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Veröffentlicht am 14.08.2021

Die Arena

Die Arena: Grausame Spiele
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Was für ein mega geniales Buch! Eigentlich reicht das schon pauschal aus für die Rezension, denn mehr als schwärmen geht eigentlich nicht.
Ich hatte mit einem Buch gerechnet, das ähnlich der Tribute von ...

Was für ein mega geniales Buch! Eigentlich reicht das schon pauschal aus für die Rezension, denn mehr als schwärmen geht eigentlich nicht.
Ich hatte mit einem Buch gerechnet, das ähnlich der Tribute von Panem ist. Irgendwie ist der Klappentext schon in diese Richtung. Allerdings habe ich mich da deutlich getäuscht, denn dieses Buch hier ist krasser. Es ist noch böser, noch gewalttätiger und einfach heftig. Ich lese wirklich gerne Thriller, die gerne auch sehr blutig sein dürfen, aber die sind schon irgendwie nichts gegen dieses Buch. Wenn man bedenkt, dass “Die Arena” ein Jugendbuch ist. Dann sich darein zu versetzen, dass man dieses Genre liest, macht es einfach noch heftiger. Der Klappentext ist tatsächlich noch recht harmlos gehalten. Es sterben einige Charaktere und das auf nicht auf oberflächliche Weise. Was dann mit diesen Leichen passiert, wird auch noch mal sehr deutlich klar gemacht. Und genau hier finde ich es für ein Jugendbuch dann doch zu heftig. Für mich als Erwachsene ist es okay. Zwar unglaublich gruselig und man mag da gar nicht drüber nachdenken, aber dennoch für eine Fiktion sehr gut gemacht.

Wobei diese Fiktion einer Zweiklassen-Gesellschaft gar nicht mal so weit hergeholt ist. Nur dass die Autorin es noch mal extra übertrieben hat und dort eine extreme Kluft reingeschrieben hat. Ich hoffe sehr, dass es sich so nie zuspitzen wird, obwohl vieles in diese Richtung deutet. Leider. In meinen Augen hat sie es aber sehr gut und sehr glaubwürdig gemacht. Ich finde, sie schreibt generell sehr gut. Sie hat mich absolut in ihren Bann gezogen und das schon auf den ersten Seiten.
Es passt einfach alles perfekt zusammen. Sei es die kreative Welt, die sie erschaffen hat. Diese Welt, die wirklich bis ins kleinste Detail erklärt wird. Oder die Charaktere, die an der richtigen Stelle sind. Perfekt durchleuchtet. Auch wenn es viele sind, die stellenweise nur kurz da sind, sind sie richtig gut in Szene gesetzt. Und dann noch generell das ganze Buch. Die Idee, die dahintersteckt und vor allem auch die Aussage, die sie damit treffen möchte. Alle Menschen sind gleich! Und genau hinter diese Aussage stehe ich nämlich auch. Die Autorin ist gleich noch viel mehr sympathischer als sowieso schon.

Sehr interessant sind die Kapitel gehalten. Es erzählt aus zwei Sichten. Einmal aus der Sicht von Ben, der ein Pure ist. Und dann noch aus der Sicht von Hoshiko, die ein Dreg ist und in der Arena auftreten muss. Der Wechsel der Sichten lässt uns Leser noch mal tiefer in die jeweiligen Welten eintauchen. Ich mag es sehr, wenn ein Autor / eine Autorin es schafft die Charaktere so unterschiedlich zu schreiben, dass es wirklich unterschiedliche Sichtweisen sind. Mit unterschiedlichen Gefühlen, Tiefen und so weiter. Da diese beiden Charaktere nun auch noch komplett in anderen Welten leben und entsprechend anders ihr Leben erleben, macht es das Ganze noch viel spannender. Die Autorin hat diesen Teil mit einer absoluten Perfektion gemacht. Teilweise sind die Kapitel nicht mal eine Seite lang, da sie so zwischen den beiden Charakteren hin und her springt. Klingt jetzt vielleicht etwas merkwürdig, aber es ist mega gut gemacht.

Dieses Buch ist der 1. Band einer Dilogie und ich wusste schon bei den ersten Kapiteln, dass ich den zweiten Band unbedingt lesen muss. Meine Erwartung ist einfach wahninnig hoch an den zweiten Band. Ich hoffe sehr, dass er das einhalten kann.

Von mir eine absolute Leseempfehlung für dieses Buch. Aber bitte beachte, dass dieses Buch nichts für schwache Nerven ist.

Veröffentlicht am 03.08.2021

Der Astronaut

Der Astronaut
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Ich bin ein absoluter Fan von “Der Marsianer” und da war es einfach klar, dass ich das neuste Buch von Andy Weir lesen muss. Ja, muss. Es war schon irgendwie so ein innerer Drang. Und vor allem auch ein ...

Ich bin ein absoluter Fan von “Der Marsianer” und da war es einfach klar, dass ich das neuste Buch von Andy Weir lesen muss. Ja, muss. Es war schon irgendwie so ein innerer Drang. Und vor allem auch ein mega Gefühl, wenn der Autor, den man so gut in Erinnerung hat, ein neues Buch auf den Markt wirft. Es ist von dem Autor auch erst das dritte Buch, das in Deutschland erschienen ist. Es ist also eine echt gute Leistung, dass er mir jetzt schon so sehr ins Gehirn gebrannt ist. Natürlich war meine Erwartung extrem hoch.
Das Buch beginnt schon sehr genial. Als Erstes bemerkt man wieder den Schreibstil des Autors. Er verleiht seinen Charakteren einen trockenen Humor und lässt sie damit schlagfertig werden. Einfach genial und in meinen Augen absolut sympathisch. Klar, dass mag nicht jeder lesen. Verstehe ich total, weil der Humor unterschiedlich ist. Aber das ist mein Humor und gerade deswegen mag ich den Schreibstil auch so gerne. Besonders ist eben auch, dass der Autor sehr in die Tiefe geht. Er setzt sich mit allem auseinander, worüber er schreibt. Da bisher nur Bücher aus dem Science Fiction-Bereich bzw. viel mit der Raumfahrt zu tun hat, merkt man, dass es ihn interessiert. Und das mag ich auch wiederum.

Diese Leidenschaft in etwas stecken, was man gerne macht. Zu hinterfragen und jedes Detail erfahren wollen. So wird es auch glaubwürdig in einem Buch. Vielleicht ist es auch ein Paradebeispiel, dass Autoren und Autorinnen recherchieren müssen, damit das Buch gut wird. Und ja, dieses Buch ist sehr detailliert und irgendwie lernt man auch noch was dazu. Schon sehr genial gemacht.

Zwischendurch war das Buch schon recht lang und zäh. Ich musste stellenweise schon kämpfen, überhaupt weiter zu lesen. Aber als ich mich gerade dazu entschlossen habe quer zu lesen, wurde es extrem spannend. Es ist so, als hätte der Autor es geahnt oder sogar selber gefühlt, dass es genau dort endlich zu einer Spannungsspitze kommen muss. Und dann wurde es auch noch richtig schön und herzerwärmend. Eigentlich kaum zu glauben, aber es passte. Das Ende… Es war überraschend. Damit hätte ich absolut nicht gerechnet. Ich finde es großartig! Weil es schon verrückt ist und trotzdem passt.

Unterm Strich würde ich sagen, dass das Buch einfach genial ist. Es ist stellenweise skurril, stellenweise unglaublich spannend und stellenweise sogar witzig.
Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 29.05.2021

Der Federmann

Der Federmann
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Max Bentow gehört für mich zu den besten Thrillerautoren überhaupt. Ich habe schon einige Bücher von ihm gelesen und auch schon aus der Nils-Trojan-Reihe. Nur die ersten Bände dieser Reihe habe ich noch ...

Max Bentow gehört für mich zu den besten Thrillerautoren überhaupt. Ich habe schon einige Bücher von ihm gelesen und auch schon aus der Nils-Trojan-Reihe. Nur die ersten Bände dieser Reihe habe ich noch nicht gelesen. Man kann die Bücher gut getrennt lesen, finde ich. Klar, der Protagonist wächst mit den Bänden. Trotzdem macht es mir bei dieser Reihe nichts aus, dass ich durcheinander lese.
Dieses Buch ist der 1. Band der Reihe. Mit diesem Buch startet etwas richtig Gutes.
Und ich muss ehrlich gestehen, dass ich die Thriller richtig gut finde. Sie sind krass. Extrem psycho und extrem blutig. Der Autor nimmt keine Rücksicht auf den Leser und er kennt keine Tabus. Es wird alles gequält, was quälbar ist und das mit viel Herzblut. Das muss einfach jedem Leser bewusst sein, der zu seinen Büchern greift. Es sind Bücher, wo Trickerwarnungen überflüssig sind.

Ich behaupte immer gerne, dass ich abgehärtet bin, was Thriller angeht. Aber hier musste ich ein paar Mal wirklich schlucken. Alleine schon wegen den armen Vögeln. Wenn es um Tiere geht, bin ich immer etwas sensibel. Gerade die können nix dafür. Aber sie sind ein Teil der Geschichte hier. Und auch wenn ich kurz spoiler: Es werden mehr gerettet als getötet und das macht es dann direkt wieder ein bisschen besser.
Ich mag es bei den Büchern von Max Bentow auch immer sehr gerne, dass ich einfach nie vorher einschätzen kann, wer denn jetzt der Bösewicht ist. Bei vielen Thrillern kann ich es vorher schon sagen, aber hier. Keine Chance.

Auch bei diesem Buch habe ich absolut nicht damit gerechnet, dass ausgerechnet dieser Charakter hinter allem steckt. Auch das Warum kam nicht zu kurz. Das ist immer mega interessant, finde ich. Warum der Bösewicht das macht, was er macht. Dieser psychologische Aspekt in der Geschichte. Schon sehr spannend.
Auch wenn dieses Buch schon einige Jahre alt ist, ist es definitiv sehr gut lesbar. Der Autor hat mich mal wieder extrem begeistert. Das Buch ist so gut geschrieben und mega spannend.

Von mir eine absolute Leseempfehlung. Allerdings mit dem Einwand, dass man schon einiges abkönnen muss, wenn man dieses Buch lesen möchte.

Veröffentlicht am 06.05.2021

Vollendet

Vollendet – Die Flucht
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Von dem Buch wurde im Vorfeld so extrem geschwärmt, dass meine Messlatte extrem hoch gelegt habe. Es ist halt nicht immer vom Vorteil, wenn man sich von fremden Meinungen beeinflussen lässt. Trotzdem habe ...

Von dem Buch wurde im Vorfeld so extrem geschwärmt, dass meine Messlatte extrem hoch gelegt habe. Es ist halt nicht immer vom Vorteil, wenn man sich von fremden Meinungen beeinflussen lässt. Trotzdem habe ich versucht so unvoreingenommen wie möglich an das Buch zu gehen.
Das Thema des Buches ist schon krass. Für mich selber nicht neu, da ich diese Art Bücher schon öfters gelesen habe. Es ist ein Thema, welches sehr sehr grausam ist. Organhandel in einer erweiterten Version kann man schon sagen. Dennoch findet ich es immer wieder spannend, wie es umgesetzt wird und wie jeder Autor / jede Autorin das Thema behandelt.
Und umgesetzt hat der Autor das mega gut und man kann auch schon sagen, dass er sehr grausam ist.
Gerade der letzte Teil des Buches, wo es so richtig zur Sache und ins Detail geht. Und genau das kann er wirklich richtig gut.

Es ist das erste Buch, welches ich von dem Autor gelesen habe und es wird sicherlich nicht das letzte Buch sein. Gerade mit diesen Details, die eigentlich nicht viele Worte hatten, hat er mich in seinen Bann gezogen. Er hat mit diesen wenigen Worten so viele tiefe Details beschrieben. Das hat mich wirklich beeindruckt. Was es jetzt genau ist, werde ich hier aus Spoilergründen nicht verraten. Generell fand ich seinen Schreibstil ganz okay. Es hat mich jetzt nicht unbedingt extrem gefesselt, aber es lies sich wirklich gut lesen. Bis eben diese eine Stelle kam, mit der mich wirklich von sich überzeugte.

Geschrieben ist es aus verschiedenen Sichten, die sich immer wieder abwechseln. Hauptsächlich von den drei Protagonisten Connor, Risa und Lev. Es schleichen sich hier und da aber auch kurze Kapitel aus anderen sichten dazu. Sowas mag ich ja sehr gerne lesen. Also wenn außenstehende Charaktere auch mal aus ihrer Sicht erzählen dürfen.

Es kommen noch drei weitere Bücher zu dieser Reihe dazu. Aber ob ich weiterlesen werde weiß ich nicht. Für mich ist es ein abgeschlossenes Buch. Ich hab auch irgendwie die Befürchtung, dass sich die Geschichte im zweiten Buch wiederholen könnte, was es dann wieder langweilig machen könnte. Vielleicht lasse ich mich hier irgendwann eines besseren belehren.

Das Buch hat mir wirklich sehr gut gefallen. Und die Schwärmereien im Vorfeld durchaus berechtigt.
Große Empfehlung!

Veröffentlicht am 18.04.2021

Offline ist es nass, wenn’s regnet

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Ja, was ist? Würdest du loslaufen? Für mich würde sich die Frage gar nicht stellen. Ich würde loslaufen. Aber ich liebe wandern und bin gerne in der Natur unterwegs. Mich stört es nicht, wenn das Handy ...

Ja, was ist? Würdest du loslaufen? Für mich würde sich die Frage gar nicht stellen. Ich würde loslaufen. Aber ich liebe wandern und bin gerne in der Natur unterwegs. Mich stört es nicht, wenn das Handy kein Netz hat. Vielleicht habe ich deswegen sehr hohe Erwartungen an das Buch gehabt.
Ich kann mich absolut in die Haut von der Protagonistin Mari versetzen. Die digitale Welt ist krass und kann schon sehr belastend werden. Immer perfekt sein, das Level halten und immer präsent. Man muss mithalten oder sogar besser sein. Und genauso geht es Mari und ich fühle es einfach. Und dann bietet sich eine Möglichkeit, die sie ergreift und damit ihr Leben in eine andere Richtung schieben kann. Ob es das wirklich letztendlich so ist, erfahren wir leider nicht. Das finde ich echt schade, weil mich schon interessiert, wie es Mari nach der Wanderung ergeht. Ob sie, das was sie mitgenommen hat, auch in ihrem Leben umsetzen kann bzw. wird. Das Buch endet am Ziel der Wanderung. Auf dem Berg, der das Ziel für die Wanderung war.

Mari geht aber nicht nur für sich selber, sondern noch für jemand anderes. Das wird im Klappentext nicht erwähnt und deswegen möchte ich es auch nicht. Aber kurz was dazu: Es ist herzzerreißend und ein wunderschöner Grundgedanke. Es hat nichts mit Social Media zu tun. Und eigentlich ist es auch der schönere Aspekt, warum Mari überhaupt unterwegs ist.

Was mich etwas stutzig macht ist, dass Mari auf eine krasse Tour geht wo sie absolut untrainiert ist. Ich schwanke noch zwischen viel Respekt und Ungläubigkeit. Untrainiert einen Berg hoch zu gehen, ist schon hart. Aber eine tagelange Wanderung mit Übernachtung im Zelt… Untrainiert und ohne Vorkenntnisse. Krass. Aber sie trifft relativ schnell eine kleine Gruppe, die ihr weiterhilft. Die sie aufnimmt und keine Fragen stellt. Und genau das kaufe ich der Autorin absolut ab, denn so ist es bei Wanderern. Ich habe es selber schon erlebt. Es sind besondere Menschen, die die Herzen am rechten Fleck haben. Deswegen kaufe ich es der Autorin ab, dass Mari es schaffen kann. Mari ist eine Kämpferin.

Ich mag es auch unheimlich gerne, wie die Autorin schreibt. Das Buch ist nicht spannend, aber mit ganz viel Herz. Sie schafft es mich ins Buch hineinzuziehen. Mit Mari zu wandern und vor allem auch die Emotionen von Mari mitzuerleben. Und das rechne ich der Autorin hoch an.
Das Setting ist schon fast zweitrangig. Ich muss ehrlich sagen, dass ich hier schon gerne etwas mehr gelesen haben wollen würde. Aber ganz egal. Es ist ein richtiger, echter Trail, den die Autorin nutzt und da kann man sich die Bilder zu anschauen. Es ist ein sehr schöner Trail, den ich gerade auch mal laufen würde. Wird wahrscheinlich nicht passieren, aber man kann ja träumen.

Dieses Buch kann ich jedem empfehlen. Ein absolutes Herzensbuch.