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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ein Reiseführer voller Sehnsuchtsorte

HOLIDAY Reisebuch: frühlingsreisen
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Im Moment weiß man ja nicht, ob man beim Thema Reisen lieber heulen oder mutig planen soll. Wenigstens kommt der Frühling mittlerweile und schickt uns nicht nur wärmende Sonnenstrahlen (und Regen) sondern ...

Im Moment weiß man ja nicht, ob man beim Thema Reisen lieber heulen oder mutig planen soll. Wenigstens kommt der Frühling mittlerweile und schickt uns nicht nur wärmende Sonnenstrahlen (und Regen) sondern auch blühende Frühlingsboten.

„Also bin ich in den Süden Europas gefahren, auf Gibraltars Felsen geklettert und habe mit Blick auf Nordafrika den Frühling begrüßt. Von hier sind wir gemeinsam gen Deutschland gereist, und unterwegs hat er mir einige seiner schönsten Kunststücke gezeigt.“
Holiday Reisebuch – Frühlingsreisen

Die Idee von Holiday Reisebuch, einen Reiseführer zusammen zu stellen, der der Reiseroute des Frühlings vom Mittelmeer bis zur Ostsee folgt, finde ich genial.
Die Route beginnt in Gibraltar am Mittelmeer und folgt erstmal der Küste entlang in Richtung Frankreich, dort dann der Rhône entlang, macht mehrere Stationen jenseits der Alpen und führ dann in Richtung Ostsee.

Die ganze Frühlingsreise lässt sich aufgrund der Pandemie im Moment wohl nicht umsetzen, aber zumindest die wundervollen Stops in Deutschland können wir hoffentlich bald besuchen (und wenn es nur für einen Tagesausflug ist.)

Jeder Stopp hat einen Link zu einer Online-Karte von Google, zählt mögliche Sightseeing-Spots auf und informiert auch z. B. über geschichtliche und geografische Hintergründe.
Auch Restaurant- und Übernachtungstipps geben die Autoren mit auf den Weg – meist auch mit einem direkten Link aus dem eBook zur Website des jeweiligen Anbieters.

Dieses Konzept fand ich schon beim Buch „Hiergeblieben – 55 fantastische Reiseziele in Deutschland – Jens von Rooij“ toll.
Beide etwas „untypischen“ Reiseführer sind wahre Schätze auf unserem iPad und wir werden hoffentlich bald viele dieser wundervollen Sehnsuchtsorte besuchen können.

~~~ Noch was Wissenswertes zum Schluss. Holiday gehört zu Travel House Media und damit zur Verlagsgruppe Gräfe Unzer (GU). Da gibts noch ganz viele weitere Reiseratgeber, die Fernweh machen. ~~~

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Veröffentlicht am 10.04.2021

Die Stadt der Tränen

Die Stadt der Tränen
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Seit Band 1 "Die brennenden Kammern" sind einige Jahre vergangen. Minou und Piet haben geheiratet, sind auf das Anwesen in Puivert geogen und haben 2 Kinder bekommen.
Als 1572 die Hochzeit von Margeruite ...

Seit Band 1 "Die brennenden Kammern" sind einige Jahre vergangen. Minou und Piet haben geheiratet, sind auf das Anwesen in Puivert geogen und haben 2 Kinder bekommen.
Als 1572 die Hochzeit von Margeruite de Valois und Henri de Bourbon ansteht, werden auch Minou und Piet eingeladen, an den Festlichkeiten in Paris teilzunehmen.
In Frankreich schwelt noch immder der Konflikt zwischen Katholiken und Hugenotten, schlussendlich entscheiden sich die beiden aber, trotzdem nach Paris zu reisen, auch um Aimeric zu sehen, der im Gefolge des Admiral de Coligny dient.
Doch schon bevor sie aufbrechen, überschlagen sich die Ereignisse. Zudem scheint Piet etwas zu bedrücken. Gerade als er mit Minou sprechen will, werden sie jedoch von ihrer Tochter Marta unterbrochen.
"Wenn Minou zurückblickte in den Monaten und endlosen Jahren, die folgen sollten, betrachtete sie dieses erste leise Missverständnis als den Wendepunkt, diesen einen Herzschlag der Zeit, von dem an - hätte nur Marta nicht gerufen - eine andere Geschichte erzählt worden wäre."
Band 2 dieser Reihe hat mich wieder von der ersten Seite an gefesselt. Piet und Minou sind starke Charaktere, die einem das Mitfühlen sehr leicht machen.
Leider war ich bisher noch nie in Paris, aber die Stadt muss damals schon sehr eindrucksvoll gewesen sein. Kurz nach der Hochzeit kommt es aber in der überfüllten Stadt zu blutigen Kämpfen zwischen Hugenotten udn Katholiken, was Minou und ihre Familie schmerzlich auseinanderreißt. Ich bewundere Minou für ihren Mut und ihre Stärke.
"Eine Welle der Traurigkeit überkam sie. Vergangene Entscheidungen zu bedauern war sinnlos. Sie konnte nicht zurück. Sie konnte nur versuchen, das Beste aus der Gegenwart zu machen und zu schätzen, was sie noch hatten."
Ein wahrlich rasanter 2. Teil. Ich bin schon sehr gespannt, was uns in Band 3 erwartet.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Sind unsere Jobs noch zu retten?

Restposten
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Sind unsere Jobs noch zu retten?

Michael Opoczynski, der 20 Jahre lang Leiter und Moderator der ZDF-Sendung „WISO“ war, stellt sein journalistisches Geschick mal wieder unter Beweis. In den letzten Jahren ...

Sind unsere Jobs noch zu retten?

Michael Opoczynski, der 20 Jahre lang Leiter und Moderator der ZDF-Sendung „WISO“ war, stellt sein journalistisches Geschick mal wieder unter Beweis. In den letzten Jahren habe ich seine Bücher mit den Fällen der „Gesellschaft für unkonventionelle Maßnahmen“ gelesen. Nun hat er ein Sachbuch geschrieben.
Erschienen ist es im August 2020, jetzt aber noch genauso aktuell, wenn nicht aktueller. Auch wenn bis zu diesem Zeitpunkt letzten Jahres die Pandemie „erst“ 5 Monate andauerte, hat er schon ihr ganzes Ausmaß begriffen, was die Auswirkungen auf die Arbeitswelt betrifft.
Und das, obwohl der eigentliche Schreibprozess ja noch früher stattgefunden hat.

„Ein Großteil unserer Alltagsjobs – Verkäufer, Lastwagenfahrer, Bankmitarbeiter und viele mehr – ist dabei wegzubrechen.“
Restposten – Benevento Verlag

Michael Opoczynski geht bei seinen Ausführungen sehr gezielt vor. Denn zu jedem Job bringt er zwei Beispiele. Jeweils eine Firma, bei der schon jetzt klar ist, dass Jobs wegrationalisiert werden (oder sogar schon wurden) und ein Unternehmen, das es „besser macht“.
Damit zeigt er auf, wie Unternehmen auf die Digitalisierung reagieren, was durch die Pandemie nochmal einen Turboboost bekommen hat.

„Krisen machen Angst. Revolutionen auch. Aber sie machen auch Hoffnung. […] Wir sollten uns Klarheit verschaffen, wo wir hin wollen mit unserem Schaffensdrang und unserer Arbeitskraft, damit wir nicht zu den Verlierern der Krise gehören. Zu den Restposten.“
Restposten – Benevento Verlag

Opoczynski hat ein wirklich passendes Sachbuch geschrieben, das den aktuellen Wirtschaftsstatus und -umbruch umreißt, uns wachrüttelt, informiert und motiviert, aus der jetzigen Situation das Beste zu machen – umzudenken, unsere Betriebe zu transformieren und gefestigt in die Zukunft zu gehen.

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Veröffentlicht am 25.03.2021

Die nächste Folge der Cozy-Crime-Reihe

Tee? Kaffee? Mord! - Der Besuch des lächelnden Belgiers
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Das ist die vierte Folge der Reihe um Nathalie Ames. Bei diesem Fall geht es rasant zu in dem kleinen, beschaulichen Städtchen Earlsraven. Der ansässige Antiquitätenhändler wird ermordet – mit einem Samurai-Schwert ...

Das ist die vierte Folge der Reihe um Nathalie Ames. Bei diesem Fall geht es rasant zu in dem kleinen, beschaulichen Städtchen Earlsraven. Der ansässige Antiquitätenhändler wird ermordet – mit einem Samurai-Schwert aus seinem Fundus. Bei der Aufklärung dieses Mordfalls unterstützen nicht nur Nathalie und Louise den Constable, sondern auch ein zufällig anwesender Privatdetektiv aus Belgien. Gemeinsam kommen sie dem Täter schnell auf die Spur … doch war es der Verdächtige wirklich?

Diese Folge war im Vergleich zu den bisherigen rasanter und amüsanter. Durch das „Mitermitteln“ des Belgiers, treten Nathalie und Louise ein klein wenig in den Hintergrund.
Aber auch für Nathalie geht die Planung weiter. Sie kümmert sich um die Buchhaltung des „Black Feather“ und bekommt die Möglichkeit, die Möbel ihrer Tante zu verkaufen. Es wird also immer wahrscheinlicher, dass sie dort bleibt und das Pub im Sinne ihrer Tante weiterführt.

Ich mag die Stimme von Vera Teltz sehr gerne, vor allem war es in diesem Fall amüsant, da der Belgier natürlich einen französischklingenden Akzent hatte. Nach und nach lernt man die Bewohner des Ortes, die Stammkunden und die Mitarbeiter kennen. Ich bin gespannt, wer wohl in den nächsten Fall verwickelt ist.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Der erste Cold-Case für Strike & Robin

Böses Blut
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Robin und Strike ermitteln wieder. Mittlerweile hat die Detektei sich vergrößert – nicht nur das, auch die Warteliste mit Klienten ist größer geworden. Neben einer neuen Sekretärin, gibt es noch einen ...

Robin und Strike ermitteln wieder. Mittlerweile hat die Detektei sich vergrößert – nicht nur das, auch die Warteliste mit Klienten ist größer geworden. Neben einer neuen Sekretärin, gibt es noch einen zusätzlichen Ermittler.
Robin geht in ihrem Beruf als Detektivin voll auf – vor allem, seit sie Strikes Partnerin in der Detektei ist und sie zuhause nicht mehr von Matthew deswegen schräg angeschaut wird.

Dieses Mal werden die beiden zum ersten Mal mit einem Cold Case Fall betraut. Eine Frau beauftragt die beiden, das Verschwinden ihrer Mutter vor 40 Jahren aufzuklären.
Nach so einer langen Zeit verwertbare Spuren zu finden, ist nicht leicht. Und noch schwieriger gestaltet sich das Auffinden und Befragen von (Zeit-)Zeugen. Doch wir kennen Cormoran ja schon recht gut. Er kann kein Rätsel ungelöst lassen.

„Er konnte nicht anders. Er musste mehr in Erfahrung bringen.“
Böses Blut – Blanvalet Verlag

Also beginnen Robin und Strike neben Observierungen, die bei ihren anderen Fällen anstehen, Nachforschungen anzustellen. Über Kontakte bei der Polizei erhalten sie Zugang zu den damaligen Ermittlungsakten, doch leider stellt sich schnell heraus, dass der erste Ermittler verrückt gewesen zu sein scheint.
Einer der damaligen Hauptverdächtigen ist ein Serienmörder, der unzählige Frauen entführt, gequält, vergewaltigt und ermordet hat. Das ruft vor allem bei Robin böse Erinnerungen hervor:

„So locker und leichthin konnte nur Menschen reden, die nie blinde Angst empfunden hatten, die nie wehrlos Angst empfunden hatten, die nie wehrlos brutaler Aggression und eisigem Stahl ausgeliefert gewesen waren, die nie ein nach Schwein klingendes Grunzen an ihrem Ohr gehört oder in kalte, starre Augen hinter einer Maske geblickt oder ihr eigenes Fleisch reißen gespürt und gleichzeitig kaum Schmerz empfunden hatten, weil der Tod ihnen so nahe war, dass sie seinen Atem schon riechen konnten.“
Böses Blut – Blanvalet Verlag

Doch nicht nur Robins Gefühlswelt wird auf den Kopf gestellt, auch Strike hat mit allem Möglichen zu kämpfen:

„Dann schloss er die Augen und fragte sich wie Millionen Menschen, warum Probleme nicht schön der Reihe nach, sondern immer wie eine Lawine über einen hereinbrachen, sodass man keine Zeit hatte, sich von einem Schlag zu erholen, bevor einen auch schon der nächste traf.“
Böses Blut – Blanvalet Verlag

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