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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.09.2021

Chaotisch und spaßig

Emma Charming – Nicht zaubern ist auch keine Lösung
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Meinung:
„Nicht zaubern ist auch keine Lösung“ ist der Auftaktband einer neuen Reihe rund um Emma, die mit ihrer Magie für reichlich Chaos sorgt. Der Beginn ist noch recht harmlos und die junge Hexe ist ...

Meinung:
„Nicht zaubern ist auch keine Lösung“ ist der Auftaktband einer neuen Reihe rund um Emma, die mit ihrer Magie für reichlich Chaos sorgt. Der Beginn ist noch recht harmlos und die junge Hexe ist noch schüchtern im Umgang mit ihren Zauberkräften. Dies ändert sich im Laufe des Buches deutlich und sorgt so für viel ungewollten Ärger. Man könnte sagen, je frecher Emma wird, umso mehr stürzt sie sich in Probleme. Die Entwicklung dieses Übermuts passt für mich gut zur Situation und auch zu ihrem Alter. Man darf schließlich nicht vergessen, was sie für eine Verantwortung mit ihren jungen 13 Jahren schon innehat.
Das da nicht alles glattgehen kann, ist wohl vorprogrammiert.

Natürlich machen diese Katastrophen aber auch einen großen Teil des Humors dieser Geschichte aus und ich denke, es gibt einige Szenen, die die Zielgruppe zum Lachen bringen werden. Doch nicht allein die Missgeschicke sorgen für Lacher. Auch Emmas Hexenbegleittier Merlin ist immer zu Späßen aufgelegt, solange er dabei jemanden ärgern kann. Da kann einem das Mädchen manchmal echt leidtun. Die Leser profitieren allerdings von Merlin und finden in diesem Buch reichlich Humor.

Doch es gibt nicht nur etwas zu lachen. Das Buch verarbeitet auch ernste Themen wie Mobbing, Zugehörigkeit und Vorurteile in sehr charmanter Weise. Man lernt das Rache nicht immer süß ist und es verschiedene Arten gibt, sich beliebt zu machen. Dafür braucht es nicht immer die ganz großen Taten.

Allgemein gibt die Geschichte viel Schönes her und bereitet vergnügliche Lesestunden. Man darf keine völligen Neuheiten, erwarten aber ein solides, hübsches Kinderbuch.

Fazit:
Wer Emma kennenlernen möchte, macht nichts verkehrt mit dem Kauf. Ich wünsche euch viel Spaß beim Lesen.

Veröffentlicht am 23.08.2021

Ein so wichtiges Thema

Die Geschichte der Bienen
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Meinung:
„Die Geschichte der Bienen“ war für mich nicht das erste Buch der Autorin. Ich habe aus ihrer Feder vor einiger Zeit bereits „Die Geschichte des Wassers“ gelesen. Die Werke ähneln sich nicht nur ...

Meinung:
„Die Geschichte der Bienen“ war für mich nicht das erste Buch der Autorin. Ich habe aus ihrer Feder vor einiger Zeit bereits „Die Geschichte des Wassers“ gelesen. Die Werke ähneln sich nicht nur im Aufbau stark, sie haben beide auch brandaktuelle Umweltproblematiken zum Kernthema. Wer es mal mit einer Geschichte der Autorin versuchen möchte, dem würde ich allerdings klar zu den Bienen raten. Weniger wegen dem Thema als wegen den einzelnen Handlungssträngen, die mich hier deutlich besser unterhalten haben. Gerade der zeitliche Kontrast zwischen den Geschichten macht die Sache einfach spannender und ich finde die Zeitpunkte sehr schlau gewählt. Die Geschichte rund um William im Jahr 1852 spielt zu einer Zeit in der die meisten heutigen Umweltprobleme noch in den Kinderschuhen steckten. Es war nicht alles auf Masse ausgelegt oder wurde auf Kosten der Natur immer „effizienter“ und kommerzieller. Handlung zwei spielt in der Gegenwart, in der wir sehenden Auges ins Unglück rennen. Die Auswirkungen des menschlichen Tun sind bereits mehr als deutlich, aber eine Abkehr vom Profitdenken ist nicht in Sicht. Taos Geschichte ist im Jahr 2098 angesiedelt und zeigt ein mögliches erschreckendes Szenario, das in Zukunft auf uns zukommen könnte, wenn wir unser Verhalten nicht grundlegend überdenken. Es wird deutlich gemacht, dass wir vielleicht noch die Chance hätten gegenzusteuern, diese aber wohl bald verpuffen wird.

Für mich sind diese strategischen Zeitpunkte ein Grund für den großen Erfolg dieses Buches. Zusätzlich sind die großen Leserzahlen sicherlich auch einfach dem Thema zu verdanken. Wir werden immer intensiver mit dem Bienensterben vertraut gemacht, sodass der Roman gut ins Zeitbild passt. Wäre es einzig eine Frage der Figuren oder der Sympathie, wäre das Buch wohl nicht so erfolgreich gewesen. Denn alle drei Protagonisten sind nicht gerade Publikumslieblinge. Sie zerfließen gern in Selbstmitleid und sind alles andere als nett zu ihren Mitmenschen. Zwischenzeitlich hatte ich gerade mit Williams Geschichte wirklich zu kämpfen, da mich der gute Mann nur aufgeregt hat. Aber auch wenn hier in der Ausarbeitung sicherlich einiges hätte besser laufen können, würde ich das Buch trotzdem jederzeit empfehlen. Weil Bienen einfach wichtig sind und ich mich freue, wenn solche Themen auch außerhalb von Sachbüchern behandelt werden und so auf eine breite Zielgruppe treffen.

Fazit:
Für die Charaktere gibt einen Stern Abzug, für das Thema und die verschiedenen Handlungsstränge ein Sternchen mehr. Gesamt ein ruhiges, aber eindringliches Leseerlebnis.

Veröffentlicht am 03.08.2021

Erschreckendes Szenario

Der Report der Magd
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Meinung:
In meinen Augen besticht der Roman durch zweierlei Dinge. Zum einen ist die dystopische Idee, die Atwood schafft, so grausam wie vorstellbar. Die Mischung aus atomarer Bedrohung, totalitärem Staat ...

Meinung:
In meinen Augen besticht der Roman durch zweierlei Dinge. Zum einen ist die dystopische Idee, die Atwood schafft, so grausam wie vorstellbar. Die Mischung aus atomarer Bedrohung, totalitärem Staat und religiösem Eifer ist wirklich gruselig. Jedes für sich genommen ist schon gefährlich genug, aber die Vermengung ist natürlich hochexplosiv und leider eben auch realitätsnah. Denn es gibt alle drei Dinge auf dieser Welt heute schon häufiger, als es uns Menschen lieb sein darf.

Hinzu kommt die gute Ausarbeitung Atwoods, die uns die Praktiken in Gilead deutlich vor Augen führt. Besonders der sehr nüchterne, aber gleichzeitig eindringliche Schreibstil verstärkt das Grauen immens.
Man darf dabei aber auch nicht verschweigen, dass der Stil nicht immer angenehm zu Lesen ist. Auf Dauer kann er je nach Leser auch langweilen oder zu viel des Guten sein, da er wirklich eigenwillig ist. Mir war es zwischendurch auch zu anstrengend, obwohl ich generell ein Fan davon bin.

So oder so trägt die Schreibe dazu bei, dass ich von der Geschichte genauso entrückt war, wie Desfred von ihrer Situation. Sie lässt die meiste Zeit, die Dinge einfach über sich ergehen und versucht mit dem Kopf woanders zu sein oder an nichts zu denken. Beispielsweise bei Szenen der Vergewaltigung.
(Wer davon getriggert wird, also bitte die Finger weg von diesem Buch!)
Man wird einfach beim Lesen gezwungenermaßen Zeuge oder Beobachter von Szenen, vor denen schon die Protagonistin die Augen verschließt und die man gerne überspringen würde. Ein recht spezielles Gefühl.
Andererseits mag ich aber auch das Beobachten ihrer kleinen Rebellionen und Triumphe zwischendurch. Man freut sich einfach mit ihr, auch wenn man die Freude nicht immer nachvollziehen kann. Man merkt aber deutlich das Kleinigkeiten in so einer ätzenden Situation überraschend viel ausmachen können. Kleine Anker die sie durch ihr Leben tragen und im Endeffekt Liebe, Träume und Hoffnung die sie weitermachen lassen.

Fazit:
Eine erschreckend realitätsnahe Zukunft, die sowohl als Buch als auch als Serie eine Empfehlung ist. Lest euch aber vor dem Kauf die Leseprobe durch!

Veröffentlicht am 10.06.2021

Interessanter Reiheneinstieg

Die Augenzeugin
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Meinung:
Anfänglich habe ich nicht so richtig Zugang zu dem Buch gefunden. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mit dem Schreibstil und der Atmosphäre warm zu werden. Konkrete Gründe dafür kann ich kaum ...

Meinung:
Anfänglich habe ich nicht so richtig Zugang zu dem Buch gefunden. Ich habe einige Seiten gebraucht, um mit dem Schreibstil und der Atmosphäre warm zu werden. Konkrete Gründe dafür kann ich kaum benennen, außer vielleicht das Hauptfigur Harriet sich erst im Laufe des Buches immer weiter öffnet. Auf jeden Fall war ich dann aber spätestens nach dem ersten Drittel voll bei der Sache. Ich mochte das nordische Feeling, das mir aber nicht zu düster wurde. Damit habe ich nämlich gern mal Schwierigkeiten bei Krimis aus diesem Teil der Welt, weil es oft künstlich düster gehalten wirkt. Hier sind die Stilmittel aber recht dezent eingesetzt.
Auch durch einen weiteren Aspekt unterscheidet sich das Buch ein wenig von ähnlichen Büchern, nämlich der Tatsache, das die Protagonistin „nur“ Ermittlerin ist und keine klassische Polizeiausbildung hat. Eine interessante Idee, wie ich finde, denn die Perspektive und auch die Handlungsbefugnisse sind einfach andere.

Abgesehen von diesen Punkten haben wir es aber mit einem klassischen Krimi zu tun. Die Handlung ist nichts komplett Neues, aber durchaus spannend und gut konstruiert. Schade finde ich, dads es gleich beim Auftaktband so persönlich wird. Das bedient für mich zu viele typische Krimiklischees.

Die Einführung der Charaktere hat mir dagegen gut gefallen. Man hat von allen Figuren einen groben Überblick bekommen, ohne zu viel hinter die Kulissen zu schauen. Schließlich soll für die folgenden Teile der Reihe noch Neues zu entdecken sein. Die Ermittlertruppe rund um Harriet hat auf jeden Fall das Potenzial gut zu unterhalten und ich bin neugierig, was noch für Fälle folgen werden. Auf den letzten Seiten wird schon deutlich, worum es wohl im nächsten Band gehen wird. Diesen werde ich wohl auch lesen, da ich denke, dass die Reihe unterhaltsam werden könnte. Kein ganz großer Wurf, aber auf jeden Fall eine schöne Lektüre.

Fazit:
Ein guter Auftakt, der auf mehr hoffen lässt. Ich bin gespannt.

Veröffentlicht am 23.05.2021

Tierisch gut

School of Talents 1: Erste Stunde: Tierisch laut!
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Meinung:
Dank NetGalley durfte ich dieses Buch als Hörbuch hören – etwas, was ich euch ganz klar empfehlen kann.
Denn gerade die jungen Hörer haben bestimmt Spaß daran, den Schafen, Fischen und vielen ...

Meinung:
Dank NetGalley durfte ich dieses Buch als Hörbuch hören – etwas, was ich euch ganz klar empfehlen kann.
Denn gerade die jungen Hörer haben bestimmt Spaß daran, den Schafen, Fischen und vielen anderen Tierarten zu lauschen. Für deren wirklich nette Vertonung sorgt dabei Sprecher Marian Funk, der die verschiedenen Tiere zum Leben erweckt und ihnen einen einzigartigen Charakter gibt. Wer mag, kann hier gerne mal reinhören.

Nicht nur die tierischen Figuren des Buches, sondern auch die verschiedenen Menschen sind bei Funk in guten Händen. Protagonistin Alva ist sympathisch, ein wenig schüchtern und möchte eigentlich nur ein ganz normales Mädchen sein. Sie hat es wirklich nicht leicht mit ihrer Gabe, was ich als Grundidee sehr gut finde. Denn oft werden in Büchern oder Filmen spezielle Talente nur als Vorteil betrachtet, was sie sicherlich nicht immer sind. Es lehrt uns einfach mal wieder, dass manche Sachen nur auf den ersten Blick toll erscheinen und man nicht auf alles neidisch sein sollte, was man selbst nicht hat. Eine Moral, die für mich in der Geschichte mitschwingt und die ich in einem Kinderbuch gerne sehe.

Trotzdem sollen natürlich auch in diesem Buch die coolen Gaben der Schüler nicht runtergespielt werden.
Bei den Fähigkeiten ist auf jeden Fall einiges dabei, was man als Hörer auch gerne können würde.
Besonders gefallen haben mir aber nicht nur die einzelnen Talente, sondern vor allem auch die Zusammenarbeit unter den Schülern, die gerade zum Ende hin an Wichtigkeit zunimmt. Man darf, denke ich, auch gespannt sein, was hier in den weiteren Bänden der Reihe noch folgen wird, da Band 1 wirklich nun einen groben ersten Eindruck vermittelt. Mit ca. 173 Minuten Laufzeit ist der Einstieg doch noch recht begrenzt, liefert aber trotzdem ein in sich abgeschlossenes Abenteuer.

Fazit:
Ein interessanter Reihenauftakt für Kids, bei dem man nichts falsch machen kann.