Cover-Bild Besuch aus ferner Zeit
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9,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Diana
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: allgemein und literarisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Ersterscheinung: 10.05.2021
  • ISBN: 9783641273163
Katherine Webb

Besuch aus ferner Zeit

Roman
Babette Schröder (Übersetzer)

Liv Molyneaux ist gerade in das alte Haus ihres Vaters in Bristol gezogen. Er ist verschwunden und Liv glaubt nicht an die Theorie der Polizei, dass er Selbstmord begangen hat. Sie hofft, zwischen Martins Sachen in der Wohnung und der Buchbinderwerkstatt einen Hinweis zu finden. Neben der Trauer um ihr totgeborenes Kind wird Liv nachts immer wieder von seltsamen Geräuschen und dem Weinen eines Babys geweckt. Ist das alles Einbildung, oder steckt mehr dahinter?

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.06.2021

Die Geister der Vergangenheit

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Liv Molyneaux trägt schwer an dem Verlust ihres Babys als auch dem unerklärlichen Verschwinden ihres Vaters. Um Hinweise zu finden, was ihren Vater bewogen haben könnte, als auch um Abstand von allem zu ...

Liv Molyneaux trägt schwer an dem Verlust ihres Babys als auch dem unerklärlichen Verschwinden ihres Vaters. Um Hinweise zu finden, was ihren Vater bewogen haben könnte, als auch um Abstand von allem zu gewinnen, zieht sie in das alte Haus ihres Vaters. Doch auch hier kommt sie nicht zur Ruhe, immer wieder hört sie Frauenstimmen und ein weinendes Baby. Ist es eine posttraumatische Belastungsstörung nach der Todgeburt, oder steckt viel mehr dahinter…?
Wenn man bereit ist, sich auf etwas übernatürliches und Mysteriöses einzulassen und nicht die Plausibilität hinterfragt, erwartet einen eine gut durchdachte, sehr traurige Geschichte, die dem damaligen Gesellschaftsbild geschuldet ist. Geschickt verwebt Katherine Webb die Geschehnisse auf mehreren Zeitebenen zu einem stimmigen und sehr fesselnden Buch. Der Leser taucht ab in die fernen Zeiten, in denen andere Kriterien die Trennung von arm und reich, schwarz und weiß diktierten und leidet dabei mit den Protagonisten. Mit den damals aus Vorurteilen entstandenen Probleme macht das Buch gleichzeitig bewusst, wie viel davon heut für uns selbstverständlich und normal ist und welch ein langer Weg es bis dahin war.
„Ein Besuch aus ferner Zeit“ hat mich ab den ersten Zeilen in seinen Bann gezogen und ich habe es zügig ausgelesen. Auf den letzten Seiten schwang Wehmut mit, das die Story tatsächlich schon abgeschlossen ist.
Von mir gibt es dazu eine klare Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 23.06.2021

Trauriger und mystischer als gedacht

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"Besuch aus ferner Zeit" von Katherine Webb konnte mich überraschen, denn das Buch war weitaus trauriger und auch mystischer als gedacht. Erwartet hatte ich einen eher seichten Feel good Roman. Die Geschichte,  ...



"Besuch aus ferner Zeit" von Katherine Webb konnte mich überraschen, denn das Buch war weitaus trauriger und auch mystischer als gedacht. Erwartet hatte ich einen eher seichten Feel good Roman. Die Geschichte,  die auf zwei Zeitebenen spielt behandelt aber sehr erste Themen wie Verlust eines Kindes, Obdachlosigkeit, Rassismus, Sklaverei, Depressionen und Suizid.
In der Gegenwart sucht Liz nach ihrem verschwundenen Vater, nachdem sie gerade erst ein Kind verloren hat. In dem alten Gebäude in den Christmas Steps in denen ihr Vater lebte, hat sie schreckliche Träume und hört ständig ein weinendes Kind. Hier kommen auch übernatürliche Elemente ins Spiel. 1831 kümmert sich Bethia in einem Armenhaus um eine verwahrloste Frau. Dabei droht ihre eigene Vergangenheit ans Licht zu kommen. Webb schreibt sehr emotional und eindrücklich,  sodass ich Liz Gefühle der Trauer sehr ergreifend fand. Interessant fand ich auch die Wahl von Bethia als zweite Protagonistin mit deutlich unsympathischen Charakterzügen. Bethia benutzt sehr häufig rassistische Wörter, die damals üblich gewesen sein mögen, trotzdem hätte ich mir an dieser Stelle ein Fußnote zur Einordnung gewünscht. Meiner Meinung nach, ist es möglich in aktuellen Romanen auf diese Formulierungen zu verzichten oder sonst nötig, auf den Kontext hinzuweisen.

Das Buch an sich war für mich ansonsten unterhaltsam und spannend,  auch wenn ich die mystischen Elemente etwas zu dick aufgetragen fand und der Mittelteil ein paar Längen hatte.

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Veröffentlicht am 14.06.2021

Eine Geschichte, die hängen bleibt

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Liv Molyneaux ist in das alte Haus ihres Vater gezogen, um ihn zu suchen, denn seit Wochen fehlt von ihm jede Spur. Sie will nicht glauben, dass er einfach so verschwunden ist, denn noch einen Verlust ...

Liv Molyneaux ist in das alte Haus ihres Vater gezogen, um ihn zu suchen, denn seit Wochen fehlt von ihm jede Spur. Sie will nicht glauben, dass er einfach so verschwunden ist, denn noch einen Verlust kann sie nicht verkraften, da sie auch noch den Tod ihres Babys verarbeiten muss. Doch so langsam zweifelt sie an sich selbst, denn Nachts hört sie die Schreie eines Babys.
Kann es sein das ihr Vater die auch gehört hat? Oder bildet sie sich alles nur ein?

Die Geschichte spielt in zwei verschiedenen Zeiten. Die Geschichte um Liv ist schon ein wenig bedrückend, da Liv so eine dunkle Schwere ausstrahlt. Man sie aber gut verstehen und ihre Gefühle gut nachvollziehen, immerhin macht sie eine schwere Zeit durch.

Die Vergangenheit beschäftigt sich mit Bethia, die sich fürsorglich um die Armen in der Stadt kümmert und eine verwahrloste Landsreicherin aufnimmt.

Allgemein sind es zwei eher ruhige zum Teil bedrückende Geschichten, wobei mich der Part in der Vergangenheit immer ein wenig mehr gereizt und dadurch auch im allgemeinen besser gefallen hat, trotzdem passt auch die Geschichte von Liv sehr gut dazu. Für mich wirkte die Vergangenheit viel lebendiger und präsenter und lange Zeit bleibt unklar, wie diese beiden Geschichten zusammenpassen können.
Im Mittelteil hat sich die Geschichte kurzzeitig ein wenig gezogen, bevor sie dann noch mal ordentlich an Fahrt aufnimmt. Obwohl die Atmosphäre einen eher dunklen Anstrich hat, wirkt es im Ganzen stimmig, denn man trifft auf facettenreiche Figuren und interessante Entwicklungen.

Das Ende hat für mich gut gepasst, auch wenn es kein perfekt rundes Ende ist, aber so war es auf seine Art richtig, alles andere hätte sich auch irgendwie falsch angefühlt. Auf jeden Fall wird die Geschichte bei mir hängen bleiben.

Für diesen Schmöker vergebe ich hier 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 15.05.2021

Besuch aus ferner Zeit

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Liv Molyneaux hat wenige Monate zuvor einen Schicksalsschlag erlitten, von dem sie sich immer noch nicht erholt hat. Sie hat in letzter Zeit alle Kontakte gemieden, auch den zu ihrem Vater. Doch dann ist ...

Liv Molyneaux hat wenige Monate zuvor einen Schicksalsschlag erlitten, von dem sie sich immer noch nicht erholt hat. Sie hat in letzter Zeit alle Kontakte gemieden, auch den zu ihrem Vater. Doch dann ist ihr Vater Martin verschwunden und alle glauben, dass er Selbstmord begangen hat. Nur Liv klammert sich an die Hoffnung, dass er wieder auftauchen wird. Sie ist in sein Haus in der Christmas Steps in Bristol gezogen. Dort hofft sie, Abstand zu gewinnen und herauszufinden, was mit ihrem Vater geschehen ist. Aber etwas geschieht in diesem Haus. Sie hört Stimmen und ein Baby, das weint. Doch sie findet nichts? Bildet sie sich das alles nur ein?
Neben diesem Handlungsstrang in der Gegenwart gibt es einen weiteren, der uns zurückführt ins Jahr 1831, als Bethia Shiercliffe eine Landstreicherin namens Louisa in das von ihr betreute Armenhaus aufnimmt. Doch schon bald versetzt Louisa Bethia in Aufregung, denn Bethia hat ihre Geheimnisse und Angst, dass ihr angenehmes Leben schnell zu Ende sein könnte.
Dies ist mein erstes Buch von Katherine Webb. Sie hat mich mit der Geschichte gleich gepackt, auch wenn sie zwischendurch immer mal wieder Längen hatte.
Liv ist eine junge Frau, die schon mit einigen Widrigkeiten in ihrem Leben zurechtkommen musste. Ihr Vater hat die Familie verlassen, als Liv sechs Jahre alt war. Die Erklärung darüber hat sie akzeptiert. Die Mutter hat ihren Hass auf ihren Mann nie verbergen können. Obwohl die Mutter auch später Liv noch lenken wollte, hat Liv nie aufbegehrt. Erst als das Schicksal zuschlug, hat Liv begriffen, dass sie ihr Leben in die Hand nehmen muss und dass sie Zeit braucht, bis sie soweit ist. Im Haus ihres Vaters geschehen merkwürdige Dinge und sie will der Sache auf den Grund gehen. Als sie Tanya trifft, beginnt sie langsam sich zu öffnen. Je mehr ich von Liv erfahren habe, umso besser konnte ich mich in die junge Frau hineinversetzen.
Dagegen war mir Bethia von Anfang an unsympathisch. Sie hat Standesdünkel und sieht auf ihre schwarzen Hausangestellten herab, dabei sollte gerade sie die Nase nicht so hochtragen. Sie mischt sich in andere Leben ein und kennt keine Skrupel. Dass sie Angst hat, entschuldigt ihre Handlungen nicht.
Es gibt aber auch noch Rückblenden ins Jahr 1791, die für den Zusammenhang der Geschichte bedeutsam sind. Zwischendurch ahnte ich schon, wohin die Reise geht. Dennoch war es spannend so nach und nach aufzurollen, was geschehen ist, das bis in die Gegenwart nachwirkt.
Mir hat dieser Roman gut gefallen.

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Veröffentlicht am 18.05.2021

Geheimnisvoll

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Das Cover passt wirklich sehr gut zu diesem Buch.
Liv hat innerhalb weniger Monate zwei Schicksalsschläge zu verkraften - die Trauer um ihr totgeborenes Kind und das rätselhafte Verschwinden ihres Vaters. ...

Das Cover passt wirklich sehr gut zu diesem Buch.
Liv hat innerhalb weniger Monate zwei Schicksalsschläge zu verkraften - die Trauer um ihr totgeborenes Kind und das rätselhafte Verschwinden ihres Vaters. Dann noch der Umzug in das Haus ihres Vaters der bringt aber nicht die erhoffte Linderung, sondern erschüttert Livs ohnehin gebeuteltes Leben noch mehr. Mitten in der Nacht hört sie einen Säugling weinen träumt sie oder ist das alles nur ein schlechter Traum. Seltsame Dinge passieren und Liv muss sich immer wieder fragen, ob sie wach ist oder träumt. Ihre innere Zerrissenheit, die tiefe Trauer um das totgeborene Kind und den Verlust des Vaters sind für den Leser schmerzlich spürbar und schneiden einem selbst tiefe Wunden ins Herz. Die Ereignisse in der Gegenwart sind mysteriös und mit dem Auftauchen von Adam Freeman setzt die Autorin den Schnittpunkt für den Erzählstrang in der Vergangenheit. Man findet sich immer wieder zwischen Gegenwart und Vergangenheit und ist so Zeuge einer unglaublichen Geschichte. Sklaverei und die damit verbundene Unterdrückung von Menschen anderer Hautfarbe ist hier Teil des Romans und lässt all die Schlechtigkeiten ans Tageslicht dringen, die damals zur Tagesordnung gehört haben. Wo andere Menschen ein Herz haben, sitzt bei Bethia nämlich ein großer Stein, denn diese Frau ist gefühlskalt und berechnend und sie lässt mit einer selbstgefälligen Arroganz und Überheblichkeit jeden ihre gesellschaftliche Stellung spüren, der vom Rang und Stand unter ihr rangiert. Ihre abwertende Haltung gegenüber den Sklaven ist einfach nur sehr menschenverachtend. Liv in der Gegenwart versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln, das Geheimnis zu lüften. Zwar hat sie noch schwer an den beiden Verlusten zu tragen. Sie stellt Nachforschungen an. Und je mehr die Geschichte ihren Fortgang nimmt, desto mehr ist eine spürbare Veränderung bei Liv zu spüren sie öffnet sich, kann ihr Schicksal annehmen und akzeptieren und lernt, damit umzugehen. Katherine Webb legt mit ihrem sehr lebendigen Schreibstil zwei Geschichten offen. Diese Buch ist Mysteriös, geheimnisvoll, historisch sehr gut recherchiert - eben typisch Katherine Webb und daher gebe ich gerne eine gute Leseempfehlung

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