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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.05.2021

Gelungener Auftakt!

New Worlds
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Dystopien und Utopien finde ich eine unfassbar interessante Thematik. Man stelle sich vor, wäre nur diese eine Sache anders gelaufen, würde unsere Welt heute komplett anders aussehen. Im Falle von New ...

Dystopien und Utopien finde ich eine unfassbar interessante Thematik. Man stelle sich vor, wäre nur diese eine Sache anders gelaufen, würde unsere Welt heute komplett anders aussehen. Im Falle von New Worlds sind es viele Dinge gewesen, die uns heutzutage auch aktiv beschäftigen und die Welt in der Zukunft aktiv in den Ruin getrieben haben. Den Gedanken, uns könnte es in nicht allzu ferner Zeit ebenso ergehen, empfinde ich bei jeder Geschichte, die eine ähnliche Reise verfolgt, aufs Neue unglaublich bedrückend. Den Gedanken daran, wir könnten nur ein paar Schritte von so einer fiktiven Welt entfernt sein, verdränge ich dann immer ganz schnell wieder.

Anne Oldach hat in New Worlds eine auf den ersten Blick leuchtende, sichere, perfekte neue Welt kreiert, in der es das Ziel sein soll, die alte Welt nach vielen Katastrophen wieder sicherer und vor allem grundlegend erst einmal bewohnbar zu machen. Ein faszinierender Prozess, wenn man mal überlegt, wie viel zu so einem Akt dazugehört. Ich empfand es als wirklich spannend, den Wissenschaftlern teilweise bei der Arbeit über die Schulter schauen zu können.
Insgesamt bietet die neue Welt so arg viel, dass ich in den ersten Kapiteln tatsächlich noch etwas überfordert war mit den fremden Begriffen, Technologien, Funktionsweisen allerlei Dinge etc. Aber nach der anfänglichen Verwirrung fand ich schnell in die Geschichte rein, war begeistert von den fortschrittlichen Möglichkeiten, die diese Welt bietet, und konnte mich voll und ganz auf das Geschehen einlassen.

Lika, die Protagonistin, ist eine der nie alternden Bewohner der neuen Welt. Sie wirkte auf mich anfangs noch sehr perfekt, eben durch und durch frei von negativen Gefühlen, nicht anfällig für Ablenkungen wie Liebe und beinahe fehlerfrei. Das hat mich zu Beginn etwas auf Distanz gehalten und es mir schwer gemacht, mich mit ihr zu identifizieren. Doch mit der Zeit wurde Lika immer „menschlicher“, wenn man es denn so ausdrücken kann, lebendiger, aufbrausender, als wäre sie aus einem langen Schlaf erwacht und hätte erst eine Weile gebraucht, um sich zurechtzufinden. Diese Entwicklung gefiel mir und hat mir ein wenig darüber hinweggeholfen, dass ich Milo, ihren Gegenpart, leider nicht zu 100% mochte.

Mit Milo warm zu werden war noch eine ganze Spur härter als mit Lika. Er benimmt sich rüpelig und unhöflich, und selbst wenn man Erklärungen für sein Verhalten bekommt, so fiel es mir doch recht schwer, ihm seine Launen unkommentiert durchgehen zu lassen.
Die Beziehung von ihm und Lika verändert sich plötzlich und drastisch, sowohl in eine Richtung, als auch wieder zurück in die andere. Ich musste bei den abrupten Wechseln etwas die Stirn runzeln, dass Gefühle einfach so schnell unterdrückt werden, wie sie plötzlich aufflammen, wirkt auf mich immer recht unrealistisch. Mich hat das zwischen ihnen leider nicht zur Gänze überzeugen können.

Was mich allerdings schockiert und wirklich mitgerissen hat, wenngleich sie nicht überraschend kamen (was ich aber nicht schlimm finde!), sind die Entwicklungen im letzten Drittel des Buches. Ich hatte die ganze Zeit gehofft, ich würde mit meinen Befürchtungen und Spekulationen falsch liegen, aber das war vergeblich. Das Finale des Buches hat der Geschichte noch mal ordentlich Schwung verliehen und lässt vor allem Raum für jede Menge Möglichkeiten, was uns in der Fortsetzung erwarten könnte.
Ich bin sehr gespannt, wie Anne Oldach dort anknüpfen und die Reihe weiterspinnen wird, im Moment habe ich zwar eine grobe Tendenz, wohin es gehen könnte, aber die Details, wie man dorthin gelangt, fehlen mir zur Gänze.

Mein Fazit:
Ich liebe das Worldbuilding und die Ausarbeitung der alten sowie neuen Welt mitsamt aller Entwicklungen und Technologien mindestens so sehr, wie sie mir ein mulmiges Gefühl beschert haben beim Lesen. Zu sehen, was sein könnte, ist immer sehr erschreckend, wenn man mal näher drüber nachdenkt. Mit den Figuren und ihrer Beziehung hatte ich so meine Schwierigkeiten hier und dort, aber insgesamt konnte mich die Geschichte überzeugen und ich bin sehr gespannt auf die Fortsetzung! Vier von fünf Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 06.05.2021

Kurzweilig und ganz süß

Long Distance Playlist
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Eigentlich mag ich keine Bücher mit übermäßig vielen Chats. Das wird mir auf Dauer zu unpersönlich und es fehlt mir häufig der intensive Bezug zu den Figuren, da ich ihren Gedankengängen, Überlegungen ...

Eigentlich mag ich keine Bücher mit übermäßig vielen Chats. Das wird mir auf Dauer zu unpersönlich und es fehlt mir häufig der intensive Bezug zu den Figuren, da ich ihren Gedankengängen, Überlegungen und Gefühlen dann nicht so gut folgen kann. Mit der Long Distance Playlist verhielt es sich erstaunlicherweise gänzlich anders, dieses Buch mochte ich kaum aus der Hand legen und bin auch jetzt im Nachhinein immer wieder positiv überrascht, wie gut mir der Aufbau der Geschichte gefiel.

Neben zahlreichen Messenger-Chats, E-Mails und diversen Listen wie z.B. Playlists findet sich nämlich auch ein für mich angenehm großer Anteil an „normaler“ Erzählung. Die Abwechslung in diesem Buch war perfekt gelungen, ich mochte das Verhältnis von Text zu Chat sehr, sodass man sowohl den Figuren nah sein und in den Kopf schauen konnte sozusagen, als auch mal was anderes zwischendurch hatte als normale Berichterstattung.

Die Protagonisten Isolde und Taylor sind alte Kindheitsfreunde und das merkt man auch in ihrem Umgang miteinander. Sie finden trotz langer Kontaktpause sehr schnell wieder einen Draht zum anderen, die Stimmung zwischen ihnen lockert sich nach kurzer Zeit bereits merklich und es war cool mitanzusehen, wie sie in einen vertrauten Trott verfallen, sich gegenseitig necken, scherzen, dem anderen aber auch beistehen, wenn es mal ernst wird. Sympathisch waren sie mir beide, Taylor wahrscheinlich sogar noch einen Tick mehr, einfach weil er so ein spaßiger, entspannter Typ ist und mit Isolde immer eine Menge Drama verknüpft war.

Die Freundschaft und Beziehung zwischen den beiden Jugendlichen fand ich authentisch und nachvollziehbar dargestellt. Ich mochte einfach die Dynamik zwischen ihnen, selbst wenn ich ab und zu den Kopf geschüttelt habe über die vielen vorhersehbaren und vor allem vermeidbaren Missverständnisse. Bei sowas ist meine Toleranzschwelle recht niedrig, ansonsten war es ganz süß zu sehen, wie Isolde und Taylor umeinander herumschleichen, ohne sich über ihre eigenen Gefühle, geschweige denn über die des anderen im Klaren zu sein.

Mich hat ein wenig heruntergezogen, dass die familiäre Situation bei Isolde recht schwierig ist. Ich wollte fast jede der Nebenfiguren mindestens einmal erwürgen, insbesondere auf Isoldes Mutter schiebe ich auch jetzt noch einen enormen Hass. Das hat die harmonische Grundstimmung, die von den Gesprächen der Protagonisten ausging, oft ruiniert oder zumindest getrübt.

So richtig gehyped habe ich an dem Buch nur das, von dem ich bisher dachte, ich könnte es gar nicht leiden, nämlich die gemischte Darstellungsweise des Textes aus Chats und Erzählung. Alles andere war okay, die Figuren, das Setting, die Handlung, insgesamt kein Highlight, aber ganz nett zu lesen.

Mein Fazit:
Ein kurzweiliges Jugendbuch mit ganz schnuckeligen Protagonisten und schöner Liebesgeschichte, was mich nicht aus den Socken gehauen aber recht gut unterhalten hat. Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Gefühl
Veröffentlicht am 04.05.2021

Hat mir gefallen!

Love is Bold – Du gibst mir Mut
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Love is bold klang für mich nach dem perfekten Liebesroman. Tragisch, romantisch, emotional. Allerdings habe ich mal wieder für mich feststellen können, dass ich mit erwachsenen, mitten im Leben stehenden ...

Love is bold klang für mich nach dem perfekten Liebesroman. Tragisch, romantisch, emotional. Allerdings habe ich mal wieder für mich feststellen können, dass ich mit erwachsenen, mitten im Leben stehenden Protagonisten manchmal meine Probleme habe, wenn es allzu ernst wird. Ich hatte manchmal das Gefühl, die Geschichte zieht mich zu sehr runter, hängt mich irgendwie ab. Dabei war sie wirklich gut, toller Schreibstil, vielschichtige Figuren, gut durchdachter Hintergrund.

An manchen Stellen hätte ich mir also mehr Leichtigkeit gewünscht, aber was mich begeistert hat, war zum einen wie der musische Aspekt ins Geschehen mit eingebunden wurde, und zum anderen waren es die Figuren an sich. Abgesehen von der besonders anfangs wie ich fand recht drückenden Stimmung zwischen ihnen mochte ich nämlich sowohl Bonnie als auch Jasper wirklich gern. Sie ergänzen sich hervorragend und ich liebe die Dynamik zwischen ihnen, sie zusammen zu sehen war wirklich wunderschön.

Mein Fazit:
Insgesamt bin ich abgesehen von der manchmal recht „erwachsenen“ Stimmung sehr zufrieden mit dem Buch und bin enorm gespannt auf die weiteren Bände der Reihe. Mal schauen, was Kathinka noch für uns bereithält!
Nicht ganz perfekte aber dennoch sehr wohlwollende 4 von 5 Sternen vergebe ich.

Veröffentlicht am 22.04.2021

Wirklich schöne Geschichte

Echo Mountain
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Echo Mountain und ich wollten eigentlich Freunde werden, das ist die Einstellung, mit der ich an das Buch herangegangen bin. Und das klingt jetzt so, als hätte mir das Buch nicht gefallen, dabei war es ...

Echo Mountain und ich wollten eigentlich Freunde werden, das ist die Einstellung, mit der ich an das Buch herangegangen bin. Und das klingt jetzt so, als hätte mir das Buch nicht gefallen, dabei war es lediglich nicht das Highlight, was ich mir erhoffte und keinesfalls eine schlechte Geschichte, weiß Gott nicht. Dennoch war ich zwischendurch etwas enttäuscht, dass mich das Buch nicht so mitgerissen hat wie erwartet und bin es auch jetzt noch. Ich weiß, eine seltsame Einleitung für eine 4-Sterne-Rezension, aber so empfand ich beim Lesen.

Die Geschichte wird von Ellie aus ihrer Ich-Perspektive erzählt und ehrlich gesagt war ich sehr beeindruckt von ihr als Figur. Trotz ihrer jungen Jahre ist sie so liebenswert, reif und hilfsbereit, nahezu aufopferungsvoll. Sie setzt sich mit vollem Herzen für die ein, die sie liebt, und das ist ein bewundernswerter Wesenszug, der von ihren Mitmenschen viel zu wenig gewürdigt wird, wie ich fand, was mich zugleich auch immer ein wenig traurig und frustriert gestimmt hat.

Das Abenteuer, was Ellie bestreitet, war spannend und entspannend zugleich. Die Umgebung, in der sie sich bewegt, hatte was beruhigendes, man konnte auch als Leser die Natur förmlich spüren und genießen. Und dennoch ist während der ganzen Reise das Ziel nicht aus den Fokus gerückt, man hat nicht vergessen, was ihre eigentliche Aufgabe und der Grund dafür war, dass Ellie losgezogen ist, was mir sehr gefiel.

Trotz dessen, dass so viele Aspekte an dem Buch mir gefallen haben, die Protagonistin, der Plot, das Setting, war es einfach keine so große Liebe mit mir und Echo Mountain, wie ich im Vorfeld angenommen hatte. Ich hatte erwartet, umgehauen zu werden, hatte sogar fest damit gerechnet, was allerdings nicht der Fall war. Das Buch und ich hatten Spaß zusammen, aber mir hat der letzte Funken gefehlt, um tatsächlich ein Begeisterungsfeuer auslösen zu können.

Mein Fazit:
Ein schönes Buch, mit dem ich angenehme Lesestunden verbracht habe, jedoch kein Highlight. Daher vergebe ich solide 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 21.04.2021

Guter Auftakt

Millenia Magika – Der Schleier von Arken
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Von Millenia Magika habe ich im Vorfeld beinahe ausschließlich positives gehört und war entsprechend gehyped. Ich war super gespannt und habe mich sehr gefreut, auch bald in die Geschichte eintauchen zu ...

Von Millenia Magika habe ich im Vorfeld beinahe ausschließlich positives gehört und war entsprechend gehyped. Ich war super gespannt und habe mich sehr gefreut, auch bald in die Geschichte eintauchen zu können, doch es stellte sich schon bald Ernüchterung ein, als ich mal wieder feststellen musste, dass mein E-Book-Reader ein zu altes Modell ist, um die Bebilderung anständig darzustellen.
Ganz zu schweigen davon, dass die Illustrationen sogar eigentlich teils Akzente mit roter Farbe gehabt hätten, die mein Reader mir in bestechlich-schönem Grau präsentierte. Dafür kann natürlich das Buch nichts, geärgert habe ich mich dennoch und war froh, dass ich bald auch das Print in Empfang nehmen durfte.

Leider haben das Buch und ich dann keinen allzu glatten Start gehabt. Ich habe mich nur schwer auf das Geschehen konzentrieren können, dabei war der Schreibstil nicht unkompliziert oder dergleichen, sondern im Gegenteil äußerst angenehm. Mit der Zeit kam ich immer besser rein, aber der Einstieg war mühsam. Dennoch hat es sich gelohnt, denn je weiter die Geschichte fortschritt, desto zauberhafte fand ich sie. Etwas schade fand ich, dass die Figuren nicht aus ihrer Ich-Perspektive berichten, dass hätte mir wahrscheinlich noch ein klein wenig besser gefallen.

Die Magie, die ungewöhnlichen Wesen, all das hatte mich bald fest im Griff und ich mochte das Buch zum Schluss gar nicht mehr aus der Hand legen. Dazu kommt, wie wunderschön das Buch aufgemacht ist, das hat beim Lesen zusätzlich Spaß gemacht. Insgesamt hatte ich definitiv ein schönes Leseerlebnis!

Mein Fazit:
Spannend und magisch, trotz leichter Anfangsschwierigkeiten bin ich sehr zufrieden mit dem Buch. Sympathische Figuren, gut durchdachte Handlung, ich freue mich auf weitere Geschichten von Falk Holzapfel und eine Fortsetzung!