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Veröffentlicht am 22.01.2021

Generationsübergreifendes Familiendrama, mit dem Touch eines Krimis

Das Versteck am Ende der Klippen
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Als Dona MacLeod vom tragischen Tod ihrer Eltern erfährt muss sie zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hatte.

Begleitet wird sie dabei von ihrer besten Freundin ...

Als Dona MacLeod vom tragischen Tod ihrer Eltern erfährt muss sie zurück an den Ort ihrer Kindheit und Jugend, dem sie vor Jahren den Rücken gekehrt hatte.

Begleitet wird sie dabei von ihrer besten Freundin und Geschäftspartnerin Amy, mit der sie bis vor kurzem, sehr erfolgreich, ein gemeinsames Restaurant führte.

Zurück in der alten Heimat wird sie von ihrer Vergangenheit, vor der sie geflohen war, eingeholt. So muss sie sich mit ihrem manipulierenden Exverlobten Gordon MacArran auseinandersetzen, als auch mit ihrem Erbe, dem herrschaftlichen Anwesen mit der Wiskybrennerei. In dem Zusammengang lernt sie den Brennmeister Alister Broun kennen, welcher im weiteren Verlauf noch eine wichtige Rolle für Dona einnimmt.

Parallel wird im Buch die Geschichte ihrer in Verruf geratenen Urgroßmutter Mairie erzählt, welche diverse biografische Ähnlichkeiten enthält. Mairie ist, laut Überlieferung, Hals über Kopf mit ihrem Liebhaber verschwunden um sich ein neues Leben aufzubauen und hat Mann und Sohn zurück gelassen.

Im Verlauf des Buches kommt es zu verschiedenen Enthüllungen und Entdeckungen, in der am Schluss das Versteck am Ende der Klippen besonders wichtig wird. Dies führt dazu, dass Dona sich endlich mit ihrer Vergangenheit aussöhnt, über sich selbst hinauswächst und zusammen mit Amy etwas Neues in ihrer alten Heimat aufbaut.


Bei meiner immer währenden Suche nach leichten Romanen für Herz und Seele, wurde mir dieses Buch empfohlen. Schon das Cover mit den schroffen Küstenfelsen und der dazugehörigen Ankündigung einen Schottlandroman in den Händen zu halten ließ mein Interesse wachsen. Und nach dem Lesen des Klappentext wollte ich auch sofort beginnen zu lesen.

Direkt im Prolog wurde es aber erstmal ziemlich düster, was mich verwundert das Buch zuschlagen ließ um nochmal abzuchecken ob Klappentext oder Cover darauf hindeuteten...aber nein, es ist ein Roman.
Natürlich dürfen Romane auch düster sein , doch hier hatte ich anfänglich das Gefühl eher einen Krimi unter die Augen bekommen zu haben.

Doch nach dem Prolog löste sich das recht schnell auf, hinterließ aber genug Fragen, wodurch meine Neugier angefacht war....Was war das für ein Ereignis zu Beginn? Wer steckt dahinter? Wem ist das passiert?

Beim Erreichen des nächsten Kapitels wurde die Sache zumindest schon mal soweit klarer, dass hier zwei Geschichten parallel erzählt werden und diese auch miteinander verwoben sind.

So springt man zeitlich von Kapitel zu Kapitel im Wechsel von 1920-1924 zu 2014-2015 und erlebt damit die ergreifenden Biografien zweier Frauen.

Der Wechsel zwischen den beiden Erzählsträngen hat mir sehr gut gefallen, da dadurch immer wieder die Spannung aufrecht erhalten wurde, so dass ich jedes Mal wissen wollte wie es denn nun mit der jeweils anderen weiter ging.

Ein Punkt möchte ich noch nennen, aber von meiner Warte aus eher wertfrei, da ich es nicht als störend empfand. Während des Lesens, hatte ich trotz der aufgebauten Spannung schon den weiteren Verlauf vor meinem inneren Auge und so geschah es dann auch. Es mag Leser geben, die sowas nicht mögen. Deshalb erwähne ich es an dieser Stelle.

Was mir weniger gut gefiel, war ein Nebenstrang bezüglich Amy am Ende der Geschichte. Er wirkte unausgereift.


Achtung! Spoiler!! Wer diesen vermeiden möchte, sollte erst beim Fazit weiter lesen! Ich gehe nun etwas näher auf diesen Kritikpunkt und somit auf die Szene ein.



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Was mir also weniger gut gefallen hat war die Szene, in der Amy verschwunden war und am Ende heraus kam, dass sie brutal überfallen wurde und im Koma lag.

Dies ist an sich ein so heftiges Ereignis, doch es schien mir hier einfach nur platt und ohne Tiefgang eingeflochten um eine Rechtfertigung zu haben weshalb Amy eine zeitlang von der Bildfläche verschwunden ist. Dazu dann der Verdacht, dass es Donas Exverlobter gewesen sein könnte und dann war es aber irgendein Fremder. Und wer, wo und wieso dieses Verbrechen begangen hat wird lapidar in einem Nebensatz geklärt.

Auch der kurze Besuch im Krankenhaus von Dona erschien mir nicht authentisch. Amy ist grade aus dem Koma erwacht aber das Gespräch war dargestellt als wäre sie sprudelnd lebendig und als wär das Unglück so ne Nebensache, kam kaum zur Sprache....

Nein, das passte so gar nicht zum ansonsten doch recht gut ausgearbeiteten Gesamtinhalt.



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Fazit:

Dieses generationsübergreifende Familiendrama, mit einem Touch eines Krimis ist ein recht spannendes und angenehm zu lesendes Buch. Intrigen, Verbrechen, Herzschmerz, Liebe, Freundschaft und Versöhnung machen das Buch aus.

Einziges Manko ist in meinen Augen ein etwas vernachlässigter Nebenstrang am Ende des Buches.

Deshalb gibt es von mir gesamt 4 1/2 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.02.2022

Gemeinsam statt einsam - tolles Buch!

Gemeinsam ist man besser dran
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An dem Titel „Gemeinsam ist man besser dran“ kam ich nicht vorbei, er ist einfach schön. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes und einer kleinen Leseprobe ...

An dem Titel „Gemeinsam ist man besser dran“ kam ich nicht vorbei, er ist einfach schön. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend gestaltet. Nach dem Lesen des Klappentextes und einer kleinen Leseprobe war für mich klar dass ich dieses Buch unbedingt lesen möchte und ich wurde auch nicht enttäuscht.
Tilda hat sich mit ihrer Selbstständigkeit ein schönes Leben aufgebaut. Sie ist Schreinerin, sehr hilfsbereit und sozial. Sie betreibt in einer ehemaligen Knopffabrik ein Möbel An- und verkauf für Menschen mit schmalem Geldbeutel. Und bietet Menschen, mit schwierigen Lebensumständen Arbeit, Hoffnung und Perspektive.
Ihre beste Freundin Kaja arbeitet in einem ihrer Nebengebäude und pimpt alte Kleidung auf.
Mit einmal soll die Knopffabrik abgerissen werden für eine Wohnsiedlung der gehobeneren Klasse und die Kündigung führt dazu, dass Tilda und Kaja eine neue Unterkunft für ihre Firmen brauchen.
Das nahegelegenen Theater wäre optimal, wird ihnen aber vor der Nase weg geschnappt. Von einem, wie Tilda findet, eingebildeten Schauspieler. Doch irgendwie muss eine Lösung her und der Typ ist vielleicht doch nicht so blöd, wie gedacht….

Die Autorin hat interessante und authentische Charaktere geschaffen. Ich würde mich in dieser Gruppe Menschen wahrscheinlich richtig wohl fühlen. Außerdem greift Sylvia Deloy wichtige und zeitgemäße Themen auf. Es geht nicht nur um die Machenschaften von Immobilienhaien, sondern auch um das Gefälle Arm/Reich, um Obdachlosigkeit, verpasste Chancen, um schwierige Lebenswege und was daraus entstehen kann. Und aber auch - wie zu erwarten bei dem Titel - um Freundschaft, Familie, Liebe, einem Miteinander, Mut, Vertrauen und Loslassen.

Es gibt insgesamt eine schlüssige Handlung, die mir wirklich sehr gut gefällt. Die Themen sind sinnvoll und angenehm miteinander verbunden. Auch die Schauplätze sind super beschrieben, so dass ich mich herrlich rein versetzen konnte.

Einzig die Emotionen kamen phasenweise nicht so richtig zu mir durch. Besonders als es um die doch schwierigen Lebenswege von Tildas Mitarbeiter Helga und Cem ging, fand ich einfach keinen Zugang. Ich kann und möchte nicht mehr ins Detail gehen, da ich sonst zu krass spoiler und das wäre nicht fair.
Ansonsten war das Buch insgesamt aber wirklich ein sehr lesenswertes und auch thematisch wertvolles Buch und ich hatte auf jeden Fall ein paar schöne Lesestunden! Und bin auch von der Quintessenz - dem so wichtigen Miteinander, Füreinander Dasein, Gemeinsam, statt einsam - sehr angetan.

Fazit:
Mit diesem Buch wagt sich die Autorin an einige wichtige Themen und verpackt diese auf eine sehr angenehme Weise. Man kann sagen, dass es ein Wohlfühlbuch ist, dass nicht die Augen gegenüber wichtigen gesellschaftlichen Themen verschließt. Klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 03.01.2022

Geballte Ladung Humor

Liebe, Männer, Eierlikör ...und andere Katastrophen
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Du fühlst dich vom Pech verfolgt? Irgendwie gelingt nichts und alles und jeder scheint sich gegen dich zu verschwören? Du bist nicht allein! In diesem Buch lernst du Elsa Stern kennen, die von einer Katastrophe ...

Du fühlst dich vom Pech verfolgt? Irgendwie gelingt nichts und alles und jeder scheint sich gegen dich zu verschwören? Du bist nicht allein! In diesem Buch lernst du Elsa Stern kennen, die von einer Katastrophe in die nächste stolpert. Hier bekommst du eine geballte Ladung Pechsträhne verpackt in jeder Menge Humor. Und ich finde das dies eine gute Lektion und Haltung für das Leben ist: nimm es mit Humor, selbst wenn es bescheiden läuft. Oder vor allem dann!

Elsa hat eine herrliche Art, ihr Leben mit feinem Sarkasmus gedanklich zu kommentieren. Mir ist beim Lesen aufgefallen, dass es einfach zu wenige Bücher gibt, die den Humor hochhalten. Deshalb fand ich es so richtig erfrischend endlich mal wieder einen Lacher nach dem nächsten haben zu können.

Da ich das Buch an mehreren Tagen gelesen habe, kann ich sagen, dass diese spezielle Art des Humors bei mir persönlich allerdings tagesformabhängig war. Will sagen, es gab auch mal eine Flaute dazwischen, in der mir einfach alles etwas zu viel vorkam, zu stark auf Katastrophe getrimmt…. Es besteht aber durchaus die Möglichkeit, dass ich an diesem Tag eben einfach spaßbefreit war (oder zu wenig Eierlikör intus hatte?!).

Humor ist sowieso keine einfache Sache und ich kann sagen, dass ich nach meiner Flaute dann wieder viele Stellen zum Lachen und zum Schmunzeln entdeckt hatte.

Der Schreibstil der Autorin lädt auf jeden Fall aber dazu ein das Buch hintereinander weg zu lesen. Das ich dies nicht gemacht hatte, hatte persönliche Gründe und lag nicht am Buch. Es ist flüssig zu lesen und der österreichische Dialekt war, für mich als nicht Österreicherin, super gut zu verstehen. Ein paar neue Worte habe ich auch lernen können.

Über eine Sache sollte man sich im Klaren sein, dieses Buch ist eine Komödie, die nicht dazu da ist ernst genommen zu werden. Sie ist locker und leicht und soll einfach Spaß bringen - und das tut sie!

Da ich aber eben einfach so bin, ziehe ich mir aus jedem Buch auch immer eine Moral und das geht auch in einem Buch, dass mit einem Augenzwinkern geschrieben ist.
Was kann ich also aus diesem Buch mitnehmen? Zum Einen: Kommunikation ist soooooo wichtig (dazu sag ich jetzt nicht mehr - haha ;) - lest am Besten das Buch um zu verstehen warum ich das hier schreibe) und zum Anderen: mit Humor wird vieles erträglicher!

Fazit:
Hier bekommt man eine geballte Ladung Humor serviert. Wer mal was zum Lachen braucht, findet in dieser Romantik-Komödie genau das. Sie wird dem Begriff Komödie auf jeden Fall gerecht. Außerdem kommt man in den Genuss von einem angenehmen österreichischen Charme.

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Veröffentlicht am 25.06.2021

Herzlich und unterhaltsam

Die kleine Strandboutique im Sanddornweg
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Bei den herrlichen sommerlichen Temperaturen war ich mehr als bereit für einen entspannten Ausflug ans Meer. Da kam der Reihenauftakt „Die kleine Strandboutique im Sanddornweg“ von Kerstin Garde grade ...

Bei den herrlichen sommerlichen Temperaturen war ich mehr als bereit für einen entspannten Ausflug ans Meer. Da kam der Reihenauftakt „Die kleine Strandboutique im Sanddornweg“ von Kerstin Garde grade recht.

Das niedlich gezeichnete Cover verspricht wunderschöne Ostseeatmosphäre und deutet, zusammen mit dem Titel, darauf hin dass ein kleines Bekleidungsgeschäft eine Rolle spielen wird.

Die Geschichte wird aus Luisa Sicht erzählt wodurch ich sie gut kennen lernen konnte. Luisa, auch Lou genannt, ist eine herzensgute junge Frau für die die Familie an erster Stelle steht. Besonders mit ihrer Mutter und ihrer Oma hat sie eine enge Bindung.

Lou hat in ihrem Leben in Berlin einiges zu bewältigen. Als sie dann zu ihrer Oma fahren muss, um diese zu unterstützen, stellt sie fest, dass diese schlimme Probleme mit ihrer Änderungsschneiderei hat. Also heißt es anpacken, um die Katastrophe abzuwenden. Als Lou dann auch noch Henrik kennenlernt ist die Aufregung komplett.

Die Aufregung ist ein Punkt, auf den ich gerne näher eingehen möchte. Kerstin Garde hat es geschafft Wendungen einzubauen,die ich so nicht erwartet hatte. Dadurch gab es auf jeden Fall eine gewisse Spannung, die aufrechterhalten wurde.

Es gab jede Menge Aufregung und jede Menge Probleme die bewältigt werden mussten. Einerseits gab es dadurch viele Dialoge und ein Miteinander. Andererseits gab es häufig Worte und Szenen, die für mich eher negativ besetzt sind.

So kam es in den Momenten, in denen ich mich gerade anfing zu entspannen, plötzlich dazu dass die Stimmung wieder aufgewirbelt wurde und (An-)Spannung entstand. So zumindest die lange Erklärung. Kurz gesagt: ein paar mehr Meermomente hätten mir gut getan

Trotzdem ist es ein schöner Roman, der sich schnell weggelesen hat und mir ein paar unterhaltsame Lesestunden beschert hat. Zeitweise kam mir Lou wie eine Freundin vor, die mir von ihren Abenteuern des Alltags berichtet.

Einen Cliffhanger gab es nicht und auch sonst kein Hinweis darauf wie es im nächsten Buch weiter geht. Deshalb rätsel ich schon ein wenig, was da kommen könnte. Vielleicht geht’s dann um Lous Freundin Kim, oder ihre Freundin Gina? Vielleicht entwickelt sich die Geschichte um Lou aber auch weiter? Mal sehen…
Ich bin jedenfalls gespannt darauf.

Fazit:

In diesem Roman findest du eine Protagonistin, die aus mehreren schwierigen Situation etwas Schönes erschafft, jede Menge Familienmomente und natürlich Liebe
Überrascht wird man mit, fürs Genre eher untypischen, unvorhersehbaren Wendungen, was ich ganz spannend fand.
Das Buch eignet sich auf jeden Fall für ein paar kurzweilige und unterhaltsame Stunden für zwischendurch.

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Veröffentlicht am 17.05.2021

Ein schöner Trip in eine vergangene, fantastische Welt

Der Lehrling des Feldschers
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Nachdem dieser Roman für mich etwas schwerfällig und schleppend begann, mauserte er sich dann zu einem sehr spannenden Buch. Es handelt sich hierbei um eine interessante Mischung aus historischem Roman ...

Nachdem dieser Roman für mich etwas schwerfällig und schleppend begann, mauserte er sich dann zu einem sehr spannenden Buch. Es handelt sich hierbei um eine interessante Mischung aus historischem Roman mit Fantasy, in der Zeit des 30 jährigen Krieg, genauer in der Endphase des 30 jährigen Krieges.

Der Roman begann erstmal wie ein ganz normaler historischer Roman. Die ersten Seiten waren so wie erste Seiten an und für sich sind - ein Einstieg in die Geschichte, man bekommt ein erstes Gefühl für den Schreibstil und fängt an sich ein Bild zu machen. Es gab hier jetzt keine Besonderheiten, nicht extrem packend aber auch nicht total öde. Eine Beschreibung einer Szenerie aus dem Jahre 1618, die als Einführung das Ereignis des Winterkometen beschreibt. Durch altertümliche Sprachfärbung kommt man schön in dem Zeitalter des Barock an, doch dann – !!!! Was ist da los?!?! – plötzlich entsteht ein Ungeheuer aus einem Splitter des Kometen, welcher auf der Erde landete. Dieses Ungeheuer wird so richtig typisch teuflisch/dämonisch beschrieben und schreitet nach dem Erwachen sofort zur Tat und frisst die grade erst frisch eingeführten Charaktere. Bäm! Weg sind sie....

Das war der Moment in dem ich erstmal das Buch weg lag und verstört ein anderes las. Darauf war ich nicht eingestellt. Was daran lag, dass ich den Klappentext lange Zeit vorher las und schon längst wieder verbannt hatte. Ich war schön auf historischer Roman eingestellt und dann ziemlich geplättet von diesem Prototyp eines Dämons.

Nachdem ich mich an den Gedanken gewöhnt hatte, las ich weiter in dem Buch und kam nach und nach immer besser in die Geschichte. Es gab vor allem in den ersten Kapiteln sprachlich ein paar Momente, die mir unpassend und etwas holperig erschienen. Zum Bsp. Redewendungen die mir zu modern wirkten inmitten der altertümlichen Sprache oder einzelne Wörter unglücklich gewählt. Ebenso waren die ersten Dämonen irgendwie zu übertrieben und dennoch nicht ausreichend beschrieben. Sie klangen nach den typischen Monstern aus der Unterwelt und der Gruselfaktor war eher gewollt als gekonnt.
Nach ein paar Kapiteln wurde es aber besser so dass ein gleichmäßiger Lesefluss entstand und ich dann mitten drin in einer sehr packenden Geschichte war, die sogar einige lustige Stellen parat hielt. Die Wesen wurden individueller und bekamen sogar eine Persönlichkeit. Aber ich möchte nicht zu sehr auf den Inhalt vorgreifen, nur so viel, dass die Dämonen ein wesentlicher Teil des Krieges sind und mit den Menschen in unmittelbarer Verbindung stehen. Die politischen Verstrickungen und die Ausbildung der Lehrlinge stehen im
Vordergrund und bilden eine fantastische Geschichte, allerdings mit einem Cliffhanger.
Man sollte sich also bewusst sein, dass das Buch nicht ganz rund endet.

Auch wenn der Start für mich holprig war, kann ich das Buch empfehlen. Denn insgesamt war es überzeugend. Ein schöner Trip in eine vergangene fantastische Welt. Wer gerne mal in die Weiten der Fantasywelten abtaucht und dazu noch historische Romane liebt, wird hier voll bedient. Wer bisher nur eines der Genre gelesen hat kommt auch auf seine Kosten und wird dabei auf interessante Weise an das andere Genre herangeführt. Neben Schlachten, ein paar historischen Hintergründen und schaurigen Momenten, gibt’s zusätzlich ab und zu was zum Schmunzeln.

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