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Veröffentlicht am 26.04.2021

Das Lied der Krähen

Das Lied der Krähen
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Kaz Brekker ist in ganz Ketterdam bekannt für seine einfallsreichen Tricks und seinen rasanten Aufstieg im Barrel. Doch als er einen Auftrag bekommt, den er nicht ablehnen kann, sucht er sich ein Team ...

Kaz Brekker ist in ganz Ketterdam bekannt für seine einfallsreichen Tricks und seinen rasanten Aufstieg im Barrel. Doch als er einen Auftrag bekommt, den er nicht ablehnen kann, sucht er sich ein Team aus Verbrechern und Außenseitern zusammen, um in das sicherste Gefängnis der Welt einzubrechen - und möglichst lebend wieder hinauszukommen.

Aber schaffen sie wirklich das Unmögliche? Oder sind sie zu starke Einzelkämpfer, um jetzt gemeinsam den Auftrag zu erfüllen, während jeder von seinen eigenen Beweggründen angetrieben wird?

Zu Beginn dauert es ein wenig, bis man sich in Ketterdam zurechtfindet. Obwohl man diese Welt schon aus der Grisha-Reihe kennt, ist Kerch ganz anders als Rawka. Und das Barrel hat seine ganz eigenen Regeln, an die man sich erst gewöhnen muss.
Auch die Protagonisten sind sehr unterschiedlich und es ist faszinierend, wie anders sie das Barrel wahrnehmen. An die Perspektivwechsel gewöhnt man sich recht schnell und man schließt die Figuren ins Herz, wodurch man umso stärker mitfiebert. Gerade bei den Figuren, die eine gemeinsame Vergangenheit haben, ist es umso wichtiger, das man beide Seiten der Geschichte kennt.
Trotzdem ist man nicht allumfassend informiert, wodurch es spannend bleibt und man immer wieder überrascht wird. Gerade auch was Kaz' Pläne und Ideen angeht.
Zwischenzeitlich hat man das Gefühl, man kommt bei all den Namen und neuen Erkenntnissen nicht mehr mit, wodurch man sich den Figuren noch näher fühlt, da diese teilweise auch nicht bestens informiert sind und man gemeinsam viel neues lernt.
Auch ist es schön, das man einen kleinen Einblick in die Entwicklung Rawkas bekommt, obwohl die Geschichte nicht in Rawka spielt. Trotzdem erfährt man etwas darüber, was nach der Grisha-Reihe passiert ist, was ein netter Nebeneffekt ist.
Das die Geschichte im Verbrechermilieu angesiedelt ist, sorgt für einen zusätzlichen Nervenkitzel, auch wenn man deswegen ein wenig länger braucht, um mit den Protagonisten warm zu werden. Vor allem ist es aber faszinierenend, da sie alle so unterschiedlich und einzigartig sind. Sie alle sind Überlebende und vom Leben gezeichnet. Ihre Skepsis gegenüber allem und ihre Vorsicht, was das Vertrauen zu anderen angeht, sind gewöhnungsbedürftig und gleichzeitig spannend, weil es keine Protagonisten gibt, die so sind wie diese Truppe. Und dafür liebt man sie auch. Und auch das sie alle aus unterschiedlichen Ländern kommen, sorgt dafür, das man mehr über die gesamte Welt und nicht nur über ein einzelnes Land erfährt, weswegen man auch die einzelnen Kulturen und ihre Weltsicht besser verstehen kann.
Das Ende ist total überraschend und man bekommt immer wieder eine eigene Naivität vor Augen geführt. Leigh Bardugo geht nicht zimperlich mit ihnen Figuren um und das sorgt mehrfach dafür, das dem Leser das Herz stehen bleibt. Vielleicht ist sie ja doch eine echte Grisha.
Ihr gelingt es, die spannenden Szenen gut über den Roman zu verteilen, sodass man zwischendurch immer mal wieder Luft holen kann. Gleichzeitig kann man das Buch kaum aus der Hand legen und will unbedingt wissen, wie es weitergeht.
Die Autorin hat eine so gut durchdachte und funktionierende, heterogene Welt erschaffen, die man nur ungern wieder verlässt, weil sie so faszinierend ist. Leigh Bardugo gehört allmählich definitv zu meinen Lieblingsautoren.

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Veröffentlicht am 22.04.2021

Lodernde Schwingen

Lodernde Schwingen
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Wieder einmal befinden sich Alina und Mal auf der Flucht und versuchen, wieder zu Kräften zu kommen. Ihr Kampf scheint aussichtslos und jeder ihrer Verbündeten scheint eigene Pläne und Motivationen zu ...

Wieder einmal befinden sich Alina und Mal auf der Flucht und versuchen, wieder zu Kräften zu kommen. Ihr Kampf scheint aussichtslos und jeder ihrer Verbündeten scheint eigene Pläne und Motivationen zu haben.

Kann es ihnen dennoch gelingen, den Dunklen zu besiegen? Oder wird der Versuch ihr Untergang sein?


Zu Beginn ist es geht anstrengend, da Alina ungewohnt düster ist, was wohl auch an ihrer körperlichen Verfassung liegt. Dadurch liest es sich etwas schwerfälliger, zumal nicht allzu viel geschieht und man wenig davon mitbekommt, was der Dunkle gerade tut.
Umso faszinierender ist die Verbindung, die zwischen Alina und dem Dunklen besteht und durch die sie einander besuchen können. Dadurch bleibt das Knistern zwischen ihnen präsent und steigert die Spannung. Zumal die beiden mit Abstand die interessantesten Figuren der ganzen Reihe sind.
Der Autorin gelingt es, den Leser immer wieder zu überraschen und den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten, sodass man das Buch kaum aus den Händen legen kann.
Das Ende ist dann doch ganz anders als erwartet und erhofft. Vielleicht liegt das auch einfach daran, welche Figuren man ins Herz geschlossen hat. Das viele Entwicklungen unrealistisch sind, ist vorherschon aufgefallen. Zwar wird das eine oder andere halbwegs sinnvoll erklärt, ist aber insgesamt so unwahrscheinlich, das man es nicht glauben kann. Oder möchte.
Leider verbringt man insgesamt nur sehr wenig Zeit in Gegenwart des Dunklen, obwohl er so faszinierend ist. Mehr als einmal macht er deutlich, das er nicht einfach nur der Böse ist und das auch Alina ihren Anteil an einigen Entwicklungen hat. Gemeinsame Zeit hätte den beiden gut getan, zumal sie ein echtes Powercouple abgegeben hätten.
Die Reisen sind teilweise ein wenig zu lang Geräten,da zwischenzeitlich nur wenig passiert. Aber das über den Figuren schwebende Damoklesschwert sorgt für die nötige Spannung, um dabei zu bleiben. Zumal man auf bestimmte Entwicklungen hofft.
Es dauert definitiv zu lange, bis man endlich wieder Nikolai wieder begegnet. Seine lockere und einnehmende Art hat man schon vermisst, zumal Mal kein wirklicher Ersatz ist. Dafür ist er zu ernst und abweisend.
Leider sind diesmal auch einige der Todesfälle, ob es sich um nahestehende Figuren handelt oder nicht, eher Recht distanziert beschrieben. Es wirkt ein wenig abgebrüht und dadurch entsteht ein Distanz zwischen Alina und dem Leser und den Ereignissen bzw den anderen Figuren und das ist schade. Wenn es absichtlich gemacht wurde, hätte man damit mehr spielen müssen, es stärker einbringen müssen.
Das Ende wirkt dann schon ein wenig konstruiert und unrealistisch und vor allem unpassend in Bezug auf die Entwicklungen, die die Figuren durchgemacht haben. Denn, wie Alina mehrfach richtigerweise feststellt, ist sie nicht mehr das Mädchen von damals, das als Kartografin in die Schattenflur segelte. Das scheint man am Ende vergessen oder verdrängt zu haben, um ein möglichst schöne Ende zu finden. Nur verfehlt es genau deswegen seine Wirkung.

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Veröffentlicht am 17.04.2021

Eisige Wellen

Grischa: Eisige Wellen
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Alina und Mal sind dem Dunklen nur knapp entkommen und suchen ihr Glück in der Flucht in die Fremde. Nur haben sie die Entschlossenheit und den Ehrgeiz des Dunklen unterschätzt, der zu ihrem Leidwesen ...

Alina und Mal sind dem Dunklen nur knapp entkommen und suchen ihr Glück in der Flucht in die Fremde. Nur haben sie die Entschlossenheit und den Ehrgeiz des Dunklen unterschätzt, der zu ihrem Leidwesen nicht in der Schattenflur seinen Leben ließ.

Schon bald muss Alina feststellen, das nicht alles so ist, wie es scheint und jeder seine eigenen Ziele und Interessen zu verfolgen scheint. Wem kann sie noch trauen? Und wird sie mächtig genug sein, um sich dem Dunklen entgegen zu stellen und zu siegen?


Gerade durch den Prolog findet man schnell in die Geschichte und er füllt gut die Zeit zwischen den beiden Bänden aus. Zu Beginn bleibt es offen, ob der Dunkle überlebt hat oder nicht und man fiebert darauf hin, endlich Gewissheit zu haben. Denn obwohl er der Böse ist, ist er einer der faszinierendsten und interessantesten Figuren der Reihe. Szenen zwischen Alina und dem Dunklen knistern vor lauter Spannungen und man kann der Geschichte in diesen Moment nicht mehr entkommen.
Im Verlauf der Geschichte wird man immer wieder aufs Neue überrascht, wodurch die Spannung aufrechterhalten wird und man immer vorsichtiger wird, wenn es darum geht Figuren oder ihren Aussagen zu vertrauen. Dadurch schließt man neue Figuren aber auch nur sehr zögerlich ins Herz. Vor allem Nikolai gelingt es, das Leserherz zu erwärmen und Szenen mit ihm sind das genaue Gegenteil von denen mit dem Dunklen. Er ist charmant und lustig und macht einen kecken Eindruck. Mit ihm ist es der Autorin gelungen, einen Gegenpart zum Dunklen zu entwickeln. Eine Rolle, die Mal leider nie erfüllen konnte. Zumal seine Fähigkeiten ein wenig beängstigend und übertrieben wirken. Und das, obwohl es Grisha gibt, die dein Herz zum Stillstand bringen können.
Mal macht trotzdem noch eine negative Entwicklung durch und man hat fast Mitleid mit Alina, weil sie trotz allem so sehr an ihm hängt. Umso faszinierender sind ihre Kräfte und wie sie deren volle Ausmaße erforscht. Man kann es sich bildlich vorstellen, was am guten Schreibstil der Autorin, aber auch an der fantastischen Sprecherin liegt.
Gerade das letzte Fünftel des Hörbuchs lässt einen nicht mehr los. Bis zu einem gewissen Punkt kann man es vorhersehen, aber die genaue Umsetzung überrascht dann doch und lässt einen sprachlos zurück. Man fiebert mit den geliebten Figuren mit und muss voller Schrecken den Ausmaß der Macht es Dunklen erleben. Und gleichzeitig ist man sich nicht sicher, auf wessen Seite man steht, denn trotz aller schlimmen Taten wirkt es, als würde man noch immer nicht verstehen, warum er tut, was er tut.
Gerade diese fantastische Konstruktion von Gut und Böse, von schwarz und weiß in all ihren Schattierungen dazwischen, macht diese Reihe so lebendig und spannend, das man sie nicht mehr aus den Händen legen mag.

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Veröffentlicht am 13.05.2021

Grisha - Goldene Flammen

Goldene Flammen
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Alina Starkova ist als Waise gemeinsam mit ihrem besten Freund Maljen in einem Waisenhaus aufgewachsen. Als sie alt genug sind, gehen sie zum Militär und werden dort ausgebildet. Alina wird eine Kartografin. ...

Alina Starkova ist als Waise gemeinsam mit ihrem besten Freund Maljen in einem Waisenhaus aufgewachsen. Als sie alt genug sind, gehen sie zum Militär und werden dort ausgebildet. Alina wird eine Kartografin. Doch als sie mit ihrer Einheit die dunkle Flur durchqueren sollen, ein Band aus Finsternis, das Ravka in zwei Teile spaltet, werden sie von den dort lebenden Monstern angegriffen.

Maljen und Alina wären beinahe gestorben, wäre da nicht das Licht, das aus Alina hervorbrach. Denn sie ist eine Grisha und nicht nur irgendeine. Sie ist die Sonnenkriegerin und in ihrer Macht liegt die Vernichtung der Dunkelheit.

Der Dunkle, der mächtigste Grisha ganz Ravkas, nimmt sie unter seine Fittiche und bildet sie aus. Aber kann Alina wirklich eine jahundertalte Dunkelheit bezwingen?


Es dauert ein wenig, bis man sich in Ravka zurechtfindet und mit den Regeln dort vertraut macht. Gleichzeitig ist es aber ganz gut, das schon recht früh die Ereignisse einsetzen, da man Alina gleich in ihrer vertrauten Umgebung kennenlernt.
Die Beziehung zwischen Maljen und Aline bleibt dem Leser ein Rätsel, da sie zwar eine gemeinsame Vergangenheit haben, im Laufe des Buchs aber nicht allzu engen Kontakt zueinander haben. Die wenigen Erinnerungen aus der Vergangenheit vermitteln zwar ein gutes Bild über ihre Beziehung, aber als Leser bekommt man kein Gefühl dafür.
Umso elektisierender sind die Szenen zwischen Alina und dem Dunklen. Gegensätzlicher könnten zwei Menschen nicht sein und gleichzeitig passen sie sehr gut zueinander und man findet schon bald sein OTP.
Immer wieder gibt es längere Abschnitte, in denen nicht wirklich etwas relevantes passiert. Dafür lernt man die Grishas und ihre Welt besser kennen, da sich diese von dem Leben einfacher Soldaten unterscheidet.
Gleichzeitig gelingt es der Autorin, den Spannungsbogen aufrechtzuerhalten und den Leser zum Ende hin zu überraschen. Man hat das Gefühl, das alles möglich ist und genau das befürchtet man dann auch.
Aber auch die Sprecherin sorgt dafür, das man sich gänzlich in die Geschichte fallenlassen kann. Ihre angenehme Stimme sorgt für Kopfkino und sie bringt Alina Gefühle so glaubhaft herüber, das man sich darin verlieren kann.
Einige Figuren bleiben einem ein Rätsel, weil man weder sie noch ihre Beweggründe einzuschätzen vermag und man sich, ebenso wie Alina, ständig fragt, ob man dieser Figur jetzt vertrauen kann oder nicht.
Vor allem aber macht Teil 1 Lust auf mehr und Band 2 wird definitiv folgen .

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Touched - die Macht der ewigen Liebe

Touched
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Remy, Asher und Lucy sind auf der Flucht vor Remys Großvater Franc und seinen Männern. Gleichzeitig suchen sie nach einem geeigneten Plan, um Remys und Lucys Vater aus Francs Fängen zu befreien, während ...

Remy, Asher und Lucy sind auf der Flucht vor Remys Großvater Franc und seinen Männern. Gleichzeitig suchen sie nach einem geeigneten Plan, um Remys und Lucys Vater aus Francs Fängen zu befreien, während ihre Mutter Laura im Koma liegt. Haben die Freunde eine Chance, lebend aus der Sache herauszukommen?


Direkt von Beginn an ist man wieder in der Geschichte und suchtet quasi die Seiten. Remy hat man wirklich ins Herz geschlossen und umso mehr leidet man mit ihr, wenn ihr wieder mal etwas schlimmes zustößt.
Anfangs befindet sich das Trio noch auf der Flucht. Der Autorin gelingt es, entsprechend der Situation eine Spannung zu erzeugen, die einen an die Geschichte fesselt und man kann das Buch kaum mehr aus den Händen legen.
Gerade von der Charakterentwicklung lebt diese Reihe aber auch, wobei dies eben nicht nur bei den Protagonisten bemerkbar ist. Durch diese Entwicklung verändert sich das Gefüge untereinander stetig, wodurch es nicht eintönig oder langweilig wird, selbst wenn gerade keine große Handlung passiert.
Immer wieder wird man überrascht, weil es zu neuen Erkenntnissen kommt und man allmählich hinter die Geheimnisse der Heilerinnen und Beschützer kommt.
Im Gegensatz zu manch anderer Geschichte bekommt man hier auch eine Erklärung dafür, warum die Figuren handeln, wie sie handeln. Das macht es viel realistischer, gerade weil die Welt nicht schwarz und weiß ist, nicht gut und böse. Gleichzeitig kann man sich dadurch eine eigene Meinung bilden und sich für eine Seite entscheiden.
Obwohl es ein Reread für mich ist und ich das Ende kannte, haben mich die letzten Kapitel wieder in ihren Bann gezogen. Es ist überraschend und unglaublich spannend, ohne die Figuren wirklich unrealistisch erscheinen zu lassen. Und das, obwohl es sich hier um übernatürliche Wesen handelt. Aber gerade dieses Menschliche sorgt dafür, das man sich so gut mit ihnen identifizieren kann.
Das Liebesdreieck ist wirklich gut gelungen und es gibt diesmal keine offensichtlich richtige Wahl, was es sowohl Remy als auch dem Leser erschwert. Vor allem aber sind die Gefühle auf normalem Weg gewachsen und nicht von jetzt auf gleich entstanden, was es realistisch macht. Und obwohl mittlerweile in allen möglichen Geschichten Liebesdreiecke vorkommen, ist dieses erfrischend und spannend.

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