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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2021

Absolut inspirierend

Gefangen und frei
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David Sheff erzählt in "Gefangen und frei" die Lebensgeschichte von Jarvis Jay Masters, der aufgrund unzähliger Straftaten mit 19 Jahren ins Gefängnis kommt und 1990 wegen der verdächtigten Beihilfe zum ...

David Sheff erzählt in "Gefangen und frei" die Lebensgeschichte von Jarvis Jay Masters, der aufgrund unzähliger Straftaten mit 19 Jahren ins Gefängnis kommt und 1990 wegen der verdächtigten Beihilfe zum Mord eines Gefängniswärters zum Tode verurteilt. Gezeichnet von Wut und Ärger wird ihm das Meditieren empfohlen, worin er Ruhe und Zuversicht findet, neue Kontakte zu buddhistisch lebenden Menschen findet und so immer tiefer in die Lehre des Buddhismus eintaucht und den Gefängnisalltag aktiv verändert.

Das Buch berührt nicht nur durch die ausführlich erzählten Umstände, Konsequenzen und Entscheidungen aus Masters Leben, die in nach San Quentin brachten, sondern inspiriert vor allem durch die nachvollziehbaren Reflexionsprozesse, Erkenntnisse und daraus resultierende Taten. David Sheff schildert das auf den ersten Blick alles recht nüchtern und emotionslos. Allerdings berührte mich der Inhalt dadurch umso mehr, da nicht die gewählten Worte und der Stil des Autors mich ergriffen, sondern Masters Geschichte, seine Entwicklung und vor allem der Weg, den er über jahrelange Arbeit an und mit sich selbst, in Begleitung zuversichtlicher und herzlicher Menschen, ging.
Eine absolute Empfehlung an alle, die sich näher mit buddhistischen Ansichten und Praktiken eines Einzelnen oder mit einer inspirierenden Lebensgeschichte auseinanderesetzen möchten!

Veröffentlicht am 18.04.2021

Gute Kombination aus Humor und Tiefgang

Die Erfindung des Dosenöffners
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Timur Aslan hat genug vom Westfälischen Kurier, bei dem er über Hühnerzucht und 100-jähriges Kegelvereinsjubiläum schreiben muss und die 70 Zeilen nur mit größter Mühe füllen kann. Sein nächstes ...

Timur Aslan hat genug vom Westfälischen Kurier, bei dem er über Hühnerzucht und 100-jähriges Kegelvereinsjubiläum schreiben muss und die 70 Zeilen nur mit größter Mühe füllen kann. Sein nächstes Ziel: Ein Volontariat bei einer größeren Zeitung und damit der Sprung weg vom langweiligen Lokaljournalismus der Kleinstadt und endlich der Auszug von zuhause. Dafür braucht er eine große Story. Umso besser, dass er auf die 70-jährige Annette trifft, die ein großes Geheimnis hat und ihm erzählen will, wie sie den Dosenöffner gefunden hat.

Tarkan Bagci hat einen sehr humorvollen und flüssigen Schreibstil, sodass sich das Buch sehr schnell lesen lässt. Mich konnte er vor allem durch scharfe Alltagsbeobachtungen überzeugen, die er überspitzt in sehr bildlicher Sprache pointiert. Auch die Figurenausarbeitung und -entwicklung ist ihm sehr gut gelungen, weshalb es ein Vergnügen war, Timur und Annette bei ihren Ausflügen zu begleiten und gemeinsam mit ihnen über absurde Dialoge und Beobachtungen zu lachen.

Ein witziges Buch, mit Tiefgang, wenn es um die künftige Lebensgestaltung und die Frage nach den Merkmalen von Glück geht, das mir ein paar sehr unterhaltsame Lesestunden bereitet hat!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Ein zartes und berührendes Buch mit Tiefgang

Das Geschenk eines Regentages
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"Das Geschenk eines Regentages" berichtet in vier Teilen von vier Frauen, die sich auf unterschiedlichen Wegen mit Verlust, Angst und Liebesfragen auseinandersetzen müssen und auf unterschiedlichen Wegen ...

"Das Geschenk eines Regentages" berichtet in vier Teilen von vier Frauen, die sich auf unterschiedlichen Wegen mit Verlust, Angst und Liebesfragen auseinandersetzen müssen und auf unterschiedlichen Wegen zu einer Katze gekommen sind. Abwechselnd wird aus Sicht der jeweiligen Katze und der Figur erzählt, was die Perspektivwechsel, die verschiedenen Lebensweisen und vor allem die Bindung zueinander nachvollziehen lässt.

Die beiden Autorinnen haben mich mit ihrem stimmungsvollen Erzählton begeistern und vor allem berühren können. Er reichte von zart, über melancholisch bis hin zu traurig und behandelt neben den alltäglichen Fragen unseres Lebens die zwischenmenschlichen Beziehungen und deren Herausforderungen sowie die Entwicklung einer empathischen und fürsorglichen Mensch-Tier-Beziehung in beide Richtungen.

Den Schreibstil würde ich stellenweise als poetisch bezeichnen und durch die vermenschlichten Züge und reflektierten Gedankengänge der Katzen schwingt etwas sehr Weises, Philosophisches mit, was nicht nur für Katzenbesiterinnen und -liebhaberinnen geeignet ist.

Für mich eine absolute Neuentdeckung, die mich berühren konnte und mir zauberhafte Lesestunden schenkte!

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Veröffentlicht am 18.04.2021

Fantastischer Auftakt

Tale of Magic: Die Legende der Magie 1 – Eine geheime Akademie
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"Land of Stories" habe ich noch nicht gelesen, weshalb "Tale of Magic - Die Legende der Magie" für mich das erste Buch von Chris Colfer war. Mit seinem flüssigen Schreibstil und der detailreichen, liebevollen ...

"Land of Stories" habe ich noch nicht gelesen, weshalb "Tale of Magic - Die Legende der Magie" für mich das erste Buch von Chris Colfer war. Mit seinem flüssigen Schreibstil und der detailreichen, liebevollen Figurenausarbeitung konnte er mich jedoch sofort in seinen Bann ziehen. Nicht nur die Figuren, sondern auch die Umgebung, die gesellschaftlichen Konventionen, Regeln und das alltägliche Leben sind unheimlich gut beschrieben.

Brystal Evergreen liest für ihr Leben gern. Da ihr dies als Frau jedoch verboten ist, heckt sie heimlich einen Plan aus, wie sie in der Bibliothek offiziell putzen und dort in den Nächten stundenlang lesen kann. Dort entdeckt sie plötzlich ihre magischen Fähigkeiten, wird verurteilt, landet zunächst in einer Strafanstalt und dann bei der Fee Madame Weatherberry, die die Diskrimminierung gegenüber magischen Wesen in den Königreichen bekämpfen will, indem sie Feen an ihrer Akademie unterrichtet, damit sie bald gegen das Böse ankämpfen und für mehr Akzeptanz sorgen können.

Während das erste Drittel nahezu gemütlich daherkommt, nimmt Colfer ab dem zweiten Drittel Fahrt auf, baut einen guten Spannungsbogen und nimmt uns mit in die zauberhafte Welt der Feen, die Zeit in der Akademie und den Abenteuern, die auf Brystal und die anderen Feen warten.

Für mich ein toller Auftakt der Tale of Magic-Reihe, denn ich bin unheimlich gespannt, wie es weitergeht.

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Ein tolles neues Autorenduo

Die siebte Zeugin
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Niklas Nölting, ein unauffälliger Verwaltungsbeamte, überwältigt an einem Sonntagmorgen einen Polizeibeamten, entwendet ihm seine Waffe und stürmt damit in eine Bäckerei, wo er vermeintlich wahlloss um ...

Niklas Nölting, ein unauffälliger Verwaltungsbeamte, überwältigt an einem Sonntagmorgen einen Polizeibeamten, entwendet ihm seine Waffe und stürmt damit in eine Bäckerei, wo er vermeintlich wahlloss um sich schießt, sich auf die Knie fallen lässt und seine Verhaftung erwartet. Strafverteidiger Rocco Eberhardt kann ihm keine Einzelheiten zur Tat entlocken, aber er weiß, dass hier irgendetwas nicht stimmt und will die Nöltings Motiv mit Unterstützung seines besten Freundes und Detektiv Tobias Baumann unbedingt aufdecken.

Mit Schwiecker und Tsokos hat sich hier ein ausgezeichnetes Autorenduo gefunden, das eine Menge Insider- und Fachwissen aus der Rechtsmedizin und der Strafverteidigung einbaut. Der Schreibstil ist flüssig und sorgt in Kombiantion mit den kurzen Kapiteln aus wechselnden Perspektiven für einen guten Lesefluss. Zum Inhalt verrate ich weiter nichts, um nicht zu spoilern, aber die Figuren, ihre Beziehungen und Charakterzüge sind sehr treffend gezeichnet.
Ich bin gespannt auf den nächsten Fall der neuen Justiz-Krimi-Reihe!