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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.05.2021

Die Stille vor Lilou

Die Stille vor Lilou
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Ein Buch, das mich etwas ratlos zurückläßt. Sehr schwierige Themen finden darin ihren Rückhalt: Burn Out, Paranoia, Kindstod, Suizid. Das Buch ist zwar keine 200 Seiten dick, dies genügt aber, um wirklich ...

Ein Buch, das mich etwas ratlos zurückläßt. Sehr schwierige Themen finden darin ihren Rückhalt: Burn Out, Paranoia, Kindstod, Suizid. Das Buch ist zwar keine 200 Seiten dick, dies genügt aber, um wirklich über das Leben nachzudenken. Jules ist Lehrer an der Public Ecole Schule. Er erleidet einen sehr schweren Burn Out, doch seine Frau steht im bei und versucht ihm zu helfen, wo sie nur kann. Als es dann endlich mit ihm wieder aufwärts geht, verunglückt seine vierjährige Tochter tödlich. Von nun an sucht er den Schuldigen, meint ihn zu kennen und verfolgt ihn. Er bezichtigt seine Frau des Ehebruchs, hat wirre Gedanken und der Leser weiß am Ende nicht, war es Wirklichkeit, Fiktion oder hat sich alles nur in dem kranken Gehirn von Jules abgespielt. Die Autorin versteht es gekonnt, die einzelnen Zeitabläufe zu vermischen. Einmal ist man zuhause bei Jules während seiner Krankheit, dann bei der Beerdigung seiner Tochter und dann wieder bei der Beerdigung seiner Frau und dann befindet man sich mit ihm plötzlich in einem still gelegten Hotel. Zum Lesen erfordert es sehr viel Konzentration, denn Jules hat oft nicht zu folgende Gedankengänge. Selbst mag man sich gar nicht vorstellen, in so eine Situation zu geraten. Jules hat alles verloren, angefangen mit seiner Arbeit bis hin zu seiner Familie. Die Autorin ist für ihre wirklich spannenden Thriller bekannt. Mit diesem Buch führt sie den Leser in ein psychologische Spiel. Und jeder meint am Ende: Hoffentlich komme ich nie in eine solche Situation. Echt krass, diese Lektüre.

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Veröffentlicht am 08.05.2021

Stummes Opfer

Stummes Opfer: Thriller
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Die Bücher dieser Autorin sind an Spannung und Untaten nicht zu überbieten, was man von ihr gewohnt ist und auch erwartet. Dieser Thriller ist der 11. Band der Zonst-Thriller-Reihe. Wie gewohnt, spielt ...

Die Bücher dieser Autorin sind an Spannung und Untaten nicht zu überbieten, was man von ihr gewohnt ist und auch erwartet. Dieser Thriller ist der 11. Band der Zonst-Thriller-Reihe. Wie gewohnt, spielt einmal der Kriminalfall im 16. Jahrhundert und dann im Heute. In Zons ist auf einmal die Bettlerin Gertrude verschwunden und kommt nicht nachhause. In den nächsten Tagen verschwinden weitere Bettlerinnen und niemand kann sich erklären, wo diese sind. Wer hat ihnen denn was antun wollen, bei ihnen ist ja sowieso nichts zu holen. Außerdem stürzt die Mauer der Kirche immer wieder ein, sobald die Wand aufgezogen ist, ist sie am nächsten Morgen wieder eingestürzt. Auch dies ist mehr als seltsam. Nun zum Heute: Bei der Einweihung des neuen Kreisarchivs stellt der Leiter des Archivs, Lothar Neidhardt, ein Riß in einer Säule fest. Als er der Sache nachgeht, findet eine Leiche, die dort eingemauert wurde. Ein Schock für alle. Doch dann werden weitere Leichen gefunden und Kriminalkommissar Bergmann leitet die Ermittlungen. Bei der Leiche findet er ein Teil eines abgebrochenen Siegels. Als man eingehende Nachforschungen betreibt, hat man so manchen Verdächtigen im Visier, aber immer wieder zerschlägt sich unsere Vermutung und eine neue Person hat sich mehr als verdächtigt gemacht oder hat ein unvollständiges Alibi. Die Geschehnisse in beiden Zeitsphären nehmen denn Leser so gefangen, man kann das Buch nicht mehr aus der Hand legen, zumal fast jedes Kapitel mit einem Pageturner endet. Die beiden Zeitepochen ergänzen sich total, in beiden kommen Bauwerke darin vor, die in dem Thriller mit eine große Rolle spielen. Catherine Shepherd hat sich wieder selbst übertroffen. Was ich dem Verlag und den Gestaltern dieses Buches sehr hoch anrechnen muß, ist die Schriftgröße. Der Kafel Verlag hat in den Thrillern die Schrift größer gesetzt als in anderen Büchern der Fall ist, deswegen läßt sich das Buch von Brillenträgern oder auch bei künstlichem Licht sehr gut lesen. Das Cover ist wie gewohnt genau für einen Thiller das Richtige. Hier ein in die Erde gezeichnetes Kreuz.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Als wir uns die Welt versprachen

Als wir uns die Welt versprachen
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Ein melancholisches und sehr sentimentales Buch. Es zeigt uns das Schicksal der Schwabenkinder, die aus der armen Bergregion in Südtirol zum Arbeiten zu den reichen Bauern nach Schwaben geschickt wurden. ...

Ein melancholisches und sehr sentimentales Buch. Es zeigt uns das Schicksal der Schwabenkinder, die aus der armen Bergregion in Südtirol zum Arbeiten zu den reichen Bauern nach Schwaben geschickt wurden. Auch Edna ist so ein Kind. Sie mußte hart arbeiten, bekam sehr wenig zu essen und wurde von den Knechten vergewaltigt. Ihr einziger Freund ist Jacob, der mit ihr bei einem heimlich besuchten Rummel eine zerflederten Papagei kaufte. Mit dem wollten sie um die Welt reisen und vor ihrem tristen Leben fliehen. Aber auf der Flucht wurde Jacob aufgehalten und Edna erreichte allein mit dem Papagei Emil ihre Heimat. Sie hat sich aber geschworen, eines Tages Emil zurück zu Jacob zu bringen. Inzwischen ist Edna fast 90 Jahre alt, verwitwet und kinderlos und da sieht sie in einer Zeitschrift plötzlich ein Foto von Jacob. Er lebt anscheinend noch immer in Ravensburg. So macht sich die alte Dame auf den Weg von Castelbello nach Deutschland ins Schwabenland, mit in einer Karre mit Emil, denn er soll nun endgültig an seinen Besitzer zurückgegeben werden. Sie macht sich auf den Weg über die Berge, ihr wird die Geldbörse gestohlen aber sie findet immer wieder Leute, die ihr weiterhelfen: Hippies, ein Werkstattbesitzer, Rocker, Wanderer auf dem Jacobsweg bis sie dann endlich Ravensburg erreicht. Am Ende ihres Weges hat sie so viele gute Erlebnisse gehabt und sie trifft auf Jacobs Enkelin. Das Buch ist sehr interessant und so gut geschrieben, besser kann kein Krimi sein. Es wird aus der heutigen Sicht von Edna berichtet und schweift dann immer wieder in die Vergangenheit zurück auf den Hof in Schwaben und der Leser erfährt Dinge, die die Schwabenkinder erdulden mußten, sogar das Vieh des Bauern hatte es besser. Aber mit fast 90 Jahren hat Edna noch so einen eisernen Willen, dass sie die Wanderung über das Gebirge schafft, getrieben von der Sehnsucht nach Jacob. Ich finde es aber total überzogen, welche Kräfte die fast 90jährige Edna hat. Hier hat es die Autorin wirklich sehr gut mit ihrer Protagonisten gemeint. Ansonsten war es eine sehr gute Unterhaltung und man bekam wieder Einblick in eine vergangene Zeit. Mir gefällt das sepiafarbene Cover sehr gut, das ein kleines Mädchen mit Zöpfen im wirren Haar zeigt.

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Veröffentlicht am 04.05.2021

Tod in Zeeland

Tod in Zeeland
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Ein Krimi, der sich in der Yogaszene in Holland in Zeeland abspielt und deswegen einmal ganz was besonderes ist. Namaste, Om Gam Ganapataye Namaha. Freddie wurde von ihrer Freundin Miriam überredet, an ...

Ein Krimi, der sich in der Yogaszene in Holland in Zeeland abspielt und deswegen einmal ganz was besonderes ist. Namaste, Om Gam Ganapataye Namaha. Freddie wurde von ihrer Freundin Miriam überredet, an einer Yogawoche in Holland teilzunehmen um wieder zu sich selbst zu kommen, da es in ihrer Beziehung mit ihrem Freund Jan schon ziemlich kriselt. Freddie hält von diesem Yogagesummse nicht viel, fährt mit und stößt am gleichen Tag noch auf eine Leiche, da sie im Seminarrum ihr liegen gelassenes Handy holen wollte. Bei der Toten handelt es sich um die Yogini Arusha, mit der Jan ein Verhältnis hatte und er hatte diese Frau auch selbst zum Seminar gefahren. Und sofort wird Freddie verdächtigt: Mord aus Eifersucht. Das will sie Freddie aber nicht bieten lassen und sie beginnt auf eigene Faust zu ermitteln, wobei sie auf einige Ungereimtheiten stößt und selbst in Lebensgefahr gerät. Aber im ZeeOm, dem Yogazentrum, werden ständig Schuhe gestohlen und sind unauffindbar, hängt das mit dem Mord irgendwie zusammen? Die Autorin läßt uns tief in das Leben der Yogis blicken, deren Lebensweise. Besonders der Elefantengott hat es mir angetan. Die Geschichte ist derart spannend aufgebaut, es kommen so einige Personen ins Spiel, die am Tod von Arusha sehr intressiert sind. Ständig werden uns neue Verdachtsmomente präsentiert, die sich dann aber wieder als Finte erweisen und ein neuer Verdächtiger ins Visier kommt. In dem Buch kommen sehr viel holländische Ausdrücke und Redensarten vor, was das ganz sehr authentisch macht und uns direkt in die Niederlande versetzt. Beim Lesen fühlt man sich wirklich an den Strand von Zeeland versetzt. Am Ende des Buches ist ein Anhang mit den niederländischen Ausrücken und deren Übersetzung. Carla Capellmann schreibt ihre Sätze klar und deutlich, ohne Schnörksel und Ausdrücke und konzentriert sich voll auf den Sachverhalt, schweift keinesfalls ab, was das Buch ja so lesenswert macht. Ich war von diesen Yogamenschen total begeistert und habe so einiges dazugelernt. Das Cover zeigt einen typisch holländischen Badestand, Sand, weiter Himmel und Dünengras.

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Veröffentlicht am 03.05.2021

Laudatio auf eine kaukasische Kuh

Laudatio auf eine kaukasische Kuh
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Von pixibuch

Ein Buch, in etwas lustiger Form verfaßt. Es soll aber dennoch auf die Probleme der Migrantenfamilien hinweisen, die sich zwischen zwei Kulturen bewegen und sich nirgends angekommen fühlen. ...

Von pixibuch

Ein Buch, in etwas lustiger Form verfaßt. Es soll aber dennoch auf die Probleme der Migrantenfamilien hinweisen, die sich zwischen zwei Kulturen bewegen und sich nirgends angekommen fühlen. Ihr altes Leben wollen sie nicht loslassen und mit den Gepflogenheit der Deutschen kommen sie nicht klar. Olga stammt aus einer Familie, die aus Georgien kommt. Mit viel Fleiß und Ehrgeiz steht sie kurz vor dem Ende ihres Medizinstudium. Sie ist mit einem angehenden Mediziner aus dem hohen Norden lieert, der aus einer alten Arztfamilie stammt. Doch dann tritt plötzlich Jack, eine Lebenskünster, der das Leben auf die leichte Schulter nimmt und keiner geregelten Arbeit nachgeht, in ihr Leben und Olga ist von da an von diesem Mann total begeistert. Als dann die Familie unbedingt für ein paar Wochen nach Georgien will, werden wir von der Autorin in eine andere Welt eingeführt. Hier lebt man ärmlich, hält aber immer zusammen und der Gast ist der König. Die Autorin möchte den Leser mit diesem Buch aufzeigen, wie schwer es Migranten haben, Fuß zu fassen. Wenn sie dann noch aus einem ärmlichen Land kommen und dann in Deutschland den Überfluß sehen, kommen sie mit dem neuen Leben nicht zurecht. Olga möchte aus ganzem Herzen Deutsche sein, möchte ihren schwierigen Nachnamen für eine kurzen, einsilbigen Familiennamen austauschen. Andernteils will sie ihre Familie nicht enttäuschen, die mit aller Kraft an das alte Leben festhält. Mich hat das Buch sehr interessiert, jedoch der einzige Wermutstropfen war Jack, mit ihm konnte ich bis auf der letzten Seite nicht warm werden. Und wenn man das Buch liest, versteht man auch, warum die Autorin diesen Titel gewählt hat und weshalb eine bunte Kuh den Umschlag ziert. Ich selbst möchte das hier nicht verraten. Ich habe das Buch sehr schnell und mit großer Neugier gelesen. Und man bekommt selbst Sehnsucht, einmal so ein Land zu besuchen, aus denen die Migranten kommen, deren Zusammenhalt zu spüren, die Gastfreundschaft und das einfache Leben kennenzulernen.

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