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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.05.2021

Vorhersehbare Romantik

Ein Zimmer über dem Meer
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Kim ist überglücklich mit ihrem Verlobten Jake, doch dann stirbt er bei einem Flugzeugabsturz und sie möchte sich umbringen, um Jake im Tod nahe sein zu können. Dazu fährt sie an die Klippen, die dem Absturz ...

Kim ist überglücklich mit ihrem Verlobten Jake, doch dann stirbt er bei einem Flugzeugabsturz und sie möchte sich umbringen, um Jake im Tod nahe sein zu können. Dazu fährt sie an die Klippen, die dem Absturz am nächsten sind und trifft dort auf Janet, die Witwe des Leuchtturmwärters, die ihr das Leben rettet. Janet überredet Kim, mit zu ihr zu kommen. Als Janets Enkel Dan zu Besuch kommt, ist relativ schnell klar, dass Kim und Dan ein Paar werden.
Janets Familie ist durch ein Tagebuch mit der Geschichte Leandras verknüpft. Diese Geschichte spielt über hundert Jahre vorher und handelt davon, dass Leandra als stumme Braut an einen Kaufmann verheiratet wird, der in dubiose Geschäfte verwickelt ist. Heimlich belauscht Leandra ihren Mann und seine Schwester und als sie erfährt, dass sie nur einen Erben zur Welt bringen soll, versucht sie zu fliehen.

Kim ist für mich oftmals nicht sehr authentisch. Das "Geheimnis" um Jake wird erst angesprochen, als sie einen Rechtfertigungsgrund dafür braucht, um mit Dan zusammen sein zu dürfen. Diese Wandlung geht mir persönlich zu schnell und die Ereignisse überschlagen sich an manchen Stellen etwas. Auch die Beerdigung Janets wird für mich nicht sehr realistisch beschrieben. Das Happy End musste natürlich kommen, aber es war mir doch ein bisschen zu überstürzt und vorhersehbar.
Dass auch Dans Perspektive eingenommen wird, ist von der Idee her gut, allerdings kommt sie oft zu kurz. Es wird dadurch auch nicht klar, wieso sich Dan ausgerechnet in Kim verliebt.
Janet ist eine sehr sympathische Frau, die sich wohl die meisten als Oma wünschen würden. Ich finde es schade, dass sie stirbt, bevor Dan und Kim heiraten können, das würde das Happy End perfekt, aber vielleicht noch unglaubwürdiger machen.
Leandras Geschichte fand ich persönlich am faszinierenden und hat mich dazu verleitet, schnell weiter zu lesen. Allerdings fand ich die Missbrauchsszenen ihres Mannes zu krass beschrieben und der Sprung dazu, mit Christian ein Kind bekommen zu wollen, kam auch zu schnell. Auch dass sie sich in Christian verliebt, war leider vorhersehbar. Leider bleibt auch die Sprache nicht immer der Zeit Leandras treu.

Alles in allem ist es ein netter Liebesroman, den man schnell gelesen hat und dennoch unterhaltsam ist.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Einfach klasse

Fast perfekte Heldinnen
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Ein unterhaltsames, lustiges Buch von dem man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Die Pariser Freundinnen Mathilde, Alice, Lucie und Éva treffen sich regelmäßig und tauschen sich über ihre Probleme ...

Ein unterhaltsames, lustiges Buch von dem man unbedingt wissen möchte, wie es weiter geht.

Die Pariser Freundinnen Mathilde, Alice, Lucie und Éva treffen sich regelmäßig und tauschen sich über ihre Probleme aus. Sie sprechen über (fast) alles, auch wenn das ihren Männern manchmal sauer aufstößt. Jede der vier Freundinnen hat ihre eigene Geschichte und ihr eigenes Problem mit ihrem Mann. Durch diesen Wechsel wird es einem nicht langweilig und man fliegt richtig durch die Kapitel.
Mathilde hat zwei kleine Söhne und versucht diese mit ihrer Karriere unter einen Hut zu bringen. Ihr Mann Max ist nämlich arbeitslos und bekommt nichts so richtig auf die Reihe, auch nicht, sich um die beiden Jungen zu kümmern. Alice hingegen hat sich nach dessen Seitensprung von ihrem Mann Adriene getrrennt. Deshalb lebt sie alleine mit ihrer Tochter Laura zusammen. Sie ist Köchin in einem der angesagtesten Restaurants in Paris. Lucie hat ihre eigene kleine Boutique und ist mit ihren Mann und den drei gemeinsamen Kindern sehr glücklich. Éva hingegen versucht verzweifelt schwanger zu werden und setzt damit ihre Ehe auf's Spiel.

Mir hat das Buch unglaublich gut gefallen. Es zeigt den Alltag von vier Frauen und hält sich nicht alleine mit den schönen Seiten des Lebens auf. Es zeigt, dass Lieben zerbrechen und neue enstehen können, sowie dass der Alltag oftmals nicht so leicht erscheint, wie Bücher und Filme uns glauben lassen wollen. Das Buch ist sehr einfühlsam und humorvoll geschrieben. Am Ende war ich sehr traurig, dass es schon vorbei ist, da ich mich in den Figuren wiedergefunden habe. Ich konnte mich sehr gut in die Frauen hineinversetzen und ihre Gefühle nachempfinden.

Alles in allem kann ich das Buch als unterhatlsamen Liebesroman nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Die beiden muss man einfach lieb haben

Weit weg ist anders
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Edith Scholz muss wegen eines blöden Sturz erst ins Krankenhaus und anschließend noch in die Kur. Das alles ist natürlich äußerst ärgerlich, besonders weil die anderen Kurteilnehmer den ganzen Tag in ihren ...

Edith Scholz muss wegen eines blöden Sturz erst ins Krankenhaus und anschließend noch in die Kur. Das alles ist natürlich äußerst ärgerlich, besonders weil die anderen Kurteilnehmer den ganzen Tag in ihren Trainingsanzügen herum laufen. Immerhin hat Frau Scholz ein Einzelzimmer. Ihre Zimmernachbarin Christel Jacobi bekommt Besuch von ihrer Tochter, die ihr aus schlechtem Gewissen zu viel Torte mitbringt. Deshalb hat sie die Idee, ein Stück Frau Scholz vorbeizubringen. Leider versteht die schon ihre erste Begnung vollkommen falsch und kann auch sonst nicht viel der Gesellschaft von Frau Jacobi abgewinnen. Wie es dazu kommt, dass die beiden doch auf eine gemeinsame Reise gehen, möchte ich an dieser Stelle nicht verraten, um die Lust am Buch nicht zu nehmen.

Beide Frauen sind für mich ganz faszinierende Personen. Sie sind wunderbar beschrieben mit ihren Eigenheiten, die das Alter eben mit sich mitbringt. Außerdem fällt es sehr leicht, ihre Handlungen nachzuvollziehen, dennoch überraschen ihre Einfälle immer aufs Neue.
Besonders Frau Scholz hat mich mit ihren schroffen Art immer wieder zum Lachen gebracht.

Einige wenige Makel hat das Buch aber. Ich finde Cover und Klappentext wenig treffend. Das Cover lässt durch die farbliche Gestaltung eher auf eine Reise durch England schließen und der Klappentext spricht von einer tiefen Abneigung der beiden, die ich so auch nicht zutreffend finde. Außerdem fehlen manchen Sätzen am Ende Wörter. Dies soll zwar suggerieren, dass der Satz nicht zu ende gedacht wurde, allerdings finde ich das eher störend und nicht immer passend.

Alles in allem ist es ein sehr gelungenes Buch, bei dem ich viel Freude am Lesen hatte.

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Veröffentlicht am 26.05.2021

Trauriger Anlass für eine Weltreise

Überleben ist ein guter Anfang
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Ein Buch voller trauriger Momente, das zum Nachdenken anregt.

Um ihrem Mann einen Gefallen zu tun, besucht Anja die Selbsthilfegruppe im Ort, auf die sie durch einen Flyer aufmerksam wurde. Dort wird ...

Ein Buch voller trauriger Momente, das zum Nachdenken anregt.

Um ihrem Mann einen Gefallen zu tun, besucht Anja die Selbsthilfegruppe im Ort, auf die sie durch einen Flyer aufmerksam wurde. Dort wird sie sehr herzlich aufgenommen und da das erste Treffen viel besser verläuft, als erhofft, beschließt sie nächstes Mal wieder hin zu gehen. Schnell freundet sie sich mit den fünf anderen Frauen an. Besonders Sieglinde schließt sie ins Herz, die sie unterstützt. Sieglinde hatte eine Weltreise geplant, doch sie stirbt, bevor sie diese antreten kann und vertraut Anja ihre Ersparnisse an. Gemeinsam mit den anderen Frauen Marion, Hertha, Sabine und Gret beschließt sie, die Weltreise an Sieglindes Stelle anzutreten. Nach anfänglichen Schwierigkeiten wird man Teil einer Weltreise der ganz besonderen Art.

Die fünf Frauen und ihre Familien sind auf ihre Weise alle sehr symphatisch. Schnell kann man sich in Anjas Situation hineinversetzen und auch die Handlungen der anderen Frauen sind gut nachvollziehbar. An einigen Stelle hätte ich mir noch etwas mehr Tiefgang und Hintergrundinformationen über die Familien und Lebensumstände der anderen Frauen gewünscht. Alles in allem gewinnt man die fünf aber sehr schnell lieb und freut sich mit ihnen über die Erlebnisse.

Das Buch ist für mich sehr gelungen und eine tolle Unterhaltung für lange Regennachmittage.

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Veröffentlicht am 06.05.2021

Liebe und Respekt

Das Mädchen im Nordwind
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Der Roman erzählt in zwei Zeitebenen die Geschichten von Luise und Sofie.
Luises Geschichte spielt in der Vergangenheit. Sie erlebt als Jüdin, wie ihre Familie von den Nazis vertrieben wird.
Sofie ist ...

Der Roman erzählt in zwei Zeitebenen die Geschichten von Luise und Sofie.
Luises Geschichte spielt in der Vergangenheit. Sie erlebt als Jüdin, wie ihre Familie von den Nazis vertrieben wird.
Sofie ist indirekt in Luises Geschichte involviert. Sie hat eine Auszeit gebraucht, die sie in Island verbringt. Dort stößt sie in einem Notizbuch auf Luises Geschichte und liest sie.

Ich finde es sehr abwechslungsreich, dass Sofies und Luises Geschichten parallel zueinander erzählt werden. Schön ist auch, dass die Kapitel jedes Mal zwischen Luise und Sofie wechseln, sodass man nicht zu lange warten muss, wie die jeweils andere Geschichte weiter geht. Die parallelen Erzählungen haben dadurch ihre eigene Spannung und führten dazu, dass ich immer weiter lesen wollte.
Sehr gelungen finde ich Luises Geschichte. Sie kommt aus einem reichen Elternhaus und muss später alles zurücklassen, um zu fliehen. Ich hatte richtig Mitleid mit ihr. Luise war mir schnell sehr sympathisch und ich fand es spannend, die Erfahrungen aus der Perspektive einer Jüdin zu lesen. Ich bin schockiert über die Brutalität, mit der die Nazis vorgegangen sind. Gut finde ich auch, dass das Buch zusätzlich das Thema Homosexualität in der Nazi Zeit anspricht und dadurch die Doppelmoral der Nazis deutlich macht.

Sofie finde ich ebenfalls sympathisch, allerdings hat mir ihre Figur nicht so gut gefallen, wie Luise. Sie war mir zu hartknäckig damit, dass Luises Sohns ihre Erzählung lesen sollte. Dies fand ich an der einen oder anderen Stelle unpassend und hat ein wenig genervt.
Außerdem fand ich es unlogisch, dass Sofie ein Notizbuch findet, aber die Geschichte von einem Erzähler geschrieben wird. Eigentlich müsste das Notizuch doch in der Ich-Form geschrieben sein. Das tut der Geschichte dennoch keinen Abbruch.
Ich finde es toll, dass Sofie mich ein bisschen in die Kultur und Geschichte Islands eingeführt hat. An einigen Stellen wurden die Unterschiede deutlich. Beispielsweise wurde Sofie zu einer Party eingeladen und kam fünf Minuten vor der genannten Zeit. Die Gastgeberin war sehr irrtiert darüber, da die Isländer nicht für ihre Pünktlichkeit bekannt sind. Dies hat durch humorvolle Art die Macken der Deutschen deutlich gemacht und gezeigt, dass Menschen in anderen Ländern manchmal leichter durch das Leben gehen.

Insgesamt ist die Geschichte spannend und eine tolle Geschichte über die Liebe und Respekt vor anderen Kulturen. Die Protagonisten sind ein Vorbild für Offenheit und Resepekt. Eine Empfehlung für alle, die Liebesromane mögen und zusätzlich etwas über andere Kulturen erfahren möchten.

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