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Veröffentlicht am 11.05.2021

Ein Sommer voller Jugendträume und Nostalgie

Der große Sommer
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Um das Schuljahr nicht zu wiederholen, muss Frieder während der Sommerferien für die Nachprüfungen lernen, deshalb fährt er zum ersten Mal nicht mit der Familie in den Urlaub. Doch viel mehr als der Unterrichtsstoff ...

Um das Schuljahr nicht zu wiederholen, muss Frieder während der Sommerferien für die Nachprüfungen lernen, deshalb fährt er zum ersten Mal nicht mit der Familie in den Urlaub. Doch viel mehr als der Unterrichtsstoff interessiert ihn Beate, die er an einem regnerischen Tag im Freibad kennen gelernt hat. Zusammen mit Frieders Schwester Alma, seinem Freund Johann und Beate, erlebt der Jugendliche einen Sommer, der ihm für immer im Gedächtnis bleiben wird.

"Der große Sommer" von Ewald Arenz ist ein wunderbar geschriebener Roman, der mich mit seinem nostalgischen Flair von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt hat. Die Geschichte wird vollständig aus Frieders Sicht erzählt, wodurch ich bald das Gefühl bekam, den Protagonisten gut zu kennen. Aber auch die anderen Figuren waren umfassend beschrieben, aus Frieders Blickwinkel sind sie mir alle schnell vertraut geworden. Den bildhaften Schreibstil des Autors kannte ich bereits aus einem anderen seiner Bücher und auch dieses Mal ist es Ewald Arenz gelungen, mich damit vollständig zu bezaubern.

Dieses Leseerlebnis habe ich nicht aus der Position des Beobachters wahr genommen, ich war emotional tief in der Handlung versunken und habe beinahe die Sonnenstrahlen auf der Haut gespürt und den Blumenduft gerochen, es hat sich angefühlt, wie Zeit mit guten Freunden zu verbringen. Dabei ist nicht jedes Ereignis so leicht, wie es beim Lesen wirkt, neben Freundschaft und erster Liebe werden auch Krankheit und Tod thematisiert. Für Frieder stellt dieser Sommer einen großen Schritt in seiner Entwicklung zum Erwachsenen dar, den Titel finde ich dafür sehr passend gewählt. Wer wie ich die Achtziger Jahre mit erlebt hat, wird bei dieser berührenden Lektüre in Jugenderinnerungen schwelgen, aber auch für alle Anderen gebe ich gern eine Leseempfehlung.

Fazit: Mit seinem wunderbaren Schreibstil entführt Ewald Arenz die Leser in einen Sommer voller Jugendträume und Nostalgie, dieses bezaubernde Leseerlebnis empfehle ich sehr gerne weiter.

Veröffentlicht am 10.05.2021

Fesselnde Fantasygeschichte

Hush (Band 1) - Verbotene Worte
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Schon seit Jahren wird Montane von einer fürchterlichen Krankheit heimgesucht, deren Ursprung in geschriebenen Worten liegt. Seither ist Tinte und Schrift verboten, dennoch ist das Land verarmt und das ...

Schon seit Jahren wird Montane von einer fürchterlichen Krankheit heimgesucht, deren Ursprung in geschriebenen Worten liegt. Seither ist Tinte und Schrift verboten, dennoch ist das Land verarmt und das Volk leidet unter Hungersnöten. Da Shaes Bruder an den Flecken gestorben ist, leben sie und ihre Mutter ausgegrenzt am Rand ihres Dorfes und als ein weiteres Unglück über die Familie herein bricht, stehen auch ihre wenige Freunde nicht mehr an Shaes Seite. So macht sie sich auf den Weg zu den mächtigen Barden, die das Land regieren, um Gerechtigkeit zu finden, doch auch im hohen Haus ist nicht Alles, wie es scheint.

"Hush - Verbotene Worte" von Dylan Farrow hat mich schon mit der Leseprobe in seinen Bann gezogen und meiner Meinung nach hat der Rest des Buches gehalten, was der Anfang versprochen hat. Die gesamte Geschichte wird aus Shaes Sicht erzählt, was es mir leicht gemacht hat, mit der sympathischen Protagonistin warm zu werden. Sicher verhält sie sich reichlich naiv, doch wenn ich bedenke, dass sie noch sehr jung ist und wie abgeschieden von den anderen Dorfbewohnern sie aufwachsen musste, hat mich das nicht weiter verwundert. Den Schreibstil der Autorin habe ich als sehr angenehm empfunden, ich bin beinahe durch die Seiten geglitten und war gefühlt viel zu schnell am Ende des Romans angelangt.

Auch optisch empfinde ich dieses Buch sehr ansprechend, ich war begeistert als ich es zum ersten mal in Natura sehen konnte. In der Bildschirmansicht ist nicht zu erkennen, dass die kleinen Ranken, die man auf der linken Seite in den Haaren erahnen kann, über die gesamte untere Hälfte des Covers glänzend dargestellt sind, was je nach Lichteinfall zu verschiedenen Reflexen führt. Im Innendeckel gibt es eine Karte von Montane, die dabei hilft, sich den Hintergrund vorzustellen. Die Spannung steigert sich zunächst langsam, bis die Handlung schließlich in ein Finale mündet, dass es mir während der letzten ca. 50 Seiten unmöglich gemacht hat, das Buch noch aus der Hand zu legen. Ein kleiner Cliffhanger ist enthalten, so dass ich mich jetzt schon auf die Fortsetzung freue, dieses wunderbare Leseerlebnis empfehle ich gern weiter.

Fazit: Für mich hat der Roman Alles mit gebracht, was eine gute Fantasy-Erzählung ausmacht, ich hatte viel Freude mit der Geschichte und gebe dafür gern eine Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 06.05.2021

Wunderbare Zusatzgeschichten aus dem Hangmen-Universum

Hades' Hangmen: Zwei Novellas in einem E-Book
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Die erste Novella dreht sich um die Hochzeit von Mae und Styx. Obwohl der Anführer der Hades´ Hangmen endlich seine Traumfrau gefunden hat und auch bald heiraten wird, ist er unglücklich. Denn er möchte ...

Die erste Novella dreht sich um die Hochzeit von Mae und Styx. Obwohl der Anführer der Hades´ Hangmen endlich seine Traumfrau gefunden hat und auch bald heiraten wird, ist er unglücklich. Denn er möchte sein Eheversprechen an Mae gern laut aussprechen, doch immer wenn Styx es probiert, ist seine Kehle zugeschnürt und er bringt kein Wort heraus....

Die zweite Geschichte spielt weiter in der Vergangenheit und erzählt, wie Tank seine Beauty kennen gelernt hat und welcher Weg die Beiden schließlich in die Reihen der Hangmen führte.

"Hades´ Hangmen: Zwei Novellas in einem E-Book" von Tillie Cole ist eine wunderbare Ergänzung, über die ich mich, wie wahrscheinlich alle Fans des Hangmen-Universums, sehr gefreut habe. Für Neueinsteiger ist das Buch meiner Meinung nach nicht geeignet, denn gerade vor der ersten Novella sollte man die Geschichte kennen, wie Mae und Styx seinerzeit zusammen gekommen sind. Im Umfeld ihrer Hochzeit treten viele aus den Vorgängerbänden bekannte Personen auf, die ich schon aus den anderen Romanen der Reihe kannte und das Leseerlebnis hat sich wie ein Treffen mit alten Freunden angefühlt. Außerdem hat es mir gefallen, die Dynamik zwischen Styx und Mae zu erleben, ihre Liebe und das gegenseitige Verständnis sind auf die von der Autorin bekannte, berührende Weise dargestellt.

Auch die zweite Novella habe ich sehr gemocht, Tank und Beauty spielen eine große Rolle im Universum der Hangmen und es war schön, ihre Vorgeschichte kennen zu lernen. Tillie Coles Schreibstil habe ich in jedem gelesenen Buch geliebt, auch hier hat mich die Autorin wieder emotional in ihre Geschichten hinein gezogen und gefesselt. Das Buch habe ich in einem Rutsch durchgesuchtet und war gefühlt viel zu schnell am Ende angelangt. Deshalb spreche ich für Fans der Reihe eine unbedingte Leseempfehlung aus, wer die Hades´ Hangmen noch nicht kennt, sollte allerdings lieber zum ersten Band (Styx) greifen.

Fazit: Wieder einmal ist es Tillie Cole gelungen, mich in die düstere und dennoch romantische Welt der Hades´ Hangmen hinein zu ziehen, das wunderbare Leseerlebnis empfehle ich an Alle weiter, die die Vorgängergeschichten bereits kennen.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Wohlfühlbuch mit Urlaubsatmosphäre

Der Wind singt unser Lied
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Ein Anruf ihres Vaters und das flaue Gefühl nach einem Beinahe-Unfall bringen die Weltenbummlerin Toni dazu, spontan ihre Familie in St. Peter-Ording zu besuchen. Doch in der alten Heimat ist es nicht ...

Ein Anruf ihres Vaters und das flaue Gefühl nach einem Beinahe-Unfall bringen die Weltenbummlerin Toni dazu, spontan ihre Familie in St. Peter-Ording zu besuchen. Doch in der alten Heimat ist es nicht wie erwartet, Tonis Neffe Mads freut sich zwar riesig, aber seine Mutter Caro scheint nicht begeistert über die Ankunft ihrer abenteuerlustigen Schwester. Auch ihre Eltern verhalten sich seltsam und Toni hat alle Hände voll zu tun, um den Ferienhof der Familie zu erhalten.

"Der Wind singt unser Lied" ist der zweite Roman, den ich von Meike Werkmeister gelesen habe und schon nach wenigen Zeilen war ich tief in Tonis Geschichte versunken. Die sympathische Protagonistin kannte ich bereits als Nebenfigur aus "Über dem Meer tanzt das Licht" und es hat mich gefreut, dass Tonis Freundin Maria einen Gastauftritt hatte. Auch die anderen Figuren fand ich umfassend und liebevoll dargestellt, sie haben einen großen Teil der Wohlfühlatmosphäre ausgemacht. Die Schreibweise der Autorin habe ich schon im Vorgängerband als sehr angenehm empfunden und auch durch dieses Buch bin ich sanft geglitten.

Mir gefällt es, in Büchern kleine Querverbindungen zu vorherigen Geschichten und deren Protagonisten zu finden, daher mag ich Meike Werkmeisters Stil sehr. Jedes Buch enthält eine abgeschlossene Erzählung und kann einzeln gelesen werden, aber die Hauptfiguren trifft der Leser manchmal auch in den anderen Bänden wieder. Dazu kommt das wunderbare Setting an der Nordsee, das mich beim Lesen schon ein wenig in Urlaubsstimmung versetzt hat. Daher empfehle ich dieses Leseerlebnis nicht nur als Strandlektüre, sondern auch für gemütliche Stunden zuhause, bei denen man sich an die Nordsee weg träumen kann. Für mich hat der Roman herrlich entspannende Lesestunden gebracht, so dass ich dafür sehr gerne eine Leseempfehlung ausspreche.

Fazit: Sommer an der Nordseeküste, Wohlfühlatmosphäre und eine Geschichte über Familie und Liebe, alles was das Leserherz für entspannte Unterhaltung wünscht, hat Meike Werkmeister in ihrem wunderbaren Schreibstil in dieses Buch gepackt, das ich sehr gern weiter empfehle.

Veröffentlicht am 28.04.2021

Eine besondere Geschichte

Der Junge, der das Universum verschlang
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Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht ...

Eli Bell ist besonders, denn er sucht immer nach dem Guten im Menschen, speziell interessiert ihn, was einen guten Menschen ausmacht. Auch Elis Bruder August ist besonders, obwohl er seit Jahren nicht gesprochen hat, scheint er Antworten zu kennen, auf Fragen, die noch gar nicht gestellt worden sind. Das Umfeld der Brüder wirkt zunächst wenig kinderfreundlich, die Mutter und Stiefvater Lyle dealen mit Drogen, auch wenn beide ihre eigene Sucht bereits überwunden haben. "Slim" Halliday, der auf die Jungen aufpasst, ist ein ehemaliger Häftling, der in Australien durch seine legendären Gefängnisausbrüche berühmt geworden ist. Elis Welt ist in Ordnung, denn er fühlt sich von seiner Mutter und Lyle geliebt, Slim ist ein guter Freund und mit August verbindet ihn ein tiefes Verständnis. Erst Lyles Chef, der Drogenboss Tytus Broz, zerstört die bis dahin "heile" Kindheit der Bell-Brüder. "Der Junge der das Universum verschlang" von Trent Dalton hat mich von Anfang an gefesselt und bis zur letzten Seite nicht mehr los gelassen. Sowohl inhaltlich als auch mit seinem Schreibstil hat mich der Autor positiv überrascht. Der elfjährige Eli ist ein Protagonist, den ich schnell ins Herz geschlossen habe, mit kindlicher Unbefangenheit erzählt er aus seinem Leben und zieht den Leser damit emotional in seine Welt, Seine Fähigkeit, in (fast) jedem Menschen erst einmal das Gute zu sehen und vorurteilsfrei auf Fremde zu zu gehen, die er sich auch während des Heranwachsens erhält, trägt viel zum Zauber dieses Romans bei. Der bildhafte, wortgewandte Schreibstil haben das Lesen für mich zum Vergnügen gemacht und mich schnell in den Handlungsverlauf versinken lassen. Auch seine teilweise recht skurrilen und einzigartigen Figuren beschreibt Trent Dalton umfassend und sehr plastisch, so dass ich immer eine genaue Vorstellung hatte und die Geschichte wie einen Film vor meinem geistigen Auge sehen konnte. Eli berichtet die Ereignisse in der ich-Form, so dass die Handlung durch seine positive Lebenseinstellung geprägt ist, der ich mich beim Lesen nicht entziehen konnte. Ein gutes Maß an Spannung rundet den wunderbaren Gesamteindruck ab, so dass ich für dieses Buch sehr gern eine Leseempfehlung gebe. Fazit: Die ungewöhnliche Geschichte aus dem Leben des Eli Bell bezaubert durch einen wunderbar wortgewandten Schreibstil und die vom Protagonisten ausgeströmte positive Grundeinstellung. Für mich war dieser Roman ein Highlight, das ich gern weiter empfehle.