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Veröffentlicht am 09.05.2021

Runen-Mörder

Blütengrab
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1993, Ostdeutschland. In einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz wird eine Mädchenleiche aufgefunden. Sie liegt in einem Bett aus Blütenzweigen und ist übersät mit germanischen Runen. Kommissarin Ulrike ...

1993, Ostdeutschland. In einem abgelegenen Waldstück bei Wussnitz wird eine Mädchenleiche aufgefunden. Sie liegt in einem Bett aus Blütenzweigen und ist übersät mit germanischen Runen. Kommissarin Ulrike Bandow und ihr neuer westdeutscher Kollege übernehmen ihren ersten Fall. Die Spuren führen das ungleiche Ermittlerpaar in die deutsch-deutsche Vergangenheit. Sie stoßen auf eine bisher unentdeckte Mordserie und der Täter scheint nun zurückgekehrt zu sein. Um den Fall zu lösen müssen die beiden Ermittler lernen sich zu vertrauen.

Den Erzählstil habe ich teilweise als sehr hart, rau und recht kühl empfunden. Dadurch haben die Protagonisten auch einen recht rauen Tonfall und Umgangsweise miteinander bekommen. Auch wenn ich deswegen nicht so gut eine Bindung zum Buch aufbauen konnte, fand ich den Erzählstil trotzdem der Zeit angemessen. Ich bin zwar erst nach der Wende geboren, aber ich kann mir sehr gut vorstellen, dass in Ostdeutschland so kurz nach der Wende ein solcher Tonfall geherrscht hat.

Mir haben die unterschiedlichen Perspektiven von den Protagonisten Ulrike, Ingo, Marc und Ingrid gefallen. Je nachdem aus welcher Perspektive die Handlung grade erzählt worden ist war der Erzählstil auch mal ein bisschen weicher oder noch härter. Das hat auf mich sehr authentisch gewirkt.

Der Fall wirkte etwas überladen. Die Autorin hat hier versucht ganz viele Themen wie Mädchenhandel, Pädophilenring, politische Kreise, Nazi, Stasi und RAF unterzubringen. Vieles wurde angeschnitten, aber dann nicht konzentriert ausgeführt. Dafür wurde in meinen Augen unwichtiges unnötig ausgeschmückt und wurde die Handlung wurde dadurch langatmig und nur ein Dahingeplätscher. Spannungsgeladen war es erst am Ende.

Was mir gefehlt hat war der Konflikt zwischen Ost und West. Am Anfang war Ulrike noch sehr abweisen ggü. ihrem neuen Kollegen aus dem Westen und nur kurze Zeit später war das schon ad acta gelegt. Das hätte mehr ausgeprägt sein sollen, dann wäre die Beziehung der beiden auch interessanter geworden.

Interessant fand ich auf jeden Fall die Vermittlung von Wissen über die germanischen Götter sowie ihre Riten und Bräuche aus der Zeit. Das wurde sehr gut in die Handlung mit eingewoben.

Mein Fazit:
Ein kurzweiliger Thriller mit einem interessanten Hintergrund. Er war teilweise etwas überladen und dadurch langatmig, aber lässt sich trotzdem gut lesen.

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Veröffentlicht am 01.05.2021

Tod in der Klinik

Nordseegeheimnis
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Der Privatdetektiv Raphael Freersen hat den Auftrag vom Klinikleiter bekommen in dessen Klinik auf Föhr den Verantwortlichen für die Diebstähle zu finden. Raphael wird Undercover in die Klinik eingeschleust. ...

Der Privatdetektiv Raphael Freersen hat den Auftrag vom Klinikleiter bekommen in dessen Klinik auf Föhr den Verantwortlichen für die Diebstähle zu finden. Raphael wird Undercover in die Klinik eingeschleust. Bei einer nächtlichen Aktion stolpert er im Keller über eine scheinbar blutende Person und verliert das Bewusstsein. Am nächsten Morgen wacht er in seinem Bett auf und nichts deutet auf den Verletzten oder Toten aus der Nacht hin. Hat er alles in seinem Suff nur geträumt oder hat hier jemand eine Leiche verschwinden lassen? Raphael fängt an Nachforschungen anzustellen...

"Nordseegeheimnis" ist der zweite Band mit dem coolen Privatermittler Raphael Freersen. Die Fälle sind aber in sich abgeschlossen, sodass man sie auch gut unabhängig von einander lesen kann.

Raphael ist ein Macho wie er im Buche steht. Er reißt Frauen auf, leistet sich zwei Putzfrauen und lebt ein wenig nur in den Tag hinein. Trotzdem ist er charmant und sehr liebenswürdig. Mit seiner coolen und humorvollen Art hat er immer ein Spruch auf Lager und rettet sich ein ums andere Mal aus den Fettnäpfchen. Bei seinen Nachforschungen kann er sehr hartnäckig sein und geht auch mal unerlaubte Schritte, was mir gut gefallen hat.

Der Lokalkolorit und die geschaffene Atmosphäre auf Föhr kam sehr realistisch und naturgetreu rüber. Ich liebe die Insel und hatte auch gleich wieder die schönen Bilder vor Augen.

Der Schreibstil liest sich angenehm flüssig. Aber für mich persönlich war die Handlung etwas lahm. Raphael stellt zwar seine Nachforschungen an, aber für einen Krimi war es mir dann doch etwas zu wenig Ermittlungsarbeit. Es wurde sich für mein Empfinden etwas zu sehr auf das Unwesentliche wie z.B. den Kindergeburtstag von dem Sohn seiner Kollegin, konzentriert. Es war zwar schön zu lesen, aber hat mir dadurch etwas die Spannung genommen.

Mein Fazit:
Wer lieber Verfolgungsjagden, viel Ermittlungsarbeit mag ist bei diesem Krimi eher Fehl am Platz, dafür sorgt er mit viel Lokalkolorit für eine schöne Atmosphäre. Für alle die es eher ruhiger mögen ist der Krimi lesenswert. Meins war er leider nicht so.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Tod durch Schweinebiss

Tod auf der Finca
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Nach ihrer Beförderung zum Sargento wird Carmen Munar von Palma nach Inca versetzt. An ihrem ersten Arbeitstag bekommt sie es gleich mit einem Todesfall durch einen Schweinebiss zu tun. Alles deutet darauf ...

Nach ihrer Beförderung zum Sargento wird Carmen Munar von Palma nach Inca versetzt. An ihrem ersten Arbeitstag bekommt sie es gleich mit einem Todesfall durch einen Schweinebiss zu tun. Alles deutet darauf hin, dass der Zuchteber seinem Züchter in den Oberschenkel gebissen hat und er dadurch verblutet ist. Ihr Ex-Mann Peter äußert Zweifel, da er den Zuchteber kennt und weiß, dass er niemals sein Herrchen angeriffen hätte. Auch wenn Carmen die Einmischung nicht gefällt, wird sie misstrauisch und fängt an zu ermitteln. Während der Ermittlungen muss sie sich bei ihren neuen Kollegen beweisen, aber nicht nur das, auch ein alter Fall holt sie wieder ein und es wird brenzlig.

Anfangs war es sehr langatmig. Die Einführung um die Hauptprotagonistin Carmen Munar, ihre Beförderung und dem anstehenden Umzug nach Inca wurden sehr viele Seiten und Zeit gewidment ohne dass etwas wirklich Interessantes passiert ist. Gefühlt waren die Protagonisten mehr mit Essen und Kaffee trinken beschäftigt als alles Andere. Das fand ich recht lahm und langweilig und ich hatte Mühe weiterzulesen, weil meine Gedanken immer abgeschweift sind.

Als dann aber die Einführung zu Ende war und auch endlich der Ermittlungsfall begonnen hat wurde es dann auch spannend und man wurde als Leser eingeladen mitzurätseln. Auch was den alten Fall angeht, welcher Carmen nun wieder eingeholt hat.

Dennoch war es recht vorhersehrbar. Es gab kaum unerwartete Wendungen und man hatte gleich zu Beginn schon eine Ahnung wer dahintersteckt, die sich dann am Ende auch bestätigt hat. Auch wurden einige Aspekte bzw. Auffälligkeiten angesprochen, die dann im weiteren Verlauf aber auf der Strecke geblieben sind und nicht mehr zur Sprache gekommen sind. Das Aftershave von Carmens Verfolger ist mir hier besonders im Gedächntis geblieben.

In der Handlung gab es viele Personen, die alle einen Namen bekommen haben und auch der Zuchteber, der hier mit im Vordergrund stand hatte einen Namen. Sie tauchten aber alle Nacheinander in der Handlung auf, sodass es zu keinem Durcheinander gekommen ist.

Gefallen hat mir aber der schöne Lokalkolorit durch die schönen Umgebungsbeschreibungen und der gute Schreibstil, der sich angenehm und flüssig lesen lässt.

Mein Fazit:
Ein guter und ein bisschen außergewöhnlicher Kriminalfall, der aber erst spät in die Gänge kommt. Hier ist auf jeden Fall noch Luft nach oben.

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Veröffentlicht am 28.03.2021

Kinder der Dunkelheit

Dunkeltot, wie deine Seele
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In der Nähe des mysteriösen Ortes Blumenthal taucht in einem Waldgebiet eine verhungerte Frau am Straßenrand auf und stirbt. Bereits ein Jahr zuvor wird in einem alten DDR-Bunker ebenfalls eine verhungerte ...

In der Nähe des mysteriösen Ortes Blumenthal taucht in einem Waldgebiet eine verhungerte Frau am Straßenrand auf und stirbt. Bereits ein Jahr zuvor wird in einem alten DDR-Bunker ebenfalls eine verhungerte Frau gefunden. Der Verdacht fällt auf die beiden Geschwister Zoey und Adam, die im Elite-College studieren. Um sie zu überführen wird Targa Hendricks, die beste Undercover-Ermittlerin des BKAs eingesetzt. Sie vermutet, dass den beiden etwas Schreckliches in ihrer Kindheit passiert sein muss und versucht dahinter zukommen. Doch als sie es erfährt ist es schon zu spät...

Bei "Dunkeltot, wie deine Seele" handelt es sich um den 3. Teil der Reihe mit der Undercover-Ermittlerin Targa Hendricks. Auch wenn man die beiden Vorgänger nicht kennt, kann man das Buch ohne Vorkenntnisse lesen.

Ich bin etwas schwer in die Handlung reingekommen. Die vielen Perspektivwechsel waren mir am Anfang zu viel. Ich konnte schwer folgen und wusste an mancher Stelle nicht mehr worum es eigentlich geht. Doch im weiteren Verlauf waren die Perspektivwechsel zwischen den einzelnen Protagonisten super. Sie haben für Abwechslung und den Spannungsaufbau gesorgt.

Schade fand ich es, dass man von Anfang an weiß, wer dahinter steckt. Nie fällt der Verdacht auf jemand anderes. Dadurch fehlte fehlte mir hier auch leider die Ermittlungsarbeit und die Spannung ging etwas verloren. Die Handlung plätscherte mehr so vor sich hin. Erst zum Finale wurde es richtig spannend. Ich finde es schöner wenn man mitermitteln kann, aber hier wollte ich trotzdem weiterlesen, weil ich wissen wollte, wie die beiden überführt werden.

Der Schreibstil war zwar ganz gut, aber gefiel mir nicht so. Er wirkte manchmal etwas abgehackt. Durch die vielen kurzen Sätze wirkte es teilweise auch sehr gehetzt.

Die Charaktere blieben bis auf Targa recht blass. Dadurch konnte ich mich nicht so wirklich in die Protagonisten einfühlen.

Mein Fazit:
Ein Thriller mit einem sehr außergewöhnlichen Hintergrund, den ich so noch nicht gelesen habe, aber leider mit einigen Schwachstellen. Da ist auf jeden Fall noch Potenzial nach oben.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Kaum Thrill

Die gefährliche Mrs. Miller
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Jeden Tag beobachtet Phoebe das blaue Auto, das in ihrer Straße steht. Sie entwickelt sogar schon Paranoia und führt ein Notizheft wann das Auto da steht. Dann ziehen eines Tages im Haus gegenüber eine ...

Jeden Tag beobachtet Phoebe das blaue Auto, das in ihrer Straße steht. Sie entwickelt sogar schon Paranoia und führt ein Notizheft wann das Auto da steht. Dann ziehen eines Tages im Haus gegenüber eine Familie ein. Zu dem 18-jährigen Sohn Jake fühlt Phoebe sich sofort angezogen. Sie kommen sich näher und Phoebe fängt an das blaue Auto zu vernachlässigen. Doch das war ein Fehler...

"Thriller" ist für dieses Buch wohl das falsche Wort. Er ist es ein Roman mit einem Hauch Thrill ab der zweiten Buchhälfte.

Das Buch teilt sich in zwei Teile. Im ersten Teil ist aus der Sicht von Phoebe erzählt. Ihr ganzes Leben, ihr Tagesablauf und über die Paranoia, die sie entwickelt zum blauen Auto, sowie ihre Nachlässigkeit als im Haus gegenüber die Familie einzieht. Ich fand das alles sehr langatmig. Hier war kaum Spannung.
Auf der Hälfte, als es in den 2. Teil des Buches ging, gab es eine unerwartete Wendung. Ab hier hat die Autorin auch immer wieder falsche Fährten gelegt um den Leser zu verwirren. Da kam dann auch mal Spannung auf.

Die Hauptprotagonistin Phoebe mag zwar sehr authentisch rüber kommen, aber mir war sie ab dem ersten Moment total unsympatisch. Durch ihre Sichtweisen, ihr Verhalten und Handlungen, auch ihrem Ehemann Wyatt gegenüber, habe ich sogar im Laufe der Handlung eine Abneigung gegen sie entwickelt. Ich konnte mich überhaupt nicht mit ihr identifizieren.

Der Schreibstil bzw. Erzählstil hat mir gut gefallen. Es ließ sich flüssig lesen.

Mein Fazit:
Ich habe nach dem Titel und Klappentext ein bisschen was anderes erwartet. Dank des zweiten Teils des Buches war es dann zum Glück doch nicht so schlecht, sonst hätte ich es wahrscheinlich doch noch abgebrochen. Man kann es lesen, aber man verpasst auch nichts wenn man es nicht tut.

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