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Veröffentlicht am 08.02.2021

Der Anfang war für mich etwas schwach, aber das Ende und der malerische Schreibstil haben mich überzeugt

Herbstlande / Die Sommerlande
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Handlung
Zusammen mit dem Alben Nemiah reist der Leser durch die drei Länder der Sommerlande: den Juni, den Juli und den August. Die Monate sind zu Ländern geworden und beherbergen verschiedene Fabelwesen. ...

Handlung
Zusammen mit dem Alben Nemiah reist der Leser durch die drei Länder der Sommerlande: den Juni, den Juli und den August. Die Monate sind zu Ländern geworden und beherbergen verschiedene Fabelwesen. Die Fabelwesen sind dabei eine bunte Mischung von Wesen aus Sagen und Mythen aus der ganzen Welt, darunter aus der russischen, griechischen, japanischen und irischen Mythologie. Nemiah begibt sich auf die Reise durch die Monate, da die Stimmen der Bewohner der Sommerlande geraubt werden und alle daraufhin nach und nach in Lethargie verfallen. Auf der Suche nach dem Ursprung dieses Vorfalls gewinnt er einige Reisebegleiter und Freunde.

Aufbau
Das Buch hat 171 Seiten, wobei der reine Anteil der Geschichte 139 Seiten in Anspruch nimmt. Die letzten Seiten sind ein Reisejournal, in dem die Bewohner und Landschaften der einzelnen Länder mit ihren Eigenschaften beschrieben werden. Die Geschichte wird begleitet von 12 hübschen Illustrationen in Schwarz-Weiß. Das schöne Coverbild ist in Farbe und gibt, nachdem man das Buch gelesen hat, einige Hinweise auf die Handlung. Der Schreibstil erinnert am Anfang an ein Märchen; die Sätze sind insgesamt weder zu kurz noch zu lang und beschreiben malerisch die Umgebung und die Handlung.

Fazit
Am Anfang konnte ich mich nicht in die Handlung hineinfinden; in meinem Kopf hatten sich viele Fragen zu den Konzepten formuliert, die aber im Nachhinein beantwortet wurden. Was mir persönlich sehr geholfen hätte, wäre eine Karte, die die einzelnen Positionen der Geschichte wieder aufgreift. Im Juni konnte ich ehrlich gesagt mit Nemiah nichts anfangen und ich hatte keinen Bezug zu dem Protagonisten. Der Juli gefiel mir da schon deutlich besser, aber insgesamt war der August der spannendste Teil des Buches. Im August laufen alle Punkte zusammen. Für mich ist dadurch ein neues Bild der Bewohner der Sommerlande und der Geschichte entstanden. Besonders die Szene mit dem Sandmann und die Erklärungen über die Vergänglichkeit und die Zeit fand ich sehr gelungen.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.05.2020

Maskenmacht

Maskenmacht
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Inhalt
Vaaras Welt ist eine geteilte Welt: Die Menschen leben in einem eingemauerten Land. Auf der anderen Seite leben die Maskierten, mächtige magische Wesen, die die Herrscher über die Menschen sind. ...

Inhalt
Vaaras Welt ist eine geteilte Welt: Die Menschen leben in einem eingemauerten Land. Auf der anderen Seite leben die Maskierten, mächtige magische Wesen, die die Herrscher über die Menschen sind. Als Kind findet Vaara ein magisches Schwert. Dieser Fund zieht die Auslöschung ihres Dorfes durch einen Maskierten nach sich, der sich als rechtmäßiger Besitzer des Schwertes sieht. Vaara wird gerettet und lebt fortan getrieben von dem Gedanken, die Herrscher zur Rede zu stellen und sich zu rächen.


Charaktere
Vaara, die Protagonistin des Romans, hat mit Verlusten, Selbstzweifeln und Ängsten zu kämpfen. Die Trauma ihrer Vergangenheit hängen ihr noch nach und werden in der Handlung immer wieder thematisiert. Von dem Schwert, das sie gefunden hat, ist sie besessen und es beeinflusst ihre Handlungen. Vaara ist zudem stark von dem Hass auf die Maskierten getrieben.
Ihre enge Freundin Yalani begleitet sie auf ihrer Reise zu den Maskierten. Yalani stellt einen starken Gegenpart zu Vaara dar. Sie ist selbstbewusst, strategisch, belesen, wortgewandt und schön. Sie kennt sich bestens mit medizinischen Belangen aus und ist eine ausgezeichnete Bogenschützin. Yalani trägt mit ihren Entscheidungen die Handlung und dominiert über Vaara. Sie plant ihre gesamte Reise, hat für jedes Problem eine Lösung parat und ist auf alles vorbereitet; selbst lebensgefährliche Verletzungen halten sie nicht auf.


Handlungsaufbau
Das magische Schwert dient in dem Buch nur als Auslöser für die Handlung. Danach verschwindet es in den Hintergrund und der Leser erhält keine weiteren Informationen über das Schwert. Den Hauptteil der Geschichte nimmt die Reise zum König der Menschen und der Diebstahl einer Maske ein. Ein unausgereifter gefährlicher Plan, der in letzter Minute spontane Änderungen erhält, wird viele Seiten diskutiert, stellt sich jedoch im Endeffekt als nichtig heraus. Die Ausführung des “Plans” bekommt der Leser nicht mit und im späteren Handlungsverlauf zeigt sich, dass sich vor allem Vaara keine Gedanken über den Plan gemacht hat. Zudem kommt den Protagonisten der Zufall sehr stark zu Hilfe.
Über die Maskierten erfährt man so gut wie nichts. Erst auf den letzten 50 Seiten betritt der Leser das Reich der Maskierten und die Handlung überschlägt sich.


Fazit
Auf das Buch habe ich mich gefreut, seit ich das Cover gesehen habe. Von der Welt war ich begeistert: maskierte Wesen, die die Menschen zu ihrem scheinbaren Schutz einmauern, aber sie als Ungeziefer betrachten, Schattenwesen, die die Menschen angreifen, magische Schwerter, Geheimnisse und Intrigen. Nach den ersten 100 Seiten hat sich meine Begeisterung etwas gelegt, da für mich Geschichten nach dem Motto “Die Reise ist das Ziel” nicht viel Reiz ausmachen. Hinzu kam, dass die Maskierten nur einen sehr kurzen Auftritt haben. Der Leser bekommt einen kleinen Einblick in ihre Welt und in ihre Ansichten, die sich von denen der Menschen stark unterscheiden. Das Buch lässt den Leser mit vielen offenen Fragen und ungeklärten Handlungssträngen zurück. Da dies das erste Buch einer Reihe ist, ist das grundsätzlich kein Problem. Trotzdem hätte ich mir gewünscht, dass zumindest ein paar Dinge geklärt werden, sodass das Buch in sich einen runden Abschluss hat. Da mich die offenen Fragen und die Welt der Maskierten nach wie vor faszinieren, warte ich gespannt auf das zweite Buch.

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Veröffentlicht am 07.04.2021

Nette Unterhaltung für Zwischendurch

Reise mit zwei Unbekannten
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Handlung
Alex, ein junger Mann, und Maxine, eine junggebliebene 90-Jährige, finden sich über ein Mitfahrportal und treten zusammen eine Reise nach Brüssel an. Die beiden Reisenden haben unterschiedliche ...

Handlung
Alex, ein junger Mann, und Maxine, eine junggebliebene 90-Jährige, finden sich über ein Mitfahrportal und treten zusammen eine Reise nach Brüssel an. Die beiden Reisenden haben unterschiedliche Ziele: Alex will seinem trostlosen Leben entfliehen und Maxine möchte ihr Leben beenden. Auf der Fahrt lernen sich die beiden kennen und versuchen das Leben des jeweils anderen positiv zu verändern, um dadurch ihrem eigenen Leben einen Sinn zu verleihen. Diese Sinnsuche wird von einer Flucht vor der Polizei begleitet, da die Medien das Gerücht verbreiten, Alex habe Maxine entführt.


Aufbau
“Reise mit zwei Unbekannten” ist in 63 relativ kurze Kapitel gegliedert, die sich auf 416 Seiten erstrecken. Es wird abwechselnd in der dritten Person aus Alex’ und Maxines Sicht erzählt, wobei die Perspektiven teilweise abschnittsweise wechseln und auch ab und zu Perspektiven von Nebencharakteren einfließen. Die Mehrheit der Kapitel begleiten die beiden Protagonisten, sieben Kapitel behandeln die Meldungen bezüglich der angeblichen Entführung sowie SMS von den Angehörigen der Protagonisten.


Charaktere
Alex wurde von einem desinteressierten Arzt eine mittelschwere Depression diagnostiziert. Alex führt das Scheitern seines Lebens darauf zurück, dass sein Schwarm seine Gefühle nach einer kurzen Unterhaltung nicht erwidert hat. Er ist beeinflussbar, schüchtern und ängstlich, wenn es um den Kontakt mit anderen Menschen geht. Er interpretiert fortlaufend nichtssagendes Verhalten anderer Menschen und führt das auf sich zurück - jemand streift ihn beispielsweise mit einem Blick und Alex’ Gehirn spinnt daraufhin sofort eine Geschichte, dass diese Person ihn umbringen möchte oder komisch findet. Er handelt dann nach diesen Interpretationen. Er hat kein Selbstbewusstsein und wertet sich selbst ab. Alex scheint aber auch belesen, gebildet und einfühlsam zu sein.

Maxine hat sich selbst die Diagnose Alzheimer verpasst und möchte Sterbehilfe in Brüssel beantragen. Sie ist der trostlosen Gefangenschaft des Altersheims entflohen, um wenigstens ihren Tod selbst bestimmen zu können. Maxine ist voller Lebensweisheiten, teilweise erkennt sie die Realität klar und präzise, dann wiederum ignoriert sie sie und versteckt sich hinter schlagfertigen Sprüchen. Auch sie neigt zum Fantasieren, aber hängt den Fantasien nicht so nach, wie Alex dies tut. Maxine hatte ein bewegtes Leben und versucht nun, Alex ein paar ihrer Erlebnisse und Erkenntnisse mitzugeben; dabei geht sie nicht immer sehr einfühlsam, aber dennoch wirksam vor. Sie ist im Kopf jung geblieben, ignoriert ihr Alter konstant und überrollt Alex regelmäßig mit ihrem Humor und Esprit, was zu dem ein oder anderen Schlagabtausch der beiden führt.


Eigene Meinung
Das Miteinander der beiden Protagonisten ist durchaus amüsant und man kann als Leser die Veränderung von Alex und Maxine beobachten, während sie sich in der Gesellschaft des jeweils anderen befinden. Der Humor ist teilweise repetitiv und überzogen, kommt aber beim ersten Mal durchaus an. Einige von Maxines Lebensweisheiten kann man sich zu Herzen nehmen, sie werden authentisch verpackt, andere Weisheiten kamen allerdings sehr platt rüber. (Alex traut sich Autoscooter zu fahren und wird angefahren, das führt zu der Erkenntnis: “Das war also das Leben: Man steckte ein und machte weiter?”). Die Entführungsgeschichte war für mich zu konstruiert und der Roman hätte auch ohne diese kaum relevante Einstreuung funktioniert. Die “Diagnosen” der beiden waren ebenfalls fehl am Platz: Alex wirkt auf mich wie ein junger Mann, der noch auf der Suche nach sich selbst ist und nicht genau weiß, was er mit seinem Leben anfangen soll. So wird er beschrieben und das hätte vollkommen gereicht. Man hätte ihm nicht den Stempel Depression aufdrücken sollen, um dann dieses Thema gar nicht zu behandeln oder zu erklären. Zudem wirkt es so, als wäre Alex nach etwas mehr als einem Tag mit Maxine von seiner Depression geheilt. Fazit: Wenn man das Buch nicht allzu ernst nimmt, ist es ein netter Zeitvertreib mit lustigen Momenten und einigen Lebensweisheiten. Für mich war es allerdings kein Buch, das sehr lange in meinem Gedächtnis bleiben wird.

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Veröffentlicht am 08.02.2021

Ein vorhersehbarer "Thriller"

Flieh, so weit du kannst
6

Anmerkung:
Der deutsche Titel sowie der Klappentext sind irreführend und passen nicht zum Buch. Im Original ist beides besser beschrieben und dargestellt.

Aufbau
Das Buch hat 374 reine Leseseiten und ...

Anmerkung:
Der deutsche Titel sowie der Klappentext sind irreführend und passen nicht zum Buch. Im Original ist beides besser beschrieben und dargestellt.

Aufbau
Das Buch hat 374 reine Leseseiten und wird aus der Ich-Perspektive verschiedener Charaktere erzählt. Die beiden Protagonisten sind Jade und Ava und ihre Abschnitte nehmen den Hauptanteil des Buches ein, unterbrochen von zwei Perspektiven anderer Charaktere und einiger kommentierender Zeitungsartikel. Durch die wechselnden Sichtweisen wird deutlich, dass man den Charakteren nicht als zuverlässige Erzähler vertrauen kann. Es ist durchaus interessant zu sehen, wie Situationen von Jade und Ava unterschiedlich wahrgenommen und gedeutet werden.

Die Handlung
Jade und Ava sind zwei junge Frauen, die in einer Agentur arbeiten. Auf beiden lastet ein Geheimnis ihrer Vergangenheit, das sie miteinander verbindet. Beide konkurrieren um den Job der Teamleiterin und haben zugleich mit ihren eigenen privaten Problemen sowie mit ihren Schuldgefühlen zu kämpfen. Jade ist psychisch krank und lebt durch ihre Selbsttäuschungen und Ava beendet eine toxische kontrollierende Beziehung, um direkt in die nächste zu geraten. Beide lügen und manipulieren dabei mehr oder weniger ihr Umfeld, um ihre Geheimnisse zu wahren und ihre Ziele zu erreichen.

Die Charaktere
Jade wird als unsympathisch, aber gleichzeitig bedauernswert dargestellt. Dies ist nicht zwangsläufig die beste Darstellung einer Person mit einer psychischen Erkrankung, die mit fortschreitender Handlung offensichtlicher wird. Jade ist besessen von dem Konkurrenzkampf mit Ava, auch wenn dieser größtenteils in ihrem Kopf stattfindet. Sie ist neidisch, egozentrisch, unsicher und hinterhältig. Sie setzt sich selbst und die Leute in ihrem Umfeld konstant herab. An Niederlagen haben grundsätzlich die anderen Schuld. Sie würde alles für Anerkennung tun und schreckt auch vor Erpressung nicht zurück. Am besten beschrieben wird sie durch andere Charaktere: "Eine Frau, die derart in Selbsttäuschungen gefangen [ist], dass sie kaum funktionieren [kann]."(S.310)

Ava ist etwas sympathischer als Jade, aber auch sie lügt die Leute in ihrem Umfeld an und sabotiert dadurch ihre Beziehungen. Ava ist nicht greifbar, sie wird sehr distanziert beschrieben und bleibt größtenteils blass. Sie ist ebenfalls unsicher, kann aber in ihrem Job glänzen, der ihren Zufluchtsort darstellt. Ihre Entscheidungen sind teilweise nicht nachvollziehbar. Das Argument, warum sie nicht aus ihrer Wohnung ausziehen kann, in der ihr eifersüchtiger kontrollierender Freund lebt, war: “Unsere Miete ist zu hoch.”

Vorhersehbarkeit
Die Handlung war für mich sehr vorhersehbar. Es gab keine überraschenden Wendungen oder schockierenden Momente. Der Gegenspieler wird sehr offen dargestellt. Das führt dazu, dass die Charaktere dem Leser hinterherhinken und keine Spannung aufkommt. Zudem werden gegen Ende viele Dinge erneut erklärt, die sich der Leser bereits herleiten konnte oder die ihm schon erklärt wurden. Das Buch ließ sich durch seine klaren und kurzen Sätze schnell und flüssig lesen, was einen Pluspunkt darstellt.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 24.05.2021

Unsympathische Charaktere und schleppende Handlung

Himmel oder Hölle?
5

Anmerkung bzgl. der Triggerwarnung: Am Anfang wird vor triggernden Inhalten gewarnt. In den Leseproben, die online zu finden sind, erfährt man aber nicht, welche das sind. Die Triggerwarnung beinhaltet: ...

Anmerkung bzgl. der Triggerwarnung: Am Anfang wird vor triggernden Inhalten gewarnt. In den Leseproben, die online zu finden sind, erfährt man aber nicht, welche das sind. Die Triggerwarnung beinhaltet: Körperliche Gewalt, soziale Angst, Mord, versuchter Mord, Tod, sexueller Missbrauch, toxische Beziehung, Borderline, Stalking.
Ergänzt werden kann die Liste um: Scheidung, Selbstabwertung, Mobbing, negatives Körperbild/Probleme mit dem eigenen Körperbild, Folter.

Handlung und Aufbau
Die 17-jährige Danielle lernt im Winterurlaub mit ihren Freundinnen den ungefähr 21-jährigen Dante kennen. Die beiden fangen eine Affäre an, dabei erzählt Danielle dies weder ihren Freundinnen noch ihren Eltern. Ab der Hälfte der Handlung wird Danielle erzählt, was der Leser von Anfang an weiß: Dante hatte eine Freundin, die ermordet wurde. Der Leser erfährt von Beginn an (Kapitel 1), dass es einen Täter gibt, der ein blondes Mädchen fesselt und foltert. So dreht sich die gesamte Handlung um die Frage: Wer ist der Täter?

“Himmel oder Hölle” hat 256 Seiten und ist der Kategorie “Thriller” zuzuordnen. Die Kapitel sind in Tage aufgegliedert; so tragen die Kapitel aus der Sicht des Täters die Überschrift “Tag 0”. Alle anderen Kapitel werden aus Danielles Sicht erzählt, wobei mit “Tag 17” begonnen und absteigend gezählt wird.

Charaktere
Danielle ist ein sehr unsicheres Mädchen, das von Selbstzweifeln geplagt wird und keine Selbstachtung hat. Von ihren drei Freundinnen Loulou, Robin und Madelief verdient nur letztere die Bezeichnung. Loulou und Robin mobben Danielle regelmäßig und schwächen ihr ohnehin schon geringes Selbstwertgefühl noch mehr. Danielle hat zudem einen Exfreund, der sie stalkt und ihr nachtrauert. Mit Dante in ihrem Leben wird dieses nicht besser: Dante ist aggressiv, launisch und kontrollierend. Er bevormundet Danielle und behandelt sie wie ein kleines Kind statt wie eine “Freundin” auf Augenhöhe. Zudem ist er ihr gegenüber sehr abweisend. Er lässt sie nur wissen, wann er Zeit für ein Treffen hat, um sie dann zu ignorieren und gereizt auf Fragen zu reagieren, die sie ihm stellt.

Eigene Meinung
Das Buch war für mich eine Enttäuschung. “Himmel oder Hölle” wurde zwar die Kategorie “Thriller” zugewiesen, aber es war nicht spannend. Das liegt u. a. daran, dass einem durch den Klappentext und das erste Kapitel bereits sehr viel verraten wird und der Rest der Handlung einfach nicht überzeugen kann. Die Handlung dreht sich um die Frage “Wer ist es?”, aber leider auf sehr unspektakuläre Weise. Auf den letzten Seiten des Buches wird dann ein enttäuschender Täter hervorgezaubert. Danielle, die irgendwann erfährt, dass Dantes Freundin ermordet wurde, verdächtigt daraufhin alles und jeden, diesen Mord begangen zu haben. Ihre “Schlussfolgerungen” sind dabei nach folgendem Muster: “Er mag Bananen. Sie mochte auch Bananen. Er war es!” Dies soll wohl den Leser auf den letzten Seiten in die Irre führen, verfehlt aber das Ziel. Nicht, dass bei einem Thriller ein Happy End benötigt wird, aber Danielle hat nichts gelernt. Sie unterhält am Ende dieselben toxischen Beziehungen, die ihr Leben schwerer machen, die sie auch am Anfang hatte. Was für eine Aussage in einem Jugendbuch.

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