Cover-Bild Mein Leben als lexikalische Lücke
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18,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Arctis ein Imprint der Atrium Verlag AG
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Seitenzahl: 448
  • Ersterscheinung: 18.03.2021
  • ISBN: 9783038800446
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Kyra Groh

Mein Leben als lexikalische Lücke

Benni macht ein Praktikum im Frankfurter Krankenhaus und hat Angst, dass er es nie schaffen wird: Blut abzunehmen, vom nerdigen Benni zum coolen Ben zu werden, den allgegenwärtigen Kruzifixen in der beengten Wohnung seiner Mutter zu entkommen. Eingeengt fühlt sich auch Jule, und zwar von dem Weltbild ihrer Eltern. Denn die haben absolut kein Verständnis für vegane Ernährung, Freitagsdemonstrationen oder Anti-Rassismus-Plakate. Und sie würden schon gar nicht verstehen, dass ihre Tochter eigene Ideale vertritt und Teil einer Veränderung sein möchte, die die Welt so dringend braucht. Als die beiden innerlich zerrissenen Teenager aufeinandertreffen, wird ihr Leben bunter, komplizierter, aber auch so viel erträglicher!

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.04.2021

Viele wunderschöne Wörter und ein wunderschöner Inhalt

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Jule und Benni fühlen sich selbst wie eine lexikalische Lücke, sei es in ihren Familien, in ihren Freundeskreisen oder allgemein in ihrem ganzen Leben. Beide fühlen sich einfach fehl am Platz und würden ...

Jule und Benni fühlen sich selbst wie eine lexikalische Lücke, sei es in ihren Familien, in ihren Freundeskreisen oder allgemein in ihrem ganzen Leben. Beide fühlen sich einfach fehl am Platz und würden gerne so viel mehr sagen als sie in Wirklichkeit tun. Erst als die beiden sich kennenlernen fühlen sie sich immer wohler in ihrer eigenen Haut und schaffen es Stück für Stück immer mehr ihre Ansichten Kund zu tun.

Ich habe so viele wunderschöne neue Wörter in diesem Buch gelernt. Es ist nicht in normale Kapitel eingeteilt, welche mit Zahlen gekennzeichnet sind. Sondern in Kapitel, bei welchen zu Beginn immer ein Wort, dessen Herkunft und dessen Bedeutung geschrieben ist. Und auch so sind die Wortwahl und die Grammatik ein wahrer Genuss beim Lesen.

Es werden sehr ernste und vor allem wichtige Aspekte thematisiert, sei es Rassismus, Klimawandel oder das Leben als Krankenpfleger*in und auch noch mehr. Dabei kommt aber kein Thema zu kurz, sie werden alle im genau richtigen Maß angesprochen und fügen sich auch sehr realistisch ins Gesamtbild.
Diese Aspekte werden einem durch die beiden unterschiedlichen Perspektiven der Protagonisten nähergebracht. Jule traut sich vor allem nicht gegenüber ihrer Familie ihre Gedanken und Ansichten laut auszusprechen und würde ihnen so gerne das verquere Weltbild, welches sie haben, aus einer anderen Sicht erklären. Benni dahingegen ist frisch mit der Schule fertig und beginnt ein Praktikum, doch auch er traut sich den Mund auf zu machen. Bei sich zu Hause stellt er sich immer hinten an. Er lebt sein Leben ganz anders als in seiner Vorstellung. Doch als die beiden sich näherkommen, schaffen sie es immer mehr sie selbst zu sein. Den Mund zu öffnen, laut zu werden und ihre Ansichten, Meinungen und Wünsche zu verteidigen.
Die Nebencharaktere haben auch alle einen ganz bestimmten Charakterzug und jeder einzelne ist enorm wichtig für die Geschichte. Sie waren alle super durchdacht und ich konnte mir jeden einzelnen sehr gut vorstellen.

Also insgesamt gesagt, war das Buch wunderbar geschrieben und durch all die wichtigen Themen wurde es auch nie langweilig. Natürlich gab es hier und da Drama, die Liebe hat eine Rolle gespielt, das Vertrauen zu anderen und auch Streit mit seinen liebsten. Ich kann es sehr empfehlen!

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Jugendbuch at it's best

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Ich lese ja nicht oft realistische Jugendbücher, aber "Mein Leben als lexikalische Lücke" konnte mich absolut überzeugen.

Das Buch habe ich mir nur wegen des Klappentextes geholt. Besonders auf Jule und ...

Ich lese ja nicht oft realistische Jugendbücher, aber "Mein Leben als lexikalische Lücke" konnte mich absolut überzeugen.

Das Buch habe ich mir nur wegen des Klappentextes geholt. Besonders auf Jule und ihre Familiensituation war ich gespannt. Ich war positiv überrascht, wie sehr ich mich mit ihr Identifizieren konnte. Ihre Ängste und Sorgen waren sehr verständlich und ihre Entwicklung kam mir sehr natürlich rüber. Sie merkt Stück für Stück was für sie richtig ist und wie sie sich zu bessern hat, was mir sehr gefallen hat. Auch ihre Personalität hat mir gefallen. Sie war zwar etwas zurückhaltender, als ihre Freunde, aber trotzdem war sie nicht das 0815 "schüchternes Mädchen".
Was mir insbesondere gefallen hat ist, dass die Autorin nicht nur Schwierigkeiten und Probleme in der Familie zeigen, sondern auch unter Freunde. Ich fands schön, dass man mal nicht die perfekten Best Friends hier hatte und Jule auch mal die negative Seiten ihrer besten Freundin Kris angesprochen hat, anstatt sie für alles in Schutz zu nehmen.
Auch Ben war mir sehr sympathisch. Über Ben könnte ich eigentlich fast das Gleiche sagen, wie bei Jule, da sie sich beide sehr ähneln. "Gegensätze ziehen sich" an war hier definitiv nicht der Fall. Im Gegensatz zu Jule, wo ich ihre Situation sehr verstehen konnte, war das bei Ben eher nicht so. Ich selber bin nicht sehr religiös und keiner in meiner Familie hat jemals versucht mir das Glauben aufzuzwingen. Trotzdem konnte ich mir vorstellen, in was für einen Dilemma er feststeckt. Was ich mir jedoch gewünscht hätte ist noch mehr von Bens Leben zu sehen. Ich habe das Gefühl, dass das Buch beendet wurde, bevor man die ganzen "wichtige" Entscheidungen mit gesehen hat, die Ben triff. Ich hätte gerne noch so ein paar Kapiteln über ihn und seine familiäre Situation gelesen.
Die Liebesbeziehung zwischen Jule und Ben war so niedlich. Es war nicht auf anhieb perfekt, doch genau das machte die erste Liebe aus.

"Mein Leben als lexikalische Lücke" ist ein Jugendbuch at it's best. Wir haben tolle Charaktere, eine erste Liebe die nicht direkt perfekt ist, tolle Darstellung von Familie und Freundschaft und wichtige Politische Themen. Dies alles wurde in einen schönen und humorvoller Schreibstil verfasst, was dafür sorgte, dass trotz der wichtigen Themen kein bedrückendes Gefühl beim Lesen übermittelt wurde. Meiner Meinung nach, sollte "Mein Leben als Lexikalische Lücke" zu einer Pflichtlektüre an alle Schule werden, denn solche Bücher brauchen Jugendliche. Bücher, die uns ermutigen für das zu stehen, was wir wollen und laut zu werden.

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Klug, schüchtern, mutig!

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Kyra Groh hat eine unglaublich einfühlsame und kluge Geschichte geschrieben. Mit Themen, die uns alle betreffen. Dabei geht es nicht nur um Umweltschutz, um Ausländerfeindlichkeit, Hass oder Ausgrenzung. ...

Kyra Groh hat eine unglaublich einfühlsame und kluge Geschichte geschrieben. Mit Themen, die uns alle betreffen. Dabei geht es nicht nur um Umweltschutz, um Ausländerfeindlichkeit, Hass oder Ausgrenzung. Es geht genauso darum für sich selbst zu entscheiden, wer man sein möchte, wohin man sich positionieren will und ob man weiterhin wegschaut oder sich traut den Mund aufzumachen. Denn diese Welt und ihr Geschehen gehen uns alle etwas an.

Wir brauchen mehr solcher Geschichten. Die aufklären, die mutig und politisch sind. Die Themen wie Rassismus feinfühlig behandeln, die aufzeigen, ohne zu belehren. Ben und Jule sind nicht selbstbewusst oder laut. Sie sind stille Beobachter, heimliche Verfechter. Aber sie möchten etwas verändern und für ihre Ideale einstehen. Und manchmal ist es einfacher zusammen laut zu sein.

Fazit: Kyra Groh hat mit »Mein Leben als lexikalische Lücke« eine Geschichte über die eigenen Ängste, über Freundschaft und Zusammenhalt geschrieben. Sie hat mit Ben und Jule zwei Menschen erschaffen, die sich mehr trauen wollen, aber es nicht alleine schaffen. Die für ihre Meinung und ihre Werte einstehen möchten, ohne in die Vorstellungen ihrer Eltern gepresst zu werden. Ihre Worte haben mich ermutigt, mich getröstet und mir mehr als einmal einen Lacher entlockt. Ben und Jule sind großartig. Genauso wie die ganze Geschichte.

Die ganze Rezension gibt es auf unserem Blog!

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Veröffentlicht am 19.04.2021

Realitätsnah. Jung. Besonders.

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Leseerlebnis:
Vor einigen Jahren habe ich schon ein ganz tolles Buch von Kyra Groh gelesen, was mir nicht aus dem Kopf geht, obwohl es mindestens schon 4 Jahre her ist, dass ich es gelesen habe. Es handelt ...

Leseerlebnis:
Vor einigen Jahren habe ich schon ein ganz tolles Buch von Kyra Groh gelesen, was mir nicht aus dem Kopf geht, obwohl es mindestens schon 4 Jahre her ist, dass ich es gelesen habe. Es handelt sich um "Pinguine verlieben sich nur einmal". Dementsprechend habe ich mich auch sehr gefreut, dass nun "Mein Leben als lexikalische Lücke" den Weg zu mir gefunden hat.
Das Buch wird abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Benni und Jule in der Ich - Form erzählt. Beide befinden sich in einer Phase im Leben, in der sie sich noch selber suchen. Man kann sich wunderbar in beide hineinversetzen und wird an so manche Situation in seinem eigenen Erwachsenwerden erinnert.
Die Familien der beiden werden sehr überspitzt gezeichnet, was natürlich ein gutes stylistisches Mittel ist, um mehr Konflikte zu erzeugen und zum anderen forciert es das Erleben aus den Augen der Heranwachsenden, die ihre Familie eben so wahrnehmen.
"Ich suche mich, ich finde mich" ist wohl eine der intensivsten und sogleich anstrengendsten, wie auch einzigartigsten und unvergleichsten Zeiten im eigenen Leben, die hier wundervoll, authentisch und realitätsnah beschrieben wird. Dabei scheut sich die Autorin vor kaum einem Thema und schafft es zusätzlich noch sehr viel Charme und Humor in die Erzählung einfließen zu lassen.
Fazit :
Ein großartiger Roman über Freundschaft, Liebe, und das Erwachsenwerden; über das "Sichfinden", "Sichbehaupten" und das "Zusichstehen". Perfektes Coming-Off-Age Lesevergnügen und somit eine absolute Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 17.04.2021

lebensnahes Jugendbuch, das viele wichtige Themen anschneidet

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Der 18-jährige Benni möchte Arzt werden und absolviert dafür ein Praktikum im Krankenhaus. Seine Mutter versucht derweil, ihn statt von der Wissenschaft von ihrem Glauben an Gott zu überzeugen.
Die 16-jährige ...

Der 18-jährige Benni möchte Arzt werden und absolviert dafür ein Praktikum im Krankenhaus. Seine Mutter versucht derweil, ihn statt von der Wissenschaft von ihrem Glauben an Gott zu überzeugen.
Die 16-jährige Jule macht sich Gedanken um den Umweltschutz und ihre Ernährung. Zuhause finden diese Themen allerdings wenig Anklang.
Beide fühlen sich teilweise fehl am Platz, unzugehörig und zerrissen: wie lexikalische Lücken. Als die zwei sich kennenlernen, versuchen sie gemeinsam, diese Lücken ein wenig zu schließen.

„Mein Leben als lexikalische Lücke“ bietet unglaublich viel. Es ist ein Jugendroman über das Erwachsenwerden und bezieht dabei unglaublich viele Themen mit ein, die auf Jugendliche/ junge Erwachsene einwirken.

Die beiden sympathischen Hauptfiguren machen sich Gedanken über ihr Leben, ihre Träume und Ziele. Sie stellen sich die Frage, wie viel ihrer Eltern in ihnen steckt und suchen ihren Platz im bzw. ihren Weg für ihr Leben.
Es geht um das Erwachsenwerden und zu sich selbst finden. Unweigerlich findet dabei der Vergleich mit Gleichaltrigen statt, der Unsicherheiten schafft.
Es geht darum, sich von den Eltern abzunabeln und eigene Ziele zu entwickeln, aber auch darum, zu seiner eigenen Meinung zu stehen bzw. anderen aufzuzeigen, wenn ihre Ansichten nicht ok sind. Besonders Jule hat damit zu kämpfen. Nicht nur, dass sie sich vegan ernähren möchte, was auf Unverständnis in ihrer Familie trifft, immer wieder kommt es in ihrer Familie zu rassistischen Äußerungen, die Jule wütend machen. Doch sie traut sich nicht, ihrem Ärger Luft zu machen.
Aber auch Ben muss zuhause psychisch einiges aushalten, sodass beiden Protagonisten im Verlauf der Handlung ein Entwicklungsprozess bevorsteht.
Dabei fand ich beide Familien aber so extrem dargestellt, dass ich sie teilweise als unrealistisch und übertrieben empfunden habe.

Natürlich spielen auch Freundschaften eine große Rolle. Besonders Jule ist viel mit Gleichaltrigen unterwegs. Ihre kleine, schräge Gruppe hat große, bewundernswerte Ziele. Allerdings gibt es auch einige Situationen, in denen ihre Freunde nicht besonders sympathisch wirken.
Auch Bens Freunde, Jake und Mia, kommen in diesem Buch vor. Mit „Sicherheit ist eine verdammt fiese Illusion“ haben die beiden bereits ihre eigene Geschichte, zu der es im Grunde keine inhaltlichen Spoiler gibt, außer das, was sich aus der aktuellen Lebenssituation der zwei nun schließen lässt. Umgekehrt ist die Kenntnis des Buches für das Verständnis der lexikalischen Lücke nicht notwendig, da die Handlungen eigenständig sind.

Und zusätzlich gibt es auch noch eine Liebesgeschichte, die sich ganz langsam und zaghaft entwickelt, was sie sehr nachfühlbar und authentisch macht.

Die Geschichte ist unglaublich toll geschrieben. Der Schreibstil ist flüssig, jugendlich und anschaulich. Die beiden wechselnden Ich-Erzähler/innen Jule und Ben schildern ihre Erlebnisse und geben ausführliche Einblicke in ihre verwirrte Gefühlswelt.
Besonders gefallen haben mir all die sprachlichen Feinheiten und Seitenhiebe. Jedes Kapitel enthält ein Wort aus unterschiedlichen Sprachen, für das es in anderen Sprachen kein Pendant gibt (bekanntes Beispiel: Déjà-vu), was ich total spannend fand.
Dabei sind nicht nur die sprachlichen Aspekte schön eingebunden. Auch die eingestreuten Fakten, zum Beispiel zum Soja, fügen sich ganz natürlich ein, ohne das man das Gefühl bekommt, belehrt zu werden.

Das Ende ist mir ein klein wenig zu knapp gefasst. Zwar bleiben nicht direkt Fragen offen, dennoch gibt es ein paar Aspekte, zu denen ich gern noch ausführlicher gelesen hätte, wie sie sich in der Folge entwickeln.

Fazit

Das Buch greift ein breites Spektrum an lebensnahen und aktuellen Themen auf, die Jugendliche auf ihrem Weg zum Erwachsenwerden begegnen und bewegen: Umweltschutzaspekte, Rassismus, Zukunftssorgen, Freundschaft, Familie, Verliebtsein… Eigentlich fehlt nur noch Corona.
Dabei fügen sich all diese Aspekte ganz natürlich in eine süße Geschichte über zwei Teenager, die ihren Platz im Leben suchen und dabei fast wortwörtlich übereinander stolpern.
Aus dem Buch lässt sich viel mitnehmen: Dass jeder etwas tun und beitragen kann. Dass man anderen aufzeigen sollte, wenn sie falsch liegen. Und das man auch mit ganz kleinen Schritten die Welt – auch im Zwischenmenschlichen – ein kleines bisschen besser machen kann.

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