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Veröffentlicht am 25.07.2021

Mitten aus dem Leben, aber nur oberflächlich erzählt

Auszeit
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„Es hat einen Grund, dass wir uns der Natur zuwenden, wenn wir nach uns selbst suchen.“ so lautet ein Zitat von einen unbekannten Verfasser. Hannah Lühmann nimmt uns in ihren ersten Roman „Auszeit“ genau ...

„Es hat einen Grund, dass wir uns der Natur zuwenden, wenn wir nach uns selbst suchen.“ so lautet ein Zitat von einen unbekannten Verfasser. Hannah Lühmann nimmt uns in ihren ersten Roman „Auszeit“ genau da mit hin - in den Wald.

Henriette fährt mit ihrer besten Freundin Paula in den Bayrischen Wald. Dort betrauert Henriette nicht nur ihr ungeborenes Kind, sondern versucht sich mit ihren bisherigen Leben auseinanderzusetzen. Ihrer Doktorarbeit, die nicht fertig wird. Ihr gescheiterten Beziehungen. Und der Frage, was sie eigentlich im Leben will.

Der Roman von Hannah Lühmann hat einen sehr melancholischen Unterton, welcher sich durch das ganze Werk zieht. Im Rückblick auf ihr Leben scheint Henriette alles zu haben, dennoch ist sie nicht glücklich. Sie wirkt sogar sehr verloren in „Auszeit“ und stagniert daher in ihren Leben. Im Kontrast dazu steht Paula. Diese ist ihren Weg gegangen und führt ein glückliches Leben. Henriette misst ihr eigenes Leben regelmäßig mit dem ihrer besten Freundin und hat Angst diese zu enttäuschen. Es war sehr erschreckend, wie vertraut Henriettes Situation war. Es erinnerte mich an Personen, die ich an der Universität begegnet bin. Und selbst hat man sich auch oft schon gefragt, ob der eingeschlagenen Weg, wirklich der richtige ist.

„Auszeit“ von Hannah Lühmann ist mit 176 Seiten ein sehr dünnes Buch. Natürlich sagt der Seitenumfang noch nichts über die Qualität eines Buches aus, aber das Themen Schwangerschaftsabbruch und der Umgang mit Henriettes Gefühlen wird nur sehr oberflächlich besprochen. Die letzten Seiten musste ich zweimal lesen, weil ich nicht glauben konnte, dass es das gewesen sein soll. Das Ende war einfach zu plötzlich und unerwartet.

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Veröffentlicht am 02.05.2021

Interessanter Coming-of-Age-Roman mit gewöhnungsbedürftigen Erzählstil

Der Junge, der das Universum verschlang
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Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ...

Der Coming-of-Age-Roman „Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt die Geschichte von Eli Bell. Er wächst in den 1980er Jahren in einem kleinen australischen Vorort auf. Seine Mutter ist ein Junkie und im Gefängnis, sein Vater ist nirgends zu finden, sein Stiefvater ist Drogendealer und sein älterer Bruder August ist ein stummes Genie. Der einzige Erwachsene in seinem Leben ist Slim, ein ehemaliger Gefangener, der den Rekord für die meisten Fluchten hält.

Obwohl der 12-Jährige Eli den Verstand und das Herz eines Erwachsenen hat, ist sein Leben völlig chaotisch und er sehnt sich nach Normalität. Sein Wunsch ist es Journalist zu werden, er möchte sich verlieben und er möchte ein guter Mann sein, besser als die in seinem Leben.

Elis Leben ist nicht einfach und es stellen sich immer wieder Hindernisse in den Weg. Es liegt an ihm, für seinen Bruder zu sorgen und gegen einen wirklich gefährlichen Drogendealer zu kämpfen und seine Mutter zu retten. Durch all das sieht Eli, dass es zwei Wege gibt - den richtigen und den falschen. Auch wenn der falsche Weg der einfachere zu sein scheint, weiß er, dass er sich niemals erholen wird, wenn er diesen Weg geht.

„Der Junge, der das Universum verschlag“ ist der Debütroman von Trent Dalton und stützt sich auf seiner eigene Kindheit und seiner Beziehung zu seiner Mutter. Obwohl Menschen in wirklich gefährlichen, traurigen Situationen befinden, sollte dem Leser klar sein, dass es sich um einen Roman handelt, der auf Fiktion basiert. Daher hat sich Dalton einige Freiheiten genommen und bestimmte Details seiner Lebensgeschichte für die Zwecke dieses Romans geändert. Während die Charaktere und ihre Beziehungen sehr faszinierend sind, war der Erzählstil von „Der Junge, der das Universum verschlag“ anstrengend zu lesen und man war schnell festgefahren.

„Der Junge, der das Universum verschlag“ von Trent Dalton erzählt ein interessant Geschichte übers Erwachsenwerden, aber der Erzählstil hat den Spass am Lesen gedämpft.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Erwartungen an das Buch waren zu hoch

Ungezähmt
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„Ungezähmt“ von Glennon Doyle ist eine Biographie mit Selbsthilfeanteil. Es geht darum auf seine innere Stimme zu hören und weniger auf gesellschaftliche Standards.


In „Ungezähmt“ erzählt Glennon Doyle ...

„Ungezähmt“ von Glennon Doyle ist eine Biographie mit Selbsthilfeanteil. Es geht darum auf seine innere Stimme zu hören und weniger auf gesellschaftliche Standards.


In „Ungezähmt“ erzählt Glennon Doyle von den entscheidenen Moment, der ihr Leben verändert hat. Als Erwachsene mittleren Alters, verheiratet mit drei Kindern und mit einen Karriere als christliche Motivationsrednerin, erkennt sie, dass sie sich von einer Frau angezogen fühlt. Sie begibt sich auf eine Reise der Selbstfindung, welche sich auf ihre Ehe und neue Beziehung auswirkt. Dabei spricht sie über Themen wie Rasse, soziale Ungerechtigkeit, Feminismus, Religion, Aktivismus und Sexualität.

Zu Beginn las sich „Ungezähmt“ von Glennon Doyle sehr interessant. Ab ein Drittel des Buches wurde es schwieriger. Die Kapitel fühlten sich mehr wie Essays oder Blogposts an und nicht wie zusammenhängende Buchkapitel. Die Dialoge in „Ungezähmt“ zwischen Glennon Doyle und ihrer Familie wirken künstlich und steif, genauso wie das Handeln der Familie.

Zu einigen Themen wie Religionen und Kindererziehung konnte ich nicht nicht hineinversetzen, weil ich selber weder Religiös bin, noch Kinder habe. Auch der ständige Vergleich von vor Glennon Doyle’s Erwachen und danach wirkt oft sehr idealistisch.

So wie man sich einen Motivationsredner vorstellt, als jemand der ständig sein Mantra wiederholt, ist es auch mit der Autorin. Man soll auf sein Inneres hören bzw. vor jeder Entscheidung in sich kehren. Mit jeder Wiederholung wurde es anstrengender das Buch zu lesen. Besonders da Glennon Doyle sich regelmäßig in „Ungezähmt“ selber auf die Schulter klopft, lässt das Buch immer selbstgefälliger wirken. Es wirkt als sei sie perfekt, da Doyle keine negativen Auswirkungen oder Fehler benennt.

Meine Erwartungen an „Ungezähmt“ von Glennon Doyle waren sehr hoch, besonders da das Buch für Reese Witherspoon Buchclub ausgewählt wurde. Leider wurde das Buch den Erwartungen nicht gerecht.

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Veröffentlicht am 20.09.2020

spannend, aber vorhersehbar

Mord in Highgate
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Nach „Ein perfider Plan“ erschien am 9. September 2020 mit „Mord in Highgate“ der zweite Krimi- Roman mit dem Ermittler- Duo Daniel Hawthorn und Anthony Horowitz.

Daniel Hawthorn ist wie ein moderner ...

Nach „Ein perfider Plan“ erschien am 9. September 2020 mit „Mord in Highgate“ der zweite Krimi- Roman mit dem Ermittler- Duo Daniel Hawthorn und Anthony Horowitz.

Daniel Hawthorn ist wie ein moderner Sherlock Holmes. Der frühere Detektiv wird bei besonders schweren Fällen von der Polizei hinzugezogen, um bei den Ermittlungen zu helfen. In „Mord in Highgate“ ist Daniel Hawthorn zwar der leitende Ermittler, nimmt im Buch aber nur eine Nebenrolle ein. Dadurch ist von ihm auch nicht viel bekannt, außer dass er sehr nicht sehr gesprächig und etwas grob im Umgang ist. Hawthorne Watson ist Anthony Horowitz. Der Charakter hat nicht nur den Namen mit dem Autor gemeinsam, sondern ist auch Hauptfigur und Erzähler von „Mord in Highgate“. Dies kann zeitweise sehr verwirrend sein, denn wie im realen Leben ist die Buchfigur Drehbuchautor der Fernsehserie Foyle’s War.

Zu Beginn von „Mord in Highgate“ wird Anthony Horowitz von Daniel Hawthorn am Set aufgesucht und gebeten beim neusten Fall mit dabei zu sein. Der Scheidungsanwalt Richards Pryce wurde mit einer Weinflasche erschlagen und ermordet. Er stand kurz vor dem Abschluss des Scheidungsprozesses eines wohlhabenden Kunden, Adrian Lockwood. Akira Anno, Lockwoods Frau, fühlte sich betrogen und hat Pryce vor einiger Zeit im Restaurant konfrontiert. Während sie ein Weinglas über ihn ausschüttet, droht sie ihn. Das macht sie zur Hauptverdächtigen. Aber das wäre zu einfach. Zusammen betrachten Hawthorn und Horowitz das nähere Umfeld und die Vergangenheit des Toten.


Anthony Horowitz begann bereits in seiner Jugend sich Geschichten auszudenken und seinen Mitschülern im Internat zu erzählen. Heute zählt er im englischsprachigen Raum zu den erfolgreichsten Schriftstellern. Er hat eine Vielzahl von Kinder- und Jugendbücher geschrieben, darunter auch Alex Rider, welcher als Serie seit kurzem auf Prime Video zu sehen ist. Aus seiner Feder stammen aber auch zwei James Bond und zwei Sherlock Holmes Bücher, neben anderen Bücher für Erwachsene. Diese Erfahrungen machen sich in „Mord in Highgate“ bemerkbar.

Nach und nach wird der Fall im typischen Stil bekannter Krimigrößen, wie Sir Arthur Conan Doyle und Dame Agatha Christie, aufgerollt. Während es durchaus spannend zu lesen ist, war das Ende nicht sehr überraschend. Wer gerne und viel aus dem Krimigenre liest wird bereits im ersten Drittel von „Mord in Highgate“ erraten, wer es war.

„Mord in Highgate“ von Anthony Horowitz ist spannend, aber vorhersehbar.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Interessanter Einblick in die moderne Technik, aber sehr komplex

Keine Panik, ist nur Technik
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In „Keine Panik, ist nur Technik“ bringt uns Kenza Ait Si Abbou das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) näher. Die in Berlin lebende Autorin zeigt in ihren Erziehungsratgeber sowohl die Möglichkeiten, ...

In „Keine Panik, ist nur Technik“ bringt uns Kenza Ait Si Abbou das Thema „Künstliche Intelligenz“ (KI) näher. Die in Berlin lebende Autorin zeigt in ihren Erziehungsratgeber sowohl die Möglichkeiten, als auch die Fähigkeiten von KI auf.

Codes und Algorithmen sind unser täglicher Begleiter, auch wenn wir es nicht auf den ersten Blick sehen. Bei Bewerbungen über Online Portale, welche vorsortiert werden, bevor sie in die Hand von den Personaler gelangen. Rating-Apps, Sprachassistenten, Bankkonto, Versicherungen, in den Bahnstationen und noch einiges mehr. Dabei wird stets versucht, uns die Angst vor Neuem zu nehmen.

Kenza Ait Si Abbou ist in Marokko geboren und hat sich schon immer für Zahlen und Technik interessiert. Heute arbeitet sie unter anderem als Managerin für Robotik und Intelligenz bei der Telekom. Die Begeisterung und den Spass an dem was sie macht, bleibt beim Lesen von „Keine Panik, ist nur Technik“ nicht verborgen.

Der Anfang des Buches „Keine Panik, ist nur Technik“ ist sehr komplex. Es flutet eine Vielzahl von Fachbegriffen auf einen ein, die einen schnell überfordern. Selbst für jemanden, der Ahnung von Programmieren hat. Die ganzen technischen Begriffe und Verfahren sind verständliche erklärt und durch Beispiele veranschaulicht. Die schnelle Aneinanderreihung von Begriffen war zu viel auf einmal. Oft wusste man am Ende des Kapitels nicht mehr, was am Anfang stand.

Erst ab der Mitte von „Keine Panik, ist nur Technik“ wurde es einfachen, weil es da eher um die KI und Technik des Alltages ging. Einige Dinge waren dabei, die vielleicht einigen schon bekannt sind. Es waren aber auch einige Dinge dabei, die einem so nicht bekannt waren.


„Keine Panik, ist nur Technik“ von Kenza Ait Si Abbou gibt einen interessanten Einblick in die moderne Technik, künstliche Intelligenz und wie dies unser tägliches Leben beeinflussen.

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