Profilbild von tigerbea

tigerbea

Lesejury Star
online

tigerbea ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit tigerbea über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.11.2021

Langatmig

Echo
0

Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch ...

Nick, Reisejournalist und begeisterter Bergsteiger, entdeckt mit seinem Bergfreund Augustin in den Schweizer Alpen den Berg Maudit. Dieser Berg ist geheimnisvoll, kaum jemand weiß etwas über ihn. Magisch angezogen machen sich Nick und Augustin an den Aufstieg. Doch sie sind dem alten Berg nicht willkommen, Nick wird schwer verletzt, Augustin stirbt. In den folgenden Wochen verhält sich Nick seltsam, wird schließlich zur Gefahr für jeden, der ihm begegnet.

Leider hält "Echo" von Thomas Olde Heuvelt nicht, was der Inhalt verspricht. Der Prolog ist noch sehr gruselig und spannend, läßt rätseln, was er mit der späteren Handlung zu tun hat. Dies war jedoch die einzige Stelle, die bei mir Gänsehaut erzeugt hat. Denn danach ist leider Schluß mit Grusel. Man erfährt ausführlich Nicks Krankengeschichte, wie er Sam, seinen Lebensgefährten kennengelernt hat und wie Nick und Augustin den Berg besteigen. Hier spart der Autor nicht mit Fachbegriffen, die die Geschichte ebenso zerschossen haben wie die ständigen Wechsel in die englische Sprache, die sich durch das ganze Buch ziehen. Diese Dinge stören den Lesefluss immens. Die Handlung wird aus den Perspektiven von Sam und Nick erzählt, wodurch man einen guten Einblick in die unterschiedlichen Charaktere erhält. Durch die ständigen zusätzlichen Zeitsprünge wird man jedoch auch schnell verwirrt und muß sehr aufpassen. Wirklich warm bin ich mit der Geschichte nicht geworden, die Enttäuschung über den fehlenden Horror war einfach zu groß. Wer ein Buch über psychische Probleme und Bergabenteuer sucht, ist hier bestens aufgehoben. Wer jedoch auf einen schönen Horrorroman aus ist, wie es hier versprochen wird, wird definitiv enttäuscht sein.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 23.09.2021

Sein bisher schlechtestes Buch

Eine ganz dumme Idee
0

Einen Tag vor Silvester findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Alle wollen einen Neuanfang starten, doch dieser beginnt durch eine dumme Idee eines Bankräubers völlig ...

Einen Tag vor Silvester findet sich eine Gruppe von Fremden zu einer Wohnungsbesichtigung zusammen. Alle wollen einen Neuanfang starten, doch dieser beginnt durch eine dumme Idee eines Bankräubers völlig anders, als sie es sich vorgestellt haben - denn sie werden von ihm als Geiseln genommen.

"Eine ganz dumme Idee" von Fredrik Backman hat mich leider enttäuscht. Das Buch verspricht einen Krimi, der humorvoll und skurril ist. Leider ist dies nicht der Fall. Vielmehr geht es um psychische Probleme und Selbstmord, die Handlung rankt sich um eine nahe gelegene Brücke. Die Charaktere bleiben leider farblos, ich bekam keinen Bezug zu ihnen und konnte mich einfach in niemanden hinein versetzen. Man bleibt außen vor und nimmt nicht an ihrem Leben teil. Was ebenfalls stört sind die ständigen Zeitsprünge. Man muß höllisch aufpassen in welcher Zeit man sich gerade befindet. Dies stört den Lesefluß und schnell verliert man den roten Faden. Im Gegensatz zu seinen bisherigen (erstklassigen!) Büchern konnte mich Fredrik Backman hier auch nicht durch seinen Schreibstil überzeugen. Dieser wirkt hier eher ermüdend und macht die Handlung langatmig. Als Pluspunkt des Buches kann man den Schluß nennen. Hier fügen sich die bis dahin völlig zusammenhanglosen Handlungsstränge mit einigen Überraschungen doch noch zusammen.
Leider ist dies das bisher schwächste Buch des Autors und steht in keinerlei Verhältnis zu seinen bisherigen Büchern, die ich alle sehr gern gelesen habe!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 27.06.2021

Geht gar nicht

Sylt auf unserer Haut
0

Maja lebt ein geregeltes, aber langweiliges Leben zusammen mit Ehemann Robert und Neufundländerhündin Mika. Die Kinder sind erwachsen, das Leben geht seinen Weg. Als der jährliche Urlaub auf Sylt ansteht, ...

Maja lebt ein geregeltes, aber langweiliges Leben zusammen mit Ehemann Robert und Neufundländerhündin Mika. Die Kinder sind erwachsen, das Leben geht seinen Weg. Als der jährliche Urlaub auf Sylt ansteht, erlebt Robert sein blaues Wunder. Ausgerechnet Arbeitskollege Bernd und seine Freundin Karin wohnen im Nebenhaus. Und die sind ganz anders, als Robert. Maja jedoch hat Spaß an der Urlaubsbekanntschaft, zu viert ist der Urlaub doch abwechslungsreich. Und bei Maja und Bernd fliegen plötzlich die Funken...

"Sylt auf unserer Haut" ist leider der bisher schlechteste Glücksroman von Claudia Thesenfitz. Die Charaktere sind so aufgepeppt und klischeehaft, daß sie schon unglaubwürdig sind. Ich konnte lediglich Robert Sympathien entgegen bringen. Er hat zwar, wie Bernd so schön sagte, "einen Stock im Hintern", aber er benahm sich wenigstens altersgemäß und nicht wie ein 14jähriger. Die restlichen drei Personen waren einfach furchtbar. Erwachsene Menschen, die sich so benehmen? Nein danke. Es erschien mir, als ob sich hier alles nur um das Thema Sex dreht. Eine andere Handlung war für mich nicht erkennbar. Eines hat Claudia Thesenfitz jedoch geschafft: Man kann das Syltfeeling spüren und bekommt Fernweh. Unweigerlich kommt das Gefühl auf, diese Insel besuchen zu wollen. Allerdings ohne Maja, Robert, Karin und Bernd.

Dieses Buch hat mich leider sehr enttäuscht. Schade, denn bisher mochte ich die Bücher von Claudia Thesenfitz. Sie kann viel bessere Bücher schreiben, als sie es mit diesem Buch getan hat!

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.05.2021

Eine einzige Enttäuschung

Die Urlauber
0

Die 71jährige Charlotte Perkins nimmt nach dem Tod ihrer besten Freundin an einem Schreibwettbewerb teil und gewinnt eine Kreuzfahrt für sich und ihre ganze Familie. Das ist eine gute Gelegenheit für Charlotte ...

Die 71jährige Charlotte Perkins nimmt nach dem Tod ihrer besten Freundin an einem Schreibwettbewerb teil und gewinnt eine Kreuzfahrt für sich und ihre ganze Familie. Das ist eine gute Gelegenheit für Charlotte ihre drei erwachsenen Kinder Lee, Regan und Cord wieder zusammenzubringen. Jeder von ihnen schleppt ungelöste Probleme mit sich, will aber den anderen seine heile Welt vorgaukeln. Das gelingt nicht besonders gut und bald brechen Konflikte aus, die nicht so einfach zu lösen sind.

Das Buch "Die Urlauber" ist für mich eine einzige Enttäuschung. Von Cover und Klappentext her hatte ich eine amüsante Geschichte über eine Familie erwartet, die gemeinsam eine Kreuzfahrt macht. Klar, daß dabei Konflikte vorprogrammiert sind. Das hätte durchaus den Reiz an der Handlung ausmachen können, aber diese Familienmitglieder brauchen keinen Urlaub, sondern einen Psychiater. Amanda Eyre Ward hat aber auch jedes übliche Klischee bis zum äußersten ausgereizt. Das wirkt schon auf peinliche Art einfach lächerlich. Ich hatte stellenweise die Klimbim-Familie vor Augen. Dabei hat die Autorin es auch nicht geschafft, mir die Familie nahe zu bringen. Sie blieben fremd, es kam keinerlei Bezug zu ihnen, geschweige denn Sympathie zu jemandem von ihnen auf.

Leider muß ich hier sagen, daß ich schon lange kein Buch mehr gelesen habe, das mir so wenig gefallen hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.09.2020

Zu pelzig

Ozelot und Friesennerz
0

Susanne Matthiessen hat mit "Ozelot und Friesennerz" einen Roman über ihre Sylter Kindheit in den 1970er Jahren verfasst. Sie schreibt über lustige, aber auch bedenkliche Geschehnisse mit ihrer besten ...

Susanne Matthiessen hat mit "Ozelot und Friesennerz" einen Roman über ihre Sylter Kindheit in den 1970er Jahren verfasst. Sie schreibt über lustige, aber auch bedenkliche Geschehnisse mit ihrer besten Freundin. Man kann hier oft über die gemeinsamen Streiche lachen. In diesem Roman spiegelt sie den Wandel dieser Insel zur Ferienidylle der Superreichen. Ihre Erlebnisse mit der Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Unterhaltung beschreibt sie auf lockere Art. Man begegnet hier dem letzten Sohn der Familie Krupp ebenso wie Gunter Sachs. Diese prominenten Menschen werden hier auf unterhaltsame Art vorgestellt. Man lernt sie so kennen, wie sie wirklich waren - jenseits der Presse. Denn die Autorin hat sie alle persönlich kennengelernt. Ihre Erlebnisse stellen den Mensch in den Vordergrund - nicht das Presseobjekt. Susanne Matthiessen schreibt über die Prominenz mit Respekt. Bis auf eine Person: Brigitte Bardot. Diese war für ihre Familie ein Feindbild - denn sie setzte sich damals als erste Person für den Tierschutz und gegen Pelze ein. Dabei hat sie nicht ein "traditionelles Handwerk" zerstört - nein, sie hat Millionen Tieren das Leben gerettet. Dafür verdient sie Achtung. Da Familie Matthiessen Eigentümer des bekanntesten Pelzgeschäftes auf Sylt und als Kürschner ihr Geld verdienten, sahen sie es anders. Bei Susanne Matthiessen hat man hier das Gefühl, sie sieht es noch heute anders. Und dies stört mich gewaltig. Ich hatte ein Buch mit Kindheitserlebnissen erwartet. Aber über die Hälfte des Buches ist Werbung für Pelze. Diese werden als "Kunstwerke" oder "traditionelle Kleidung, da schon von Steinzeitmenschen getragen" bezeichnet. Es wird ausführlich darauf eingegangen, wie schwer es ist aus x Tieren die richtigen Felle auszusuchen, damit der Mantel von der Farbe schön gleichmäßig aussähe. Oder wie schön Ozelot zu verarbeiten ist.. Diese Glorifizierung der Kürschnerei gehört nicht in die heutige Zeit. Frau Matthiessen hätte erwähnen können, was ihre Eltern beruflich taten - aber das hätte reichen müssen. Den Platz für diese Lobhudelei hätte sie sich sparen können und diese Seiten mit mehr Erlebnissen mit Freundin, Gästen und Prominenz füllen können. Kurz gesagt: Mehr Friesennerz und weniger Ozelot wäre wünschenswert gewesen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere