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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.08.2021

Geschwisterliebe

Die letzten Romantiker
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"Die letzten Romantiker" handelt von der Liebe – aber entgegen dem Eindruck, den der Titel weckt, viel weniger von der romantischen Liebe und viel mehr von der Liebe zwischen Geschwistern, zwischen Generationen ...

"Die letzten Romantiker" handelt von der Liebe – aber entgegen dem Eindruck, den der Titel weckt, viel weniger von der romantischen Liebe und viel mehr von der Liebe zwischen Geschwistern, zwischen Generationen und vom Verlust.

Das Buch spielt im Jahr 2079. Die betagte Fiona hat ihren letzten Auftritt, eine dichterische Lesung, und nutzt diese letzte Chance, um ihre Familiengeschichte zu erzählen. Somit bekommt der Leser die Geschichte von vier Geschwistern, Renee, Caroline, Joe und Fiona, zwischen den 1980ern und den 2020ern geboten. Fiona und ihre Geschwister verlieren ihren Vater sehr früh, ihre Mutter verfällt einer Depression und die Kinder müssen zusehen, wie sie allein zurechtkommen. Jeder schlägt in seinem Leben seinen eigenen Weg ein, innerlich sind die Geschwister jedoch eng verbunden. Die Wunden, die sie in ihrer Kindheit erlitten haben, werden bei jedem der Geschwister anders sichtbar und diese Wunden führen zu weiterem Verlust, an der jeder Einzelne und die gesamte Familie beinahe zerbricht.

Das Buch schafft es, die Charaktere greifbar und verständlich darzustellen. Es fällt nicht schwer, sie zu mögen, aber es fällt auch nicht schwer, zu erkennen, wie viele Probleme jeder Einzelne mit sich trägt. Die Liebe zwischen den Geschwistern und der unermessliche Schmerz, den sie zwischenzeitlich mitbringt, sind nachfühlbar. Der Schreibstil lässt sich angenehm lesen und kommt ohne hochgestochene Phrasen (und sogar fast ohne Kitsch) aus, ohne der umgangssprachlichen Langeweile zu verfallen.

Insgesamt ist das Buch ein sehr lesenswertes Werk.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.07.2021

Schmerzvoll

Die Überlebenden
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"Die Überlebenden" ist schon eher ein literarisches Kunstwerk denn ein Roman. Mich hat das Buch sowohl von der Schreibweise als auch von dem Aufbau der Geschichte und erst recht durch den Inhalt überzeugt.

"Die ...

"Die Überlebenden" ist schon eher ein literarisches Kunstwerk denn ein Roman. Mich hat das Buch sowohl von der Schreibweise als auch von dem Aufbau der Geschichte und erst recht durch den Inhalt überzeugt.

"Die Überlebenden", das sind die drei Brüder Nils, Benjamin und Pierre, wobei Benjamin mehr oder weniger die Rolle des Hauptprotagonisten einnimmt. Das Buch erzählt die Geschichte der drei Brüder, aus chrnologischer Sicht beginnend mit ihrem letzten gemeinsamen Familienurlaub in ihrem Sommerhaus und endend mit der Beisetzung ihrer Mutter. Die Brüder hatten es nicht leicht, denn die Beziehung ihrer Eltern ist nicht wiklich harmonisch und ein gewisser Konkurrenzkampf um die Liebe ihrer Eltern sorgt für Zwistigkeiten unter den Jungs. Während Benjamin und Pierre als Kinder sehr eng sind, hält Nils sich eher aus allem raus. Benjamin nimmt in der Familie hingegen die Rolle des Beobachters ein, der feinfühlig jeden Stimmungswechsel bemerkt, noch bevor er sichtbar wird. Ein Unfall geschieht und reißt die Brüder emotional auseinander. Als Erwachsene müssen sie ihre Mutter beisetzen und kommen dafür wieder zusammen, um über all das Unausgesprochene, das sie voneinander distanziert hat, endlich zu reden.

Die Geschichte wird aus zwei Richtungen erzählt. Der Tag, an dem die Mutter beigesetzt werden soll, wird in zweistündlichen Abschnitten rückwärts erzählt, während die gemeinsame Kindheit sowie auch die Zeit danach, bevor die Mutter stirbt, vorwärts erzählt wird. Auf diese Weise bekommt der Leser Baustein für Baustein dargelegt, was geschehen ist und warum die einst doch recht enge kindheitliche Bindung der Brüder am Ende kaum noch existiert. Hin und wieder stutzt man als Leser und wundert sich vielleicht über das ein oder andere Detail. Es kommt allerdings der Zeitpunkt, an dem man auch den letzten Baustein bekommt, der alles in ein anderes Licht rückt, sodass auch alles einen vollkommenen Sinn ergibt.

Veröffentlicht am 23.06.2021

Traue niemandem

Dark Blue Rising (Bd. 1)
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Dark Blue Rising ist ein sehr spannendes Werk, das irgendwo zwischen Jugendroman, Thriller und Science Fiction anzusiedeln ist.

Es geht um Tabby, die mit Cate zusammen quasi immer unterwegs ist und nie ...

Dark Blue Rising ist ein sehr spannendes Werk, das irgendwo zwischen Jugendroman, Thriller und Science Fiction anzusiedeln ist.

Es geht um Tabby, die mit Cate zusammen quasi immer unterwegs ist und nie lange an einem Ort bleibt. Sie liebt das Meer und schwimmt gerne, was sie auch unglaublich gut kann. Eines Tages wird sie von der Polizei aufgegriffen, die ihr mitteilt, dass sie als kleines Kind entführt wurde und von ihren echten Eltern seitdem gesucht wird. Und das ist nichtmals das Schokierendste, was in diesem Buch passiert.

Das Buch epfinde ich definitiv als lesenswert, auch wenn die genutzte Präsensform teils eher störend ist. Fast jedes Kapitel endet mit kleineren und größeren Cliffhängern, sodass man ziemlich schnell das gesamte Buch durchlesen kann. Viele Spannungen und unerwartete Wendungen machen es zu einem unerwartet guten Werk.

Leider merke ich nicht viel Charakterentwicklung bei Tabby, aber da das Ganze eine mehrteilige Geschichte ist, kommt sie vielleicht noch. Die meisten Charaktere wecken zwischendurch Misstrauen oder aber Vertrauen – aber wenig ist so, wie es zuerst scheint.

Von mir bekommt das Buch eine klare Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Einzigartig

Die Beichte einer Nacht
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Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje ...

Die Beichte einer Nacht ist eigentlich die Beichte zweier Nächte und ist ein faszinierender und gleichzeitig bedrückender Roman, der das Zeug zu einem Klassiker hat.

Kurzzusammenfassung: Leen/Heleen/Leentje befindet sich in einer Psychiatrie und es ist schnell ungefähr klar, warum: Sie hat mit ihrer Schwester Lientje etwas Furchtbares gemacht. Was genau, wird erst am Ende des Buchs klar. Die Frage nach dem Warum ist die, die sowohl Leen selbst als auch uns als Leser eigentlich interessiert, und um diese Frage zu beantworten, erzählt die Frau zwei Nächte lang der Krankenschwester ihre Lebensgeschichte. Ihr Leben war keineswegs leicht, was allerdings auch an ihrer merkwürigen und eigensinnigen Persönlichkeit liegt. Narzisstische Züge und eine gewisse Unfähigkeit zur Empathie werden bei Leen schnell deutlich und sie sind es auch, die ihr Leben, das insgesamt hätte ein sehr glückliches sein können, letztendlich ruinieren.

Mit dem Schreibstil muss man sich definitiv erstmal anfreunden, aber hat man es getan, ist er äußerst interessant. Das gesamte Buch ist ein einziger Monolog aus Leens Sicht. Kein einziges Mal kommt eine andere Person zur Sprache, alle Reaktionen der Krankenschwester erfährt man nur aus den direkten Aussagen Leens. Es gibt keine Kapitel, bis auf die Unterteilung in die beiden Nächte und vorsichtig angedeutete Leseabschnitte. Leen ist keine besonders stringente Erzählerin. Ihr unruhiger Geist springt in der Vergangenheit und Gegenwart umher, aber letztendlich erfährt man fast alles, was man erfahren will.

Das Werk ist, wenn man sich auf den ungewöhnlichen Stil einlässt, lesenswert und spannend. Es ist allerdings keineswegs ein "Feel good"-Roman für seichte Lesestunden, sondern ein oftmals beklemmendes Werk, bei dem man sich mehr als einmal wünscht, man könnte aus Leens Kopf raus und eine andere beteiligte Person über die Geschichte ausfragen.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Gefühlvoll

All This Time – Lieben heißt unendlich sein
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All This Time ist ergreifend, rührend, traurig, romantisch und auch kitschig – insgesamt auf jeden Fall ein lesenswerter Jugendroman, der den Leser durch den leichten Schreibstil nur so über die Seiten ...

All This Time ist ergreifend, rührend, traurig, romantisch und auch kitschig – insgesamt auf jeden Fall ein lesenswerter Jugendroman, der den Leser durch den leichten Schreibstil nur so über die Seiten fliegen lässt und durch gezielte Wendungen für viel Spannung bis zum Schluss sorgt.

Kyle ist der Hauptprotagonist dieser Geschichte und er muss so Einiges ertragen: Seine langjährige Freundin Kim macht mit ihm am Abend des Abschlussballs Schluss und stirbt dann durch einen Unfall. Kyle gibt sich dafür die Schuld und leidet extrem unter dem Verlust, ebenso wie sein bester Freund Sam, für den Kim ebenfalls ein ganz besonderer Mensch war. Doch dann kommt Marley in Kyles Leben und damit auch ein Neuanfang, doch dieser Neuanfang ist fast schon zu perfekt...

Einige Wendungen machen dieses Buch durchaus spannend, auch wenn manches vorhersehbar ist. Einiges ist eher unrealistisch, aber darüber kann man hinwegsehen, da alles ziemlich gut in die Geschichte eingebettet ist. Insgesamt eine sehr gute Geschichte mit viel Gefühl.