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Veröffentlicht am 01.06.2021

Berührende Schilderung gelebten Lebens in Geschichten

Vom Aufstehen
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Im Buch „Vom Aufstehen“ erzählt die 81-jährige Helga Schubert in 29 Geschichten aus ihrem bewegten Leben. Ihre Erzählungen sind mal kurz, mal länger. Meist sind es Szenen aus ihrer Vergangenheit, die sie ...

Im Buch „Vom Aufstehen“ erzählt die 81-jährige Helga Schubert in 29 Geschichten aus ihrem bewegten Leben. Ihre Erzählungen sind mal kurz, mal länger. Meist sind es Szenen aus ihrer Vergangenheit, die sie festhält, hin und wieder aber auch kurze Betrachtungen eines Themas.

Dem Titel des Buchs setzt die Autorin eine Geschichte über das Aufstehen an den Anfang der Sammlung und endet auch mit einer solchen. Helga Schubert war viele Jahre in den Sommerferien zu Gast bei ihrer Großmutter und erinnert sich voller Wohlbehagen an das Aufwachen nach dem Mittagsschlaf an dem jeweils ersten Ferientag in einer Hängematte im Garten und den damit verbundenen Duft nach Kuchen. Heute genießt sie, wie seit vielen Jahren, das langsame Wachwerden an der Seite ihres Ehemanns.

Es sind immer wieder ganz persönliche Momente an denen die Autorin die Leserinnen und Leser teilnehmen lässt. Wie ein Flickenteppich, aber mit Auslassungen, setzt sich auf diese Weise aus den verschiedenen Geschichten das gelebte Leben der Schriftstellerin zusammen. Es fällt auf, dass der Mutter der Autorin eine bedeutende Rolle zukommt. An ihrer Seite floh sie als Fünfjährige zu den Großeltern väterlicherseits. Später erzog die Mutter die Halbwaise in der gewählten Heimat Berlin.

Die Autorin ist studierte Psychologin. Wohlwollend und ohne Groll setzt sie sich mit Ansichten und Einstellungen der Mutter, die ihren eigenen entgegenstehen in einigen Erzählungen auseinander. Obwohl sie nicht urteilt, sondern hinterfragt ist spürbar, dass sie von manchem Tun und manchem Wort ihrer Mutter persönlich tief getroffen ist, was sich auch dadurch zeigt, dass sie von der „Tochter ihrer Mutter“ in Bezug auf sich selbst schreibt.
Deutlich werden auch die Schwierigkeiten, die sie als Schriftstellerin in der DDR hatte, denn beispielsweise war es unerwünscht, dass sie zu Verleihungen von Preisen für ihre Bücher ins Ausland reiste.

Die Erzählungen lesen sich wie ein Roman, immer wieder musste ich innehalten und mir wieder ins Gedächtnis rufen, dass hier die Schilderung gelebten Leben vor mir liegt. Die Geschichten reichen nicht nur weit zurück bis in die Kindheit der Autorin, sondern handeln auch von ihrem jetzigen Leben in der Wahlheimat in der Nähe der Ostsee. Sie sind durchgehend bewegend, mal heiter, mal traurig stimmend, aber immer unbedingt lesenswert. Daher empfehle ich das Buch gerne weiter.

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Veröffentlicht am 01.06.2021

Wechselvolle, berührende Geschichte mit kleinen Familiengeheimnissen

Der Wind singt unser Lied
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Antonia, genannt Toni und von ihrem Vater liebevoll Tönchen gerufen, ist die Protagonistin im Roman „Der Wind singt unser Lied“ von Meike Werkmeister. Aus der Großstadt ist Toni mit ihrer Familie als Kind ...

Antonia, genannt Toni und von ihrem Vater liebevoll Tönchen gerufen, ist die Protagonistin im Roman „Der Wind singt unser Lied“ von Meike Werkmeister. Aus der Großstadt ist Toni mit ihrer Familie als Kind nach St. Peter-Ording gezogen, wo die Eltern begonnen haben, einen Ferienhof zu bewirtschaften. Sie hat sich hier nie wohlgefühlt, weil das Wasser kalt ist und der Wind ständig kühl weht. Nach einer unglücklichen Liebe kurz vor dem Abitur ist sie mit ihrer Gitarre im Gepäck und ihren Melodien im Kopf in die Welt gezogen.

Die 32-jährige Toni befindet sich auf Costa Rica, wo sie als Surflehrerin beschäftigt ist und sie es genießt, dass das Wasser und der Sand am Strand warm sind, als sie einen Anruf von ihrem Vater erhält, der sie um Hilfe bittet, ohne jedoch den Grund dafür genauer zu benennen. Toni weiß das Telefonat nicht richtig zu beurteilen und beschließt recht spontan, ihren Job zu kündigen und in die Heimat zu fliegen. Dort stellt sie fest, dass ihre Mutter zu einer Freundin gezogen ist, nicht mehr im Familienunternehmen arbeitet und einiges drunter und drüber geht.

Das Cover verleiht dem Buch einen mediterranen Touch, die Goldfolierung spiegelt sich im Sonnenschein, so dass ich ein gutes Gefühl habe, es in der Hand zu halten und in die Geschichte einzutauchen. Der verstörende Anruf von Tonis Vater warf gleich zu Beginn sehr viele Fragen auf. Meike Werkmeister versteht es im Folgenden immer mehr Ungereimtheiten zwischen den Familienmitgliedern zum Vorschein zu bringen, immer mehr Unausgesprochenes steht im Raum. Auf diese Weise erzeugt die Autorin eine langanhaltende hintergründige Spannung in Bezug auf die Aufdeckung all der kleinen Geheimnisse. Dennoch wird es nie langweilig, denn es geschieht immer etwas Unvorhergesehenes. Neben der ungewöhnlichen Liebesgeschichte zweier lange verheirateten Personen entwickelt sich auch eine zarte Bande zwischen zwei Figuren, die nach Ansicht von Außenstehenden nicht sein darf.

Die Figuren handeln realistisch und nachvollziehbar. Toni erzählt aus der Ich-Perspektive und so konnte ich als Leserin an ihren zwiespältigen Gefühlen teilhaben. Ganz deutlich spürte ich die innere Verletzung durch eine große Liebe in ihrer Jugend, die ihr weiteres Verhalten im Umgang zu einem Partner geprägt hat. Zu der Lebensplanung ihrer Eltern hat sie eine eigene Meinung. Nach außen hin erscheint sie selbstbewusst und selbständig, doch sie weiß, dass sie den Werten, die ihr auf dem Weg ins Erwachsenwerden vermittelt wurden, nicht gerecht wird. Sie ist bereit, ihre eigenen Ziele zu überdenken und bleibt dadurch wandlungsfähig. Andere Personen in ihrem Umfeld öffnen sich für Gespräche im Laufe der Zeit, so dass die Geschichte abwechslungsreich bleibt.

Der Roman „Der Wind singt unser Lied“ von Meike Werkmeister nimmt die LeserInnen mit an die Nordsee. In einem leicht lesbaren Schreibstil versteht die Autorin es, den Leser über kleine Familiengeheimnisse hinweg mit einer wechselvollen, berührenden Geschichte zu unterhalten, die an manchen Stellen ein Wohlbefinden erzeugt, an anderen aber auch ein Störgefühl. Auf jeden Fall wird nach einigen Höhen und Tiefen am Ende alles gut. Gerne vergebe ich eine Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 27.05.2021

.Geschickte Konstruktion und rundum gelungen

Mörderfinder – Die Spur der Mädchen
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In seinem Thriller „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ schickt Arno Strobel seinen Protagonisten Max Bischoff, den früheren Ermittler des Kriminalkommissariats 11 aus Düsseldorf, erneut auf die Fährte ...

In seinem Thriller „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ schickt Arno Strobel seinen Protagonisten Max Bischoff, den früheren Ermittler des Kriminalkommissariats 11 aus Düsseldorf, erneut auf die Fährte eines Täters. Inzwischen verdingt der 33 Jahre alte Bischoff sich als Fallanalytiker der Polizeihochschule in Köln. Eines Tages wird er nach einer Vorlesung von dem Vater einer Tochter im Grundschulalter angesprochen. Das Mädchen verschwand vor sechs Jahren wie zwei weitere Kinder innerhalb eines kurzen Zeitraums. Der Vater behauptet, dass es Anzeichen für die Rückkehr seiner Tochter geben würde. Max sträubt sich zunehmend gegen die Übernahme des Falls, doch ihm wird bewusst, dass ein schnelles Handeln von Nöten ist, wenn er die gerade aktuell verschwundenen beiden Mädchen noch retten möchte.
Das Buch ist der Auftakt zu einer Serie rund um Max Bischoff. Daher hatte ich, ganz gleich wie spannend die Ermittlung wurde und wie sehr Bischoff sich immer tiefer in das Geschehen einbeziehen ließ, die Hoffnung, dass er auf jeden Fall überlebt. Doch zunächst einmal wurde es zunehmend spannen.
Bischoff kommt nicht umhin, den vor sechs Jahren mit den Ermittlungen beauftragten Kollegen aus Köln, Bernd Menkhoff, in die Ereignisse einzuweihen und erntet als nunmehr Externer nur Beschimpfungen. An ihm nagen Zweifel, ob er für die Aufklärung des Falls geeignet ist, er stellt sich selbst in Frage und weckte bei mir als Leserin die Befürchtung, dass er sich vom Fall zurückzieht. Dabei sind weder Bischoff noch Menkhoff für Leser von Strobel-Thrillern Unbekannte, da sie bereits in früheren Büchern des Autors leitende Ermittler waren. Die Kenntnis dieser Thriller ist aber für das Verständnis von „Mörderfinder“ nicht nötig. Aufgrund ihrer verschiedenen Meinungen war es anregend die beiden unterschiedlichen Figuren im Schlagabtausch zu erleben.
Arno Strobel versteht es nicht nur, von Beginn an Spannung aufzubauen, sondern auch, diese mühelos bis zum Schluss zu halten. Immer wieder fügt er kursiv gesetzte kurze Kapitel ein mit unbenannten handelnden Personen, die daher zum Mitdenken anregen, wessen Erlebnisse beschrieben werden. Manchmal erhält der Leser auf diese Weise einen kleinen Vorsprung zum Ermittler oder aber er glaubt, durch die eigene Entschlüsselung des Gelesenen einen Schritt weiter als Bischoff oder Menkhoff zu sein.
Gekonnt baut Arno Strobel seine Figuren so auf, dass sie dem Leser zwiespältig erscheinen, obwohl er aus Sicht der Ermittler für jede Handlung eine Begründung liefert. Derart ist der wahre Mörder schwer zu fassen. Das Thema von verschwundenen Mädchen empfinde ich als Leserin als besonders bewegend. Der Autor verknüpft die Aufklärung des Falls mit dem persönlichen Interesse der Ermittler daran und führt die Erzählung zu einem unerwarteten Ende mit Showdown und einer daraus resultierenden Folge, die vielleicht einige traurig stimmen wird.
Das Buch „Mörderfinder – Die Spur der Mädchen“ von Arno Strobel zog mich in seinen Bann bis zum Schluss. Die Kriminalhandlung mit den Fallermittlungen ist geschickt konstruiert und rundum gelungen und daher empfehle ich das Buch jedem Thrillerleser gerne weiter.

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Veröffentlicht am 25.05.2021

Ein Liebesroman, der durch seine besondere Konstruktion auf verschiedenen Ebenen auffällt

Roman d’amour
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Die gebürtige Französin Sylvie Schenk hat in ihrem Liebesroman „Roman d’amour“ zwei fiktive, tragische Liebesgeschichten ineinander verschachtelt. Ihre Protagonistin Charlotte Moire ist wie sie selbst ...

Die gebürtige Französin Sylvie Schenk hat in ihrem Liebesroman „Roman d’amour“ zwei fiktive, tragische Liebesgeschichten ineinander verschachtelt. Ihre Protagonistin Charlotte Moire ist wie sie selbst über 70 Jahre alt und Autorin. Charlotte erzählt die Geschichte aus der eigenen Perspektive. Ihr jüngstes Werk handelt über eine Affäre zwischen dem Lehrer Lew, der um die 50 Jahre alt ist, und der ein paar Jahre älteren Klara, einer Schuldirektorin. Der eher unbekannte Literaturpreis „Kaskade“ soll ihr für den Roman verliehen werden. Charlotte ist allerdings die Begründung für die Verleihung nicht bekannt.

Wenige Stunden vor dem Überreichen des Preises möchte die Journalistin Sittich ein Interview für einen Radiobeitrag am nächsten mit ihr führen. Dem hat sie zugestimmt, aber sie will auf jeden Fall dabei nicht offenbaren, dass sie selbst eine ähnliche Geschichte vor mehr als zwanzig Jahren erlebt hat. Doch die Journalistin ist unerwartet gut vorbereitet und stellt ihre Fragen zunehmend hintergründig. Immer wieder gleiten die Gedanken von Charlotte bei ihren Antworten in die Vergangenheit zu ihrem eigenen Ehebruch und tiefe Gefühle drängen ans Tageslicht. Dabei ist es nur eine Frage der Zeit, dass sie ins Stolpern gerät und Gegensteuern muss.

In kursiv gedruckten Abschnitten erhielt ich als Leserin Einblick in das, was Charlottes in Romanform ausgedrückt hat. Gegenüber der Journalistin bekam ich auf diese Weise den Vorteil, dass mir die Gedankengänge der Protagonistin die wahre Geschichte dahinter offenbarten. Unwillkürlich habe ich als Leserin aber auch vermutet, dass Sylvie Schenk eigenes Erlebtes hier verarbeitet hat, denn die Gefühle sind einfühlsam beschrieben und wirken authentisch und bewegend.

Im Interview scheut die Journalistin nicht davor zurück, den Ehebruch von Lew moralisch zu hinterfragen. Die Autorin schildert die Beziehung zwischen den Paaren eindringlich und nachvollziehbar. Der Roman überraschte mich weniger mit den Geschichten über die Liebe als vielmehr durch sein Verweben des Erzählten und dem Schlagabtausch mit der Journalistin, deren Interesse an den Hintergründen im Laufe der Zeit nicht nur beim Leser die Frage aufwirft, warum sie sich mit einer solchen Vehemenz dem Roman widmet.

„Roman d’amour“ von Sylvie Schenk ist ein Liebesroman, der durch seine besondere Konstruktion auf verschiedenen Ebenen auffällt. Die Geschichte wechselt zwischen einem Interview in der Gegenwart, Ausschnitten aus dem Roman den die Protagonistin geschrieben hat und deren Erinnerungen an das Selbsterlebte, das in die Erzählung eingeflossen ist. Auf ergreifende bewegende Weise zeigt sie die Leidenschaft, mit der Liebe gelebt werden kann. Gerne empfehle ich das Buch weiter.

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Veröffentlicht am 19.05.2021

Kleine Geheimnisse und unvorhersehbare Wendungen sorgen für eine unterhaltsame Lektüre

Wie Träume im Sommerwind
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In ihrem Roman „Wie Träume im Sommerwind“ stellt Katharina Herzog die Schwestern Clara und Emilia in den Mittelpunkt. Sie wachsen auf dem Rosenhof ihrer Eltern auf Usedom auf. Bereits das Cover ließ mich ...

In ihrem Roman „Wie Träume im Sommerwind“ stellt Katharina Herzog die Schwestern Clara und Emilia in den Mittelpunkt. Sie wachsen auf dem Rosenhof ihrer Eltern auf Usedom auf. Bereits das Cover ließ mich als Leserin von Rosen, Sonne und Meer träumen, doch die Protagonistinnen haben einige Lebensstürme zu bewältigen.
Schon in ihrer Kindheit beteiligen beide sich an kleinen Tätigkeiten auf dem Hof rund um die Rosen, doch sie sind vom Charakter her verschieden. Clara ist fest mit ihrer Heimat verwurzelt und kann sich ein Leben jenseits des Rosenhofs nicht vorstellen. Aber Emilia, die drei Jahre jünger ist als ihre Schwester, fühlt sich eingeengt, versteht es bereits früh durch ihr Verhalten gelegentlich zu provozieren und möchte ihrem Berufswunsch als Parfumeurin nach Paris. Dort erreicht sie im Sommer 2019 die Nachricht, dass ihre Schwester einen schweren Autounfall hatte und im Koma liegt.

Emilia, die inzwischen 31 Jahre alt ist, reist so schnell wie möglich in die Heimat. Dort wird sie mit weiteren Hiobsbotschaften konfrontiert, die ihre Welt auf den Kopf stellen, denn ihre Eltern stehen kurz vor der Scheidung und der Rosenhof steuert auf die Insolvenz zu. Ein von Clara verstecktes Foto, welches Emilia durch Zufall findet, lässt sie ein Geheimnis dahinter vermuten, dass sie nach Kent in England führt. Auch sie selbst war nicht mit allem offen gegenüber ihrer Familie.

Der Nachbarssohn Josh ist seit der Jugendzeit für die Schwestern da. Emilia war immer eifersüchtig auf sein besonders gutes Verhältnis zu Clara, sie fühlte sich zurückgewiesen. Jetzt freut sie sich über seine Hilfe und spürt, dass auch ihn etwas bedrückt. Lange unterdrückte Gefühle ihm gegenüber drängen ans Tageslicht und neben ihrem ganzen Kummer fühlt sie sich nun auch in Sachen Liebe in einem Zwiespalt.

Katharina Herzog lässt ihre Geschichte auf zwei Zeitebenen spielen. Während Emilia aufgrund des Unfalls ihrer Schwester nach Hause zurückkehrt und damit beginnt, Geheimnisse aus der Vergangenheit aufzudecken, hatte ich die Möglichkeit an Claras Seite nach Kent ins Jahr 1999 zu reisen. In England verbringt sie die Sommerferien vor ihrer Ausbildung auf dem Hof bei einer Freundin der Mutter, deren Ehemann Gärtner ist. Immer wieder wechselt die Erzählung hierhin, denn dadurch klären sich im Laufe der Zeit einige Zusammenhänge. Unterdessen wurde ich in der Gegenwart am Schluss des vorigen Kapitels meist mit einem kleinen Cliffhanger zurückgelassen, was mich veranlasste, schnellst weiterzulesen.

Ihre Figuren hat die Autorin fest in der Hand und begrenzt sie auf eine überschaubare Anzahl. Sie gibt ihnen Gelegenheit ihr Verhalten zu überdenken und zu ändern. Die Sorgen und Ängste, aber auch die Hoffnung, dass sich doch noch alles zum Guten wendet sind realistisch dargestellt. Auf dem Rosenhof und in Kent dreht sich vieles um duftende Rosen, so dass man beinahe glaubt, den Geruch zwischen den Buchseiten wahrzunehmen. Zwischen den Zeilen ist die Begeisterung der Autorin für die Gärten von Südengland herauszulesen.

In ihrem Roman „Wie Träume im Sommerwind“ zeigt Katharina Herzog, dass Träume nicht nur Schäume sein müssen. Auch ein Scheitern kann man akzeptieren und manchmal bildet sich daraus noch etwas Gutes. Kleine Geheimnisse, unvorhersehbare Wendungen, Liebe und Vertrauen begleiteten mich durch die Geschichte und sorgten für eine unterhaltsame Lektüre, die ich gerne weiterempfehle.

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