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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 24.05.2021

Langatmige erste Hälfte

Eine perfekte Ehe
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Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis wird von einem alten Schulfreund angerufen, der sie um Hilfe bittet. Zachs Frau Amanda wurde nach einer auswärtigen Party von Freunden ermordet Zuhause ...

Die New Yorker Anwältin Lizzie Kitsakis wird von einem alten Schulfreund angerufen, der sie um Hilfe bittet. Zachs Frau Amanda wurde nach einer auswärtigen Party von Freunden ermordet Zuhause aufgefunden. Als Zach seine Frau findet, ruft er sofort den Notruf aber trotzdem wird er verdächtigt und sitzt nun in einer berüchtigten Haftanstalt. Lizzie macht alles um Zach da rauszubekommen, stößt aber auch nach und nach auf Ungereimtheiten...

Das Buch wird abwechselnd aus Sicht von Lizzie geschrieben und aus Sicht des Opfers Amand, ein paar Tage vor der Tat. Ausserdem lockern immer wieder Protokolle von Zeugenaussagen den Inhalt auf!
Ich muss sagen,dass mir die erste Hälfte des Buches nicht sehr gefallen hat. Es wurde langatmig über Lizzie und ihre verkorkste Beziehung zu Ehemann Sam geschrieben, bei Amanda drehte sich alles um Probleme der gehobenen Gesellschaft wie zum Beispiel ob die Kinder regelmäßig aus dem Feriencamp schreiben. Das alles war sehr langatmig und langweilig zu lesen und hätte in meinen Augen deutlich gekürzt werden können. Die Personen waren mir auch eher unsympathisch und oft konnte ich ihre "Probleme" nicht nachvollziehen, da sie einfach in einer anderen Welt leben als die normale, arbeitende Bevölkerung. Weder mit Lizzie noch mit Amanda konnte ich als Person etwas anfangen.

Zur Mitte hin beginnt Lizzie tatsächlich mehr über Zach, Amanda und die Party rauszufinden und bei Amanda bekommt man langsam mehr von ihrer Vergangenheit mit. Ab diesem Zeitpunkt hat mir das Buch besser gefallen und es gab auch einige unvorhersehbare Wendungen in der Geschichte. Trotzdem ist das Buch bis zum Ende hin kein richtiger Thriller für mich, dafür hat mir einfach die Spannung gefehlt. Vielmehr ist es ein psychologischer Roman über die Probleme die in einer Ehe auftreten (können) und wie weit man gehen kann-mehr Krimi als Thrill. Ist die erste Hälfte des Buches noch sehr langatmig gewesen, hat mich die zweite dann doch noch ganz gut unterhalten. Thrillerfans könnten allerdings enttäuscht sein, da sehr wenig Spannung aufkommt, und auch nur gegen Ende.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Zu viel im ein Buch gepackt!

Der andere Sohn
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Der amerikanische FBI-Agent John Adderley wird nach seinem missglückten Einsatz ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Gegen den Willen seines Vorgesetzen möchte er zurück nach Schweden, in die ...

Der amerikanische FBI-Agent John Adderley wird nach seinem missglückten Einsatz ins Zeugenschutzprogramm aufgenommen. Gegen den Willen seines Vorgesetzen möchte er zurück nach Schweden, in die Stadt seiner Kindheit. Dort ist vor 10 Jahren ein Mord an einer Studentin geschehen, Johns Halbbruder Billy ist damals Hauptverdächtiger gewesen, kam aber aufgrund fehlender Beweise frei. Nun soll der Cold-Case Fall wieder neu aufgerollt werden, John wird Teil dieses Teams. Was ist damals wirklich geschehen?

Dieser skandinavische Krimi lässt mich etwas zwiegespalten zurück. Der Krimi-Fall um die Studentin ist spannend zu lesen und dieser hat mich wirklich interessiert und mir auch Spaß gemacht, aber leider wird man durch weitere Erzählstränge und sehr viel privater Probleme des Ermittlers etwas vom eigentlichen Fall abgelenkt. Hinzu kommt dann auch noch die Geschichte mit dem missglückten FBI-Einsatz. Für mich waren das zu viele Themen in einem Buch und es wurde sich zu wenig um den eigentlichen Fall bekümmert.

Der Schreibstil ist teils spannend und gut verständlich, aber teils auch ausschweifend und mit zu vielen Nebensächlichkeiten. Es hat mich manchmal genervt über Streit um das abspülen der Kaffeetassen und ähnliches zu lesen. Für mich hätte es sich gern mehr auf den Fall fokussieren dürfen.

Auch die Personen waren für mich keine Sympathieträger. Manchmal konnte ich John gut verstehen, dann wieder war er mir viel zu oberflächlich um wirklich sympathisch zu sein. Auch seine Handlungen konnte ich nicht immer nachvollziehen. Bei den anderen Charakteren gab es ebenfalls niemand der mir wirklich sympathisch war. Da fiel das mitfiebern teils natürlich einfach schwerer.

Der Fall an sich war, wie gesagt schon interessant und spannend aber es waren mir zu viele Themen zusammen gepackt. FBI, Mord, Drogen, Prostitution, Fremdgehen, nur um einige zu nennen. Ich hätte es besser gefunden wenn man sich auf einige wenige Themen konzentriert hätte und dafür dann richtig.

Den Täter hatte ich ab der Hälfte schon unter Verdacht, und da dieser sich bestätigt hat, war die Auflösung keine große Überraschung für mich.

Fazit: Ich stelle leider immer wieder fest, dass skandinavische Krimis und Thriller selten meinen Geschmack treffen. Obwohl der Fall interessant ist, haben mir zu viel Privatleben und Nebenstränge, sowie zu viele Themen in einem Buch die Spannung gemindert. Ich kann mir aber vorstellen das dieses Buch das richtige für viele skandinavische Krimileser ist.


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Veröffentlicht am 14.05.2021

Eine Familientragödie, kein Thriller

Girl A
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3.5 Sterne

Alexandra Gracie lebt mit ihren fanatisch-religiösen Eltern und ihren Geschwistern im sogenannten "Horrorhaus". Hunger, Gewalt und Angst sind hier die Tagesordnung, bis Alexandra ...

3.5 Sterne

Alexandra Gracie lebt mit ihren fanatisch-religiösen Eltern und ihren Geschwistern im sogenannten "Horrorhaus". Hunger, Gewalt und Angst sind hier die Tagesordnung, bis Alexandra entkommen kann und ihre Identität als "Girl A" sie berühmt macht, als das Mädchen das entkommen ist!

Jahre später stirbt die Mutter im Gefängnis und Alexandra muss sich erneut mit ihrer Vergangenheit konfrontieren, muss entscheiden was mit dem Nachlass geschehen soll. Auf diesem Weg trifft sie ihre nun erwachsenen Geschwister wieder.

Zunächst einmal muss ich sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes und Inhalts der Geschichte einen Thriller erwartet hatte, dies ist meiner Meinung nach aber nicht der Fall. Viel mehr ist das Buch eine traurige und düstere Familientragödie.

Der Schreibstil der Autorin ist gut verständlich aber auch sehr distanziert. Anders als bei einem Thriller sind die Grausamkeiten und Misshandlungen eher zu erahnen als wirklich zu Papier gebracht, dies ermöglicht es, dass das Buch auch von Menschen gelesen werden kann die weniger über Gräueltaten lesen möchten! Trotzdem ist das Buch aber insgesamt düster und traurig, erinnert an eine Tragödie oder ein Familiendrama. Leider muss ich sagen, dass ich während dem Lesen einige Probleme mit den Zeitsprüngen hatte. Diese kamen so abrupt, dass ich teilweise Absätze mehrmals lesen musste, um einzuordnen ob dieser Erzählstrang nun Vergangenheit oder Gegenwart ist. Ausserdem kamen mir in der Gegenwart viel zu viele unwichtige Nebencharaktere vor, die mich teils verwirrt und meinen Lesefluss gestört haben.
Die Geschichte in der Vergangenheit hab ich dagegen sehr gern gelesen. Ich fand die Handlung interessant und lesenswert, auch wenn es für mich eher kleine Anekdoten waren als eine zusammenhängende Geschichte. Warum die Eltern so wurden, was sie bewegt hat bleibt leider sehr oberflächlich und hat mich deshalb auch enttäuscht.

Ich habe das Gefühl man hätte noch mehr aus der Geschichte herausholen können. Sie ist spannend und interessant zu lesen, aber in der Gegenwart gab es einige Längen mit Nebencharakteren, die sich hingezogen haben, dafür wurde dann auf andere, interessante Sachen leider nur sehr oberflächlich eingegangen.

Fazit: Trotz ein paar Schwächen eine lesenswerte Geschichte mit überraschendem Ende, aber für mich definitiv kein Thriller!

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Locker-leichte Sommerlektüre!

Der Sommer hat doch Meer zu bieten
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3.5 Sterne

Nachdem die verheiratete Julia einige einschneidende Erlebnisse von zu Hause verkraften muss, verschlägt es sie an ihren Wohlfühlort-Fischland Darß-Zingst. Sie möchte sich erholen, trifft im ...

3.5 Sterne

Nachdem die verheiratete Julia einige einschneidende Erlebnisse von zu Hause verkraften muss, verschlägt es sie an ihren Wohlfühlort-Fischland Darß-Zingst. Sie möchte sich erholen, trifft im kleinen Dorf viele nette Menschen, unter anderem Madeleine und den Tierarzt Alexander. Sie muss sich klar werden: was möchte ich eigentlich vom Leben und wie bekomme ich das Verhältnis zu meiner Teenager-Tochter Nele wieder hin!

Dies ist ein absolutes Wohlfühlbuch und eignet sich perfekt für den Strandkorb. Der Schreibstil Ist locker, leicht und einfach gehalten, da kann man ganz in die Geschichte ein-und wegtauchen! Eine anspruchslose Lektüre, währenddessen man wunderbar vom Alltag abschalten kann.

Das Fischland Darß-Zingst ist schön beschrieben und wenn man selbst schon dort Urlaub gemacht hat, werden einem einige Ortsnamen im Buch bekannt vorkommen! Es kommt ein sehr schönes Küsten-und Urlaubsflair während des lesens auf!

Die Protagonisten sind sympathisch, aber ohne große Ecken-und Kanten. Die Nebencharaktere sind teils etwas klischeehaft und überzeichnet. Es gibt aber auch solche, die dem Leser Spaß machen wie Madleine mit ihrer erfrischenden Art!

Der Anfang der Geschichte hat mir von der Handlung noch sehr gut gefallen und man kann das Buch sehr gut lesen, es ist unterhaltsam aber ab dem Zeitpunkt indem Julia am Meer ankommt hat sie einfach unverschämt viel Glück! Ein Zufall folgt auf den nächsten und macht alles sehr unglaubwürdig, teils hat es mich dann schon genervt. Julias Tochter Nele macht die Handlung interessant, erlaubt sich aber am Ende eine Aktion mit Tieren, die ich absolut nicht gutheißen konnte.

Fazit: Eine locker-leichte Urlaubslektüre zum abschalten, aber auch sehr vorhersehbar und unglaubwürdig!

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Veröffentlicht am 23.04.2021

Mehr Rätsel als Spannung

Lockvogel
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Nach der High-Society-Party des Regisseurs Alexander Steiner liegt ein Kellner tot im Pool. Was ist passiert? Und wie hängt das Drehbuch mit allem zusammen, dass der Kellner dem bekannten Ressigeur ...

Nach der High-Society-Party des Regisseurs Alexander Steiner liegt ein Kellner tot im Pool. Was ist passiert? Und wie hängt das Drehbuch mit allem zusammen, dass der Kellner dem bekannten Ressigeur zeigen wollte? Die Ehefrau von Steiner hat einige Fragen und Sorgen und beauftragt daraufhin den Privatdetektiv Edgar Brehm mit dem Fall. Er soll Klarheit in die Sache bringen. Per Zufall finden sich Brehm und Toni, eine junge Schauspielschülerin, zusammen. Toni hat privat selbst einen Fall um ihren verschwundenen Freund zu lösen, aufgrund von Geldmangel bietet sie Brehm ihre Mithilfe beim Kellner-Fall an. Statt Antworten finden die beiden aber immer mehr Fragen....

Ich bin sehr gut ins Buch reingekommen, was am fesselnden Schreibstil der Autorin lag und auch, weil man durch den Prolog miträtseln wollte wie es zu diesem Todesfall gekommen ist. Leider flacht der Spannungsbogen aber nach einem sehr guten Anfang ab und verlor sich bis kurz vor Ende des Buches auch etwas. Ich habe während der gesamten Buchmitte Spannung vermisst, obwohl durchaus interessante und rätselhafte Fragen auftauchten, die mich am Ball gehalten haben. Auch hatte ich das Gefühl das die Autorin zu viele Themen ins Buch gepackt hat.

Sowohl Brehm als auch Toni sind zwei sehr sympatische, ungewöhnliche Charaktere. Brehm ist etwas rätselhaft, gesundheitlich geht es ihm nicht gut und man bekommt als Leser auch mit, dass ihn etwas aus seiner Vergangenheit sehr beschäftigt. Toni ist aufgeweckt und zu anfangs auch noch sehr naiv, beide mausern sich aber zu einem guten Team im Lauf des Buches.

Ein grosser Teil der Handlung geht um die Filmbranche, und diese ist wirklich gut gezeichnet worden. Hier merkt man sehr, dass die Autorin sich mit diesem Thema bestens auskennt und alles sehr bildhaft beschreiben kann. Die MeeToo-Debatte nimmt einen kleinen Stellenwert in der Geschichte ein, ist aber nicht im Fokus wie vielleicht einige durch den Klappentext vermutet hätten.

Die Ermittlungsarbeit ist teils ziemlich unprofessionell, gerade auch im Vergleich zu anderen Krimis und auch einiges andere in der Geschichte wirkte konstruiert. Ich habe das Gefühl, dass die Grundstory richtig toll hätte werden können, aber irgendwie hat mich die Geschichte nicht ganz abgeholt. Mir fehlte Spannung.

Fazit: Die Ermittler sind sehr sympatisch und auch die Grundstory finde ich gelungen, aber es fehlte mir an Spannung. Ich kann das Buch Liebhabern von ruhigeren Krimis und Einsteigern ins Genre weiter empfehlen.

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