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Veröffentlicht am 13.07.2021

Pageturner und Jahreshighlight

Night of Crowns, Band 1: Spiel um dein Schicksal (TikTok-Trend Dark Academia: epische Romantasy von SPIEGEL-Bestsellerautorin Stella Tack)
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Eine Geschichte, die mich immer und immer wieder total überraschen konnte. Viele unerwartete Wendungen liessen die Spannung explodieren und das Buch zu einem wahren Pageturner werden. Stella Tack hat eine ...

Eine Geschichte, die mich immer und immer wieder total überraschen konnte. Viele unerwartete Wendungen liessen die Spannung explodieren und das Buch zu einem wahren Pageturner werden. Stella Tack hat eine fantastische Idee noch grossartiger als erwartet umgesetzt.

Schon der Einstieg in die Geschichte zeigte das Muster des ganzen Bandes: Rasante Entwicklungen. Ich fand es schon ab dem ersten Kapitel richtig spannend, wie die Geschichte aufgebaut wurde. Man wurde förmlich mitten ins Geschehen geworfen ohne eine Ahnung von Protagonisten oder Umständen zu haben, was ich einfach grossartig fand. Danach die Ereignisse in einem solch grossen Zeitabstand der eigentlichen Handlung zu erzählen, war ebenfalls ein mutiger Schritt. Trotzdem fühlte ich mich nicht überfordert damit. Ich war fasziniert und gleichzeitig auch traurig, als das Leben der Protagonistin nach dieser einen Nacht so dermassen bergab ging. Stella Tack hat es auch hier wieder geschafft, dass ich direkt mit Alice verbunden war und mit ihr mitfühlen konnte.

Die Spannung auf den weiteren Seiten wurde besonders durch die Tatsache, dass der komplette Aufbau der Geschichte unklar war, getragen. Als Leser wusste man nur soviel wie die Protagonistin selber, was am Anfang gar nichts war. Die Geheimnisse rund um die beiden Häuser Chesterfield und St. Burrington waren sehr komplex und konnten von mir als Leser nicht erahnt werden. Ebenfalls spielte das Thema Schach, wie schon auf dem Cover gross abgebildet, eine tragende Rolle. Dadurch, dass immer nur Bruchstücke des Ganzen erklärt wurden, war ich aber auch nicht überfordert mit den neuen Erkenntnissen. Auch nach den Enthüllungen war die Spannung konstant hoch. Immer wieder dachte ich, dass ich nun weiss, was als nächstes passieren wird und wurde dann wieder vom Gegenteil überzeugt. Die Wendungen waren unvorhersehbar und traten in den unmöglichsten Situationen auf. Dennoch war es auch so gemacht, dass ich mir manche Dinge selber erschliessen konnte. Auf einige Ereignisse bin ich selber gekommen, sodass es für mich als Leser auch manchmal Erfolgsmomente gab, nachdem ich richtig geraten habe.

Mit Alice hatte ich wie schon gesagt sofort eine Verbindung. Sie war eine sehr angenehme Protagonistin, deren Charaktereigenschaft eine Mischung aus Neugier, Klugheit und auch ein bisschen Naivität beinhaltete. Manchmal wollte ich sie gerne schütteln und ihr die Augen öffnen, doch insgesamt hat sie ihren scharfen Verstand immer wieder unter Beweis gestellt. Selbst die unmöglichsten Situationen hat sie mutig gemeistert und sich so ihren Platz im Spiel verdient. Alice finde ich ein unglaublich realistischer Charakter. Auch wenn sie für mich manchmal sehr auf ihre vorherige Meinung pocht, ist dies zugegeben die einzig richtige Reaktion auf die Ereignisse. Sie kann deshalb auch definitiv einen sturen Kopf haben. Natürlich hätte ich es lieber, wenn sie diese tollen Menschen mit mehr Respekt behandeln würde und ihnen und ihrer Darstellung der Ereignisse zuhören würde, doch so wie es hier geschehen ist, war es einfach realistisch.

Das Konzept mit Schwarz gegen Weiss hat Stella Tack hier sehr geschickt erzählt. Dazu kann und möchte ich aus Spoilergründen allerdings nicht zu viel verraten, denn es ist nie so, wie man denkt. Es gibt kein gut und böse, sondern nur ganz viel grau dazwischen. Alice muss für sich aber entscheiden, welche Seite sie wählt, genau wie der Leser für sich selber auch. So wurde auch meine Sichtweise auf die Protagonisten immer wieder ins Gegenteil gekehrt. Einmal mochte ich eine Person, die ich dann nach der nächsten Sequenz wieder gar nicht leiden konnte. Aus diesem Grund kann ich auch nicht auf die Nebencharaktere eingehen, die ausser Alice noch zum gesamten Schauplatz gehörten. Es haben sich so viele Meinungen immer wieder neu gebildet, dass alles, was ich zu Sympathien oder nicht sagen könnte, grosse Spoiler enthalten würde. Deshalb habe ich am Ende einen Spoilerteil angehängt, in denen ich auch auf andere Protagonisten eingehen werde. Mein liebster Charakter ist aber definitiv der Kater Curse, der ein perfektes Beispiel für eine humorvolle Person und toller Freund war.

Der Schreibstil von Stella Tack war wie immer wundervoll. Bisher habe ich von ihr nur Liebesromane gelesen, doch auch die haben mich bereits begeistern können. Nachdem ich nun Night of Crowns gelesen habe, finde ich, dass Fantasy ihr sogar noch besser steht. Es war eine unterhaltsame Mischung mit einem unvergleichlichen Humor. Die Protagonisten hatten allesamt eine Spur Humor, der immer wieder für lustige Momente gesorgt hat. So wurde die ernste und teilweise auch traurige Thematik oft aufgelockert. Auch hat sie eine wunderschöne Liebesgeschichte mit in die Geschichte eingebaut. Sie konnte von Anfang an beobachtet werden und wirkte für mich als Leserin sehr realistisch und nachfühlbar. Ich habe mich auch sehr in den Protagonisten verliebt und kann beide zusammen nur als Paar sehen.

Insgesamt war diese Mischung aus Spannung, Protagonisten, Idee und Umsetzung so fantastisch, dass ich nicht nur 5 Sterne, sondern auch den Titel Jahreshighlight vergebe. Ich kann kaum glauben, was am Ende alles noch passiert ist und nach dem Cliffhanger muss ich nachher auch direkt mit Band zwei weitermachen.

Achtung, ab hier kommen Spoiler!

Ich bin schon etwas stolz, dass ich schon nach dem letzten Abschnitt anscheinend richtig vermutet habe, was die beiden Teams angehen. Obwohl die St. Burrington bisher eher die negative Seite darstellen, merkte man einfach, dass da noch mehr dahinter steckt und sie wahrscheinlich die Guten sind. Auch die Mitglieder sind viel sympathischer als alle von der anderen Seite zusammen. Ganz besonders hat es mir Isolde angetan. Sie ist einfach eine so nette und freundliche Person, dass es mir richtig weh getan hat, wie Alice mit ihr umgegangen ist. Sie hat sich mit ihrer Art zu meiner liebsten Protagonistin gemacht. Ebenfalls habe ich mich jetzt schon total in Jackson verliebt. Er folgt seinen Prinzipien und tut alles, um seine Leute zu beschützen. Deswegen war das mit dem Fluch ein riesiger Schock und absolut nicht in Ordnung. Dennoch bin ich begeistert von der Wendung und bin überzeugt, dass dies eine grosse Bereicherung für die Geschichte darstellt. Die Hassliebe zwischen den beiden entspricht genau meinem Geschmack. Ich hoffe sehr, dass Jackson und Alice wieder zusammenfinden und ein richtiges Paar werden.

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Veröffentlicht am 13.07.2021

Ein wunderschönes, einzigartiges Buch - Highlight!

Ever – Wann immer du mich berührst
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Nicht anders als erwartet, konnte Nikola Hotel nach der wunderschönen Blakely-Brüder Reihe mich auch mit Ever komplett begeistern. Die Art der Autorin zu schreiben schafft immer wieder aussergewöhnliche ...

Nicht anders als erwartet, konnte Nikola Hotel nach der wunderschönen Blakely-Brüder Reihe mich auch mit Ever komplett begeistern. Die Art der Autorin zu schreiben schafft immer wieder aussergewöhnliche Geschichten, die mich tief berühren können. So auch die Geschichte von Abbi und David, die zusätzlich mit dem Thema Origami einen Leitfaden besitzt, der sich durch die ganze Geschichte zieht.

Der Origami-Kranich auf dem wunderschönen Cover und im inneren des Buches war nicht nur ein schönes, künstlerisches Detail zum Anschauen, sondern auch in der Geschichte ein sich wiederholendes Motiv. Wie die kleinen Faltfiguren eingebaut wurden, war einfach ein Kunststück, das mir sehr gut gefallen hat. Ich liebe es, wenn Cover und Inhalt so gut zusammenpassen. Nebenbei bemerkt hat auch der Titel eine tiefergehende Bedeutung erhalten, die mir erst nach einigen Seiten bewusst wurde.

Die Protagonisten waren ein ganz grosses Highlight an dieser Geschichte. Abbi ist traumatisiert und das merkt man auch schnell, denn als Leser erhält man einen detaillierten Einblick in ihre Gedankengänge und Gefühle. Nichts hilft ihr, bis sie ihren neuen Physiotherapeuten David kennenlernt, der irgendwie einen speziellen Zugang zu ihr hat. Doch die beiden könnten unterschiedlicher nicht sein. Während Abbi die Tochter reicher Eltern ist, muss David für sich und seine Schwester jeden Cent dreimal umdrehen. Dieser unterschiedliche Gesellschaftsrang ist nur eins der vielen Probleme und Hürden, die die beiden gemeinsam meistern müssen. Zusätzlich war die Geschichte dadurch sehr spannend, da David zu Abbis Familie noch etwas anderes verbindet. Dieses Geheimnis schürt so viel Hass in ihm, dass er ihn erst mit vielen Vorurteilen an Abbi ausgelassen hat.
Abbi war ganz anders als die verwöhnte, reiche Tochter. Sie war eine verständnisvolle, einfühlsame und sehr sympathische Protagonistin, die über sich hinauswachsen konnte. Auch David hat sich stark entwickelt und hat seine Vorurteile hinter sich gelassen. Er war sehr hilfsbereit und von Anfang an ein guter und vertrauensvoller Mensch.

Doch nicht nur die Hauptprotagonisten waren authentisch und passend gewählt, sondern auch die Nebencharaktere haben gut dazu gepasst. Gerade Davids kleine Schwester war eine humorvolle und aufgestellte Person. Besonders beeindruckend war der Auftritt der Blakely-Familie, die man auch Nikola Hotels anderer Reihe, den Büchern It was always you und It was always love begleiten durfte. Es war eine kleine aber wunderschöne Ergänzung der Geschichte.

Das Buch war unglaublich spannend, weil Nikola Hotel eine fantastische Mischung aus Geheimnis und Auflösung geschaffen hat. Man hat sich als Leser ständig die Frage gestellt, was in der Vergangenheit passiert ist, dass David Abbis Familie so sehr hasst. Dennoch wurde es nicht so lange nicht aufgelöst, dass es mich genervt hätte. Die Autorin hat immer wieder Bruchstücke aufgelöst, die am Ende ein schlüssiges Bild ergeben haben. So und mit der wunderschönen, stetigen Liebesgeschichte habe ich mich auf keiner Seite gelangweilt und habe besonders die zweite Hälfte an einem Stück durchlesen müssen. Ich konnte gar nicht mehr anders, weil ich so gefesselt davon war.
Was mir auch immer wichtig ist, ist gerade bei Liebesromanen die Einzigartigkeit der Geschichte. Ich habe noch kein Buch mit dieser Idee und den Wendungen gelesen, sodass es spannend und neuartig war.

Insgesamt war ich am Ende so begeistert, dass Ever nichts anderes als 5 Sterne von mir verdient hätte und nebenbei den Zusatz Highlight erhält. Ich kann Ever nur jedem empfehlen, der eine emotionale und berührende Liebesgeschichte sucht, die es so nur einmal gibt. Nikola Hotel hat sich mit dem dritten wunderschönen Buch, das ich nun bereits von ihr gelesen habe nun endgültig zu einer Autorin entwickelt, von der ich blind alles lesen würde.

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Veröffentlicht am 02.06.2021

Eine perfekte Geschichte, an der ich nichts auszusetzen habe

Keeping Secrets
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Ich wurde positiv überrascht von Keeping Secrets, weil ich eine solch überzeugende Geschichte nicht erwartet hätte. Sie entsprach genau meinem Geschmack und konnte mich mit vielen Emotionen und einem wunderschönen ...

Ich wurde positiv überrascht von Keeping Secrets, weil ich eine solch überzeugende Geschichte nicht erwartet hätte. Sie entsprach genau meinem Geschmack und konnte mich mit vielen Emotionen und einem wunderschönen Schreibstil begeistern. Ich finde immer einen Kritikpunkt, doch hier ist dies unmöglich. Es war einfach eine perfekte Geschichte und sehr empfehlenswert.

Das Konzept der Geschichte begeistert mich einfach immer wieder. Ich liebe Romane mit "berühmten" Personen, also Schauspielern, Musikern oder ähnliches. In eine solche Welt einzutauchen ist einfach immer wieder aufregend und es werden Probleme geschaffen, die es sonst nicht gibt. Gerade der Umgang mit den Medien, Reportern und dem eigenen Privatleben stellt sich vielen Protagonisten als grosse Hürde dar. So war es auch bei Tessa.
Mit Cole wurde dann nicht nur ein fantastischer Protagonist erschaffen, sondern er stellte auch ein Gegenpart zu Tessa dar. Cole war alles, was Tessa immer gemieden hat, denn er als Zeitungsreporter hat sich das Ziel gesetzt, hinter die Fassade der berühmten Tessa Thorne zu blicken. Dieser Gewissenskonflikt war spannend zu begleiten und beide Protagonisten haben sich stark weiterentwickelt und sich über sich hinausgewachsen.

Tessa und Cole waren mir nicht von Anfang an sympathisch. Tessa hat sich hinter ihrer Fassade versteckt und viele Geheimnisse gehütet, die sie auf keinen Fall der Öffentlichkeit preisgeben wollte. Ich habe aber gemerkt, dass da noch mehr steckt, denn wenn sie alleine war, hat sie die wahre Tessa gezeigt. Ich hatte Mitleid mit ihr, weil sie niemanden ausser ihrer Tante hatte, dem sie sich anvertrauen konnte und sich ganz alleine mit allen Problemen befassen musste. Der Wandel von der einsamen Einzelgängerin zu einer offenen und stolzen jungen Frau war wunderschön mitzuerleben. Sie ist über ihren Schatten gesprungen, hat neue Freunde gefunden und sich Cole geöffnet.
Schon das Kennenlernen von Tessa und Cole stand unter einem schlechten Stern, war aber auch sehr lustig zu lesen. Danach war Cole erstmal ziemlich gemein und abweisend zu ihr. Für mich war das etwas übertrieben, er hat seine Emotionen dann aber auch wieder zurückgenommen und ihr vergeben. Danach war mir Cole unglaublich sympathisch. Er ist ein toller Mensch, liebevoll und hat Tessa immer unterstützt. Sein Charakter war sehr wichtig für Tessa und ihre Entwicklung.
Auch beide zusammen habe ich sehr geliebt. Sie waren ein tolles Paar und die Emotionen sind auf den Leser übergesprungen.

Der Schreibstil von Anna Savas war wunderschön zu lesen. Es war total locker und leicht geschrieben, sodass ich ganz schnell durch die Seiten fliegen konnte. Es war ein toller Lesefluss, der auch viele Gefühle transportieren konnte. Ebenfalls war es so spannend, dass ich immer weiterlesen wollte. Es war kein Pageturner aber ich habe mich immer wieder aufs Lesen gefreut. Auch Spannung war vorhanden, auch wenn ich den grossen Konflikt am Ende schon ziemlich früh vorhergesehen habe. Es lief alles auf das hinaus, was ich vermutet habe. Dies sehe ich allerdings nicht als Kritikpunkt, da eher die Lösung des Konflikts spannend zu sehen war.

Die Umgebung rund um die Faerfax Universität und Coles Freundeskreis hat eine angenehme Atmosphäre geschaffen. Besonders die Freunde waren alles tolle Protagonisten, von denen ich gerne mehr sehen möchte. Ich weiss nicht worum sich die nächsten Bände drehen werden, doch ich freue mich auf jeden Fall auf weitere Geschichten von Anna Savas und der Faerfax Universität.

Ein perfektes Buch, das ohne Kritikpunkte definitiv 5 Sterne von mir verdient hat. Eine wunderschöne Liebesgeschichte zwischen zwei Protagonisten, die eigentlich gegensätzlicher nicht sein könnten. Grosse Empfehlung für New Adult Fans und ein aussergewöhnliches Leseerlebnis.

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Band fünf steht der Hauptreihe in nichts nach

Das Reich der sieben Höfe – Silbernes Feuer
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(Rezension zur englischen Version des Buches, die bereits erschienen ist)

Was soll ich sagen ausser: Ich liebe Sarah J. Maas, ich liebe diese Geschichte! Nesta und Cassian waren genauso faszinierend wie ...

(Rezension zur englischen Version des Buches, die bereits erschienen ist)

Was soll ich sagen ausser: Ich liebe Sarah J. Maas, ich liebe diese Geschichte! Nesta und Cassian waren genauso faszinierend wie Feyre und Rhys. Dieses Spinoff steht der Hauptreihe in nichts nach. Ich habe das Buch von der ersten bis zur letzten Seite geliebt, mitgelitten und gelacht. Dies waren über 700 Seiten gefüllt mit Emotionen und einem grandiosen Schreibstil.

Endlich wieder die Rückkehr an den Hof der Nacht! Ich habe mich so lange auf dieses Buch gefreut, weil die Das Reich der sieben Höfe - Reihe für mich zu den besten Büchern überhaupt zählt. Dennoch war ich wirklich skeptisch am Anfang. Ich hatte Angst, dass das Buch die Reihe runterziehen würde oder die Protagonisten unsympathisch werden könnten. Ebenfalls konnte ich Nesta bisher überhaupt gar nicht leiden. Sie war für mich eine egoistische, kaltherzige und beleidigende Person, die sich für nichts und niemanden ausser sich selbst interessiert. Mit einer solch negativen Meinung von der Hauptprotagonistin in eine so lange Geschichte zu starten, war nicht unbedingt die vielversprechendste Ausgangslage...
Um es direkt am Anfang aber schon gesagt haben: Diese Sorgen waren vollkommen unbegründet! Im Nachhinein frage ich mich, wie ich überhaupt an der Queen of Fantasy zweifeln konnte. Sarah J. Maas hat mich noch nie enttäuscht und auch hier war es ein Meisterwerk, das sie zu Papier gebracht hat. Gerade in Bezug auf Nesta hat sie etwas geschafft, was nicht viele schaffen. Dazu möchte ich aber mehr in der Besprechung zu Nestas Person sagen.

Der Schreibstil der Autorin ist und bleibt ein Highlight. Hier muss man aber dazu sagen, dass die Hauptreihe aus der Ich-Perspektive von Feyre geschrieben wurde. In A court of silver flames war es aber plötzlich die Er/Sie - Perspektive. Dies hat mich persönlich wirklich gar nicht gestört. Bei Sarah J. Maas weiss ich einfach, dass sie auch diese Art mit ganz vielen Gefühlen versehen kann (wie auch schon in Throne of Glass bewiesen). Ganz besonders toll war, dass dadurch die Geschichte abwechselnd von Nesta und Cassian erzählt werden konnte. Ich liebe es, wenn auch der männliche Part seine Sichtweise bekommt!

Ich fand es unglaublich schön, wie gut sich die Reihe in die Hauptreihe eingefügt hat. Es war nicht nur die Handlung in der gleichen Welt - nein, es war die gesamte Crew, Velaris und der Hof der Nacht in voller Länge. Ich habe es geliebt, welch grossen Teil Feyre und Rhys gespielt haben. Sie hatten ihre eigenen ganz grossen Momente innerhalb der Geschichte und dadurch ist mir wieder bewusst geworden, wie sehr ich diese Protagonisten doch liebe. Auch Azriel, Mor, Amren und ganz viele mehr waren wieder ein Teil der Handlung.

Die Protagonisten waren einfach grandios. Cassian habe ich schon immer absolut geliebt. Seine kämpferische, beschützende und doch liebevolle Art hat es mir einfach angetan. Er ist ein Krieger mit weichem Herz, der einfach wundervoll ist. Ihn habe ihn zuvor schon geliebt und diese Liebe hat sich während des Lesens nur noch verstärkt. Seine Geduld, sein Verständnis, sein Einfühlungsvermögen kann man nur bewundern. Er und Nesta haben sich gefunden und er hat ihr sehr bei ihrer Entwicklung geholfen.

Nesta war die grosse Überraschung des Buches. Wie schon am Anfang erwähnt, konnte ich sie überhaupt gar nicht leiden. Ihr Verhalten war einfach schrecklich und ich konnte mir kaum vorstellen, wie sich diese negativen Gefühle noch wandeln könnten. Doch Sarah J. Maas hat es geschafft. Mit einem langen aber sehr intensivem Wandel konnte der Leser direkt mitverfolgen, was in Nesta vorgeht und somit war die Wendung sehr authentisch und nachvollziehbar. Es war weder zu langsam noch viel zu schnell. Ich fand es einfach perfekt gelöst.
Nesta war zu Beginn eine trauernde Protagonistin, die sich selber die Schuld für den Tod ihres Vaters gab. Sie war allein, verbittert und hat ihre Sorgen in Alkohol und Sex ertränkt. Durch ihre Perspektive hat man sie aber auch verstehen gelernt und konnte ein kleines bisschen nachvollziehen, warum sie so gehandelt hat. Um aus diesem Loch herauszukommen, hat man schon in Band vier als letztes Kapitel erfahren, dass sie zum Training mit Cassian verdonnert wird. Dieser Prozess war geprägt von Lernen, Verständnis und der Aufarbeitung traumatischer Erlebnisse. Es war so schön zu sehen, wie sich Nesta mit Hilfe ihrer Mitmenschen öffnen und über sich hinauswachsen konnte. Auch die Freundschaften, die sie geschlossen hat, waren wunderschön. Dazu möchte ich aber aus Spoilergründen nicht mehr an der Stelle verraten.
Irgendwann kam dann ein ganz grosser Wendepunkt der Geschichte. Ab da sah man richtig, dass es bei Nesta einen Schalter umgelegt hat. Danach war nichts mehr wie zuvor und spätestens da musste man sie einfach lieben. Es war wirklich sehr geschickt umgesetzt. Die Entwicklung der Nesta am Anfang und der am Ende ist unglaublich. Auf den letzten Seiten konnte man nur stolz sein auf ihre Entwicklung. Sarah J. Maas hat es einfach geschafft, auch hier eine Protagonistin zu erschaffen, die ich sehr gerne verfolgt habe.

Die Spannung ist mir immer sehr, sehr wichtig. Ein Buch ohne Spannung kann mich einfach nicht packen. Hier war es so, dass ich einen ganzen Monat an diesem Buch gelesen habe, dabei aber jede einzelne Seite vollkommen genossen habe. Ich hatte viele andere Bücher zu lesen, was mich hier etwas länger daran lesen liess. Ausserdem war es ein englisches Buch und in einer Fremdsprache bin ich immer halb so schnell mit Lesen als sonst. So bin ich einfach nicht so schnell vorangekommen wie ich gerne gehabt hätte, bin mir aber sicher, dass es auf Deutsch ein Pageturner gewesen wäre (was es am Ende hier sogar auch war).
Die Spannung hat sich immer mehr gesteigert. Es gab immer wieder Abschnitte, die mich komplett in ihren Bann ziehen konnten. Dann waren die letzten 200 Seiten wieder ein absolutes Highlight. Ich habe diese an einem Tag durchgesuchtet und konnte nicht mehr aufhören. Dies war unglaublich und ich hatte wieder den Sarah J. Maas Moment, den ich so sehr liebe! Das Buch war an keinem Punkt langweilig oder langgezogen. Die 750 Seiten hat es gebraucht und es ist so viel passiert, dass ständig wieder eine überraschende Wendung auf den Leser wartete. Ausserdem hat sich eine Mission herauskristallisiert, die wahrgenommen werden musste und somit ein grosses Ziel ergab.

Es fiel mir sehr schwer, über dieses Buch eine spoilerfreie Rezension zu schreiben, weil ich zur Handlung praktisch nichts sagen kann. Um mich kurz zu halten deshalb: Alle Sarah J. Maas Fans müssen auch diese Geschichte lesen! Es war unerwartet, spannend und emotional mit einem faszinierenden Ende. Ich liebe diese Reihe so sehr und habe schon ein kleines Book-Hangover nach dem Beenden. Ein 5-Sterne-Highlight ohne Frage für mich!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

SciFi von zwei grandiosen Autoren

Aurora erwacht
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Endlich wieder Science Fiction von zwei unschlagbaren Autoren. Mit Aurora erwacht haben Amie Kaufman Jay Kristoff eine spannende und einzigartige Geschichte geschaffen, die mich von Anfang an packen konnte. ...

Endlich wieder Science Fiction von zwei unschlagbaren Autoren. Mit Aurora erwacht haben Amie Kaufman Jay Kristoff eine spannende und einzigartige Geschichte geschaffen, die mich von Anfang an packen konnte.

Von dem Autorenduo habe ich wirklich viel erwartet. Von Amie Kaufman gemeinsam mit Meagan Spooner habe ich die These Broken Stars Reihe vor ein paar Jahren gelesen, die mich schon durch ihre SciFi Liebesgeschichten begeistern konnte. Auch die ungewöhnlichen Geschichten von Jay Kristoff wie beispielsweise die Nevernight Reihe haben mich schon fasziniert. Nicht nur einzeln, sondern auch gemeinsam haben die beiden ihre Schreibkünste bereits bewiesen. Die Illuminae Akten waren unglaublich gute Bücher und genau das habe ich für Auroras Geschichte auch erwartet. Dazu kamen auch noch die vielen begeisterten Rezensionen aus dem internationalen Raum, die ich dazu zuvor bereits gesehen habe. Glücklicherweise kann ich jetzt nach dem Beenden des Buches sagen, dass meine Erwartungen nicht enttäuscht wurden.

SciFi kann mich immer wieder begeistern, Leider lese ich eher selten Bücher dieses Genres, doch wenn, dann liebe ich es. Die Welt war faszinierend, neu und dennoch nicht zu kompliziert. Es wurde schon zu Beginn viel erklärt, sodass ich mich schnell in die Welt einfinden konnte. Die neuen Planeten und Systeme, die Funktionsweise des Reisens und alles in allem hat ein wirklich stimmiges Bild ergeben.

Die Geschichte wurde aus der Sicht aller sieben Hauptprotagonisten erzählt. Normalerweise gefällt mir dies überhaupt nicht, weil man sich so nicht gut auf eine Perspektive konzentrieren kann und oft auch Personen vernachlässigt werden. Es gibt immer eine Perspektive, die interessanter ist und welche, die sich langatmig anfühlen. Hier wird allerdings hat mich der Perspektivwechsel überhaupt nicht gestört. Im Gegenteil: Es war eine Bereicherung für die Geschichte. Es war sehr gut, dass die Kapitel nicht immer sehr lang waren und so schneller unter den Perspektiven gewechselt wurde. Auch waren die Protagonisten (fast) immer gemeinsam unterwegs, sodass die gleiche Geschichte nahtlos mit dem Perspektivwechsel weitergelaufen ist.

Die Konstellation der Protagonisten war fantastisch. Ich habe diese Crew schon zu Beginn an gefeiert, auch wenn sie sich zuerst überhaupt nicht ausstehen konnten. Umso schöner war die sichtbare Entwicklung während des Buches. Sie sind zusammengewachsen und als Team erstarkt. Es hat sich Vertrauen und gegenseitiger Respekt entwickelt. Ausserdem sind die zwischenmenschlichen Beziehungen inklusive potentieller Liebespaare ein spannender Punkt, der hier aber nicht im Zentrum stand. Vielleicht wird dies später noch wichtiger werden, wenn etwas mehr Zeit vergangen ist.

Die Handlung war sehr spannend und immer wieder überraschend. Es gab auch Szenen, die fantastisch durchdacht waren und die mich schockieren konnten. Ich habe das Buch sehr gerne gelesen und war gefesselt von den Seiten. Es hatte nur minimale Längen, die schnell wieder in Vergessenheit gerieten und besonders das Ende war sehr episch und offen für einen zweiten Teil. Es blieben noch immer Fragen, die hoffentlich ganz bald beantwortet werden und die Band zwei sehr spannend machen könnten.

Verdiente 5 Sterne für ein SciFi Highlight von zwei genialen Autoren. Aurora erwacht ist ein spannender Auftakt einer galaktischen Geschichte, die mich begeistern konnte. Die Idee und Umsetzung hat einfach perfekt gepasst und ich freue mich sehr auf die Fortsetzung.

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