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Veröffentlicht am 03.03.2023

Hochspannung mit Suchtgefahr

Morddurst
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Mir fiel es mit jedem Kapital schwerer das Buch überhaupt wieder wegzulegen. Dementsprechend muss ich mich bei beim Autor Frederic Hecker beschweren, weil er mir den Schlaf geraubt hat.
Bereits auf den ...

Mir fiel es mit jedem Kapital schwerer das Buch überhaupt wieder wegzulegen. Dementsprechend muss ich mich bei beim Autor Frederic Hecker beschweren, weil er mir den Schlaf geraubt hat.
Bereits auf den ersten Seiten beginnt der Thriller mit einem großen Knall und bietet auch in der Folge viele besondere Augenblicke.
Nicht nur Hauptkommissar Fuchs gewinnt in diesem Teil weiter an Tiefe und Menschlichkeit, sondern auch die anderen Personen entwickeln sich im Vergleich zu den vorigen Teilen weiter. In bemerkenswerter Weise schafft es der Autor widersprüchliche Handlungen von Personen darzustellen, ohne diese zu bewerten.
Auch der Aderlass-Mörder und sein Inneres wird von Hecker unfassbar spannend und vielseitig geschildert. Mir hat es sehr gut gefallen, dass der Mörder in diesem Buch menschlich dargestellt wurde und nicht wie in vielen anderen Büchern der Bogen überspannt wird.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und lässt sich sehr gut lesen. Hecker schafft es dauerhaft das Gleichgewicht zwischen Informationen und Spannung, sowie ausführlicher Schilderungen und kurzweiliger Folge von Wendungen zu wahren. Die unterschiedlichen Perspektiven erhöhen die Dramatik immer wieder von Neuem.

Für mich eine absolute Leseempfehlung und bereits jetzt ein Highlight meines Lesejahres 2023!

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Veröffentlicht am 15.02.2023

Überzeugender Küstenkrimi, der unter die Haut geht

Toxische Tiefe: Ostsee
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„Toxische Tiefe: Ostsee“ von Karen Kliewe ist bereits der dritte Teil aus der Reihe mit Journalistin Johanna Arnold. Johanna – Ann genannt – ist eine angehende Journalistin, die noch im Studium steckt. ...

„Toxische Tiefe: Ostsee“ von Karen Kliewe ist bereits der dritte Teil aus der Reihe mit Journalistin Johanna Arnold. Johanna – Ann genannt – ist eine angehende Journalistin, die noch im Studium steckt. In den ersten beiden Büchern haben wir viel über Ann, ihre Familie und Freunde gelernt. Daran knüpft dieser Teil direkt an. Wir haben Ann in den ersten beiden Büchern in Extremsituationen kennengelernt, denn die beiden Kriminalfälle betrafen sie persönlich und gingen ihr sehr nahe. Das ist im dritten Teil jetzt anders. Thematisch entführt uns die Geschichte auf ein Forschungsschiff in der winterlichen Ostsee. Eigentlich wollte Ann dort über die wissenschaftliche Arbeit an Bord schreiben, doch dann kommt alles ganz anders. Viele Seemeilen vom nächsten Festland entfernt, erhärtet sich ein schrecklicher Verdacht: Einer von ihnen ist ein Mörder. Natürlich kann Ann die Füße nicht stillhalten und beginnt zu ermitteln.

Nicht nur Ann hat im Buch gerätselt, Verdächtige identifiziert und wieder ausgeschlossen, auch ich war mitten im Geschehen und habe versucht das Rätsel zu entschlüsseln. Immer wieder wurde ich auf eine falsche Fährte gelockt, die ich korrigieren musste. Der Schreibstil ist unglaublich angenehm und so, dass ich den hohen Wellengang an Bord gespürt und die Möwen kreischen gehört habe. Die Sprache transportiert sowohl Emotionen wie Angst, aber auch Freude, als auch die winterliche, manchmal düstere, Atmosphäre auf dem Forschungsschiff. Es hat mir viel Freude bereitet, Ann auch in diesem Teil zu begleiten.

Was aber nicht vergessen werden darf: Neben der Aufklärung des Mordfalls, gibt der Krimi einen wissenschaftlichen Einblick in die Auswirkungen des Klimawandels, der wirklich gut recherchiert ist. Kliewe erläutert Hintergründe und thematisiert die Arbeit auf dem Schiff. Das macht das Buch abwechslungsreich und spannend.

Ich denke, dass das Buch auch gut ohne Vorkenntnisse aus den ersten beiden Teilen gelesen werden kann. In diesem Teil spürt Ann die traumatischen Auswirkungen aus den zwei vorhergehenden Fällen. Ann versucht, ebenso wie schon im zweiten Teil, die vergangenen Ereignisse zu verarbeiten, doch es fällt ihr immer noch schwer. Sie kämpft auch an Bord des Schiffes mit Panikattacken. Die Gründe hierfür werden in diesem Buch jedoch nicht weiter thematisiert. Wer sich also für die Hintergründe interessiert, sollte auf jeden Fall auch die beiden vorangegangenen Bücher lesen. Mir persönlich haben der erste und der dritte Teil am besten gefallen.

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Veröffentlicht am 09.12.2021

Literarisches Meisterwerk

Die Leuchtturmwärter
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Diese Geschichte ist atemberaubend erzählt. Noch nie habe ich so viele Metaphern für das Wasser, Meeresrauschen und Wellenschlagen gelesen. Der Schreibstil ist sehr einzigartig, auf den Punkt gebracht ...

Diese Geschichte ist atemberaubend erzählt. Noch nie habe ich so viele Metaphern für das Wasser, Meeresrauschen und Wellenschlagen gelesen. Der Schreibstil ist sehr einzigartig, auf den Punkt gebracht und gradlinig, aber flüssig zu lesen. Die Atmosphäre wird stark durch den Schreibstil übertragen. Auf dem Leuchtturm sowie in den Cottages für die Wärterfamilien herrscht eine raue, düstere Stimmung, die sich durch das ganze Buch zieht.

Die Geschichte nimmt sofort an Fahrt auf und ab den ersten Kapiteln war ich gespannt, was tatsächlich auf dem Leuchtturm geschehen ist. Die teilweise sehr kurzen Kapitel haben mich durch die Geschichte fliegen lassen. Das Ende war zwar nicht spektakulär und ohne magische Hintergründe, aber es rundet den Roman sehr gut ab.

Die Geschichte wird in zwei Zeitsträngen erzählt: Einmal in der Vergangenheit, wo die drei Wärter auf dem Leuchtturm arbeiten und zum anderen in der Gegenwart, in der die Witwen die Geschehnisse reflektieren und aufarbeiten. Dazu kommt, dass ein unbekannter Journalist ein Buch über die damaligen Geschehnisse schreiben möchte, wodurch die Aufarbeitung der Geschehnisse erst ins Rolle. kommt. Nach und nach werden die Zusammenhänge zwischen den Protagonisten aufgedeckt, man lernt jede Person sehr gut kennen und kann Sympathien und Mitgefühl entwickeln.

Eine rundum sehr gelungene Geschichte, die außergewöhnlich erzählt ist und spannende Verstrickungen zwischen den Charakteren offenbart.

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Veröffentlicht am 22.07.2021

Packender Thriller bis zum Schluss

Die Falle
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Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Nachdem ich es geschenkt bekommen habe, lag es nich sehr lange ungelesen in meinem Bücherregal. Doch als ich es heute angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr ...

Dieses Buch hat mich wirklich überrascht. Nachdem ich es geschenkt bekommen habe, lag es nich sehr lange ungelesen in meinem Bücherregal. Doch als ich es heute angefangen hatte, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen und habe es in einem Rutsch durchgelesen.

Die Handlung ist gut durchdacht, knifflig und spannend. Die Idee ist mal etwas anderes und der Erzählstil einfach nur klasse und einzigartig. Ich liebe Bücher wie diese, in denen aus der Ich-Perspektive erzählt wird. Ich tauchte ein in die Tiefe von Linda's Gefühlswelt und in ihre Abgründe. Ich habe mitgefiebert, konnte die nächste Seite kaum erwarten. Der Perspektivenwechsel zwischen gegenwärtiger Geschichte und der Vergangenheit, verpackt in einem neuen Buch von Linda Conrads, ist sehr gut gelungen. Das Ende wird nochmal richtig spannend und hat mich nicht enttäuscht zurückgelassen.

Insgesamt ein packender Psychothriller, den ich nur weiterempfehlen kann!

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Liebevoller, tiefgründige und toll geschriebene Liebesgeschichte

Was wir sehen, wenn wir lieben
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Die Geschichte von Teresa, die durch einen Sturz im Krankenhaus aufwacht und unter einer Amnesie leidet, geht wirklich ans Herz. Teresa weiß nichts mehr aus den vergangenen 5 Jahren ihres Lebens. Nicht ...

Die Geschichte von Teresa, die durch einen Sturz im Krankenhaus aufwacht und unter einer Amnesie leidet, geht wirklich ans Herz. Teresa weiß nichts mehr aus den vergangenen 5 Jahren ihres Lebens. Nicht nur ihre Frisur ist eine andere, sondern auch ihr ganzes Leben. Auf der Suche nach ihren Erinnerungen und ihrem Leben hinterfragt sie die Teresa, die sie heute eigentlich ist. Sie begegnet alten Freunden, die sie nicht mehr zu mögen scheinen, sie entdeckt einen nackten Mann in ihrem Badezimmer, den sie nicht mehr kennt.

Stück für Stück lernt der Leser zwei verschiedene Persönlichkeiten von Teresa kennen, indem sie sich immer wieder an Bruchstücke der letzten fünf Jahre erinnert. Teresa ist mir sehr sympathisch. Sie hat eine lustige, bestimmte Art, die mich beeindruckt hat. Am meisten geliebt habe ich die Gespräche zwischen Teresa und Henry, die anfangs noch sehr distanziert waren und dann immer liebevoller wurden. Oft musste ich bei den Gesprächen schmunzeln und grinsen. Zwischenzeitlich wurden immer wieder Nachrichten von Teresas Handy gezeigt, die mir nicht ganz so gut gefallen haben. Ja, sie haben aufgelockert, waren für mich allerdings unnötig.

Die Beziehung zu ihrer Schwester Sophie ist ehrlich und aufrichtig. Auch wenn die beiden von einem schweren Schicksalsschlag betroffen sind, finden sie am Ende wieder zusammen. Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, die Liebesgeschichte zwischen Henry und Teresa ist einfach wundervoll und ich wollte immer wissen wie die Geschichte weitergeht. Eine großartige Leistung der Autorin, die auf jeden Fall fünf Sterne verdient hat!

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