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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 30.12.2021

hervorragende Unterhaltung

Mordlichter
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Schweden am nördlichen Polarkreis. Eis und Schnee, Kälte und Dunkelheit das sind die Inkredenzien für diesen Krimi. Das richtige Setting um das Buch in den Wintermonaten zu lesen. Anelie Andersson ist ...

Schweden am nördlichen Polarkreis. Eis und Schnee, Kälte und Dunkelheit das sind die Inkredenzien für diesen Krimi. Das richtige Setting um das Buch in den Wintermonaten zu lesen. Anelie Andersson ist neu und bekommt sofort einen schwierigen Fall zu lösen. Ein Siebzehnjähriger wird erst entführt und dann tot aufgefunden. Die Ermittlerin macht sich an die Arbeit. Es hat mir sehr gefallen, dass hier Schritt für Schritt ein Puzzle zusammengesetzt wird und ich als Leser immer auf Augenhöhe mit der Poliziei bin. Die Kommissarin ist sympathisch und wunderbar normal. Der Kriminalfall steht im Zentrum der Geschichte und die darin verwickelten Personen und ihre Motive werden gut und glaubhaft erzählt.

Für mich eine wirklich Entdeckung diese Autorin Madita Winter. Ich würde gerne mehr von ihr lesen.

Veröffentlicht am 30.12.2021

solide

Todsünde
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Bennie hat mal wieder Probleme im Job und wird strafversetzt. Aber es bleibt keine Zeit, sich darüber zu ärgern, denn er bekommt mehrere Vermisstenfälle auf den Tisch und stürzt sich sofort in die Arbeit. ...

Bennie hat mal wieder Probleme im Job und wird strafversetzt. Aber es bleibt keine Zeit, sich darüber zu ärgern, denn er bekommt mehrere Vermisstenfälle auf den Tisch und stürzt sich sofort in die Arbeit. Bennie und Südafrika geht immer. Ich lese einfach gerne die Krimis von Deon Meyer auch wenn dieser hier etwas gemächlicher daherkommt und nicht durchgehend spannend ist. Ein solider Kriminalroman der mich gut unterhalten hat.

Veröffentlicht am 08.12.2021

ein hartes Frauenleben

Die vier Winde
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Kristin Hannah's Bücher, die ich anfangs - vor Jahren - eher zur leichten (nicht seichten) Literatur gezählt hätte, werden von Roman zu Roman gehaltvoller und tiefgründiger. "Die vier Winde" sind dementsprechend ...

Kristin Hannah's Bücher, die ich anfangs - vor Jahren - eher zur leichten (nicht seichten) Literatur gezählt hätte, werden von Roman zu Roman gehaltvoller und tiefgründiger. "Die vier Winde" sind dementsprechend ein teilweise sehr tragischer und auch düsterer Text. Man muss als Leser die Zähne zusammenbeißen und Hi und Da ein Brennen in den Augenwinkeln wegwischen.

Elsa ist die ungeliebte Tochter einer einfachen texanischen Familie, die versucht sich ein eigenes, selbst bestimmtes kleines Lebensglück zu schaffen aber immer wieder droht, an den Menschen in ihrem Umfeld und der Wirtschaftskrise des Landes, die auch bei ihr zuschlägt, zu zerbrechen.

Es ist bewundernswert, wie sie immer wieder aufs Neue aufsteht, wenn sie scheinbar am Boden liegt. Wie sie für sich und ihre Kinder kämpft und immer wieder ein Ziel sucht, eine Möglichkeit, ihr Leben zu verbessern. Und es geht hier nicht um den großen heroischen Kampf, sondern um das Klein-um-Klein einer scheinbar unscheinbaren Frau. Die Situation der nordamerikanischen Landbevölkerung war und ist mitunter so dramatisch, dass es ums nackte Überleben geht. In einem Land der unbegrenzten Möglichkeiten scheitern nur allzu oft die Menschen genau daran. Wo sind die Nächstenliebe und die Hilfsbereitschaft, wo Loyalität und Gemeinschaftssinn? Es ist kein weichgezeichnetes glorifiziertes Amerika sondern eines, welches seltsam rückständig und schwerfällig wirkt. Eines, in dem Selftmade heißt, dass derjenige, der nicht stark genug ist, gnadenlos untergeht.

Frau Hannah legt mutig den Finger auf Probleme, die unterschwellig noch immer im ländlichen Teil der USA schwelen.

Veröffentlicht am 12.07.2021

Amish-People

Der Himmel über Amerika - Rebekkas Weg
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Ich mag die Bücher von Karin Seemayer, keine Frage. Aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Was für ein tolles Thema für eine neue Reihe. Die Amish-People faszinieren mich seit dem Film "Der einzige ...

Ich mag die Bücher von Karin Seemayer, keine Frage. Aber diesmal hat sie sich selbst übertroffen. Was für ein tolles Thema für eine neue Reihe. Die Amish-People faszinieren mich seit dem Film "Der einzige Zeuge", Mein Wissen über diese Glaubensgemeinschaft war ziemlich rudimentär. Da hat dieser Roman gehörig Abhilfe geschafft. Und ich sehe sie mit ganz neuen Augen. Denn in ihren Anfängen war es eine durchaus moderne und dem Neuen zugewandte Gruppe, die sich durch großen gemeinschaftlichen Zusammenhalt und absolute Gewaltlosigkeit in einer sehr gewalttätigen mittelalterlichen Welt auszeichneten. Und da sie von Andersgläubigen Katholiken misstrauisch beäugt und sogar bedroht wurden, wanderten sie schließlich in großen Gruppen nach Amerika aus.

Hier wird erzählt, wie es nach den Hungerjahren im 19.ten Jahrhundert zur Emigration kam. Dabei wird eine kleine Amish-Gemeinde in den Mittelpunkt gestellt, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Im nächsten Band, den ich sehnlich erwarte, wird es in Amerika weitergehen.

Veröffentlicht am 31.05.2021

eine Künstlerehe

Tage mit Gatsby
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Scott Fitzgerald aber vor allem seine Frau Zelda stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Ich habe keines seiner Bücher gelesen aber ich habe im Kopf mehrere Verfilmungen seines größten Bucherfolges „Der große ...

Scott Fitzgerald aber vor allem seine Frau Zelda stehen im Mittelpunkt dieses Romans. Ich habe keines seiner Bücher gelesen aber ich habe im Kopf mehrere Verfilmungen seines größten Bucherfolges „Der große Gatsby“. Genau diese Grundstimmung der 1920er Jahre wurde sehr treffend wiedergegeben. Und die Fitzgeralds sind ein Künstlerehepaar, wie ich es mir typisch für die damalige Zeit vorstelle. Der gerade erst beendete erste Weltkrieg hat in vielen den Wunsch nach prallem Leben, nach Unbekümmertheit, nach Freiheit und Schrankenlosigkeit geweckt. Scott und seine Frau bewegen sich in Kreisen, die von einer Party zur nächsten jetten, die für den Augenblick leben wollen, ohne Verantwortung. Aber unter der mondänen Oberfläche brodeln Gier und Leidenschaft ebenso wie Langeweile und unerfüllte Sehnsüchte. Zelda möchte gerne selbst eine erfolgreiche Künstlerin sein, scheitert aber an der eigenen Unsicherheit und an Scotts Bestrebungen, sie klein zu halten. Einerseits bewundert sie seine Kreativität andererseits fühlt sie sich eingeengt, versucht mit einer Affäre auszubrechen. Die Ehe steckt fest in einer Art Hassliebe. Trotz dieser schwierigen Atmosphäre vollendet er in dieser Zeit seinen Gatsby-Roman auch mit Hilfe seiner Frau Zelda.

Es ist ein Buch über eine komplexe schwierige Beziehung. Das Tauziehen der zwei Menschen, das Hin und Her der Gefühle, die brüchig werdende seelische Gesundheit von Zelda sind der Dreh- und Angelpunkt des Plots. Man merkt der Autorin die gute Recherche und die Empathie für ihre Figuren an. Sie schafft es, zwei reale Menschen zu beschreiben und lässt mich einen Blick in das Leben dieses Künstlerpaares zu werfen, welches mir zwar fremd blieb, das mich aber bis zum Schluss auch fesseln konnte.

Besonders hervorheben muss man die anspruchsvolle Sprache, die nie ins Platte oder Theatralische abgleitet. Die nah dran ist, vor allem an Zelda und die durch ihre Intensität berührt.

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