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Veröffentlicht am 25.07.2021

Von der Schönheit der Seele

Bella Donna. Die Schöne von Florenz
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“Schönheit ist ja viel mehr als nur die Schönheit eines Körpers, eines Gesichts. Schönheit bewirken der Geist und die Seele.” (S. 60)

In Florenz zu Zeiten der Medici verbünden sich zwei außergewöhnliche ...

“Schönheit ist ja viel mehr als nur die Schönheit eines Körpers, eines Gesichts. Schönheit bewirken der Geist und die Seele.” (S. 60)

In Florenz zu Zeiten der Medici verbünden sich zwei außergewöhnliche Frauen miteinander: Die wunderschöne Dame Simonetta da Vespucci und die gewiefte Kurtisane Cosima Bellani. Gemeinsam kämpfen sie je um ihre ökonomische Existenz und um ihr psychisches Überleben in einer patriarchalischen Welt, die sie mitten in einen gewaltsamen Machtkampf um Florenz hineinzieht.

Aurel entführt den Leser in Bella Donna mit einem fließenden Schreibstil und historischen Details ins faszinierende Florenz. Besonders ihre Charakterzeichnungen von Cosima und deren ungewöhnliche Familie aus ihrem Sklaven Amiri, ihrer Helferin Nina und deren Sohn Simone treiben die Geschichte emotional voran. Diese Szenen, in denen Cosima um ihre Familie kämpft sind die besten, da sie die emotionale Entwicklung der Protagonistin zeigen, die sich trotz aller Gefahren für sich selbst der Schwächeren annimmt und sich so verletzlich macht. Amiris unzerstörbarer Mut bildet Cosimas Stütze hierzu. Einzig Simonetta ist als zweite Protagonistin nicht so tiefgründig ausgereift wie Cosima, schafft es Aurel hier leider nicht, sie dem Leser nahezubringen. So bleibt der Blick bei Cosima anstatt bei Simonetta.
Brilliant sind die historischen Details zu Geschichte, Politik und Kunst. Botticelli und Leonardo da Vinci mit ihrem Kunstwerken füllen atmosphärisch den zeitlichen Kontext. Ein solider Auftakt der Töchter-Italiens-Reihe, der Lust auf die nächste Generation Bellani macht. Meine von Herzen kommende Leseempfehlung für alle historisch Interessierte!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Nur Liebe und Vergebung überwinden alte Gräben

The Curse 1: UNSTERBLICH mein
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Samantha bekommt die Chance als Austauschschülerin aus den USA nach Schottland zu reisen, um ihre Geographie-und Geschichtskenntnisse zu verbessern. Dort angekommen entdeckt sie auf ihrer Tour durchs ...

Samantha bekommt die Chance als Austauschschülerin aus den USA nach Schottland zu reisen, um ihre Geographie-und Geschichtskenntnisse zu verbessern. Dort angekommen entdeckt sie auf ihrer Tour durchs mythenreiche Land, dass ein altes Erbstück ihrer verstorbenen Oma das Wappen des schottischen Clans der Camerons darstellt. Diese Entdeckung und das Zusammensein mit dem geheimnisvollen Payton stellt Sam vor Herausforderungen, die bis in die Vergangenheit zurückreichen. Werden Sam und Payton stark genug sein, um ihrer Liebe eine Chance zu geben und einen jahrhundertealten Fluch zu besiegen?

Emily Bold schreibt flüssig, stimmungsvoll und mitreißend gespickt mit tiefen, packenden Charakteren vor dem knorrigen Setting der Highlands. Auch die Verwendung mancher gälischen Sätze und Ausdrücke unterstreicht die geheimnisvolle Stimmung als backdrop der besonderen Liebesgeschichte der Protagonisten. Es wird abwechselnd aus Sams und Paytons Perspektive erzählt, wobei der Fokus eher auf Sam liegt. Sam ist eine sympathische Heldin, die neugierig und mutig durch die Welt geht und sich nicht von Oberflächlichkeiten beeindrucken lässt. Payton scheint etwas extrovertierter zu sein, was an seiner Vergangenheit als schottischen Krieger liegen mag. Gerade ihre Gegensätze und das unüberwindbare Hindernis eines Fluches lässt ihre Liebe umso tiefer erscheinen. Der Leser fiebert mit und ist stets mittendrin. Einzig der Schluss war etwas vorhersehbar, inklusive des Cliffhangers am Ende, den der Leser auch ohne Gälisch-Kentnisse sofort in seiner Brisanz erkennen kann.
Ein packender Auftakt der The Curse-Reihe und meine Leseempfehlung für alle, die herausfordernde Liebesgeschichten über die Jahrhunderte lieben.

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Veröffentlicht am 28.08.2020

Schöner Jugendroman über die magische Kraft der Liebe

Cursed Love
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Tanja Voosen erzählt die magische Liebesgeschichte von der 17-jährigen Mia Pearson und Joseph Dalca, die in einem aufregenden Sommer ihren Anfang auf der Insel Whidbee Island nimmt, sich jedoch einem jahrhundertealten ...

Tanja Voosen erzählt die magische Liebesgeschichte von der 17-jährigen Mia Pearson und Joseph Dalca, die in einem aufregenden Sommer ihren Anfang auf der Insel Whidbee Island nimmt, sich jedoch einem jahrhundertealten Fluch stellen muss. Hilfe bekommen sie dabei von ihren unverzichtbaren Freunden, die allesamt liebevoll gezeichnet sind und den Leser in Jugendtage und leichte Sommernächte zurückversetzen.
Aus der Sicht Mias beschrieben, lässt Voosen eine zarte Liebe entstehen, die an Stärke gewinnt und an Dramatik fast zerschellt, denn der Fluch bedroht die Liebenden und ihre Liebe zueinander. In Schlüsselszenen müssen die Protagonisten über sich hinauswachsen und der Leser fühlt, leidet und liebt mit. Einzig die Kürze dieser wichtigen Szenen lässt verwundern. Während manche Szenen sich lange entwickeln dürfen, ist die Szene an sich – die Fluch-Brech-Szene – gerade eine halbe Seite lang. Das war mir als Leser zu wenig, deshalb auch einen Stern Abzug.
Mia und auch Joseph sind wundervoll gezeichnete Charaktere, die man einfach nur liebhaben muss. Auch das malerische Setting der Insel mit ihrem rauhen Klima und dem wilden Meer ist einfach traumhaft.
Besonders imponiert hat mir die Tatsache, dass in diesem Roman endlich auch mal lesbische Pärchen und bisexuelle Mädchen vorkommen, die nah an der Protagonistin sind. Auch das Wissen der Autorin um magische Rituale und ihre Liebe zum Detail ließen den Glauben an den Fluch habhaft werden. Außerdem schafft es Voosen wichtige Themen, wie das Überwinden von Schicksalsschlägen, den Glauben an sich selbst, Opferbereitschaft und wortloses Vertrauen in einen anderen Menschen so leicht in diese Liebesgeschichte einfließen zu lassen, dass sie diese dadurch tiefer werden lässt.

Insgesamt eine schöne Liebesgeschichte über die magische Kraft junger Liebe und meine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 07.08.2020

Besser als sein direkter Vorgänger

Rückkehr nach Gansett Island
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Der Computernerd Adam McCarthy beschliesst nach dem gleichzeitigen Verlust von Firma und Freundin New York den Rücken zu kehren, um auf seiner Heimatinsel zu sich zu kommen. Dort trifft er auf Abby, die ...

Der Computernerd Adam McCarthy beschliesst nach dem gleichzeitigen Verlust von Firma und Freundin New York den Rücken zu kehren, um auf seiner Heimatinsel zu sich zu kommen. Dort trifft er auf Abby, die Exfreundin seines Bruders, die nach der Trennung ihres Verlobten beschliesst, ihr Leben zu ändern. Beide sind an einem Wendepunkt in ihrem Leben und beginnen eine leidenschaftliche Sommerromanze. Mit jedem Tag, der vergeht, kommen sie sich näher.

Es ist der 8. Band der Serie McCarthy - Gansett Island um die Großfamilie McCarthy. Adam und Abby sind so frisch, ehrlich und leidenschaftlich miteinander, dass ich sie als Leser einfach mögen muss. Jedes Zusammentreffen der Beiden macht Lust auf mehr und ich drücke die Daumen, dass die beiden endlich das wahre Liebesglück erfahren.
Doch besonders berührt hat mich die Geschichte um Grant und das überlebte Bootsunglück der Brüder Mac, Evan und Grant. Welche Traumata Menschen erleben und wie sie danach damit umgehen, ohne dass Familie oder Freunde helfen könnten. Davon zu lesen, geht zu Herzen, insbesondere wenn erwachsene Männer hinter die Mauern ihres Inneren blicken lassen, loslassen und sich auffangen lassen. Der Bund unter den Brüdern und zwischen Vater und Sohn war dermaßen feinfühlig beschrieben, ohne in Kitsch abzugleiten. Davon zu lesen, hat mich noch lange begleitet.
Etwas irritiert hat mich in diesem Band, was ich im letzten Band besser fand: der ständige Perspektivenwechsel. Im Ganzen sind es zu viele Personen und Paare, so dass es weniger Raum lässt für die Hauptfiguren Abby und Adam. Das ist nicht so schlimm, wenn die Protas (wie mir in Band 7 Tiffany und Blaine) dem Leser nicht so liegen, aber ansonsten ist es anstrengend zu lesen.

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Veröffentlicht am 01.05.2020

Ein Auftakt mit Luft nach oben

Unheilbare Leidenschaft
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Kian Forbes ist ein engagierter Arzt aus wohlhabenden Verhältnissen, der seine erste große Liebe nie vergessen konnte: Roxie Gilbert. Vor vier Jahren verließ sie fluchtartig die Stadt, ihre Freunde und ...

Kian Forbes ist ein engagierter Arzt aus wohlhabenden Verhältnissen, der seine erste große Liebe nie vergessen konnte: Roxie Gilbert. Vor vier Jahren verließ sie fluchtartig die Stadt, ihre Freunde und ihre erste Liebe, Kian. Obwohl sie ihm damit das Herz gebrochen hat, kann er Roxie nicht vergessen. Ein tragischer Schicksalsschlag bringt die beiden wieder zusammen und Kian erfährt, dass er vor Jahren ein Kind mit Roxies Schwester gezeugt hat. Kian setzt alles daran, um seine Tochter Lily und auch Roxie bei sich zu haben. Doch Roxie ist in einem inneren Kampf mit sich selbst gefangen und muss zuerst ihre alten Fesseln abstreifen, um ihre Liebe zu Kian leben zu können.

Ich liebe fast alle Bücher von Melody Anne und warte stets ungeduldig auf ihre Neuerscheinungen. Auch dieses Mal hat mich ihre emotionale Schreibweise und spannende Geschichte in den Bann gezogen. Besonders Kian ist so wunderbar tiefgehend beschrieben, dass man als Leser bereits auf der ersten Seite den Eindruck hat, ihn gut zu kennen. Auch Lily ist ein lebhaftes dreijähriges Kind, das mir sofort ans Herz gewachsen ist. Einzig mit der Figur Roxie hatte ich meine Probleme. Sie ist als sture Person charakterisiert, doch bis zum Schluss schafft sie es kaum, diese Sturheit, die fast an Dämlichkeit grenzt, abzulegen. Es bringt sie, Lily und Kian in Gefahr. Das war für mich unlogisch, denn ihre Sturheit war fast größer als ihre Liebe und ihre Sturheit hat verhindert, dass der Spannungsbogen sich bis zum Schluss halten kann. Während Kian eine emotionale Entwicklung durchlebt, bleibt Roxie in ihrer figürlichen Entwicklung stecken. Kurz vor Schluss bekommt sie die Wendung zwar hin, aber das war für mich als Leser zu spät, um das Ende genießen zu können. Schade, dass der Schluss nicht mit dem Beginn des Buches mithalten konnte. Deshalb leider nur 4 Sterne.

Dieses Buch macht neugierig auf die neue Reihe mit vielen liebenswürdigen Charakteren und altbekannten Figuren aus der Anderson-Reihen von Melody Anne.

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