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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.06.2021

Ein schwieriges Hörerlebnis

Die Verlassenen
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Das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, allerdings hätte ich mit ihnen wohl kein DDR-Drama erwartet, in dessen Fokus eine Vater-Sohn-Beziehung steht.
Diese erzählte Matthias Jügler in seinem ...

Das Cover und der Titel haben mich neugierig gemacht, allerdings hätte ich mit ihnen wohl kein DDR-Drama erwartet, in dessen Fokus eine Vater-Sohn-Beziehung steht.
Diese erzählte Matthias Jügler in seinem ganz eigenen sprachlichen Stil. Er erzählt sehr bedächtig und langsam seine Geschichte, was für mich ein wenig schwierig während des Hörens war, weil ich merkte, wie meine Gedanken immer wieder abschweiften.
Johannes war ein sehr eigener Protagonist, der von der fehlenden Beziehung zu seinen Eltern stark geprägt war.
Aufgrund dessen konnte ich mich nur schwer mit ihm identifizieren oder in ihn hineinfühlen.
Die Stasithematik fand ich interessant, so oft lese bzw. höre ich mir solche Romane nicht an.
Gesprochen wurde das Hörbuch von Florian Lukas, der aufgrund seiner monotonen Erzählweise sehr gut zum Roman passte, allerdings trug das nicht gerade zu meinem Hörvergnügen bei, weil es mir hier wirklich schwer fiel am Ball zu bleiben.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Spannend erzählt

Höllenkind
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Das Cover schreit nach einem klassischen Thriller, doch dass wir uns in religiöse Gefilde begeben würden, lässt es auf den ersten Blick nicht vermuten. Die Thematik ist super spannend und interessant. ...

Das Cover schreit nach einem klassischen Thriller, doch dass wir uns in religiöse Gefilde begeben würden, lässt es auf den ersten Blick nicht vermuten. Die Thematik ist super spannend und interessant. Nach Dan Brown aber auch nicht ganz unbekannt. Die Ermittlerin ist wahrlich ein Original und trägt die Geschichte.
Der Autor hat es auf jeden Fall geschafft ein paar spannende Fährten zu legen und ich lauschte der Geschichte an vielen Stellen mit angehaltenem Atem. Das hat mir wirklich sehr gut gefallen bis es jedoch zum großen Finale kam. Die Auflösung war ein ziemliches Holterdiepolter und das trübte den Eindruck der Geschichte doch sehr! Ich dachte erst, das Hörbuch sei gekürzt, weil es mit etwas mehr als 7h auch nicht solang ist, doch das war nicht der Fall.
Der Sprecher ist den meisten wohl aus dem Fernsehen bekannt. Ich wusste gar nicht, dass Tetje Mierendorf auch Bücher einliest und so war es eine angenehme Überraschung. Angenehm war es auch seiner Stimme zu folgen, auch wenn andere SprecherInnen es akzentuierter schaffen den unterschiedlichen Rollen Leben einzuhauchen.
Veit Etzolds "Höllenkind" war ein kurzes aber spannendes Hörerlebnis, dessen Ende den Gesamteindruck allerdings trübte.

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Veröffentlicht am 09.05.2021

Anders als erwartet, aber nicht besser

Long Distance Playlist
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Isolde und Taylor waren einst beste Freunde. Doch ein schlimmer Streit zerstörte das Vertrauen zwischen ihnen. Monate später leidet Izzy unter Herzschmerz und meldet sich wieder bei Taylor, der in einem ...

Isolde und Taylor waren einst beste Freunde. Doch ein schlimmer Streit zerstörte das Vertrauen zwischen ihnen. Monate später leidet Izzy unter Herzschmerz und meldet sich wieder bei Taylor, der in einem anderen Land wohnt. Die alte Vertrautheit kommt wieder auf, doch schaffen es die beiden endlich zu erkennen, dass möglichweise mehr zwischen ihnen ist als ein ganzer Ozean?

Ich mag solche Art von Jugendbücher, in denen Teenager etwas tiefgründiger unterwegs sind. Isolde und Taylor sind das auf jeden Fall. Sie tanzt ihr halbes Leben lang Ballett. Ein wichtiges Vortanzen verhaut sie allerdings, weil sie ihren Freund beim Fremdknutschen erwischte.

Zum Glück meldete sich Taylor wieder bei ihr und die alte Freundschaft lebt wieder auf. Taylor hat sich gerade von einem schwerwiegenden Unfall erholt, der ihn sein Bein kostete und somit auch seine Karriere als Profisnowboarder. Beide denken sehr viel, aneinander, an das Was-wäre-wenn, ihre Familie und ihre Zukunft.

Die Handlung besteht zu großen Teilen darin, dass die beiden Vergangenes rekapitulieren und miteinander darüber sprechen. In der Gegenwart passierte dabei nicht allzu viel. Das machte es mir stellenweise auch wirklich schwer am Ball zu bleiben. Ich habe an manchen Tagen nicht gelesen und die Geschichte dabei auch nicht vermisst. Das ist nicht gerade ein gutes Zeichen.

Die Protagonisten machten es mir am Anfang auch ein wenig schwer zu ihnen zu finden. Isolde hat mit ihrer frischen Trennung zu tun und alles dreht sich darum. Außerdem gebe es große Teile der spärlichen Handlung nicht, wenn beide einfach miteinander geredet hätten. Teenager, schätze ich...
Am Ende sind sie mir dennoch ans Herz gewachsen.

Die Geschichte wird in kurzen Kapiteln erzählt, die immer wieder durch Chatverläufe unterbrochen wurden. Außerdem spielen Playlisten eine große Rolle.

Das Ende war allerdings dann doch noch mal ein Dämpfer, denn das Buch endet abrupt. Einfach mittendrin und auf einer Note, die sich durch das ganze letzte Drittel zog. Es gab keinen Spannungshöhepunkt. Es war einfach zu Ende. Dabei hätte der Geschichte gerade ein Epilog, der ein paar Jahre später spielte verdammt gut getan.

Ich hatte mir von Tara Eglingtons "Long Distance Playlist einfach mehr erwartet. Doch die wenige Handlung wurden dann auch nicht zufriedenstellend beendet. Immerhin konnte die Geschichte mit tiefgründigen Protagonisten punkten.

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Veröffentlicht am 26.11.2020

Mehr erhofft

Chroniken der Dämmerung, Band 1: Moonlight Touch
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Sheera ist eine Diebin, doch dafür wird sie nicht nur geächtet, denn sie ist auch noch eine Nachtalbe und damit im Reich der Alben ein niederes Wesen. Das Unverständnis ist daher groß als Sheera zum Wettstreit ...

Sheera ist eine Diebin, doch dafür wird sie nicht nur geächtet, denn sie ist auch noch eine Nachtalbe und damit im Reich der Alben ein niederes Wesen. Das Unverständnis ist daher groß als Sheera zum Wettstreit um den Königsthron von Farhir eingeladen wird. Mit adligen Mitstreiterinnen kämpft sie um die Krone. Doch ausgerechnet der Königssohn des Menschenreichs soll eine wahre Bedrohung für Sheera sein...

Ich hatte bisher noch kein Buch der Autorin gelesen und war daher besonders gespannt, wie mir der Einstieg in eine neue Fantasy-Saga gefallen würde.
Blöderweise war der Einstieg in die Geschichte ein wenig holprig. Wir begleiten Sheera bei einem Beutezug, denn sie stiehlt um zu überleben. Dann überschlagen sich die Ereignisse und sie wird zum Königshof gebracht. Mir fiel es ganz oft im Laufe der Handlung schwer immer logisch nachvollziehen zu können, welche Taten ein gewisses Ereignis auslösten. Das machte es mir auch nicht leicht immer bei der Stange zu bleiben.

Sobald die Aufgaben der Königsanwärterinnen begannen, dachte ich, dass es nun endlich passiert und mich die Autorin packen könnte. Sie bringt dort auch ein paar tolle Fantasyaspekte hinein, doch genauso schnell kippte die Handlung auch wieder zur anderen Seite um und es folgte eine Kette von Ereignissen, mit der ich vor dem Lesen wohl nicht gerechnet hätte.

Was mir gut gefiel, war die Welt, die sich die Autorin erdacht hat. Es ist ein mittelalterliches Setting mit Feenwesen und Menschen. Die Welt ist ziemlich grausam und das wird auch mehrfach im Buch bewiesen.

Die Protagonisten wollten es mir auch nicht immer leicht machen. Sheeras Selbstwertgefühl lässt ganz schön zu wünschen übrig. Es sehen auch alle nur die geächtete Nachtalbe in ihr, doch sie macht sich selbst auch noch dafür nieder, dass sie eine Diebin ist, anstatt stolz darauf zu sein mit welchem Können, List und Geschick sie sich immer wieder aus den brenzlichsten Situationen befreien konnte. Außerdem fand ich es grenzwertig wie viel Gewalt ihr angetan wurde und dass diese im Vorbeigehen abgehandelt wurde, ohne dass es Sheeras Seele auch nur ankratzte.

Lysander ist der Königssohn und aus seiner Sicht werden auch ein paar Kapitel erzählt. Er konnte bisher keinem Rock widerstehen, doch ein Vertrauensbruch verpasste ihm einen Dämpfer. Ich fand seine Figur tatsächlich sympathischer als unsere Protagonistin.

Beide begegnen sich erst sehr spät im Laufe der Handlung. Ich meine, die Hälfte des Buches war bereits gelesen und auch zum Ende hin verlieren beide sich wieder aus den Augen, was ich ziemlich unglücklich fand. Eine Liebesgeschichte sucht man in Moonlight Touch somit erstmal vergeblich.

Ich hatte mir für "Moonlight Touch" von Jennifer Alice Jager mehr erwartet. Ein mitreißender Mittelteil machten einen holprigen Start und ein etwas abstruses Ende nicht mehr wett. Ich hatte mir mehr von den beiden Protagonisten und ihrer Geschichte erhofft. Wenn Game of Thrones auf Feenwesen getroffen hätte, würde es das Setting ganz gut beschreiben. Mir war es stellenweise zu brutal und grausam für ein Jugendbuch.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Ganz schön abgedreht

Flo, der Flummi und das Schnack
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Die Zeitschrift NIDO räumt in jeder ihrer Ausgaben ein paar Seiten frei, in denen namhafte Vertreter der Kulturszene Geschichten für Kinder veröffentlichen können. Diese wurden nun in einem Sammelband ...

Die Zeitschrift NIDO räumt in jeder ihrer Ausgaben ein paar Seiten frei, in denen namhafte Vertreter der Kulturszene Geschichten für Kinder veröffentlichen können. Diese wurden nun in einem Sammelband zusammengefasst, der Eltern bei der Bettgeh-Routine unterstützen kann.

Was ich ganz praktisch fand, ist, dass im Inhaltsverzeichnis die Angaben zu finden sind, für welche Altersgruppe die Geschichte geeignet ist und wie lange das Vorlesen in etwa dauern wird. So kann man sich im Vorfeld gut auf die jeweilige Geschichte bzw. Bedürfnis des Kindes einstellen.

Jede der 31 märchenhaften Erzählungen beginnt mit einer Illustration von Martina Liebig. Diese sind farbenfroh und fantasievoll und geben den Kern der Geschichte wieder.

Es sind nicht nur SchriftstellerInnen, die eine Geschichte beitragen, allerdings sagten mir nur deren Namen etwas. Unter ihnen ist beispielsweise Julie Zeh, Alexa Henning von Lange, Alina Bronsky oder Wladimier Kaminer.

Ich habe mir ein paar Geschichten herausgepickt, die ich gelesen habe und muss wirklich sagen, dass die AutorInnen eine ziemlich abgedrehte Fantasie haben, wenn sie Geschichten für Kinder schreiben. Ein Junge, der zum König aller Äpfel wird und dem sämtliche Apfelbäume der Welt gehören, fällt einem so etwas in der Obstabteilung des Supermarktes oder beim Fallobstaufsammeln ein? Oder namenlose Neunlinge, die im wilden Westen Sheriff spielen.

Ich bin mir sicher Kinder werden diese Geschichten lieben, aber als Erwachsene frage ich mich, was die Köpfe hinter den Geschichten da geritten hat...

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