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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Pendo Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Historische Romane
  • Seitenzahl: 384
  • Ersterscheinung: 01.03.2021
  • ISBN: 9783866124950
Stacey Halls

Die Verlorenen

Roman
Sabine Thiele (Übersetzer)

London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 20.05.2021

Zwei Frauen

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Inhalt:
London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs ...

Inhalt:
London 1754: Die junge Bess Bright, die in bitterer Armut, im Schlamm und Dreck des Londoner Hafens aufgewachsen ist, findet sich von einem Moment zum anderen in einem Alptraum wieder. Vor sechs Jahren musste sie ihre gerade zur Welt gekommene Tochter Clara ins Waisenhaus geben, außerstande, sie zu ernähren. Jetzt, da sie Clara endlich zu sich holen kann, sagt man Bess, dass ihre Tochter schon längst abgeholt wurde. Aber von wem? Im Kampf um Clara muss Bess die gesellschaftlichen Schranken ihrer Zeit überwinden ... um durch Stärke und Liebe schließlich zu sich selbst zu finden.

Meine Meinung:
Dieses Buch habe ich mir ursprünglich wegen des tollen Covers gekauft, doch auch der Inhalt hat mich nicht enttäuscht. Ich war sofort mitten in der Geschichte drin und habe mit Bess mitgelitten. Wie schlimm ihre Entscheidung, ihr Kind abzugeben auf ihren Schultern lastet. Auch ihr Kampf um genug Geld zu verdienen, damit sie ihr Kind auslösen kann, wurde sehr detailliert beschrieben. Und dann konnte man auch förmlich die Enttäuschung spüren, als ihr Kind bereits weg war. Da hat man ihren Schmerz ganz deutlich gespürt. Doch Bess, die ich als sehr sehr tapfere und starke Frau empfinde gibt nicht auf. Und das in damaligen Zeit. Echt mutig.
Besonders toll finde ich hier, das man immer im Wechsel zwischen Alexandra aus der Oberschicht und Bess aus der Unterschicht lesen kann. So kann man sich in beide Frauen deutlich besser rein versetzen und ihre Beweggründe besser verstehen. Und man erkennt, das auch in der Oberschicht nicht alles Gold ist, was glänzt.
Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, intetressant und über weite Teile sehr informativ und bildlich. Man hat sich während des Lesens wirklich in die damalige Zeit zurückversetzt gefühlt. Einfach nur toll.

Mein Fazit:
Ganz klare Leseempfehlung. Volle 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Atmosphärisch, düster und doch voller Hoffnung

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Die junge und mittellose Bess Bright hat kaum ihre Tochter Clara zur Welt gebracht, als sie sie auch schon wieder abgeben muss. Denn das Leben im London des 18. Jahrhunderts ist für die meisten Menschen ...

Die junge und mittellose Bess Bright hat kaum ihre Tochter Clara zur Welt gebracht, als sie sie auch schon wieder abgeben muss. Denn das Leben im London des 18. Jahrhunderts ist für die meisten Menschen hart und entbehrungsreich; ganz besonders gilt das aber für junge, unverheiratete und mittellose Frauen. In der Not gibt Bess ihr Kind daher in ein Heim für Waisen, welches von einem Philanthropen gegründet wurde. Sie verspricht Clara und auch sich selbst, dass sie sie nach Hause bringen würde, sobald sie genug Geld zusammen hat, um gut für ihr Kind sorgen zu können.
Als Bess sechs Jahre später erneut im Waisenheim erscheint, muss sie zu ihrer wachsenden Panik feststellen, dass Clara schon lange nicht mehr dort lebt. Doch wer könnte sie mitgenommen haben? Auf der verzweifelten Suche nach Clara bricht Bess viele gesellschaftliche Schranken und führt uns durch ein weitgehend unbekanntes London…
Eine große Stärke dieses Romans liegt in seiner authentischen und atmosphärischen Darstellung des historischen Schauplatzes. Das liegt einerseits daran, dass die Autorin sehr genau recherchiert hat, welche sozialen Themen diese Epoche Londons bestimmt haben; so werden Themen wie Kinderhandel, Prostitution sowie Gesundheit und Sterblichkeit geschickt aufgegriffen und miteinander verflochten. Andererseits bekommt man in diesem Roman Viertel Londons zu Gesicht, die man normalerweise (in Romanen und Filmen aus/zu dieser Epoche) nur selten sieht: die Viertel der Arbeiter:innen. Durch die anschaulichen Beschreibungen konnte ich mir die Lebensumstände seiner Bewohner:innen sehr gut vorstellen und ihr schwieriges, durch die Geburt bestimmte Schicksal auch ansatzweise nachvollziehen.
Dadurch, dass wir Bess meistens durch die ärmeren Viertel begleiten, wird dem Roman eine eher düstere Stimmung gegeben. Das deckt sich auch mit den Kapiteln, die nicht aus Bess Perspektive erzählt werden, sondern in einem dunklen Herrenhaus spielen. Durch den Perspektivwechsel nach dem ersten Drittel des Buches wird dem Buch auch mehr Spannung verliehen. Wer ist diese Frau namens Alexandra, die fast allein in diesem Haus lebt und es kaum verlässt? Welche Geschichte hat sie zu erzählen?
Indem ich als Leserin Einblick in die Gedankenwelten zweier Frauen bekommen habe, konnte ich beiden Sympathie und Mitgefühl gegenüber empfinden. Gleichzeitig fiebert man ungeduldig der Auflösung entgegen – das „Wer?“ ist dabei nicht entscheidend, sondern das „Wie?“.
Darüber hinaus zeichnen insbesondere seine willensstarken Charaktere diesen Roman aus und machen ihn zu etwas Besonderem. Sowohl Bess als auch Alexandra sind aus verschiedenen Gründen gewissen gesellschaftlichen Zwängen unterworfen; das hält die beiden jedoch nicht davon ab für sich selbst einzutreten und somit auch zu einem gewissen Grad unabhängig zu werden. Ihre Handlungen und Gedankengänge, die oft nachvollziehbar sind, geben ihnen damit die notwendige Tiefe und definieren die Personen, zu denen sie sich weiterentwickeln.
Fazit: Aufgrund der historischen Authentizität, des spannenden perspektivischen Aufbaus und den vielschichtigen Charakteren kann ich das Buch allen ans Herz legen, die sich für diese Epoche und seine Themen interessieren und dabei Einblick bekommen wollen in die eher unbekannten Seiten Londons. Klare Empfehlung!

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Veröffentlicht am 25.04.2021

Mutterliebe, wie sie nur sein kann.

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Dies ist der zweite Roman der Autorin Stacy Halls, der erste noch nicht in Deutschland veröffentlicht, obwohl es sich erneut um einen Bestseller handelt. Wir schreiben London, im Jahre 1754. Bess Bright, ...

Dies ist der zweite Roman der Autorin Stacy Halls, der erste noch nicht in Deutschland veröffentlicht, obwohl es sich erneut um einen Bestseller handelt. Wir schreiben London, im Jahre 1754. Bess Bright, eine arme Krabbenverkäuferin, ist gezwungen ihr Baby aufgrund ihrer Lebensumstände im Waisenhaus abzugeben. Denn ohne Vater und mit täglicher Arbeit kann sie das Kind nicht groß ziehen. Sie möchte es später abholen und spart jeden Pfennig. Als es sechs Jahre danach endlich soweit ist, findet sie sich mit einer bösen Überraschung konfrontiert. Das Kind ist nicht mehr dort, sie soll es selbst kurz nach der Abgabe wieder abgeholt haben. Entschlossen macht sich Bess auf die Suche ihr Kind zu finden.
Und sie hat Erfolg, nur wächst ihre Tochter nun in einem gut situiertem Hause auf, mit einer anderen Mutter. Soll sie ihrer Tochter das unbeschwerte Leben lassen oder sie mit der Tatsache konfrontieren, wer ihr eigentliches Schicksal ist?
Das Buch ist sehr gefühlvoll geschildert, es gibt viel hochemotionale Passagen, wie Bess ihr Kind aufgeben muss, wie sie später mit der Wahrheit leben muss, wie groß ihre Enttäuschung ist , als sie ihre Tochter nach abholen will und wie sie ihre Tochter wiederentdeckt.
Die Autorin beschreibt sie Lebenssituationen im 18. Jahrhundert sehr anschaulich, sowohl die Umstände als auch die unterschiedlichen Gesellschaftsschichten. Wird Bess es schaffen ihre Tochter zurückzugewinnen und sie von diesem goldenen Gefängnis, in dem sie sich befindet, befreien, obwohl ihr Leben dann im Freiheit jedoch Armut verlaufen wird?
Soviel wird nicht verraten, Tatsache ist aber dass es sich hierbei um einen historischen, tief emotionalen Roman handelt, atmosphärisch sehr gelungen, der keinen unberührt lässt und der auch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Veröffentlicht am 20.04.2021

Eine wunderbare Geschichte

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Die Geschichte verbreitet eine Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Wunderbar einfühlsam und mit vielen Emotionen erzählt die Autorin aus dem Leben der Protagonisten.

Man fühlt sich in ...

Die Geschichte verbreitet eine Atmosphäre, der man sich nur schwer entziehen kann. Wunderbar einfühlsam und mit vielen Emotionen erzählt die Autorin aus dem Leben der Protagonisten.

Man fühlt sich in eine längst vergangene Zeit zurückversetzt, in das London des 18. Jahrhunderts. Die bildliche Sprache lässt es vor dem geistigen Auge auferstehen und lebendig werden. Über kleine Schwächen in der Geschichte kann man getrost hinwegsehen. Das Gesamtpaket entschädigt dafür.

Bess, die ungewollt schwanger wurde und nicht alleine für ihre Tochter sorgen kann, gab sie in ein Findelheim. Sie tat es in dem Glauben, dass es für die Kleine das Beste wäre. Jahre später möchte sie ihr Kind wiederhaben. Aber Clara lebt jetzt in einer anderen Familie...

Wer erfahren möchte, ob und wie sich ihre Wege kreuzen, sollte das Buch unbedingt lesen!

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Veröffentlicht am 12.04.2021

Wundervoller historischer Roman mit viel Gefühl und tollen Protagonisten

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Das Buch ist ein wunderschöner historischer Roman, welcher auf dem 1741 eröffneten „Foundling Hospital“ in London aufbaut.
Auch wenn es sich dabei um eine traurige Angelegenheit handelt – weil arme Mütter ...

Das Buch ist ein wunderschöner historischer Roman, welcher auf dem 1741 eröffneten „Foundling Hospital“ in London aufbaut.
Auch wenn es sich dabei um eine traurige Angelegenheit handelt – weil arme Mütter ihre Kinder abgeben mussten damit sie nicht verhungern – fand ich es auf historischer Ebene betrachtet sehr spannend mehr darüber zu erfahren. Der Schreibstil der Autorin war für mich von Anfang an total klasse. Ein perfekter Grat an sachlichen Informationen und Emotionen, sowie Tiefgründigkeit. Ich fand die Geschichte zu keinem Zeitpunkt langgezogen oder uninteressant.

Die Protagonisten sind alle sehr schön beschrieben und weisen viel Liebe fürs Detail auf. Mit der Protagonistin Bess konnte ich direkt mit fiebern und habe so gehofft, dass sie ihre kleine Clara wieder bekommt. Aber auch ihre „Gegnerin“ Alexandra konnte ich in ihren Handlungen nachvollziehen, auch wenn diese sehr irrational waren. Das muss man der Autorin definitiv zu Gute halten, denn dieses Verständnis kann ich nicht immer für Protagonisten aufbringen. Insgesamt ist die Geschichte sehr glaubwürdig, authentisch und emotional, wodurch sie für mich zu einem absoluten 5 Sterne Buch wurde.

Die Geschichte konnte mich so fesseln und berühren, dass ich sie an nur zwei Tagen gelesen habe. Wenn ihr gut ausgearbeitete historische Romane schätzt, dann kann ich „die Verlorenen“ nur von Herzen empfehlen!

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