Profilbild von cybergirl

cybergirl

Lesejury Star
online

cybergirl ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit cybergirl über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.05.2021

Hochspannung in idyllischer Landschaft

Schweigendes Les Baux
0

Bei einer Kunstaustellung in den Carrières de Lumières wird ein Mann ermordet. Das Opfer entpuppt sich als der Privatdetektiv Patrick Riper. Dieser wurde von Charles Féraud, dem Besitzer eines Mandelhofs ...

Bei einer Kunstaustellung in den Carrières de Lumières wird ein Mann ermordet. Das Opfer entpuppt sich als der Privatdetektiv Patrick Riper. Dieser wurde von Charles Féraud, dem Besitzer eines Mandelhofs engagiert um ein Bild, dass aus seiner Sammlung gestohlen wurde wiederzufinden.
Bei den Ermittlungen stößt Captain Roger Blanc auf viele Ungereimtheiten und auf ein sieben Jahre zurückliegendes Verbrechen.
Damals hat ein Mann seine ganze Familie ausgelöscht und ist in die Provence geflüchtet. Seither wurde er nie wieder gesehen.
Noch ahnt Captain Roger Blanc nicht wie nah er dem Mörder ist.
„Schweigendes Les Baux“ ist der 8. Fall der Krimireihe um Capitaine Roger Blanc von Cay Rademacher.
Das Buch hat mich, wie auch seine Vorgänger bereits von der ersten Seite an in seinen Bann gezogen. Ich mag den kauzigen und unkonventionellen Capitaine der, wenn es darum geht einen Fall zu lösen, sich nicht darum schert was seine Vorgesetzten von ihm verlangen. Das hat ihm schon seine Versetzung von Paris in die Provinz eingebracht.
Auch seine Mitstreiter Marius Tonon und Fabienne Souillard sind mir von Anfang an sympathisch.
Der Fall und die dazugehörigen Ermittlungen sind auch in diesem Band wieder sehr spannend erzählt.
Es macht Spaß mit zu ermitteln, abzuwägen und zu rätseln wer der Täter ist.
Bei diesem Fall war es recht schwierig, ich war genauso ratlos wie Capitaine Blanc und seine Mannschaft.
Der Autor weiß einfach, wie er seine Leser in die Irre führen und wie er Spannung erzeugen kann.
Der Schreibstil von Cay Rademacher gefällt mir sehr gut. Er versteht es seinen Protagonisten Leben einzuhauchen, beschreibt die Landschaft so, dass man sie vor seinem inneren Auge sehen kann.
In jedem Band der Krimireihe gibt es neue Orte und Sehenswürdigkeiten zu entdecken.
Auch hat Cay Rademacher die Zeit der Handlung (Februar 2020) sehr gut eingefangen und auch vor der herannahenden Bedrohung durch das Coronavirus keinen Halt gemacht.
Hier jemand mit Maske, dort fehlende Touristen. Man spürt das was am Anrollen ist, kann es aber nicht greifen.
Die Hauptsequenz des Inhalts liegt bei den Ermittlungen aber auch das Private liest sich gut. Es bringt einen den Kommissar etwas näher und ist ein Bindeglied zwischen den einzelnen Bänden der Krimireihe.
Die Fälle sind in sich abgeschlossen. So kann auch „Schweigendes Les Baux“ unabhängig von den vorherigen Bänden gelesen werden.
Aber ich denke spätestens nach einem Band wird auch dich die Sucht erfassen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 26.05.2021

Mitreißender Auftakt der Hofgärtnerinnen Saga

Die Hofgärtnerin − Frühlingsträume
0

Oldenburg 1891,
Marleene hat die Liebe zu Pflanzen von ihrem Vater geerbt.
Ihr größter Traum ist eine Gärtnerlehre in der Hofgärtnerei, in der schon ihr Vater gearbeitet hat.
Doch Frauen ist es zu dieser ...

Oldenburg 1891,
Marleene hat die Liebe zu Pflanzen von ihrem Vater geerbt.
Ihr größter Traum ist eine Gärtnerlehre in der Hofgärtnerei, in der schon ihr Vater gearbeitet hat.
Doch Frauen ist es zu dieser Zeit nicht vergönnt als Gärtnerin zu arbeiten.
Marleene schneidet sich die Haare ab, zieht Männerkleidung an und gibt sich als Junge aus.
Sie hast Glück und bekommt eine Lehrstelle in der Hofgärtnerei.
Doch die Gärtner machen Marleene die Arbeit nicht leicht.
Dazu kommen noch die zwei charmanten Söhne der Gärtnerei.
Auch wenn Marleene sich als Mann ausgibt fühlt sie doch wie eine Frau.
Wie lange kann sie ihre Tarnung aufrechterhalten?

„Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ ist der Auftakt der Hofgärtnerinnen Saga von Rena Rosenthal.
Die Autorin hat als Kind viel Zeit in der Baumschule ihrer Eltern verbraucht. All ihr Wissen und ihre Liebe zu Pflanzen sind in dieses Buch mit eingeflossen.
Die Protagonisten wurden mit viel Liebe zum Leben erweckt.
Besonders ist mir Marleene ans Herz gewachsen.
Eine kluge und liebeswerte junge Frau. Für ihren Traum Gärtnerin zu werden gibt sie sogar ihre Identität auf.
Auch die Familie Goldbach denen die Hofgärtnerei gehört gefällt mir gut.
Alexander Goldbach, Vater von zwei Söhnen und einer Tochter ist mir recht sympathisch,
auch wenn er nicht immer ganz gerecht ist. Besonders seinem jüngsten Sohn Julius gegenüber.
Die beiden Brüder sind sehr unterschiedlich.
Julius der die Gärtnerei einmal weiterführen soll muss immer wieder hinter seinem älteren Bruder Konstantin zurückstehen.
Konstantin fühlt sich zu höherem geboren und ist ein richtiger Frauenheld.
Über Rosalie die Tochter der Familie Goldbach habe ich mich oft amüsiert. Sie schafft es in jeder Situation die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken.
Und es gibt noch einige tolle Charaktere die mir das Lesen zu einem Vergnügen gemacht haben.
Der Schreibstil von Rena Rosenthal ist flüssig und leicht verständlich. Die Geschichte ist fesselnd erzählt und das Buch mit über 660 Seiten hat sich sehr schnell gelesen.
Besonders gefallen haben mir die eingeworfenen lateinischen begriffe der Pflanzen und das Plattdeutsch, was immer mal wieder eingestreut wurde. Es macht die Geschichte besonders authentisch.
Auch die Zeit in der die Geschichte spielt wird gut vermittelt.
Nicht nur der Stand der Frau wird aufgezeigt, sondern auch die Unterschiede zwischen der Arbeiterklasse und dem Bürgertum kommt gut zum Vorschein.
Über die Arbeitsbedingungen habe ich mich manchmal erschreckt. Ein 10-12 Stundentag war normal und was so ein Arbeitgeber alles von seinen Mitarbeitern verlangen kann ist schon allerhand.
Heute kann man sich das gar nicht mehr vorstellen.
Mit „Die Hofgärtnerin – Frühlingsträume“ ist eine neue, emotionale und wunderschön erzählte Saga geboren.
Ich kann ich es kaum erwarten bis im nächsten Jahr der 2. Band erscheint.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.05.2021

Furioses Ende der Fotografinnen Saga

Die Fotografin - Das Ende der Stille
0

Mimi und Anton haben sich endlich zu ihrer Liebe bekannt. Doch anstatt zu heiraten entscheidet sich Mimi für ein neues Abenteuer.
Mimi nimmt einen Auftrag an der sie nach Amerika führt.
In Hollywood soll ...

Mimi und Anton haben sich endlich zu ihrer Liebe bekannt. Doch anstatt zu heiraten entscheidet sich Mimi für ein neues Abenteuer.
Mimi nimmt einen Auftrag an der sie nach Amerika führt.
In Hollywood soll sie den bekannten Stummfilmstar Chrystal Kahla fotografieren.
Was Mimi nicht weiß, hinter dem Namen Chrystal Kahla verbirgt sich niemand anderes als Christel Merkle. Das Mädchen in das Anton verliebt war und das im Jahre 1911 aus Laichingen verschwunden ist.
Petra Durst-Benning gehört zu meinen absoluten Lieblingsautorinnen, ich habe alle Bücher von ihr verschlungen. Egal ob historisch oder zeitgenössisch, ihre Bücher sind immer ein wahrer Lesegenuss.
Natürlich habe ich auch die ersten 4 Bände der Fotografinnen-Sage mit großem Vergnügen gelesen und mich auf die Fortsetzung gefreut.
Und wie kann es bei einem Buch der Autorin anders sein, auch „Die Fotografin-Das Ende der Stille“ hat mich sofort wieder in seinen Bann gezogen und wird natürlich wieder zu meinen Highlights des Jahres zählen.
In diesem Band dürfen wir Mimi nach Hollywood begleiten.
Hier soll Mimi von der Filmikone Chrystal Kahla Fotos für einen Bildband machen. Aus dem Bildband wird eine Art Biografie.
Chrystal Kahla alias Christel Merkle erzählt Mimi in vielen Gesprächen wie es ihr nach ihrer Flucht aus Laichingen ergangen ist.
So erfährt der Leser endlich das lange und gut gehütete Geheimnis von Christel Merkle.
Auch das Leben von Alexander nimmt eine Wendung an.
Nach der Trennung von seinem Mäzen Mylo hat er sich in Rheinhessen, in Kreuznach niedergelassen.
Das Leben als Paon möchte er hinter sich lassen. Doch auch hier läuft es anders als von Alexander gedacht.
Petra Durst-Benning versteht es starke Charaktere zu erschaffen und ihnen Leben einzuhauchen.
Mit ihrem unkomplizierten Schreibstil macht die Autorin es dem Leser leicht in die Geschichte einzutauchen.
Sie braucht keine seitenlangen Beschreibungen, nein ein paar Sätze reichen bei der Autorin aus und vor dem inneren Auge beginnt ein Film abzulaufen.
„Die Fotografin-Das Ende der Stille“ ist nun auch das Ende der Fotografinnen-Saga.
Zum Abschluss gibt es noch einmal ein großes Treffen und dann heißt es Abschied nehmen von Mimi, Anton, Alexander, Christel und all den anderen liebgewonnenen Charakteren.
Nach 5 Bänden und fast 2500 Seiten fällt mir der Abschied sehr schwer.
Die Geschichte endet im Jahre 1930 und jeder weiß, dass die Jahre die Mimi bevorstehen nicht leichter werden.
Petra Durst-Benning hat ihren Charakteren das Leben geschenkt und ihren Lesern viele schöne und emotionale Lesestunden.
Jetzt gibt sie ihren Lesern die Freiheit sich selbst vorzustellen wie das Leben aller weitergehen wird.
Mir bleibt nur noch mich bei Petra Durst-Benning zu bedanken für all das Herzblut, dass in der Geschichte eingeflossen ist. Man konnte es in jeder Zeile spüren.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 21.05.2021

Spannung und Historik gekonnt verflochten

Fortunas Rache
0

Invita ist Sklavin im Hause des Statthalters zu Trier:
Doch im Gegensatz zu vielen anderen Sklaven kann Invita Lesen und Schreiben.
Auch ist Invita recht neugierig und Eigensinnig.
Als der Sklave Modestus ...

Invita ist Sklavin im Hause des Statthalters zu Trier:
Doch im Gegensatz zu vielen anderen Sklaven kann Invita Lesen und Schreiben.
Auch ist Invita recht neugierig und Eigensinnig.
Als der Sklave Modestus verschwindet wird Invita verdächtigt etwas mit dem Verschwinden zutun zu haben.
Um einer Bestrafung zu entgehen stellt Invita Nachforschungen an und entdeckt dabei ein Geheimnis.
„Fortunas Rache“ ist der 1. Band der Invita-Reihe von Maria W. Peter.
Die Autorin hat mich mit ihrer Geschichte in Römerzeit versetzt.
Der Handlungsort ist die Stadt Treveris, das heutige Trier.
Die Zeit und die Stadt werden sehr anschaulich beschrieben. Wer Trier kennt, weiß, dass es in der Stadt heute noch Sehenswürdigkeiten aus der Römerzeit zu bestaunen gibt.
Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Sklavin Invita. Invita war mir gleich sympathisch. Sie hadert nicht mit ihrem Schicksal Sklavin zu sein, kennt allerdings auch nichts anderes.
Invita ist für eine Sklavin sehr intelligent, kann lesen und schreiben und versteht verschiedene Sprachen.
Zudem besitzt sie eine schnelle Auffassungsgabe, eine große Neugierde und ist auch recht eigensinnig.
Das wird ihr auch manchmal zum Verhängnis und sie kann einer Strafe nicht entgehen.
Maria W. Peter erzählt die Geschichte aus der Sicht von Invita, also in der Ich-Perspektive.
Der Schreibstil der Autorin ist leicht verständlich, die Geschichte unterhaltsam und spannend erzählt.
Es gibt so einige Informationen vom Leben in der Römerzeit.
Diese Historischen Elemente sind gekonnt mit einer spannenden Geschichte verflochten.
Am Ende der Geschichte gibt es noch ein interessantes Nachwort mit vielen Informationen und ein Glossar.
Mittlerweile gibt es 3 Bände aus der Invita-Reihe die unabhängig voneinander gelesen werden können.
Ich lasse mich gerne wieder in die Römerzeit versetzten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 20.05.2021

Emotional und fesselnd erzählte Geschichte nach einer wahren Begebenheit

Träume von Freiheit - Ferner Horizont
0

Die Amerikanerin Florence de Meli lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Dresden.
Dort ist sie der Mittelpunkt der High Society, überall wird sie umschwärmt.
Ihrem eifersüchtigen Ehemann gefällt das ...

Die Amerikanerin Florence de Meli lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern in Dresden.
Dort ist sie der Mittelpunkt der High Society, überall wird sie umschwärmt.
Ihrem eifersüchtigen Ehemann gefällt das gar nicht.
Er schmiedet einen Plan und lässt Florence für verrückt erklären und in eine Anstalt einweisen.
Doch Florence gelingt die Flucht.
Sie reist bis nach New York um den Fängen ihres Mannes zu entfliehen.
Florence reicht die Scheidung ein und will mit aller Kraft um ihre Kinder kämpfen.
Es beginnt ein wahrer Rosenkrieg.
Wie schon im ersten Band der geplanten Trilogie liegt auch dem zweiten Band eine wahre Begebenheit zu Grunde.
In „Träume von Freiheit – Ferner Horizont“ erzählt Silke Böschen die Geschichte von Florence de Meli.
Nachdem ihr Mann Henri Florence als verrückt erklären und in eine Anstalt einwiesen lies nahm ein Albtraum seinen Lauf.
Ungeschönt beschreit die Autorin die Zustände in der Anstalt und die Wärterinnen, vor denen es mir schon gegraust hat.
Es ist kaum vorstellbar was dort mit einem Mensch gemacht wird. Zum Glück gelingt Florence die Flucht nach Amerika.
Dort nimmt Florence den Kampf um ihre Kinder auf.
Florence hat mir vom ersten Augenblick an gefallen und ich habe sehr mit ihr gelitten.
Es ist schrecklich was diese Frau durch ihren Mann erleiden musste.
Doch ich konnte ihren Mann Henri nicht nur verurteilen.
Silke Böschen hat Henri nicht nur als böse dargestellt. Er hatte irgendwie auch guten Seiten. Manchmal dachte ich beim lesen sogar Gefühle von ihm für seine Frau zu spüren.
Doch seine Mutter hatte einen großen und negativen Einfluss auf Henri.
Auch die Kinder haben mir sehr leidgetan. Plötzlich standen sie praktisch ohne Mutter da.
Die Geschichte ist sehr emotional und fesselnd geschrieben, ich konnte das Buch oft gar nicht aus der Hand legen.
Der flüssige und leicht verständliche Schreibstil hat die Geschichte zu einem wahren Lesegenuss werden lassen.
Die Beschreibung der Zeit und vor allem der Stand der Frau in dieser Zeit sind sehr authentisch beschrieben.
Am Ende des Buches gibt es noch ein Personenregister in dem die Autorin alle Details die sie bei ihrer Recherche zu den realen Personen aufgetan hat dokumentiert hat.
Man erkennt welch eine Recherchearbeit in diesem Buch stecken, wieviel Liebe und Enthusiasmus Silke Böschen in das Buch gesteckt hat.
Natürlich muss um dieses Gerüst aus Daten eine Geschichte gesponnen werden und ich bin der Meinung das hat Silke Böschen bravourös gemeistert.
Für dieses Buch muss ich einfach 5 Sterne vergeben und es wird mit Sicherheit zu meinen Highlights des Jahres gehören.
Ich bin jetzt schon gespannt mit welches Schicksal die Autorin sich im dritten Band beschäftigt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere