Cover-Bild Hard Land
(94)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Diogenes
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 352
  • Ersterscheinung: 24.02.2021
  • ISBN: 9783257071481
Benedict Wells

Hard Land

Missouri, 1985: Um vor den Problemen zu Hause zu fliehen, nimmt der fünfzehnjährige Sam einen Ferienjob in einem alten Kino an. Und einen magischen Sommer lang ist alles auf den Kopf gestellt. Er findet Freunde, verliebt sich und entdeckt die Geheimnisse seiner Heimatstadt. Zum ersten Mal ist er kein unscheinbarer Außenseiter mehr. Bis etwas passiert, das ihn zwingt, erwachsen zu werden. Eine Hommage an 80’s Coming-of-Age-Filme wie ›The Breakfast Club‹ und ›Stand By Me‹ – die Geschichte eines Sommers, den man nie mehr vergisst. Ausgezeichnet mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2022.

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.05.2021

Ein ganz besonderes Buch

0


Inhalt

Sam ist ein typischer Außenseiter, ein Einzelgänger. Er hatte genau einen besten Freund, und der ist weggezogen. Er ist kleiner und schmächtiger wie andere Jungs in seinem Alter, hat Angststörungen ...


Inhalt

Sam ist ein typischer Außenseiter, ein Einzelgänger. Er hatte genau einen besten Freund, und der ist weggezogen. Er ist kleiner und schmächtiger wie andere Jungs in seinem Alter, hat Angststörungen und ist schüchtern. Seine Mutter ist schwer krank und das belastet die Familie sehr. Damit er die Probleme etwas vergessen kann wollen seine Eltern ihn über den Sommer nach Kansas zu seiner Tante und deren Familie schicken, aber Sam möchte nicht. Um nicht nach Kansas zu müssen und um den Problemen zu Hause aus dem Weg zu gehen nimmt er einen Aushilfsjob im Kino an. Hier lernt er drei junge Leute kennen, die für ihn bislang unnahbar waren. Sie sind älter als er und werden zum Ende des Sommers die Stadt verlassen um ans College zu gehen, aber davor verbringt Sam mit ihnen noch einen Sommer voller Höhen und Tiefen und voller Trauer und Liebe...

Meine Meinung

Das Buch beginngt mit dem Satz: "In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb." Das mag jetzt seltsam klingen, aber nach diesem Satz wusste ich, dass es mich mitreißen würde. Es wird komplett aus der Sicht von Sam in der ersten Person erzählt. Man erfährt so alles über ihn, über seine Gefühle, seine Zweifel, seine Ängste. Er ist ein sympathischer und absolut authentischer Hauptcharakter der den Leser mit auf die Reise durch den Sommer seines Lebens nimmt und dieser wird von da sein ganzes Leben prägen.

Benedict Wells versteht es, Sams Geschichte perfekt auf den Punkt zu bringen. Er erzählt teilweise banale und teilweise dramatische Lebensereignisse emotional und genau so, dass es den Leser einfach fesselt. Dabei sind alle Protagonisten absolut authentisch, einfach ganz normale Jugendliche mit ganz normalen Problemen. 

Das Buch ist von Anfang bis zum Ende wahnsinnig fesselnd und baut dabei eine ganz besondere Spannung auf. Es ist keine "Grusel-Spannung" wie in einem Thriller, sondern eher eine "Gänsehaut-Spannung", die den Leser durch die ganze Geschichte begleitet. Was auch daran liegt, dass es zu einer Zeit spielt, in der man nicht mal schnell Sprach- oder Textnachrichten verschicken konnte. Wenn man jemandem etwas zu sagen hatte der weiter weg war schrieb man einen Brief und man musste Tage lang auf eine Antwort warten (heut zu Tage fast undenkbar) und Sam schreibt oft Briefe. Und diese Kleinigkeit ist einer der vielen einfachen Aspekte, die das Buch spannend halten.

Fazit

Es passiert selten, aber manchmal gibt es Bücher, da weiß man schon auf der ersten Seite: Das wird mein Buch! Also ein Buch, bei dem einfach alles stimmt, mit dem man sich identifizieren kann und bei dem man nicht möchte, dass es endet. Tatsächlich gab es einige Parallelen was Sams und mein Leben angeht und ich denke, das ist auch einer der Punkte, warum die Geschichte bei so vielen Lesern so gut ankommt. Viele finden irgendetwas womit sie sich identifizieren können. Und Benedict Wells hat den perfekt Weg gefunden diese eigentlich recht einfache Geschichte so zu schreiben, dass sie fesselnd und absolut mitreißend ist. Es ist ein emotionales Buch, aber auch lustig. Die Geschichte einer Jugend eben, die man gelesen haben sollte. Ich empfehle das Buch auf jeden Fall sehr gerne weiter, für mich war es ein absolutes Highlight und bestimmt nicht das letzte Buch des Autors.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.05.2021

Ein zwiespaltiger Sommer

0

In dem Buch "Hard Land" von Benedict Wells geht es um den 15-jährigen Sam, der - um vor den Problemen bei sich Zuhause zu fliehen- einen Ferienjob im Kino annimmt, wo er die anderen Jugendlichen Kirstie, ...

In dem Buch "Hard Land" von Benedict Wells geht es um den 15-jährigen Sam, der - um vor den Problemen bei sich Zuhause zu fliehen- einen Ferienjob im Kino annimmt, wo er die anderen Jugendlichen Kirstie, Cameron und Hightower kennenlernt. Relativ schnell freunden sie sich gegenseitig an und einen magischen Sommer lang scheinen alle Sorgen vergessen zu sein bis etwas Schreckliches passiert, dass Sam wieder in die Realität zurückholt.

Ich, persönlich, fand dieses Buch wirklich unglaublich toll in vielen verschiedenen Aspekten.

Die Charaktere sind alle vielfältig und ungeheuer einzigartig- jeder hat seine persönliche Geschichte, andere Charakterzüge und Merkmale. Und was mir so gut gefallen hat: Sie handeln nicht nach gesellschaftlichen Normen, sondern so wie man oft in Situationen reagiert (auch wenn es manchmal nicht sehr erwünscht sind). Das macht sie zu sehr ausdrucksstarken Figuren, die jeweils ihre eigenen Schwächen aufweisen- diese im Laufe des Buches aber teilweise auch überwinden und sich daher entwickeln. Jeder von ihnen findet im Laufe des Buches ein Stück mehr zu sich selbst und das ist es, was mir unter anderem auch so gut gefallen hat. Denn dieses Buch idealisiert Freundschaften nicht- es idealisiert auch viele andere Themen nicht, sondern ist in vielerlei Hinsicht sehr authentisch.

Auch die Atmosphäre des Buches war etwas ganz Besonderes. Benedict Wells hat es geschafft die ungeheure Hitze des Sommers, das Gefühl von jugendlicher Freiheit und Ausgelassenheit in mein Zimmer zu katapultieren und es so sehr verbildlichen können, dass ich nicht nur von dieser Geschichte gelesen habe, sondern zu einem Teil von ihr wurde. Er hat meine Erinnerungen an sommerliche, jugendliche Abenteuer beleben können und sie wieder hier her, in die Gegenwart geholt.

Sein Schreibstil ist fantastisch. Es ist eine gute Mischung aus Poesie und Humor und ich habe mir sehr viele Zitate rausgeschrieben, die ich wirklich wunderschön fand und die dieses Buch für mich auch noch Mal zu etwas ganz Besonderem gemacht haben.

Aufgrund der Thematik des Nach der Schule- Weggehens empfehle ich es vor allem Jugendlichen, die kurz vor ihrem Abschluss sind und vielleicht auch noch nicht so wirklich wissen, was sie wollen oder sich von den Ansichten ihrer Eltern befreien wollen und Mut brauchen, ihren eigenen Weg zu gehen. Ich empfehle es aber auch Erwachsenen, die abtauchen wollen in einen Sommer voller jugendlicher Freiheit und Ausgelassenheit. Und ich empfehle es jedem, der gerade einen Verlust erlitten hat und jemanden braucht, der all diese Gefühle in Worte fassen kann- jemanden, der versteht und einem das Gefühl gibt, alles richtig zu tun.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.04.2021

Ein besonderer Sommer

0

Der fünfzehnjährige Sam Turner lebt 1985 in der Kleinstadt Grady in Missouri, wo nicht viel los ist. Sein Vater ist arbeitslos, seine Mutter an Krebs erkrankt und er ist ein Außenseiter, seit sein bester ...

Der fünfzehnjährige Sam Turner lebt 1985 in der Kleinstadt Grady in Missouri, wo nicht viel los ist. Sein Vater ist arbeitslos, seine Mutter an Krebs erkrankt und er ist ein Außenseiter, seit sein bester Freund ist weggezogen. Nun soll er den Sommer bei seiner Tante in Kansas verbringen. Sam und seine Cousins verstehen sich überhaupt nicht, und so nimmt er einen Aushilfsjob im Kino an. Doch dann nimmt der Sommer eine unverhoffte Wendung für Sam. Er findet Freunde und verliebt sich. Doch dann geschieht etwas, dass ihn zwingt erwachsen zu werden.
Dies war mein erster Roman von Benedict Wells und auch sicherlich nicht mein letzter. Der Schreibstil hat mir gut gefallen und ich fühlte mich, als sei ich ein Bewohner von Grady.
Es ist ein trostloses Leben in dem kleinen Ort. Wirtschaftlich ging es bergab nachdem die Textilfabrik geschlossen hat. Viele sind weggegangen und die übrigen haben keine Perspektive. Nicht schön für einen jungen Menschen wie Sam. Dann geht es auch noch seiner krebskranken Mutter immer schlechter. Außerdem hat Sam die üblichen Probleme mit dem Erwachsenwerden, eine Zeit in der man sich in der eigenen Haut nicht wohlfühlt. Doch sein Ferienjob verändert alles. Er gewinnt Freunde und verliebt sich in Kristie. Für Sam wird es ein ganz besonderer Sommer – bis das Schicksal zuschlägt.
Ich mochte Sam, der authentisch und lebendig beschrieben ist. Aber auch die anderen Charaktere sind gut und vielschichtig dargestellt. Auch das Ende dieser Geschichte finde ich passend.
Mich hat dieser Roman von Anfang an gepackt und ich kann ihn nur empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.04.2021

Ganz großes Kino!

0

Von Benedict Wells kenne ich bereits "Vom Ende der Einsamkeit" und "Becks letzter Sommer" und war von beiden Romane sehr begeistert. Was der junge Autor mit "Hard Land" geschaffen hat, ist ganz großes ...

Von Benedict Wells kenne ich bereits "Vom Ende der Einsamkeit" und "Becks letzter Sommer" und war von beiden Romane sehr begeistert. Was der junge Autor mit "Hard Land" geschaffen hat, ist ganz großes Kino.

Ich lernte den 15-jährigen Sam sehr gut kennen, er ist ein unscheinbarer Außenseiter, der in seinem Heimatort keine Freunde hat und außerdem macht er sich große Sorgen um seine Mutter, die an Krebs erkrankt ist. Ein paar Wochen vor seinem 16. Geburtstag lernt er endlich neue Leute kennen. Kristie, Cameron und Brand nehmen Sam in ihre Clique auf und so erlebt Sam einen schönen Sommer, der zugleich der traurigster Sommer seines jungen Jahres wird. Sam ist ein normaler Teenager, der Gitarre spielt, Musik hört und sich in Kristie verliebt.

Ich mochte die neuen Freunde sehr gerne. Die schöne Kristie, die ein bisschen verrückt, unnahbar und einfach dazu gehören möchte. Cameron, der Sohn eines reichen Geschäftsmannes, der eigentlich nichts studieren bzw. arbeiten muss, der immer erst einen blöden und leichten Spruch auf den Lippen hat und der große schwarze Baseballspieler Brand, der introvertiert und nachdenklich ist, haben mich allesamt überzeugen können. Auch nach dem Schicksalsschlag kümmerten sie sich um Sam.

Auch die Charaktereigenschaften von Sam´s Eltern konnten mich erreichen. Sam´s Mutter ist liebenswert, quirlig und liebt ihren Bücherladen. Sein Vater ist das genaue Gegenteil. Er redet nicht viel und sitzt meistens mit einer Dose Bier vor dem Fernseher. Was mich am Meisten beeindruckte, ist die Beziehung zwischen Sam und Dad nach dem Tod seiner Mutter. Oft hatte ich Tränen in den Augen und war dermaßen berührt.

Der Schreibstil ist flüssig und wunderbar zu lesen. Die Umgebung ist sehr lebendig beschrieben, sodass ich dachte, ich wäre mitten unten ihnen.

"Hard Land" ist kein Spannungsroman, braucht es auch nicht sein. Er hat mich wunderbar in eine andere Zeit versetzt, ich hatte einen unbeschreiblichen schönen und berührenden Sommer mit Musik von Journey, Bruce Springsteen, Billy Idol, R.E.M & Simple Minds erlebt und das ist das, was wirklich zählt.

Fazit

großartig, berührend, verrückt, traurig & beindruckend

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.04.2021

Unsagbar traurig und unsagbar schön

0

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Mit diesem ersten Satz in seinem neuen Roman "Hard Land" steckt Benedict Wells den Rahmen für die Handlung. Das Buch erzählt genau ...

"In diesem Sommer verliebte ich mich, und meine Mutter starb". Mit diesem ersten Satz in seinem neuen Roman "Hard Land" steckt Benedict Wells den Rahmen für die Handlung. Das Buch erzählt genau das, was in dem ersten Satz steht. Und noch vieles mehr. Und alles in einer sehr einfühlsamen, schönen Sprache, die ganz nah am Protagonisten ist. Der Erzähler ist Sam, fast 16 Jahre alt. Er wohnt im (fiktiven) Grady, einer Kleinstadt in Missouri in den 80er Jahren. Die Stadt ist im Niedergang, die Textilfabrik hat zugemacht, viele sind weggezogen und auch der Vater von Sam wurde arbeitslos. Aber das ist nicht das einzige Problem der Familie. Die Mutter ist nämlich unheilbar an Krebs erkrankt und es geht ihr zunehmend schlechter, der Krebs kommt immer wieder zurück. Schon seit Jahren liegt dieses Unheil auf der Familie - und Sam kann es manchmal kaum ertragen. Auf der anderen Seite hat er auch noch andere Probleme. Typische Probleme eines Heranwachsenden eben. Er ist zu klein, hat noch keinen Bartwuchs. Und - das Schlimmste - er ist ein Außenseiter und hat keine Freunde, seitdem sein einziger Freund weggezogen ist. Das Ganze ändert sich, als Sam einen Ferienjob im einzigen Kino der Stadt annimmt. Zunächst, um der Situation Zuhause zu entfliehen. Aber dann findet er nach und nach immer mehr Anschluss an die Clique, die auch im Kino jobbt. Da ist Kristie, die hübsche Tochter des Kinobesitzers (in die sich Sam natürlich verliebt), da ist Cameron, der schwule Filmliebhaber und Brand, der großgewachsene schwarze Baseballstar der Schule. Alle sind älter als Sam, sie werden nach den Ferien aufs College gehen, das Kino wird schließen - die vier haben also eigentlich nur diesen Sommer. Aber den werden sie ausnutzen. Mit kleinen Mutproben, Partys und Sommerabenden am See oder im Kino - was man eben so machen kann im Mittleren Westen - mitten auf dem platten Land. Es ist nicht viel - aber für Sam ist es ein ganz besonderer Sommer.
Es war schön zu lesen, wie dieser Sommer vorbeiging, die Erinnerungen an die 80er (damals war ich jung) kamen wieder und die Musik und und und... aber immer hing das drohende Unheil über der Geschichte. Die Mutter wird sterben. Und das hat mir als Leserin fast das Herz gebrochen und mich persönlich lange daran gehindert, überhaupt weiter zu lesen. Die Mutter wird - wie alle Personen im Buch - sehr gut beschrieben. Sie ist so eine herzensgute, lebendige, intelligente Frau. Es war kaum auszuhalten. Und zu seinem Vater hat Sam kaum einen Draht - wie soll das alles enden?
Irgendwann musste ich dann doch weiterlesen. Und wurde angenehm überrascht. Natürlich stirbt die Mutter - aber die Geschichte endet nicht damit. Und sie endet auch nicht mit dem Ende des Sommers. Auch der folgende Winter wird erzählt und es wird sehr realistisch und hoffnungsfroh geschildert, wie Sam und seine Familie versuchen, mit dem Verlust zu leben. Das alles wirkt sehr warmherzig, sehr realistisch und überhaupt ist es so nah an den Personen beschrieben, dass ich wieder ganz wehmütig wurde.....und das Ende ... einfach gut gelöst... da geht es nämlich wieder um das (fiktive) Gedicht "Hard Land" des (fiktiven) einzigen Dichters aus der Stadt....

Benedict Wells ist wieder ein Buch über Verlust und Trauer gelungen, das einzigartig ist und einen Wechsel aus Trauer und Schönheit für den Leser bereithält. Es gibt sogar eine Wortschöpfung dafür: Euphancholie - eine Mischung aus Euphorie und Melancholie. Passt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere