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Veröffentlicht am 02.05.2021

Ich liebe es!

Polizeiärztin Magda Fuchs – Das Leben, ein ewiger Traum
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Ich mag es sehr, wenn ich in das Leben der damaligen Zeit abtauchen kann, sie lebendig wird. Und das Autorenpaar schafft das hier in perfekter Weise. Dazu tragen auch die verschiedenen Perspektiven der ...

Ich mag es sehr, wenn ich in das Leben der damaligen Zeit abtauchen kann, sie lebendig wird. Und das Autorenpaar schafft das hier in perfekter Weise. Dazu tragen auch die verschiedenen Perspektiven der Protagonisten bei. Zum einen hat man hier natürlich die Polizeiärztin Magda, die Medizin studiert hat und einem Beruf nachgeht. Auf der anderen Seite Celia, die die hübsche "kleine Frau" für ihren Mann ist, aber gerne Medizin studieren möchte. Sie will mehr sein als ein Zierwerk für ihren Mann, will mehr als nur den Haushalt zu führen und sich in Zukunft vielleicht mal um ihre Kinder zu kümmern.

Die Charaktere sind in diesem tollen historischen Roman großartig. Sie sind nicht perfekt, sondern verletzlich, nicht unfehlbar, sondern nahbar, authentisch und lebensecht. Mich hätte nicht überrascht, hätte ich Magda auf der Straße gesehen. Okay, vielleicht doch ein wenig. Aber nur, weil sie sich dann in der falschen Zeit befinden würde.

Neben den Schicksalen der beiden Protagonisten wird zudem ein Bild der Gesellschaft, der Reichen und Armen geschaffen. Durch Magdas Arbeit lernt man vor allem das Leben letzterer kennen, in dem Kinder die Leidtragenden sind. Trotz der Besserung der Lebensumstände und der Lebensmittelversorgung nach dem Krieg, gibt es noch Leid, Armut, Hunger und Gewalt. Die traurigen Schicksale der Kinder werden eindrücklich und einfühlsam beleuchtet.

Die tolle Geschichte erzählt mit einem wortgewaltigen Schreibstil den Aufbruch der Frauen, für sich selbst zu sorgen, eigenständig und unabhängig zu sein, einen Beruf auszuüben, ihre Träume zu leben; aber auch von den Schattenseiten, dem Hunger, der Armut, der Gewalt. Hier trifft Licht auf Schatten, reich auf arm. Abhängigkeit wird zu Freiheit.

Fazit:

Ich liebe dieses Buch! Ich konnte völlig in die Geschichte abtauchen, in die andere Zeit und das Leben von Magda und Celia eintauchen und habe gebannt die Handlung verfolgt. Ich bin gerade richtig traurig, dass ich das Buch ausgelesen habe. Und jetzt heißt es ein halbes Jahr auf den neuen Band warten. Schwierig nach dem Cliffhanger.
Teils hat mich die Geschichte an die Hebammen-Saga von Linda Winterberg oder Fräulein Gold von Anne Stern erinnert. Also wer diese mochte, wird mit diesem Buch auch schöne Lesestunden haben.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Über das Schreiben, die Musik und ein Vorbild

Melanie Raabe über Lady Gaga
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Ein dünnes Büchlein von Melanie Raabe über Lady Gaga und sich selbst. Wer eine Biografie oder ausführliches Wissen über Lady Gaga lesen will, ist hier falsch. Stattdessen geht es um Lady Gagas Bild und ...

Ein dünnes Büchlein von Melanie Raabe über Lady Gaga und sich selbst. Wer eine Biografie oder ausführliches Wissen über Lady Gaga lesen will, ist hier falsch. Stattdessen geht es um Lady Gagas Bild und Wirkung nach außen; im speziellen, welchen Wert sie für einen Fan wie Melanie Raabe hatte bzw. immer noch hat. Im gewohnt leicht zu lesenden und besonderen Schreibstil erzählt Raabe, wie die Musikerin ihr half, mit dem Schreiben nicht aufzugeben und aus sich heraus zu kommen, und lässt mich als Leser in die Glitzerwelt und die Welt des Alltagslebens einer Autorin eintauchen.

Obwohl ich kein Fan von Lady Gaga bin, ihre Musik nur höre, wenn sie im Kaufhaus läuft und ich mich für sie nicht näher interessiere, hat mir dieses Buch gefallen, denn wie ich hier erfahren habe, ist Gaga nicht nur die schillernde Frau mit extravaganten Outfits, es steckt mehr dahinter. Interessanter waren für mich aber Melanie Raabes Beschreibungen über sich selbst, ihre Anfänge des Romanschreibens und dem Dranbleiben, auch wenn sie nicht gleich beim ersten Manuskript einen Verlag gefunden hat, mit Hilfe ihres Idols. Eine Geschichte darüber, mutig zu sein, an sich zu glauben und nicht aufzugeben.

Fazit:

Ein schönes Buch über Melanie Raabe im Glitzerkleid, der Schriftstellerin am Schreibtisch und was Lady Gaga ihr bedeutet.

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Veröffentlicht am 06.04.2021

Aktuelles Thema verpackt in einen Pageturner

Klima
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Seit zwei Jahren versucht das FBI, Green Man zu fassen. Er verübt Anschläge auf für die Umwelt schädliche Machenschaften. Man kann die Ermittlungen des FBI verfolgen, wie es ein Profil vom Täter erstellt, ...

Seit zwei Jahren versucht das FBI, Green Man zu fassen. Er verübt Anschläge auf für die Umwelt schädliche Machenschaften. Man kann die Ermittlungen des FBI verfolgen, wie es ein Profil vom Täter erstellt, Informationen gewinnt und diese anschließend analysiert. Hochspannend und nah dran an der Story, wird deutlich, dass es nicht so einfach ist, jemanden zu erwischen, der sehr vorsichtig, präzise und gründliche vorgeht. Tom Smith scheint zu ahnen, wie Green Man denkt, wie er lebt, wie er vorgeht. Der junge, erst mit dem Studium fertig gewordene Datenanalyst, der aufgrund der guten Beziehungen seines Vaters zur Spezialeinheit kommt, scheint schlauer zu sein, als eine mehrere hundert starke Spezialeinheit des FBI. Das hat mich beim Lesen ab und zu gestört, ist aber der einzige Kritikpunkt an dem Thriller. Trotz dessen war mir Tom nicht unsympathisch, da er als tiefgehender Charakter dargestellt wird, der eine schwierige Beziehung zu seinem Vater hat.

Parallel dazu verfolgt man Green Man, wie er seine Anschläge plant und durchführt. Und wie er vom schlechten Gewissen und Schlafstörungen geplagt wird, weil er unschuldige Menschen tötet. Sein Ziel ist, die Erde zu retten, indem er den Menschen den Ernst der Lage verdeutlicht und sie zum Handeln bewegen will.

Durch die häufigen Perspektivwechsel ergibt sich ein äußerst spannender Pageturner, den ich nicht mehr weglegen konnte. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich ihn durch und habe mich immer wieder gefragt, wie weit ich für meine Ziele gehen würde. Immer wieder tauchte in der Geschichte die Frage auf, ob es moralisch vertretbar ist, dass Green Man unschuldige und unbeteiligte Menschen, sogar Kinder, tötet, um die Menschheit aufzuwecken und für ein nachhaltiges Leben zu mobilisieren, um den Klimawandel aufzuhalten.

Fazit:

Ein Pageturner mit aktuellem Thema, der einerseits unterhält und andererseits für den Umweltschutz aufruft. Durch die Perspektivwechsel ist der Thriller hochspannend, dass ich ihn nicht mehr aus der Hand legen konnte. Ich kann eine uneingeschränkte Leseempfehlung aussprechen.

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Veröffentlicht am 12.03.2021

Noch besser als Band eins und zwei

Wisting und der Atem der Angst
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Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Beginnend mit der Tatortbegehung mit dem Serienkiller Kerr, über seine Flucht und die anschließende Suche nach ihm und dem Anderen bis hin ...

Dieses Buch ist von der ersten bis zur letzten Seite spannend. Beginnend mit der Tatortbegehung mit dem Serienkiller Kerr, über seine Flucht und die anschließende Suche nach ihm und dem Anderen bis hin zum Ende. Die Spannung steigt durchgehend weiter an. Gegen Ende kann man das Buch nicht mehr aus der Hand legen, bis man weiß, wer hinter dem Anderen steckt und wie die Geschichte ausgeht. Man taucht völlig in die Handlung, in den Fall und den Ermittlungen ein. Nach und nach zieht sich die Schlinge um den Anderen enger, Stück für Stück kommt die Polizei dem Täter näher. Zwischendurch gibt es Hinweise, denen nachgegangen wird, Fragen, die geklärt werden müssen und natürlich einige Verdächtige. Es tauchen einige Namen auf, über die man ein wenig den Überblick behalten muss. Ich begleitete gespannt Wisting bei seiner Arbeit und rätselte mit ihm mit.

Immer als ich das Buch wieder zu Hand nahm, war es wie „nach Hause kommen“, da die Atmosphäre zwar ruhig, aber spannungsgeladen ist. Das Tempo ist nicht so hoch, dass alles Knall auf Fall passiert, Action ist auch nicht vorhanden, aber das ist genau der Reiz des Buches. Denn trotzdem ergibt sich immer etwas Neues bezüglich der Suche nach Kerr und seinem Partner.

Wisting ist mir sehr sympathisch, ich liebe die Cold Cases mit ihm als Ermittler und lese sie sehr gerne. Er ist geerdet und ein ruhiger Typ, auch wenn man ihn oder seine Entscheidungen angreift. Gewissenhaft, gründlich, nachdenklich und mit einem scharfsinnigen Verstand geht er seiner Arbeit und den Hinweisen nach. Er stoppt nicht eher, als dass der Schuldige gefunden und gefasst ist. Nachvollziehbar verfolgt man seine analytischen Gedanken und Überlegungen. Seine Tochter und Journalistin Line spielt auch wieder eine Rolle und mischt wie gewohnt in dem Fall mit. Auch sie hat einen hohen Tatendrang und liebt ihre Arbeit.

Fazit:

Wieder ein gelungener Band mit Wisting als Ermittler in einem Cold Case. Dieser dritte Band gefällt mir bisher am besten. Die Ausarbeitung der Fallermittlung, die Spannung und auch die Figurenzeichnung aller Beteiligten sind dem Autor noch besser gelungen als in den ersten beiden Fällen. Die Reihe steigert sich von Band zu Band. Ich freue mich schon sehr auf Teil vier!

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Veröffentlicht am 02.02.2021

Ansteckende Begeisterung

Homefarming
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Judith Rakers, jemand mit absolut keinem grünen Daumen, wie sie selbst über sich sagt, erzählt über ihre Anfänge im Garten, dem Anbau von Gemüse, der Hühnerhaltung und dem Verarbeiten bzw. Haltbarmachen ...

Judith Rakers, jemand mit absolut keinem grünen Daumen, wie sie selbst über sich sagt, erzählt über ihre Anfänge im Garten, dem Anbau von Gemüse, der Hühnerhaltung und dem Verarbeiten bzw. Haltbarmachen der reichlichen Ernte. Bei ihr klingt das Aussähen und Aufziehen des Gemüses auch sehr einfach. Aus Erfahrung mit dem Aufwachsen eines eigenen Gartens in der Familie kann ich sagen, dass es wirklich nicht schwer ist. Es kommt immer auf die Menge an, die man anbaut. Und wenn man weiß wie es einem gelingt, ist es schon die halbe Miete. Die man nach dieser Lektüre schon hat.

Interessiert verfolgte ich ihre Schilderungen, wie sie mit Gemüseanbau und sogar Zimmerpflanzen nichts am Hut hatte, und nun kann man auf jeder Seite ihre Begeisterung für ihren eigenen Anbau lesen. Zu keiner Zeit hatte ich das Gefühl, ein Sachbuch zu lesen. An der einen oder anderen Stelle musste ich Schmunzeln. Locker geschrieben, gut erklärt und leicht dargestellt gibt Rakers Tipps zur eigenen Versorgung mit Gemüse und Obst (sowohl im Garten als auch auf dem Balkon oder sogar in der Wohnung), der Hühnerhaltung und erzählt auch in kurzen Schilderungen von ihren eigenen Erfahrungen.

Besonders über Hühner habe ich viel gelernt, zum Beispiel, dass die Tiere auch bunte Eier legen, wie türkise, bordeauxrote, schokoladen- oder rosafarbene. Ich ertappe mich dabei, wie ich überlege, ob ich mir auch Hühner zulegen soll, falls ich wieder einen Garten haben sollte. Die Begeisterung der Autorin ist einfach ansteckend!

Im dritten Teil des Buches gibt sie Rezepte und Anleitungen, wie man nach erfolgreichem Anbau die eigene reichhaltige Ernte zubereiten und haltbar lagern bzw. einkochen kann. Aber nicht nur Tipps von einem Neuling, der weiß wie schwer der Anfang sein kann, sind in „Homefarming“ zu finden, sondern auch Interviews mit Experten nach jedem Teil. Viele Fotos lockern den Text auf und zeigen anschaulich, was beschrieben wird bzw. zeigen die Autorin bei ihrer Farmarbeit.

Fazit:

Nicht nur ein Sachbuch mit Fakten und Wissen über Gemüse- und Obstanbau im Garten, auf dem Balkon oder in der Wohnung, sondern auch viele Erfahrungsberichte einer Anfängerin, die zum Profi wurde. Mit Experteninterviews und Rezepten zur Verarbeitung ist dieses Buch ein umfassendes Werk für alle, die sich für Homefarming interessieren und es auch einmal ausprobieren möchten.

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