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Veröffentlicht am 30.07.2021

Der persönlichste Fall der LKA Ermittlerin Laura Kern

Der böse Mann: Thriller
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Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise ...

Handlung: Laura Kerns persönlichster Fall, denn sowohl ihre private Beziehung zum Drogenermittler Taylor wird auf eine harte Probe gestellt, aber auch ihre Vergangenheit holt sie auf schockierende Weise wieder ein. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt und viel zu spät erkennt sie, worum es dem Täter eigentlich geht.
Aufgrund der vielen Verdächtigen entwickelt sich dieser Thriller zum Albtraum, der eine Tatort ist noch gar nicht abgewickelt, schon geht es zum nächsten und die hinterlassenen Botschaften am Tatort ergeben keinen erkennbaren Sinn. Parallel zu den Ermittlungen erhält man Einblick in die Abläufe des Täters, sein Verhalten, seine Gedanken, was einem wirklich Gänsehaut verschafft. Dadurch, dass nicht erkennbar ist, warum und mit welcher Absicht er so vorgeht, macht das ganze noch spannender. Man erkennt lange Zeit keine logische Strategie des Täters, was den Thriller erst richtig raffiniert macht.
Die Beziehung zwischen Laura und Taylor entwickelt sich, diesmal aber mit vielen aufs und abs, was nochmal mehr Abwechslung reinbringt. Sämtliche Charaktere sind so gut umschrieben, dass man denkt, man ermittelt direkt mit und erlebt sogar die letzten Stunden der Opfer hautnah mit. Man spürt die Angst - sowohl vor dem irrationalen Verhalten des Täters als auch dem eigenen Schicksal, besonders berührt hat mich dabei das Erlebnis mit der kleinen Luna, die in meinen Augen das Highlight des Romans ist.
Fazit: Ein Wettlauf mit der Zeit unter emotionaler Anspannung, immer neuen Verdächtigen und einem abscheulichen Täter, der es versteht, seine Spuren zu verwischen, aber für sein Ziel alles riskiert. Die Kombi zwischen Spannung, persönlicher Note der Ermittler und deren Privatleben und dem Fall selber ist so genial und spannend umgesetzt, dass man das Buch bis zum Schluss regelrecht verschlingt. Überraschung am Schluss, doch raffiniert und nicht vorhersehbar entwickelt. Der Titel absolut passend und das Cover mit dem gewohnten Wiedererkennungswert dieser Reihe.
Kleines Manko für mich war allerdings, dass offen blieb, was mit einigen Verdächtigen letztendlich geschehen ist, worauf ich aber doch noch drauf gewartet habe, weil es einfach mit dazugehörte.

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Veröffentlicht am 15.06.2021

Die verschwundenen Mädchen

Die Kräutersammlerin
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Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist ...

Ich liebe es, Bücher aus dem Mittelalter zu lesen, besonders wenn es noch wissenswerte Hintergründe liefert. Sowohl was die Heilkunst zur damaligen Zeit angeht, aber auch die Tätigkeit der Flösser ist interessant geschildert und wurde genau passend in der Geschichte integriert.
Das Cover vermittelt eine düstere Stimmung durch den Dunst über dem Wald und steigert noch mehr die Spannung und Erwartungshaltung.
Die Geschichte spielt im Schwarzwälder Schiltachtal und von Anfang bis Ende wird man wirklich mit verschiedenen spannenden Geschehnissen überrascht. Ein totes Mädchen lässt Fragen aufkommen und während die tapfere, mutige und sympathische Heilerin Johanna versucht, die Zusammenhänge zu finden, wird sie immer mehr in ein Abenteuer hineingezogen, was wirklich überraschende Wendungen nimmt. Besonders wenn Alchemie und Wahnsinn aufeinander treffen, man nicht mehr weiß, wer Freund oder Feind ist, wer dahinter stecken könnte und auch die Einheimischen sich seltsam verhalten.
Die Charaktere sind dafür sehr gut ausgewählt und passend umschrieben und die Handlung ist so spannend geschildert, dass man das Gefühl hat, man kann die Gerüche des Waldes, die Nebel, die Spannung und Eindrücke am eigenen Körper spüren. Und natürlich wurde im Mittelalter nicht zimperlich gehandelt und gewisse Abläufe sind auch nicht immer so angenehm.
Ein besonderes Highlight für mich war das Wolfsmädchen, die einen ganz speziellen Platz in der Geschichte verdient hat, gerade weil die Wölfe die Dramatik noch verstärkt haben und genau das mich am meisten überrascht hat.
Die Handlung des Alchemisten fand ich etwas unverständlich und nicht ganz nachvollziehbar, was den Sternabzug erklärt, aber sonst ist die Erzählung echt spannend und überraschend, teilweise zwar auch etwas düster aber durch etliche schöne niedliche Passagen wieder etwas ausgewogen.

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Veröffentlicht am 16.05.2021

Nichts ist wie es scheint

Gegen jedes Gebot
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Wie schon nach dem 1.Band "Gegen die Spielregeln" erhofft, ist mit "Gegen jedes Gebot" nun die Fortsetzung erschienen und die Geschichte um Alessa als Studentin im Women´s Medical College in New York ...

Wie schon nach dem 1.Band "Gegen die Spielregeln" erhofft, ist mit "Gegen jedes Gebot" nun die Fortsetzung erschienen und die Geschichte um Alessa als Studentin im Women´s Medical College in New York wird weitererzählt. Und schon steckt sie mitten in einem Mordfall, bei dem nicht ganz klar ist, ob er in irgendeinem Zusammenhang zu dem Raub in einer der größten Brauereien steht.
Das Zusammenspiel zwischen fiktiver Geschichte und gesellschaftspolitischen Ereignissen, in diesem Fall die Arbeiterbewegung, ist wunderbar gelungen und bringt gute Abwechslung, denn so entsteht ein größeres Verwirrspiel in diesem Krimi. Liebgewordene Charaktere kommen Stück für Stück wieder hervor, das Leid, was sie alle voneinander getrennt hat wird so bewegend hervorgehoben und man leidet richtig mit ihnen.
Wer denkt, hier auf einen einfachen Mordfall zu treffen, der schnell durchschaubar ist, wird schnell sehen, dass nichts so ist wie es scheint und es überschlagen sich sowohl die Ereignisse, als auch die überraschenden Wendungen. Auch die jeweiligen Personen sind gut umschrieben, so dass man ihre Empfinden, Gedankengänge und auch ihre Persönlichkeit absolut nachvollziehen kann und sich gut in die Situation reindenken kann. Das macht es gleich noch spannender, denn so wird dieser Krimi noch lebendiger und authentischer.
Die Kapitel sind sehr kurzweilig und die Überschrift erklärt. wo genau die Handlung gerade spielt, das hat mir besonders gut gefallen. Ebenso auch, dass es abwechslungsreich, unterhaltsam und auch mit einigen lustigen Szenen geschrieben ist.
Das Cover passt super zu dem vorherigen Band und hat auch hier Wiedererkennungswert. Der Titel passt gut auf die ganze Geschichte, gerade weil hier verschiedene Handlungsstränge alle in irgendeiner Weise miteinander zu tun haben.
Etwas mehr Entwicklung im romantischen Bereich hätte ich mir noch gewünscht, das war etwas sehr knapp und ging etwas unter, dennoch hat mir die Geschichte gut gefallen und ich freue mich schon auf die Fortsetzung.

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Veröffentlicht am 14.05.2021

Der Sebastian Club ermittelt wieder- ein Orchester in Not

Die letzte Sinfonie
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Obwohl sich der Sebastian Club vorgenommen hat, den Fall des ermordeten Clubmitglieds Professor Brown aufzuklären und seinen hinterlassenen merkwürdigen Hinweisen nachzugehen, haben sie es zeitgleich mit ...

Obwohl sich der Sebastian Club vorgenommen hat, den Fall des ermordeten Clubmitglieds Professor Brown aufzuklären und seinen hinterlassenen merkwürdigen Hinweisen nachzugehen, haben sie es zeitgleich mit einem Todesfall des Boston Orchestras zu tun. Doch je mehr sie in den Fall eintauchen, desto merkwürdiger wird dies, denn scheinbar war der Trompeter nicht sehr beliebt und hat sich viele Feinde gemacht. Genau dieses Katz- und Maus-Spiel mit dem Mörder ist total interessant aufgebaut, weil das Orchester ihre Veranstaltungen nicht absagen kann und die Ermittlung sich bis nach Karlsbad erstreckt, wo sogar der Club selber in Gefahr gerät.
Immer wieder denkt man, jetzt schon aufgelöst? und dann kommt das nächste und wieder eine andere Wendung, so als wenn der Mörder sich über sie lustig macht.
Was mir gefällt, ist zum einen wieder das Cover, das Wiedererkennungswert für diese Reihe hat, zum anderen aber auch, weil die Ermittlungen immer aus der jeweiligen Perspektive eines der Mitglieder erzählt wird, inwieweit sie gerade in den Ermittlungen stecken, was sie empfinden, aber auch wie ihr Privatleben gerade verläuft- so hat jeder eine eingebaute eigene Geschichte und man lernt den Club dadurch noch besser kennen und weiß, wie so jeder arbeitet und was seine Spezialgebiete sind.
Auch die romantische Seite zwischen Crispin und "Freddie" wird weitererzählt, denn eigentlich ist ein weibliches Mitglied eher untypisch.
Ein wenig hat mir dieses gewisse Etwas in dem Fall gefehlt - es wird zwar ermittelt und es passieren etliche Zwischenfälle, aber es irgendwie wurde durch die vielen Clubsitzungen mehr geredet, als dass wirklich was passiert ist, so dass der Spannungsbogen ein wenig auf der Strecke blieb.
Leider war es auch schwierig im Ebook, trotz der unterschiedlichen Kapitel, dem Stoff zu folgen, weil einige Übergänge so abrupt waren, dass man erstmal überlegen musste, warum wird hier jetzt gesprungen. Das hat den Schwung der Story etwas genommen.
Trotzdem mag ich die Geschichten über den Sebastian Club und freu mich auch schon auf weitere. Der Schreibstil ist unterhaltsam, Momente werden gut eingefangen und mit dem Ergebnis rechnet man überhaupt nicht.

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Veröffentlicht am 30.03.2021

spannend, mitreißend, berührend

An den Ufern des Cypress Creek
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Toller finaler Band der O´Shea Geschwister – im letzten Teil darf Caleb seine eigene Geschichte erzählen. Es ist eher Zufall, dass er in Mississippi auf seine irischen Geschwister trifft, die sich in den ...

Toller finaler Band der O´Shea Geschwister – im letzten Teil darf Caleb seine eigene Geschichte erzählen. Es ist eher Zufall, dass er in Mississippi auf seine irischen Geschwister trifft, die sich in den Vorgängerbänden schon hier niedergelassen haben, doch leider steht noch vieles zwischen ihnen, was bisher ungeklärt geblieben ist.
Cypress Creek ist ein Ort, wo Flusspiraten und skrupellose Männer ihr Unwesen treiben, Wegelagerer, die Reisende und neue Bewohner überfallen - sehr zum Leidwesen von Alanah und ihrer Familie, die dort leben müssen. Ihre Schwester hat schwer an den Folgen eines Übergriffs zu tragen und das wird in dem Band bildhaft umschrieben. Immer in Angst und Gefahr zu sein, während sich die Frauen alleine durschlagen müssen, da ihr etwas merkwürdiger Predigeronkel durch die Lande streift, um Menschen zur Reue zu bewegen.
Der Holzhandel nimmt Fahrt auf, Flößer werden gesucht, doch an gute Männer zu kommen ist schwer und die Übergriffe machen den O´Shea Geschwistern das Leben schwer. Außerdem ist der zum Tode verurteilter Mörder Micaiah Jones ausgebrochen und seine Art und Vorgehensweise hat die Autorin grandios ausgearbeitet. Dieser Band ist so mitreißend, aufgrund der vielen bildhaften Abläufe. Selbst wenn man von Holzflößen keine Ahnung hat, kann man sich das durch die Schilderungen wirklich gut vorstellen und wird regelrecht in die Geschichte gerissen.
Sehr bewegend fand ich Calebs treuen Gefährten und Freund Tiberius, der für mich trotz Nebenrolle ein besonderes Highlight dieser Geschichte ist. Die Stärke der Frauen und ihr Mut, trotz dieser wirklich gefährlichen Umstände tapfer ihr Leben zu bestreiten und sich sämtlichen Hindernissen zu stellen hat mich sehr berührt und das merkt man besonders an Alanahs unterschiedlichen Gebeten. Caleb ist für mich ein Mann, dem man anmerkt, dass er aus seinen Fehlern gelernt hat und es wieder gut machen möchte und wie rücksichtsvoll er mit den Frauen umgeht, hat mich auch sehr begeistert.
Trotzdem die Geschichte sehr spannend und manchmal etwas rau ist, erlebt man auch etliche rührende und lustige Momente und natürlich darf die Romantik auch im letzten Teil der Natchez-Serie nicht fehlen, die mich auch sehr begeistert hat, weil man diese Augenblicke durch ihre Erzählung richtig mitfühlen konnte.
Schade, dass die Reihe schon vorbei ist, Pam Hillman ist für mich eine starke Autorin, deren Geschichten so mitreißend und bewegend sind, dass man sie gar nicht aus der Hand legen mag.
Auch das Cover hat meinen Geschmack getroffen.
Einen Sternabzug gibt es, weil ich den Abschluss der Reihe im Epilog als finales Ende nicht ganz so schön fand und der Onkel irgendwie so ein Störfaktor in der Geschichte war, da bin ich nicht ganz mit warm geworden.

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