden, aber ich empfehle diesen emotionalen Roman, der mir sicher noch lange im Gedächtnis sein wird, gerne weiter!

Veröffentlicht am 15.04.2021

Hände weg von deutschen Fräuleins

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Jeden Abend schaut die 85jährige Greta Nachrichten. Nicht, weil sie die Weltpolitik interessiert, vielmehr möchte sie ihren Sohn Tom, den Nachrichtensprecher, sehen. Greta lebt seit dem Tod ihres Mannes ...

Jeden Abend schaut die 85jährige Greta Nachrichten. Nicht, weil sie die Weltpolitik interessiert, vielmehr möchte sie ihren Sohn Tom, den Nachrichtensprecher, sehen. Greta lebt seit dem Tod ihres Mannes allein in einer großen Altbauwohnung in Köln-Porz, Tom nur weniger Kilometer entfernt in einem schicken Penthouse in der City. Als vielbeschäftigter Journalist hat er nicht viel Zeit für die Mutter. Deshalb kommt es ihm äußerst ungelegen, als er eines Nachts einen Anruf von der Polizei bekommt: seine Mutter wurde orientierungslos in ihrem Auto 400 Kilometer entfernt von Köln aufgegriffen und ins örtliche Krankenhaus eingeliefert, Diagnose: Demenz.
Tom glaubt zunächst an eine Fehldiagnose, doch dann muss er sich eingestehen, dass seine Mutter ihre Krankheit meisterhaft vor ihm versteckt und überspielt hat.
In einem zweiten Handlungsstrang erleben wir Greta als kleines Mädchen bis ins Erwachsenenalter. Aufgewachsen in Ostpreußen, musste sie mit ihrer Familie vor den russischen Besatzern fliehen. Ohne Vater, denn der ist an der Front. Was sie auf der Flucht erleben, ist unmenschlich und als Flüchtlinge sind sie nirgendwo willkommen. Ihr Ziel ist Heidelberg, Oma Gustes Heimat. Dort leben sie zunächst mehr schlecht als recht in einem Gartenhäuschen, doch alles ist besser als was sie zuvor ertragen mussten.
In Heidelberg lernt Greta den jungen schwarzen GI Robert Cooper kennen. Zunächst beäugt sie den Besatzer misstrauisch, doch er ist nett zu ihr und hilft ihr eines Tages, als sie von einer Gruppe Jugendlicher überfallen wird. Mit der Zeit entwickelt sich aus der Freundschaft mehr, doch natürlich müssen sie ihre Gefühle füreinander geheim halten, denn bei den Deutschen sind „Amiliebchen“ verhasst. Die Amerikaner haben sogar eine Broschüre für die in Deutschland stationierten Soldaten herausgegeben, „Stay Away from Gretchen“, in der sie die Soldaten vor den mit Syphilis infizierten deutschen Frauen warnen.
Mit fortschreitender Demenz lebt Greta immer mehr in der Vergangenheit. Eines Tages sucht sie in einem Kindergarten nach „Marie“. Tom beginnt die Wohnung seiner Mutter zu durchsuchen und findet das Foto eines dunkelhäutigen Kleinkinds. Er stellt fest, dass er herzlich wenig über die Vergangenheit seiner Mutter weiß und beginnt Nachforschungen anzustellen...
„Stay away from Gretchen“ ist ein äußerst packender Roman, den ich regelrecht verschlungen habe. Man merkt, dass die Autorin mit dem Thema Demenz vertraut ist. Gleichzeitig bringt sie uns ein Stück Zeitgeschichte nahe. Das Buch ist hervorragend recherchiert, die zitierten Reden und Schriftstücke werden durch das angehängte Literaturverzeichnis belegt. Absolute Leseempfehlung!

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