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Veröffentlicht am 02.05.2021

Deutschland mit dem Wohnmobil erkunden

Womo & weg: Nördliches Deutschland – Die schönsten Touren zwischen Meer und Mittelgebirge
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Der Reise Know-how Verlag hat einen tollen Wohnmobil Tourguide auf den Markt gebracht. Die Autoren stellen die schönsten Touren zwischen Meer und Mittelgebirge vor. Lassen sie uns gemeinsam einen Blick ...

Der Reise Know-how Verlag hat einen tollen Wohnmobil Tourguide auf den Markt gebracht. Die Autoren stellen die schönsten Touren zwischen Meer und Mittelgebirge vor. Lassen sie uns gemeinsam einen Blick in das Buch werfen.

Das Taschenbuch ist "klein und handlich" und passt problemlos in die Handtasche bzw. ins Wohnmobil. Der unempfindliche Umschlag lässt sich bei Bedarf auch mal mit einem feuchten Lappen abwischen. Das Cover ist ansprechend und zeigt schon ein paar Reiseinspirationen. Auf der Rückseite findet sich ein Info-Text mit der Nennung der Touren. Wichtig ist auch noch der Barcode, über den man die Web-App aufrufen kann. Dazu mehr am Ende der Rezension. Leider gibt es kein Leseband oder ein ausklappbares Cover.

Auf den ersten Seiten findet sich eine kleine Übersichtskarte mit den Touren, die Inhaltsangabe, eine Legende mit den Stellplatz-Symbolen, den unterschiedlichen Preiskategorien und Hinweise zur Benutzung. Toll finde ich hier den Hinweis der Redaktion, dass sich trotz ausführlicher Recherchen aufgrund der gegenwärtigen Situation die umschriebenen Angebote nicht wie gewohnt zu nutzten sind oder vielleicht auch gar nicht mehr existieren. Aus diesem Grund gibt es auch die schnelle erwähnte Web-App. Dann geht es auch schon los.

Die einzelnen Touren sind zu besseren Orientierung wie folgt aufgebaut:
• Titelseite mit Autorenname und ein paar Fotos
• zur Einleitung ein informativer Text zur Region
• eine kleine Karte mit der Tour-Empfehlung und den dazugehörigen Orten und durchnummerierten Stellplätzen
• eine Infobox mit einem Touren-Überblick (Routenempfehlung, Länge gesamt, Dauer, Reisezeit)
• Vorstellung der einzelnen Orte mit dazugehörigen touristischen Sehenswürdigkeiten und weiteren Informationen (z.B. Internetadressen)
• Nennung und kurze Beschreibung der empfohlenen Camping- und Stellplätze
• diverse ansprechende Fotos aus der Region und der Stellplätze

Ich möchte an dieser Stelle noch einmal auf die empfohlenen Camping- und Stellplätze eingehen. Diese sind mit dem Namen und den zugehörigen Infos in einem umrahmten Textblock zu finden. Hier finden sich dann auch die am Anfang des Buches erwähnten Stellplatz-Symbole aufgeführt und die GPS-Koordinaten. So lassen sich die Ziele sicher ins Navigationsgerät übernehmen. Neben einer kurzen Umschreibung von Platzbesonderheiten finden sich die Informationen zu "Lage/ Anfahrt", "Platzanzahl", "Untergrund", "Service", "Preiskategorie", "Geöffnet" sowie der "Kontakt". In den Kontaktinformationen finden sich neben der Adresse noch eine Telefonnummer und eine Internetadresse.

Die nett geschriebenen Begleittexte zu den Touren beinhalten Ortsbeschreibungen, in denen z.B. geschichtliche Hintergründe angerissen werden, Sehenswürdigkeiten genannt werden oder mögliche Freizeitaktivitäten aufgeführt sind. Eingestreute Fotos lassen schon einmal einen ersten Eindruck zurück. Meist findet sich dann noch die Info zur zuständigen Tourist Info mit Adresse und Link und eine Empfehlung für ein Restaurant. Wer sich tiefer mit der Region oder dem Ort auseinandersetzten möchte findet hier auch eine Empfehlung zu weiterführender Reiseliteratur aus dem Reise Know-How Verlag.

Viele Reisende haben z.B. einen Hund, der sie auf ihren Reisen begleitet. Auch hier nimmt der Verlag Rücksicht und hat als eines der Stellplatzsymbole das "Haustiere erlaubt" Symbol aufgeführt. In den Texten wird dann noch mal näher auf die Situation auf den Plätzen ein und nennt zum Beispiel die Anzahl der Stellplätze für Haustierbesitzer oder ob z.B. eine Hundewiese vorhanden ist.

Einen der Stellplätze haben wir im letzten Jahr kennengelernt. Wir haben zwar kein Wohnmobil, sind aber während unseres Aufenthaltes am Neuharlingersiel mehrmals über das Gelände gelaufen und haben ihn unseren Schwiegereltern empfohlen, die regelmäßig mit ihrem Wohnmobil unterwegs sind. Es ist ein schöner großer Platz direkt in Strandnähe. Zum Sonnenuntergang braucht es nur ein paar Schritte auf den Deich rauf. Es gibt viele Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und alles ist fußläufig gut zu erreichen. Die Informationen im Buch sind alle richtig! Auf der gegenüberliegenden Seite des Platzes ist ein großer Supermarkt mit dazugehörigem Bäcker. Ich habe diese Info mal über die App weitergegeben. Wir empfehlen hier einen Ausflug nach Bremerhaven in das Klimahaus 8° Ost. Im Buch selber wird auch ein Campingplatz in Bremerhaven empfohlen.

Zum Ende werden fünf Autoren vorgestellt. Diese kennen sich in den Regionen aus und haben auch selber Erfahrung mit Reisen im Wohnmobil. Der ein oder andere Autor hat eine eigene Internetseite und stellt sich dort noch einmal selber vor.

Zum Schluss möchte ich noch einmal auf die WebApp zu sprechen kommen. Diese findet sich auf der Rückseite des Buches mit der dazugehörige Internetadresse. Wir weisen bei unseren Rezensionen zu Reiseführern am Ende immer noch mal auf fehlende oder falsche Informationen hin, die trotz intensiver Recherche immer mal auftreten können. Auch dem Reise Know-How Verlag ist dies wichtig. Daher hat er diese WebApp aufgenommen. Hier kann der Nutzer vor oder während seiner Reise noch mal ein Update einholen. Er kann aber auch selber Veränderungen melden. Dazu öffnet sich eine E-Mail, in der man dann seine Erfahrungen oder Änderungen eingeben kann. Diese werden dann redaktionell aufgearbeitet und in der App aufgenommen. Zum Zeitpunkt der Rezensionserstellung war noch keine Eintragung vorhanden. Was Sie aber nutzen können, ist die Anzeige der Plätze auf Google Maps und eine Routenplanung.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

... Spannung bis zur letzten Seite und ein toller pädagogischer Ansatz

Felix und die Raubgräber
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Ich habe mir mal wieder ein Kinder- und Jugendbuch zur Hand genommen und gelesen. Es muss ja nicht immer ein Thriller eines bekannten Autors sein, der für Spannung sorgt. Wer (so wie ich) mit den "Fünf ...

Ich habe mir mal wieder ein Kinder- und Jugendbuch zur Hand genommen und gelesen. Es muss ja nicht immer ein Thriller eines bekannten Autors sein, der für Spannung sorgt. Wer (so wie ich) mit den "Fünf Freunden" aufgewachsen ist und durch die eigenen Kinder "TKKG" und die "Drei Fragezeichen" für sich entdeckt hat, wird auch bei diesem Buch begeistert sein.

Es handelt sich dabei um ein handliches Taschenbuch mit einem ansprechenden Cover. Die Bindung ist in Ordnung und die 216 Seiten sind sauber aufgebaut. Die Geschichte ist in mehreren Kapiteln unterteilt. Jedes Kapitel trägt eine passende Überschrift. Eine Inhaltsangabe mit den einzelnen Kapiteln und deren Seitenzahlen gibt es nicht. Dafür findet sich am Ende eine Seite mit Informationen und einem kleinen skizzierten Bild zum Autor.

Das Coverbild ist wirklich ein Hingucker. Es zeigt die beiden Protagonisten der Geschichte Felix und Willow. Im Hintergrund sieht man eine satte grüne Landschaft und die Reste einer römischen Anlage. Beim weiteren Betrachten fällt natürlich auch ein Mann mit einem Metalldetektor und einem Spaten auf. Das Bild erstreckt sich über vor und Rückseite. Auf der Frontseite findet sich der Autorenname und der Titel des Buches. Auf der Rückseite findet sich eine kurze ansprechende Inhaltsangabe und die Internetadresse des Autors. Hier kann man sich dann auch das Coverbild herunterladen. Entweder in Farbe oder als Zeichnung, um es dann selber auszumalen.

Gleich zu Beginn des Buches lernen wir Felix kennen. Einen aufgeweckten Jungen, der grade die fünfte Klasse hinter sich hat und mit seinem Vater Sommerferien in England macht. Sie wohnen in einem Ferienhaus in Lilbrough circa 42 Kilometer von der größeren bekannten Stadt Newcastle entfernt. Hier verläuft der Hadrianswall, eine römische Grenzbefestigung, welche zwischen 122 und 128 n. Chr. auf Anordnung Kaiser Hadrians erbaut wurde. Urlaub in einem Haus ohne WLAN und ohne die Möglichkeit zu zocken? Wer selber Kinder in diesem Alter hat, kann nachvollziehen, was dies zu bedeuten hat. Da kann selbst die schönste Landschaft nicht gegen ankommen. Und so geht es auch Felix. Nachdem er seinen Vater mehrfach wegen aufkommender Langeweile "nervt", darf er in die Stadt zum Bäcker und sich ein Eis kaufen. Dabei lernt er Willow kennen. Ein englisches Mädchen im ungefähr gleichen Alter. Beide verstehen sich von Anfang an und erleben auf den folgenden Seiten ein spannendes Abenteuer.

Dabei ist der Satz "verstehen sich von Anfang an" auch noch aus einer anderen Perspektive zu sehen. Dies betrifft auch das sprachliche Verstehen. Felix trifft mit den englischen Grundkenntnissen der fünften Klasse auf die muttersprachliche Willow. Aber Kinder sind da einfallsreich und unkompliziert. Beide versuchen sich mit einfachen Sätzen zu unterhalten. Hat Felix mal ein Problem mit dem ein oder anderen Wort, dann wird auch mal auf Erklärungen oder Handzeichen zurückgegriffen. Zur Not gibt es dann ja auch noch Übersetzungsprogramme aus dem Internet oder die dolmetschenden Eltern.

Mehr will ich zum Inhalt nicht verraten! Einen großen Teil verrät ja schon die Inhaltsangabe. Nur soviel, es ist wirklich ein tolles Buch, das bis zum Ende den Spannungsbogen aufrecht hält. Ich konnte es auch nicht so schnell aus der Hand legen und habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen. Dabei braucht sich der Autor Paul Hummel nicht hinter den bekannten Kinder- und Jugendgeschichten der "Drei Fragezeichen", "TKKG" oder den "Fünf Freuden" nicht verstecken. Gerade durch die Intention, hier auch die sprachlichen Barrieren mit zu berücksichtigen, macht das Buch pädagogisch noch interessanter. Kinder werden hier spielerisch an eine Fremdsprache herangeführt und verlieren so ihre Angst davor.

Wenn man selber schon älter ist oder länger Englisch im Unterricht hatte, kann man die Sätze gut verstehen. Interessant ist da halt wirklich Kinder zu hören, die gerade mal im fünften Schuljahr sind. Ich habe mir bewusst die „Erklärungen“ von Willow und Felix durchgelesen und versucht, diese nachzuvollziehen. Diese sind wirklich gut zu verstehen. Mal sehen, was unsere Jungs zu dem Buch sagen werden. Sicherlich ist es dann kein optimales Oxford-Englisch, aber darauf kommt es überhaupt nicht an. Paul Hummel möchte seinen Lesern nicht Englisch beibringen, sondern – möglichst realistisch – darstellen, wie jemand mit geringen Englischkenntnissen trotzdem zurechtkommen kann.

Mir fehlen im Buch zwei Sachen. Ich hätte mir einen Anhang mit der ein oder anderen Vokabel gewünscht. So könnte der interessierte Leser selber schnell mal im Anhang schauen, wie die Übersetzung des einen oder anderes Begriffes ist. Klar handelt es sich nicht um ein "Schulbuch", aber es würde den ein oder anderen Leser spielerisch an eine fremde Sprache heranführen. Dann vermisse ich noch eine kleine Karte zu dem Gebiet rund um dem Hadrianswall. Hier hätte man die ein oder andere Befestigungsanlage oder Siedlung der Römer einzeichnen können.

Der Autor selbst war selbst als Kind und Jugendlicher in England. Obwohl dies schon eine paar Jahre zurückliegt gelingt es ihm die englische Landschaft und das Leben gut in Szene zu setzen. Dabei vergisst er auch nicht das typisch englische Wetter. Er hat mir verraten, dass er beim Schreiben viel recherchiert hat. Nicht nur zur Umgebung, sondern auch zur Thematik der Sondengängern und dem illegalen Handel mit archäologischen Gegenständen. Den Ort "Lilbrough", in der die Geschichte spielt, sucht man jedoch vergebens. Er ist fiktiv, damit die Leser ihre eigene Fantasie einsetzen. Die Idee mit der sprachlichen Komponente hatte er durch seinen Sohn Benjamin, der beim Englisch lernen nicht immer begeistert war.

Vielleicht gibt es ja auch ein weiteres Abenteuer mit den beiden Protagonisten? Das letzte Kapitel mit der Überschrift "Auf zu neuen Abenteuern" und dem Schlusssatz "Er war schon gespannt auf sein nächstes Abenteuer" lässt darauf hoffen. Ich würde mich darauf freuen und vielleicht kommt ja Willow auch mal nach Deutschland und lernt die Freunde von Felix kennen?

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Veröffentlicht am 20.03.2021

zieht Euch an und "ab nach draußen"

52 kleine & große Eskapaden Für alle Jahreszeiten
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Manchmal wünsche ich mir eine Glaskugel und die Fähigkeit in die Zukunft zu blicken. Gerne würden wir in diesem Jahr mal wieder Urlaub an einem weit entfernten Strand machen. Die gegenwärtige Situation ...

Manchmal wünsche ich mir eine Glaskugel und die Fähigkeit in die Zukunft zu blicken. Gerne würden wir in diesem Jahr mal wieder Urlaub an einem weit entfernten Strand machen. Die gegenwärtige Situation und die immer wieder angekündigte „dritte Welle“ löst diesen Traum wie eine Seifenblase zerplatzen. Im letzten Jahr wollten wir eigentlich auf die Kap Verden fliegen. Daraus wurde dann glücklicherweise noch ein Urlaub an der deutschen Nordsee. Wir haben bisher nichts geplant und erst recht nichts gebucht. Stattdessen schauen wir uns vor der eigenen Haustür um und lassen und durch dementsprechende Reiseliteratur inspirieren.

Dazu hat der DuMont-Verlag eine schöne Reihe auf den Markt gebracht, aus der wir schon ein paar Rezensionen veröffentlicht haben. Diesmal geht es um 52 Eskapaden in Deutschland für jede Jahreszeit.

Wie immer sind die 52 kleinen und großen Eskapaden auf drei Kapitel verteilt:

• im Norden (von Berlin über das Wendland bis nach Norderney)
• im Herzen (von der Eifel über das Ruhrgebiet bis nach Niederlausitz)
• im Süden (vom Hunsrück über die schwäbische Alp bis zum Chiemsee)

Natürlich geht es unter dem Motto „Ab nach draußen“ wieder raus in die Natur, um einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Zu Corona-Zeiten wird der Aufenthalt im Freien eh favorisiert und wenn es mal in geschlossene Räume gehen sollte, sollte man an die AHA-Regeln (Abstand, Hygiene und Alltagsmaske) denken, auch wenn man schon geimpft sein sollte.

Die einzelnen Eskapaden sind zu besseren Orientierung wie folgt aufgebaut:

• ein prägnanter Titel mit Ortsnennung und ein kurzer Einstiegstext
• ein informativer Text mit Hinweisen
• ein knappes farblich hervorgehobenes Fazit
• unter „Hin & Weg“ Informationen zu Anfahrt mit Auto, öffentlichen Verkehrsmitteln oder Rad, sowie von Parkmöglichkeiten
• wann die „Beste Zeit“ für die Tour ist
• „Dauer & Strecke“ zur besseren Planung
• Tipps zur „Ausrüstung“ für Unterwegs
• und unter „Wenn es Nacht wird“ gibt es Empfehlungen für eine Übernachtung.

Hier findet wirklich jeder etwas. Man kann einfach nur mal „Abhängen“, Wandern, Boot fahren, Klettern, Tauchen, Zug oder Mountainbike fahren, Segeln, Kunst bestaunen, abgelegene Orte erkunden und vieles mehr. Familien mit Kindern werden hier ebenso bedient, wie Einzelreisende. Neben den Textinformationen finden sich tolle Fotos und auch eine kleine Karte mit den beschriebenen Orten oder Touren.

Natürlich sind in diesem Buche, nicht immer alle Informationen enthalten. In Waldbröl, ca. 40 Kilometer von Köln entfernt, befindet sich das „Panarbora“. Es ist ein großer Naturerlebnispark mit einer dazugehörigen Jugendherberge. Hier gibt es eine tolle 40 Meter hohe Aussichtsplattform und einen Baumwipfelpfad. Ich wollte im letzten Jahr mit einem unserer Söhne übers Wochenende dort hin. Kurzfristig waren wir dann aber noch einmal an der Nordsee. Als ich jetzt die Vorstellung im Eskapaden Buch (#29 ... im Naturerlebnispark Panarbora) gelesen habe, habe ich noch mal nach der Möglichkeit eines Besuches der Anlage geschaut. Im Buch wird von einer Buchung der Jugendherberge geredet. Was jedoch fehlt ist die Information, dass man auch als „Tages-Kunde“ die Aussichtsplattform besteigen und den Baumwipfelpfad begehen kann. Die Preise für das Jahr 2021 findet man auf der dazugehörigen Homepage.

Zum Ende findet sich noch ein Kapitel mit der Überschrift "Sonst noch wichtig". Hier werden die einzelnen Autoren vorgestellt. Es handelt sich um 30 Autoren/ innen. Es ist ein bunt gemischter „Haufen“, welcher verteilt über ganz Deutschland lebt. Die meisten haben eine eigene Website, dessen Adresse in der kurzen Vorstellung genannt werden. Darunter finden noch weitere Informationen und auch tolle Fotos. Wer die Touren vertiefen möchte, kann dies mit seinem Smartphone tun. Am Ende des Buches findet sich ein QR-Code und eine dazugehörige Internetadresse. Hier kann man sich hier die Touren als GPX-Datei herunterladen und zum Beispiel in die App von Komoot importieren.

Ich finde die Eskapaden Reihe wirklich toll und kann auch einen Blick auf die anderen Bücher empfehlen. Hier findet sich schnell und informativ eine Idee für einen Tagesausflug, ein Wochenende oder auch für einen Kurzurlaub.

Zum Schluss noch ein Hinweis in eigener Sache. Immer wieder lese ich in anderen Bewertungen von Infos die fehlen oder einer fehlenden ausführlichen Beschreibung der Orte, Attraktionen, Touren, Karten und so weiter. Der Käufer sollte sich beim Kauf von Reiseführern immer bewusstmachen, dass die Autoren der Bücher IHREN Eindruck und Tipps weitergeben. Ich verlasse mich auch nicht nur auf einen Reiseführer. Es gibt diverse Informationsquellen und diese sollte man nutzen, um ein persönliches „Day by Day“ zu erstellen. So nehmen wir für unsere Urlaubsplanung diverse Reiseführer zur Hand und arbeiten diese durch, um einen erholsamen Urlaub zu erleben. Wir schauen auch immer nach Angeboten für Familien mit Kindern, die leider nicht alle Reiseführer mitbringen…In unseren anderen Rezensionen werden sie immer wieder mal den ein oder anderen Reiseführer finden.

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Veröffentlicht am 13.03.2021

"Es trägt zum inneren Gleichgewicht bei, die Welt mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten."

Barnie und die heimlichen Denker
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Die Corona-Zeiten sind nicht nur beruflich eine Herausforderung, wenn man so wie ich im Krankenhaus arbeitet. Es ist auch für uns als Eltern mit pubertierenden Kindern im Distanzunterricht eine zusätzliche ...

Die Corona-Zeiten sind nicht nur beruflich eine Herausforderung, wenn man so wie ich im Krankenhaus arbeitet. Es ist auch für uns als Eltern mit pubertierenden Kindern im Distanzunterricht eine zusätzliche Belastung. Das wird sicherlich vielen Eltern so gehen. Klar geht es auch oftmals vor die Tür, um einfach mal durchzuatmen. Bei dem trüben regnerischen Wetter zieht man sich auch gerne mal mit einem heißen Tee, einer warmen Decke und einem guten Buch zurück. Und vielleicht muss es dann nicht immer ein Thriller, Action-Titel oder dystopischer Roman sein. Einfach mal runterkommen und sich auf die "Basics" besinnen. Aus dem Grund habe ich mir ein Kinderbuch in die Hand genommen, welches ich Ihnen in meiner folgenden Rezension einmal vorstellen möchte.

Mit zunehmendem Alter fällt es schwerer, sich in Kinder und deren Sicht der Dinge einzulassen. Diese leben in ihrem eigenen "Mikrokosmos", in dem andere Regeln und Abläufe herrschen. Da wird das Kinderzimmer zum Beispiel zu einem Schloss, einem Pferdestall, einem StarWars Universum oder einem Baumhaus. Der Fantasie der Kinder sind (glücklicherweise) keine Grenzen gesetzt. Wahrscheinlich wird es ihnen daher auch nicht schwerfallen, sich auf dieses Buch einzulassen.

Ehrlich gesagt, brauchte ich zu Beginn ein wenig Zeit, mich auf diese Geschichte einzulassen. Das liegt aber eher daran, dass ich immer eine Weile brauche mich mit einem Buch zu erden, um in die Geschichte zu kommen. Meist habe ich abends gelesen und habe damit den Alltagsstress gut hinter mir lassen können. Oft ging mir beim Lesen ein Lächeln über das Gesicht und manchmal brachte mich das ein oder andere Kapitel zum Nachdenken.

Das Buch selber liegt mir als Taschenbuch-Ausgabe vor. Es ist ordentlich verarbeitet und hat ein Hochglanz-Cover. Auf der Frontseite schaut mich der tierische Protagonist der Geschichte "Barnie" mit seinen unterschiedlichen gefärbten Augen direkt an. Auf der Rückseite gibt es eine kurze Inhaltsangabe und Informationen zur Autorin Marieluise Ritter, sowie zur Illustratorin Sylvia Ritter. Die Seiten sind beidseits gut gefüllt und die Schriftgröße ist gut gewählt. Hin und wieder finden sich kursiv dargestellte Abschnitte, in denen die "Erzählerin" uns ein paar weitere Informationen zur Geschichte liefert oder einfach mal ihre Meinung äußert. Aufgelockert wird der Text durch teils farbig und Schwarz-weiß gestaltete Illustrationen.

Wer meine Rezensionen kennt weiß, dass ich nicht viel über die Geschichte selber berichte. Aber woher soll der ein oder andere Interessierte dann wissen, warum er das Buch lesen sollte? Da bleibt mir nur zu sagen, sich einfach mal wieder auf ein Abenteuer einzulassen. Wie ich schon oben kurz anriss, eine andere Perspektive einzunehmen und die Welt mit anderen Augen zu sehen. Und auch die Autorin greift genau diesen Aspekt in ihrem Buch auf Seite 24 auf und schreibt dazu:

"Da sieht man es wieder! Es trägt zum inneren Gleichgewicht bei, die Welt mal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten" (aus "Barnie und die heimlichen Denker" Seite 24)

Passend dazu findet sich auch ein Bild einer "kopfstehende" Heidschnucke in der unteren Ecke.

Wie ich schon schrieb, hat mir der Inhalt des Buches das ein oder andere Lächeln auf das Gesicht gezaubert. Vor allem liegt es an der Darstellung und der Interaktion der im Buch auftauchenden menschlichen und tierischen Charaktere. Marieluise Ritter gelingt es den Leser in die unterschiedlichen Welten von Menschen und Tieren mitzunehmen, indem sie uns an den Gedanken der Protagonisten teilhaben lässt. So erfährt der Leser was der Schäfer Bastian und die anderen menschlichen Akteure denken fühlen und von sich geben und auf der anderen Seite nimmt sie uns mit in die mögliche Gedankenwelt der tierischen Darsteller wie den Hunden Barnie, Gobbo und Zuckerschnucke. Um aber auch nicht die "Realität" nicht völlig zu vermischen, können Mensch und Tier nicht miteinander "reden". Klar gibt es hier, wie im echten Leben, Kommandos für die Hüte-Hunde, aber auch die Hunde können durch ihr agieren auf ihre Wünsche aufmerksam machen.

Dadurch, dass der Leser in die unterschiedlichen Welten von Mensch und Tier eintauchen kann und damit alle versteht, bekommt er einen tieferen Einblick von allem. So entsteht eine tolle Geschichte, die zum Weiterlesen anregt und ein schönes Ende findet. Hin und wieder musste ich an "Shaun das Schaf" denken. Auch hier gibt es ein "intelligentes" Schaf, welches aber mit der Zeit herausfindet, dass es nicht alleine ist. Intelligenz bedeutet aber hier nicht, dass die Schafe wie Menschen Denken oder Handeln. Sie unterscheiden sich aber von den anderen Tieren der Herde, welche sich in erster Linie nur für das Futter vor ihrer Nase interessieren. Zuckerschnucke findet in der Herde aber schnell Gleichgesinnte und so bilden sie den Club der "Heimlichen Denker". Sie beobachten ihren Schäfer Bastian und sein tägliches Tun; die Gruppen von Menschen, welche sich als "Touristen" der Schafherde nähern und auch den Hüte-Hund Gobbo und dem neu hinzugekommenen Border Collie Barnie. Toll ist es einfach, wie sie genau diese andere Welt wahrnehmen. So hört Zuckerschnucke immer zu, wenn Bastian das Radio einschaltet. Sie versucht die dort gehörten Dinge zu verstehen und sich ein Bild von der Welt zu machen. Dabei entstehen aber immer wieder lustige Wortschöpfungen und Blickweisen. So hört sie zum Beispiel im Radio einen Nachrichten-Bericht über "Rebellen und Schafschützen", macht daraus aber "Reh-Bellen und Schaafschützen". Daraus ergibt sich dann für sie die Frage, warum den nun auch Rehe das Bellen erlernen. Sollen sie die Hüte-Hunde unterstützen? Der Wagen, der eines Tages Barnie mitbringt, ist auch kein "LKW" sondern ein "Elkkaweh". Diese Wortwitze und Gedankengänge ziehen sich durch das ganze Buch und bringen eine gehörige Portion Humor in die Geschichte.

Es bleibt aber nicht nur beim Spaß und Humor. Marieluise Ritter baut in ihre Geschichte aber auch Wissen und Informationen ein. Klar geht es dabei in erster Linie um das Leben und dem Beruf des Schäfers mit allen seinen Facetten. Es ist aber nicht wie ein Lehrbuch aufgebaut. Vielmehr kommen diese Hintergründe häppchenweise dazu und so habe ich vieles über den Sinn und Zweck der Schafherden in der Lüneburger Heide in Erfahrung bringen können. In der "Danksagung" zum Schluss kann man sich auch die diversen Informationsquellen ansehen, die Marieluise Ritter zu Rate gezogen hat.

Zu guter Letzt erzählt die Autorin aber auch von Ängsten, Hoffnungen und Wünschen von Mensch und Tier. Und genau das hat mich zwischendurch zum Nachdenken angeregt. Ein Appel sich seinen Ängsten zu stellen, seinen Weg zu gehen, über seinen Schatten zu springen, sich selber wahr zu nehmen und Selbstbewusst zu werden, mutig zu sein, Gemeinschaft zu erleben, Freundschaften zu schließen, auch mal Fehler machen zu dürfen und sich mit der Zeit immer weiter zu entwickeln. Hier spielt die Autorin ihre langjährige Erfahrung als Märchenerzählerin für Erwachsene und Kinder, sowie Vorleserin und Geschichtenschreiberin für Theater, Hörspiele, Bilderbücher und Erzählbände für Kinder und Erwachsene aus.

Ich kann das Buch nicht nur der angesprochenen Altersgruppe von 8 bis 12 Jahren empfehlen, sondern auch jugendlichen und erwachsenen Lesern. Hier gibt sich auch die Gelegenheit mit seinem Kind ins Gespräch zu kommen und die im vorherigen Abschnitt genannten Themen zu thematisieren. Es eignet dadurch auch hervorragend als "Vorlesebuch". Die tollen eingestreuten Illustrationen sind kindgerecht gehalten und fördern die Fantasie des Lesers. Lassen sie sich einfach darauf ein und lassen den Alltag hinter sich!

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Die Schönheit des Nordens in atemberaubenden Fotos festgehalten

DuMont Bildband Nordwärts
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Der Virus hat uns immer noch in der Hand und die ersten Ferien des Jahres stehen vor der Tür. Ostern in einem anderen Land zu verbringen, wird wohl nur ein Wunsch bleiben. Trotzdem bleibt die Sehnsucht ...

Der Virus hat uns immer noch in der Hand und die ersten Ferien des Jahres stehen vor der Tür. Ostern in einem anderen Land zu verbringen, wird wohl nur ein Wunsch bleiben. Trotzdem bleibt die Sehnsucht nach ein Stück Normalität und die Hoffnung auf weitere Lockerungen. Heute habe ich mich bei dem sonnigen Wetter in den Garten gesetzt und eine "Reise" in den hohen Norden unternommen. Ein toller Bildband aus dem Dumont Verlag hat mich "begleitet". Diesen möchte ich in diesem Beitrag vorstellen.

Bei diesem Bildband handelt es sich um einen hochwertig gebundenen Einband. Auf dem vorderen Buchdeckel findet sich neben dem Titel ein Foto des Autors. Das Foto steht hier definitiv im Vordergrund und gibt den ersten Eindruck auf den Inhalt des Buches. Auf der Rückseite findet sich ein kurzer Begleittext als Appetitanreger und ein weiteres Foto. Ein Leseband hilft dabei, die richtige Seite im Buch wieder zu finden.

Schon nach den ersten Seiten war ich hin und weg. Die Art der Bilder haben mich an die Werke der "German Roamers" erinnert und ich habe mal im Netz "nachgeschlagen". Und ja, ich hatte den richtigen Riecher. Die German Roamers sind ein Zusammenschluss aus 13 Fotografen, die sich im Januar 2015 gegründet haben. Die Kernidee der Gruppe besteht darin, das Potenzial der besten deutschen Outdoor-Fotografen auf Instagram zu bündeln. So möchten sie zum einen auf die wunderbare Natur Deutschlands aufmerksam machen und zum anderen einen Ort für Inspiration, Austausch und Community schaffen.

In diesem Bildband hat er die Fotos seiner Reisen in den hohen Norden zusammengestellt. Begleitet werden diese Bilder von kurzen, aber informativen Texten. Seine Reisen führten ihn zusammen mit seiner Freundin Natascha Klein auf die Lofoten, die Färöer-Inseln, Schweden, Norwegen, Island und Finnland. In dem Bildband war er für die Fotos und Texte zuständig. Seine Freundin hat sich für die Gestaltung verantwortlich gezeigt. Für die Reisen haben sich die beiden eine VW-Bus umgebaut, den sie liebevoll "Wilma" getauft haben.

Natürlich stehen die Fotos im Vordergrund. Und die sind einfach umwerfend und beeindruckend. Sie zeigen die unberührte Natur aus einer natürlichen Perspektive, so wie der Titel schon sagt "auf der Suche nach Weite und Stille". Viele der Bilder sind in den kalten Jahreszeiten entstanden und bringen die Natur in all ihrer Rauheit aber auch Schönheit zur Geltung. Daniel Ernst beweist ein tolles Auge für den Augenblick. Neben seiner Kamera nutzt er auch eine Drohne für seine Aufnahmen und schafft es so noch mal einen anderen Blickwinkel zu schaffen. Die Fotos sind abwechslungsreich auf den Seiten platziert. Viele Fotos gehen auch über eine Doppelseite und haben bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Vor Jahren war ich einmal in Schweden mit dem Kanu unterwegs. Und ja, die Natur war wirklich beeindruckend.

Auch abseits der Wege sucht Daniel Ernst nach dem passenden Motiv. Dabei nimmt er zusammen mit seiner Freundin und weitern Freunden auch stundenlange Wanderungen auf sich. Natürlich wurden auch bekannte "Foto-Spots", wie zum Beispiel die Troltunga (zu Deutsch "Trollzunge") in Norwegen von ihm besucht. Statt sich aber in die Schlange von Touristen zu stellen, kommt er einfach später noch mal wieder, um diese Orte in aller Ruhe abzulichten. Um den besonderen Augenblick festzuhalten, nehmen sie auch Wintercamping auf sich. Mit dem Rucksack und einer ausreichenden Menge Brennholz geht es zum Beispiel an verschneite Strände. Dort angekommen warten sie auf den magischen Moment, wenn die Nordlichter auftauchen und den Himmel in ein beeindruckendes Kunstwerk verwandeln.

Zwischen den einzelnen Locations sind im Buch immer ein paar Seiten zu speziellen Themen eingearbeitet. So erfährt der Leser einige Hintergrundinformationen zu "Nordlichtern", unter dem Titel "Vanlife" wie "Wilma" entstanden ist, was es heißt "Draußen unterwegs" zu sein und keine Spuren zu hinterlassen und im "FAQ" beantwortet Daniel Ernst Fragen zu seiner fotografischen Entwicklung, seinem Equipment und Tipps zu einem gelungenen Reisefoto. Zum Ende hin verrät er uns auch noch seine Reiseträume. Er möchte gerne noch mal nach Nepal, um im Himalaya zu Trekken. Es ist also noch einiges zu erwarten.

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