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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 28.10.2018

Jagdzeit

Hasenjagd
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In Stockholm geschehen brutale Morde, ein Verbindungsglied zwischen ihnen ist ein Kinderlied, das den Opfern vorgespielt wird. Es handelt von zehn Kaninchen, die in der Hölle landen. Was hat es mit diesem ...

In Stockholm geschehen brutale Morde, ein Verbindungsglied zwischen ihnen ist ein Kinderlied, das den Opfern vorgespielt wird. Es handelt von zehn Kaninchen, die in der Hölle landen. Was hat es mit diesem grausamen Reim auf sich? Die Polizei tappt im Dunkeln und versucht, keine Einzelheiten an die Öffentlichkeit dringen zu lassen, denn ein Opfer ist ein bekannter Politiker. Ist es etwa ein Terroranschlag? Der Premierminister weiß sich nicht anders zu helfen als Joona Linna aus dem Gefängnis zu holen. Er hofft auf das unvergleichliche Gespür dieses Ermittlers. Zusammen mit seiner früheren Kollegin Saga Bauer macht sich Joona an die schwierige Arbeit.
Lars Kepler, ein sehr bekanntes Autorenduo aus Schweden, hat mit dem Krimi „Hasenjagd“ den sechsten Band um das Ermittlerteam Linna und Bauer vorgelegt. Den Autoren gelingt es, den Leser mit einem flotten, stellenweise auch fast poetisch anmutenden Schreibstil zu fesseln. Obwohl das Buch stolze 650 Seiten umfasst, kommt keine Langeweile auf, und besonders im letzten Teil schaltet Lars Kepler noch einen Gang höher und lässt das Buch mit einem spektakulären Finale ausklingen. Joona und Saga sind zwei starke Charaktere, denen Dienst nach Vorschrift eher fremd ist, ihnen geht es wirklich um Menschlichkeit und Gerechtigkeit. Dafür riskieren sie alles. Sie haben also das Zeug zum Helden. Doch auch sie sind nicht unfehlbar, das ist menschlich und gut so. Die Geschichte ist recht komplex, doch als Leser kann man dem Geschehen trotzdem gut folgen. Einzig die verschiedenen Institutionen und Zuständigkeiten bereiteten mir Schwierigkeiten. Einige Szenen im Buch sind schon sehr brutal und grausam, mir als Thriller Leserin hat das aber wirklich gut gefallen.
Das Cover fällt durch die gelben Augen des Fuchses auf, ansonsten ist es eher schlicht, dadurch hebt es sich von den üblichen Krimi und Thriller Covern ab. Der Titel ist prägnant und passt zum Inhalt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Atmosphäre
  • Geschichte
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.03.2018

Überraschende Wendungen

Aus nächster Nähe
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Nessa Donati betreibt einen Blog und hat eine eigene Musiksendung im Radio. Nach einer schweren Kindheit und Jugend hat sie mit John und ihrem gemeinsamen Sohn Daltrey ihr Glück gefunden - das glaubt sie ...

Nessa Donati betreibt einen Blog und hat eine eigene Musiksendung im Radio. Nach einer schweren Kindheit und Jugend hat sie mit John und ihrem gemeinsamen Sohn Daltrey ihr Glück gefunden - das glaubt sie zumindest. Doch dann verschwindet John nach einem Rückfall in seine Drogensucht. Sie wird verdächtig, ihn ermordet zu haben. Doch ist er wirklich tot? Und dann ist nichts mehr wie es war: In ihrem Block werden bedrohliche Kommentare gepostet und auch im richtigen Leben fühlt Nessa sich verfolgt. Wem kann sie noch trauen?
„Aus nächster Nähe“ ist ein Thriller aus der Feder der amerikanischen Autorin LS Hawker. Die Geschichte beginnt recht ruhig, der Leser lernt die Protagonisten nach und nach kennen. Doch bei dieser Ruhe bleibt es nicht: die Spannung wird stetig erhöht und zum Ende des Buches kann man dieses Buch kaum noch aus der Hand legen. Das spektakuläre Ende kam für mich völlig überraschend, die Autorin hat es geschafft, meine eigene Theorie völlig über den Haufen zu werfen. Das Ganze wurde in einem flüssigen Stil geschrieben, der den Leser nur so durch die 350 Seiten des Buches eilen lässt. Die handelnden Personen haben auch ihre dunklen Seiten, was sie menschlich wirken lässt. Nessa ist eine sympathische Kämpferin, mit der der Leser mitfiebert, denn manchmal ist sie doch recht leichtsinnig.
Das Cover zeigt ein düsteres Haus und wirkt durch die dunklen Farben mit einem (blut)roten Schleier ziemlich unheimlich. Der Titel ist geheimnisvoll und macht neugierig.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, ich empfehle es gerne an andere Thrillerfans weiter. Ich vergebe gute vier Sterne.

Veröffentlicht am 20.03.2022

Verstörend und spannend

Fuchsmädchen
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Auf einer kleinen schwedischen Insel wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie trägt eine Fuchsmaske bei sich. Das stellt die Ermittlerinnen Eir und Sanna vor ein schier unlösbares Rätsel. Doch ...

Auf einer kleinen schwedischen Insel wird die Leiche eines jungen Mädchens gefunden. Sie trägt eine Fuchsmaske bei sich. Das stellt die Ermittlerinnen Eir und Sanna vor ein schier unlösbares Rätsel. Doch dabei bleibt es nicht: es folgt noch mehr Tod und Schrecken. Die Kommissarinnen setzen alles daran, dieses Geschehen zu verstehen und zu beenden.
Sanna und Eir sind zwei sehr spezielle Polizistinnen, beide durch persönliche Katastrophen geprägt. Sanna steht sehr nah am Abgrund und läuft Gefahr, sich in der Vergangenheit zu verlieren. Da fragte ich mich doch das eine oder andere Mal, ob ihre Arbeit unter diesen Umständen tatsächlich so funktionieren könnte. Das ist aber auch schon der einzige Punkt, der mir einfach etwas zu viel war. Ansonsten habe ich an diesem Buch nichts zu bemängeln. Das Thema ist leider aktuell, die handelnden Personen sind gut beschrieben und der Leser kann sich ein gutes Bild vom Geschehen machen - Kopfkino garantiert. Es gibt einige Wendungen in der Geschichte, die dieses Buch bis zum überraschenden Finale spannend machen.
Ich empfehle dieses Buch gerne weiter und werde die Autorin im Auge behalten,,,

Veröffentlicht am 14.05.2021

Atemlos

Dark
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Sneak Lawlor, ihres Zeichens Kleinkriminelle, ist verzweifelt: Ihre Tochter Daydy ist verschwunden. Sie bittet ihre ehemalige Zellengenossin Blair Harbour um Hilfe. Blair ist Ärztin und wurde wegen Mordes ...

Sneak Lawlor, ihres Zeichens Kleinkriminelle, ist verzweifelt: Ihre Tochter Daydy ist verschwunden. Sie bittet ihre ehemalige Zellengenossin Blair Harbour um Hilfe. Blair ist Ärztin und wurde wegen Mordes verurteilt. Die beiden Frauen nehmen noch Jessica Sanchez, eine desillusionierte Polizistin, und Ada Maverick, eine Größe in der Unterwelt von Los Angeles, in ihre Gruppe der „Ermittlerinnen“ auf. Denn in diesem Fall können sie wirklich jede Hilfe gebrauchen, es geht um Geld – viel Geld! Und was macht eigentlich die Polizei in diesem Fall? Freund und Helfer oder doch eher das Gegenteil? Und dann ist da auch noch ein verurteilter Bankräuber und Mörder in einer Todeszelle, auch dieser scheint in den Fall involviert zu sein. Können die vier Frauen entgegen aller Widrigkeiten Dayly retten?
Die australische Autorin Candice Fox, die es mit ihrer Hades-Trilogie schon in die High Society der Thriller Autoren geschafft hat, hat mit „Dark“ einen neuen actionreichen Thriller vorgelegt. Vier starke Frauen suchen, manchmal verzweifelt, nach einem verschwundenen Mädchen. Aber wenn man jetzt denkt: „ach wie schön, fast schon romantisch“, wird man schnell eines Besseren belehrt. Die Frauen sind, jede für sich, hart, und das nicht nur im Nehmen. Doch sie haben, vielleicht bis auf Ada, ein Ziel, das ehrenhaft ist: sie wollen Leben retten – mit allen Mitteln. Mir gefällt dieses etwas ungewöhnliche Ermittlerteam sehr gut, sie sind unberechenbar, das macht sie gefährlich. Das Buch ist gewohnt flüssig und schnörkellos geschrieben, der Spannungsbogen wird gut gehalten bis zum Schluss.
Das blutrot / dunkle Cover passt gut zum düstern Thriller und macht den Thriller – Fan sofort auf dieses Buch aufmerksam. Der Titel „Dark“ ist nicht besonders aussagekräftig, passt aber zum Buch.

Veröffentlicht am 14.05.2021

Gerne mehr davon!

Der andere Sohn
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Der amerikanische FBI-Agent John Adderly erlebt bei einem Einsatz in Baltimore ein Fiasko und muss sich daraufhin eine neue Identität zulegen. Da er schwedische Wurzeln hat und ihn von dort ein Hilferuf ...

Der amerikanische FBI-Agent John Adderly erlebt bei einem Einsatz in Baltimore ein Fiasko und muss sich daraufhin eine neue Identität zulegen. Da er schwedische Wurzeln hat und ihn von dort ein Hilferuf seiner Familie erreicht, ist es für ihn klar, dass Schweden das richtige Land für ihn ist, trotz der Gefahr, dass er über die Familie enttarnt wird. Im Wunschland angekommen, stellt sich heraus, dass ein Verbrechen, das zehn Jahre zurückliegt, neu aufgerollt werden soll. Damals war sein Halbbruder der Hauptverdächtige in diesem Fall. Dieser befürchtet nun, dass die Polizei ihn abermals der Tat beschuldigen wird. John gelingt es, sich einen Platz im Ermittlerteam zu sichern und setzt nun alles daran, die Wahrheit herauszufinden. Doch kann er hier wirklich objektiv agieren?
Die schwedischen Autoren Peter Mohlin und Peter Nyström haben mit „Der andere Sohn“ den ersten Band einer Reihe um den Ermittler John Adderly vorgelegt. Sie schreiben in einem flüssigen Stil, wie man ihn sich für einen Krimi wünscht. Die Protagonisten sind sehr menschlich, haben durchaus auch ihre Macken und Schwächen. Die Geschichte gefällt mir sehr gut, auch wenn mir nicht alles ganz glaubhaft erscheint. Aber es handelt sich hier ja auch nicht um einen Tatsachenbericht… Den Autoren gelingt es, den Spannungsbogen sehr gut hochzuhalten und warten mit einigen Überraschungen auf.
Ich freue mich schon auf den zweiten Band dieser Reihe!
Das Cover ist sehr auffällig, zum einen schon durch die gelbe Farbe, die so gar nicht krimitypisch ist. Zum anderen ist das Coverbild wirklich super gemacht, die Küstenlandschaft in der Silhouette eines Mannes zieht die Blicke auf sich. Der Titel ist nicht besonders aussagekräftig, passt aber gut zur Geschichte.