Cover-Bild Der Verdacht
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Penguin
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 29.03.2021
  • ISBN: 9783328601449
Ashley Audrain

Der Verdacht

Roman
Ulrike Wasel (Übersetzer), Klaus Timmermann (Übersetzer)

Wenn auf das größte Glück sofort die Angst folgt ...

Violet ist ein Wunschkind, und Blythe möchte die liebevolle Mutter sein, die ihr selbst so sehr fehlte. Doch als man ihr das Neugeborene in den Arm legt, fühlt sich alles falsch an. Da ist nur Ablehnung, und je älter das Mädchen wird, desto mehr wächst die Angst vor Violet und ihrem feindseligen Verhalten, das sich Blythe nicht erklären kann. Alles nur Einbildung? Oder ist das Mädchen tatsächlich absichtsvoll böse? Fox, der seine Tochter von ganzem Herzen liebt, beobachtet seine Frau mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages das größtmögliche Unglück über die Familie hereinbricht – und Blythe sich ihrer Wahrheit stellen muss.

Wenn man sein Kind bedingungslos lieben möchte, aber die Angst das überwältigendere Gefühl ist. »Der Verdacht« erzählt von schicksalhaften Familienbanden, von Obsession und der Zerbrechlichkeit von Glück – ein zutiefst aufwühlender Roman von großer Sogkraft, erschütternder Klarheit und stilistischer Brillanz.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.05.2021

Ein schockierender und gleichzeitig faszinierender Roman

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„Der Verdacht“ von Audrey Audrain ist 2021 im Penguin Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 spannungsgeladene Seiten.

„Ich war so enttäuscht, dass sie mein Kind war“ - mit ...

„Der Verdacht“ von Audrey Audrain ist 2021 im Penguin Verlag erschienen. Der Roman umfasst in der gebundenen Ausgabe 320 spannungsgeladene Seiten.

„Ich war so enttäuscht, dass sie mein Kind war“ - mit diesem Satz beschreibt Blythe ihr Gefühl, als sie ihr erstes Baby namens Violet auf die Welt bringt. Blythe ist mit Fox verheiratet und die Geburt von Violet stellt ihre Welt auf den Kopf. Blythe fällt es schwer, eine Bindung zu Violet aufzubauen und ihr gelingt es nicht, sie zu lieben. Dies ist sicherlich auch der Tatsache geschuldet, dass sie selbst eine tiefe Mutter-Kind-Bindung niemals kennen lernen durfte. Blythe macht sich selbst große Vorwürfe, hadert mit sich, ist enttäuscht, zweifelt an sich selbst, ist sehr einsam und wird auch von angstvollen und mörderischen Gedanken getrieben und dabei sollte sie doch eine glückliche und zufriedene junge Mutter sein.
Audrey Audrain nimmt den Leser offen und schonungslos ehrlich mit auf die Reise in die Abgründe von Blythe’s Welt. Die Rolle als junge Mutter wird bis in die tiefsten Tiefen beleuchtet. Dies ist auf der einen Seite faszinierend, auf der anderen Seite aber auch zutiefst schockierend und verstörend. Und ich denke, dass es gerade diese Wechselseitigkeit so fesselnd macht. Ich persönlich bin in einen absoluten Sog des Buches geraten.
Die Sprache von Audrey Audrain im Buch ist kurz und prägnant, teilweise hart und auch dies trägt sicherlich zu der kaum auszuhaltenden Spannung bei.
Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen, aber es ist sicherlich nichts für weiche Gemüter.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Grandios!!!

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Blythe's eigene Kindheit ist mit Gleichgültigkeit und Kälte von ihrer Mutter getränt. Als sie selbst schwanger wurde, möchte sie die liebevolle Mutter sein, die sie nie hatte. Doch als sie ihre neugeborene ...

Blythe's eigene Kindheit ist mit Gleichgültigkeit und Kälte von ihrer Mutter getränt. Als sie selbst schwanger wurde, möchte sie die liebevolle Mutter sein, die sie nie hatte. Doch als sie ihre neugeborene Tochter Violet in den Arm hält, fühlt sich alles falsch an. Je größer Violet wurde, desto mehr wächst das Unwohlsein in ihr. Ihr Mann Fox, der seine Tochter vergöttert, versteht die verhalten von seiner Frau nicht und beobachtet sie mit wachsendem Misstrauen. Bis eines Tages durch eine Tragödie die Traurigkeit der kleinen Familie wie Nebel umhüllt...

Bedeutet Muttersein immer bedingungslose Liebe? Wie fühlt man sich, wenn man eigene Kind schon Geburt an nicht lieben kann? Welche Rolle spielt dabei eigene Vergangenheit? Mit ihrem Debütroman antwortet Ashley Audrain ungeschönt, mal gefühlsvoll mal düster und total ehrlich diese Fragen. Blythe, als Ich-Erzählerin schildert ihre Gefühle und Gedanken wie in einem Brief an ihr Mann und ich war die Leserin. Mit eingehaltenen Atem, Fassungslos, bin ich zwischen den Seiten geflogen und nach jedem Kapitel wusste ich nicht, was ich Empfinden sollte. Hass und Mitleid haben mich bis zum Ende des Buches begleitet.

Die Geschichte ist düster, ergreifend, schockierend und gleichzeitig so gut, dass man nur weiter Lesen möchte. Allerdings für Schwangere und frischgebackene Mamas rate ich das Buch ab, denn die Geschehnisse haben psychischen Nachhall. Highlight! Absolute Leseempfehlung von mir.

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Veröffentlicht am 29.04.2021

Unglaublich intensiv und atmosphärisch. Highlight!

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Blythe hat ein alles andere als einfaches Verhältnis zu ihrer Tochter Violet. Schon während die Kleine noch ein Säugling ist, findet sie keine rechte Freude an der Mutterschaft, im Gegenteil: Sie fühlt ...

Blythe hat ein alles andere als einfaches Verhältnis zu ihrer Tochter Violet. Schon während die Kleine noch ein Säugling ist, findet sie keine rechte Freude an der Mutterschaft, im Gegenteil: Sie fühlt sich unwohl in der Gegenwart ihrer Tochter und kann ihr nicht die typische Liebe einer Mutter bieten. Und je älter das Kind wird, desto schwieriger wird das Leben auch für Blythe, denn immer öfter lässt nun auch Violet sie von sich aus ihre Ablehnung spüren. Während Violet in Gegenwart Anderer ein herzensgutes Kind zu sein scheint, bekommt Blythe das Gefühl, ihre Tochter habe auch eine ganz andere, eine böse Seite. Doch niemand schenkt ihr Glauben.

Aus der Innensicht Blythes bekommen wir Einblick in die Zeit ihrer Mutterschaft. Sie schildert ihre Erlebnisse und Gefühle einem "Du", ihrem Mann Fox, der auch der Vater Violets ist. Schon im Prolog wird klar, dass Blythe und Fox nicht mehr in einer gemeinsamen Ehe leben, wodurch der Text den Charakter eines nachträglichen Berichts erhält, in dem Blythe sich Gehör zu verschaffen und ihre Sicht der Dinge zu schildern versucht. Dazwischen werden auch immer wieder Episoden aus Blythes Kindheit und der Kindheit ihrer Mutter eingeworfen, die deutlich machen, dass die schwierige Beziehung zwischen Mutter und Tochter sich in dieser Familie durch die Generationen zu ziehen scheint. Denn auch Blythe wurde in jungen Jahren von der Ablehnung und Abwesenheit ihrer Mutter geprägt, ebenso wie diese ihrerseits viele schlechte Erfahrungen sammeln musste.

Der Grundton des Buches ist bedrückend, oft geradezu beklemmend. Ich konnte sehr gut mitempfinden mit dieser Frau, die keinerlei Unterstützung von ihrem Mann oder irgendwem sonst erhält und alleine bleibt mit dem Gefühl, dass ihre Tochter sie und später auch andere Kinder absichtlich schikaniert, sich dann in Anwesenheit ihres Vaters aber vollkommen normal und liebevoll verhält. Die Ohnmacht Blythes wird unfassbar greifbar beschrieben, und auch wenn man als Leser mehr als einmal daran zweifelt, ob mit Violet wirklich etwas nicht stimmt oder ob sich vielmehr Blythe alles nur einbildet, sind ihre Verzweiflung und das Gefühl, alleine gelassen zu werden, absolut nachempfindbar.

Das ist dann auch einer der spannendsten Aspekte des Buches: Von den ersten bis zu den letzten Seiten kann man sich nie vollkommen sicher sein, ob man Blythe Glauben schenken darf oder nicht. Mal gibt es Hinweise dafür, dass sie übertreibt, ihre Wahrnehmung, vielleicht auch durch die eigene Vergangenheit, rein subjektiv gefärbt ist und ihre Sicht auf die Dinge verfälscht; dann wieder scheint es unleugbar, dass sie Recht hat, dass Violet absichtlich Grenzen nicht nur austestet, sondern bei Weitem überschreitet, und zwar mit eiskalter präziser Berechnung. Und auch Blythe selbst beginnt irgendwann, an sich zu zweifeln. Kann ein Mensch schon in jungen Jahren so heimtückisch handeln, so berechnend sein? Oder ist es allein ihre Schuld, ihr mangelnder Mutterinstikt, ihre Einbildung?

Und auch das Thema als solches ist ebenso ungewöhnlich wie faszinierend: Denn wir haben hier nicht die nach Außen hin als typisch geltende, harmonische Familie, in der das Kind liebevoll umpflegt aufwächst, auch wenn es immer mal wieder Auseinandersetzungen und kleinere und größere Probleme zu bewältigen gibt. Oder die, in der sich mit der Zeit so große Schwierigkeiten herausbilden, dass die ursprünglich liebevolle Beziehung zerissen wird. Hier ist schon der Ausgangspunkt ein völlig anderer, denn Mutter und Tochter leben sich nicht auseinander - eine wirkliche Beziehung haben sie gar nicht erst ausgebildet, sie sind durch den Akt der Geburt und die ersten gemeisamen Wochen keinerlei Bindung miteinander eingegangen. Und dabei stellen sich immer wieder die Fragen, die Blythe auch an sich selbst richtet: Darf eine Mutter so wenig Liebe für ihr eigenes Kind empfinden? Darf sie es sogar hassen, nicht nur manchmal, sondern grundsätzlich? Und darf dasselbe umgekehrt für das Kind gelten? Kann soetwas möglich sein?

Die Atmosphäre des Buches ist so konzentriert und verdichtet, dass man sie beim Lesen oft wie eine greifbar auf einem lastende, alles lähmende Decke empfindet. Die Gefühle Blythes, ihre Zweifel, ihre innere Zerissenheit und ihre Machtlosigkeit werden unfassbar intensiv beschrieben und haben mehr als einmal dazu geführt, dass ich das Buch beiseitelegen musste - wenn auch nur für kurze Zeit, denn Spannung und Neugierde haben mich stets wieder dazu verleitet, unbedingt weiterlesen zu wollen.

Für mich hat "Der Verdacht" definitiv alles, was ein sehr gutes Buch braucht, und so ist er schon jetzt ohne Zweifel eines meiner absoluten Jahreshighlights. Ganz klare Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 28.04.2021

Unblaublich spannender Thriller mit starkem Ausdruck in einem vermeintlichen Familienidyll

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Am 29. März 2021 erschien im Penguin Verlag der Debütroman „Der Verdacht“ von Ashley Audrain. Das festgebundene Buch umfasst 320 Seiten und ich konnte das Buch bereits nach den ersten gelesenen Seiten ...



Am 29. März 2021 erschien im Penguin Verlag der Debütroman „Der Verdacht“ von Ashley Audrain. Das festgebundene Buch umfasst 320 Seiten und ich konnte das Buch bereits nach den ersten gelesenen Seiten nicht mehr aus der Hand legen.
Die von der Autorin erweckten Persönlichkeiten werden nicht ausgiebig beschrieben und es erfolgen auch keine Dialoge untereinander. Vielmehr werden Szenen aus der Sicht von Blythe geschaffen, die immer wieder Vergangenes beschreiben und ihre dazu gemachten Gedanken vereinen. Blythe und ihr Ehemann bekommen die kleine Violet. Violet war ein gewolltes Kind und trotzdem kam es sofort nach der Geburt zu einem Bruch zwischen ihr und ihrer Mutter. Die vorausgesetzte Mutterliebe fehlte und das Baby spürte dies. Der Mann versucht das alles für normal zu erklären und fängt die Situationen auf. Die Kälte zwischen den beiden manifestiert sich und schon bald versucht jede auf ihre Art der anderen Schaden zuzufügen. Die Situation eskaliert zu einem späteren Zeitpunkt und immer wieder stellt Blythe sich die Frage, ob sich ihr Verdacht bestätigt.
Mir hat der Thriller unglaublich gut gefallen und wurde innerhalb weniger Stunden durchgelesen. Die Autorin hat es geschafft einen durchgehenden Spannungsbogen aufrecht zu erhalten. Hin und wieder begibt sie sich in die Vergangenheit von Blythe und stellt dies anhand von Jahreszahlen dar, sodass ich immer genau wusste, ob gerade ein Stück Familiengeschichte wiedergegeben wird (Blythe´s Oma´s Verhältnis zur Mutter bzw. Blythe´s Mutter Verhältnis zu Blythe), welches durchaus dazu Beitrug Blythe´s Handeln nachzuvollziehen.
Aufgrund der sensiblen Thematik „Darf es sein, dass eine Mutter keine Liebe für Ihr Neugeborenes empfinden kann“ ist meines Erachtens besonders darauf zu achten gewesen, dass der Thriller das Thema ernst angeht und nicht fiktiv unrealistisch wird. Der teilweise sehr präzise Ausdruck und die Aussagekraft mit wenigen Worten Situationen sehr deutlich und eindrucksvoll zu schildern haben dazu beigetragen, dass ich das Thema sehr ernst genommen habe und mit den Charakteren mitfühlen konnte.
Gerne bewerte ich das Buch mit 5 *.


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Veröffentlicht am 27.04.2021

Unglaublich starkes Debüt!

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Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt ...

Das erste Wort, das mir zu "Der Verdacht" von Ashley Audrain einfällt ist tatsächlich: krass! Das beschreibt kurz und knapp das Gefühl, das dieser Roman bei mir ausgelöst hat. Ich bin wirklich beeindruckt von diesem Debüt und das vor allem aus zwei Gründen: 1) dem schonungslos ehrlichen und ungeschönten Blick auf Mutterschaft, den Ashley Audrain zeichnet und 2) der dichten Atmosphäre der Anspannung und Angst, die der Roman transportiert.

Die Protagonistin Blythe hat Schwierigkeiten sich selbst in der Mutterrolle zu sehen und macht dies vor allem an ihrer Vergangenheit fest. Bereits ihre eigene Mutter und ihre Großmutter konnten diese Rolle nicht so ausfüllen, wie es allgemein gesellschaftlich erwartet wird. Ihre Geschichte erleben wir in Rückblenden. Den verheerenden Effekt der dadurch fest verankerten Glaubenssätze erfährt Blythe. In kurzen Kapiteln, in denen sie sich als Erzählerin direkt an ihren Ehemann wendet, berichtet Blythe ungeschönt von ihren Schwierigkeiten als Mutter anzukommen, von negativen,  schockierden Gedanken,  die nicht in das Bild der perfekten Mutter auf der rosa Wolke passen. Diese auszusprechen, wirkt auch in der heutigen Zeit oft noch wie ein Tabubruch, da von Selbstaufopferung und bedingungslose Liebe von Müttern erwartet wird. Schnell wird klar, dass Blythe Hilfe und Verständnis benötigt, doch als Leserin kann man nur hilflos dabei zusehen, wie die Geschichte ihren Lauf nimmt. Rollenklischees, postnatale Depressionen,  Aggressionen,  Vereinsamung,  die Beziehung von Ehepartnern, Fremdbestimmung, gesellschaftliche Werte und Glaubensätze - all diese Themen sind in Blythes Erinnerungen verpackt und regen zum Nachdenken an.

Eng verknüpft mit dem Thema "Mutter sein" ist die Geschichte rund um Blythes Tochter Violet, die aus dem Roman einen Thriller macht, der den Atem stocken lässt. Schon früh hat Blythe das Gefühl, dass mit Violet etwas nicht stimmt und empfindet sogar Angst vor ihrer Tochter. Ihr Ehemann kann dieses Gefühl absolut nicht nachvollziehen. Doch umso älter Violet wird, umso mehr häufen sich seltsame Vorfälle. Stimmt etwas nicht mit Violet oder interpretiert die angeschlagene Blythe alles fehl? Ashley Audrain schafft es das ständige Gefühl der Anspannung unter der Blythe steht,  auch auf die Leser
innen zu übertragen. Gänsehaut, Zweifel,  Rätsel, Angst, kalte Schauer- hier habe ich alles miterlebt und mir häufig gewünscht ich könnte in die Geschichte eingreifen. Aber das Schicksal nimmt unbarmherzig seinen Lauf. Fazit: Ein überraschendes Lesehighlight für mich, das mich nicht so schnell loslässt und eine klare Empfehlung!

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