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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.10.2021

Ich bin mit der Hauptfigur nicht warm geworden

Die andere Tochter
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Auch nachdem einige Zeit vergangen ist und ich mir einige Gedanken zu dem Buch machen konnte, weiß ich immer noch nicht, wie ich es finde.
Um es vorneweg zu nehmen: das Ende fand ich überraschend gut und ...

Auch nachdem einige Zeit vergangen ist und ich mir einige Gedanken zu dem Buch machen konnte, weiß ich immer noch nicht, wie ich es finde.
Um es vorneweg zu nehmen: das Ende fand ich überraschend gut und hat mich mit dem Rest versöhnt. Ja, es wurden viele Themen aufgegriffen, aber auch wirklich wichtige, wie Organspende. Und diese Themen kamen bereits im Laufe der Geschichte vor und haben das ganze nun abgerundet.
Aber ich muss leider sagen, dass mir Toni über weite Strecken einfach fremd war und ich sie nicht verstanden habe. Ich konnte ihre Handlungen nicht nachvollziehen und damit hatte ich wirklich Probleme, so dass ich mich auch phasenweise zwingen musste trotzdem weiterzulesen. Ich habe noch verstanden, dass sie nach dem Unfall und der Augen-OP wissen wollte, von wem die Cornea eigentlich kam und welches Schicksal dahinter steht. Aber ihr Interesse war schon fast zwanghaft und völlig überzogen. Für meine Begriffe hat sie sich zu sehr in das Leben der anderen Familie eingemischt und völlig den Kontakt zur Realität verloren. Sie ist in das Leben der Verstorbenen eingetaucht und hat sich mit ihr identifiziert und gleichzeitig gewundert und geärgert, wenn sie auf die Ähnlichkeit mit der Verstorbenen angesprochen wurde. Vielleicht hätte ich es bei einer Herz-OP oder ähnlichem noch verstanden, aber hier leider nicht. Erst zum Schluss hin kam ich ihr näher und sie wurde sympathischer.
Dadurch hatte das Buch gerade in der ersten Hälfte leider extreme Längen und Tonis Handlungen und Gedanken waren zu esoterisch angehaucht.

Veröffentlicht am 02.07.2021

Spionageroman

SØG. Dunkel liegt die See
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Mit jedem neuen Buch hofft man auf ein Lesevergnügen. Und deswegen probiert man auch gerne neue Autoren oder Reihen aus. Aber Lesevergnügen habe ich hier leider nicht gefunden.
Ich fand den Einstieg unheimlich ...

Mit jedem neuen Buch hofft man auf ein Lesevergnügen. Und deswegen probiert man auch gerne neue Autoren oder Reihen aus. Aber Lesevergnügen habe ich hier leider nicht gefunden.
Ich fand den Einstieg unheimlich schwierig und wusste überhaupt nicht, wer sich dort im Hafen herumtreibt. Welches Foto gezeigt wird, wer gesucht wird, und vor allem, warum das alles. Bis sich da ein klareres Bild abgezeichnet hat und ich einen gewissen Zugang hatte, hat es wirklich etliche Seiten gedauert.
Hintergrund für das Ganze ist die Frage, was vor vielen Jahren wirklich auf dem Schiff MS Ursula geschah. Hat der einzig Überlebende seine Kameraden getötet oder nicht?
Wie im Nachwort zu lesen ist, gab es dies wirklich. Die Geschichte beruht also auf einer wahren Begebenheit. Gerade vor diesem Hintergrund hätte es super spannend sein können und ich war umso enttäuschter. Ich fand es recht zäh zu lesen und langatmig. Auch entpuppt es sich mehr als Spionageroman und das ist einfach nicht mein Ding, wie ich einmal mehr feststellen musste.
Von mir deswegen keine Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 09.06.2021

Urlaubskrimi

Das Grab in den Schären
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Einstieg in eine Reihe im 10. Band ist natürlich nicht optimal, aber ich habe es trotzdem probiert. Bezogen auf die Ermittlungen ist das auch ohne Probleme möglich. Aber der Zustand von Nora Linde bezieht ...

Einstieg in eine Reihe im 10. Band ist natürlich nicht optimal, aber ich habe es trotzdem probiert. Bezogen auf die Ermittlungen ist das auch ohne Probleme möglich. Aber der Zustand von Nora Linde bezieht sich doch sehr auf den Vorgängerband (zumindest gehe ich davon aus.) Vielleicht hätte mir dessen Kenntnis tatsächlich geholfen, ihren Zustand zu verstehen!? Denn zumeist fand ich sie recht nervig und überspannt. Irgendwie wurde ich mit ihr nicht warm. Wird sie doch sonst als so starke und taffe Person beschrieben. Da fiel ist mir echt schwer zu verstehen, warum sie sich so sehr in den Fall verbeißt und außerhalb ihrer Zuständigkeit ermittelt. Es wurde mehrmals von der Autorin versucht, dies zu erklären, aber wenn Nora Linde doch sonst eigentlich eine logisch denkende Staatsanwältin ist, hat ihr Handeln in diesem Band nichts damit zu tun.
Den Polizisten Thomas Andreasso fand ich da schon wesentlich sympathischer. Abwechselnd wird aus der Perspektive dieser beiden Hauptpersonen berichtet. Zu weil kam mir aber die polizeiliche Ermittlung zu kurz! Der private Hintergrund nimmt noch sehr viel Raum ein. Das finde ich sehr schade. War doch die Grundidee, dass Knochenreste bei Bauarbeiten gefunden werden und jetzt alte Vermisstenfälle neu untersucht werden, wirklich gut. Auch war mir für die im Moment sehr beliebten „cold-cases“ die Aufklärung dann doch zu einfach. Man hat das Gefühl man braucht nur ein bisschen mit den Personen zu reden, schon kommt man der Lösung näher. Ich glaube gerade bei dieses alten Fälle ist in der Realität die Aufklärung sehr viel schwerer und komplexer.
Gut gefallen hat mir die Beschreibung der Gegend rund um die Schären Inseln. Da hat man wirklich Lust, da mal hin zu fahren.
Fazit: guter Urlaubskrimi mit Flair. Klar im Vordergrund standen die Personen, darunter leidet eine spannende und vielfältige Ermittlungsarbeit.

Veröffentlicht am 16.05.2021

es fehlte an Emotion

Girl A
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Das Thema ist nicht neu und ich habe ähnliche Bücher wie „Die Moortochter“ von Kare Dionne oder „Liebes Kind“ von Romy Hausmann bereits gelesen. Und doch setzt jedes dieser Bücher einen anderen Schwerpunkt.
Leider ...

Das Thema ist nicht neu und ich habe ähnliche Bücher wie „Die Moortochter“ von Kare Dionne oder „Liebes Kind“ von Romy Hausmann bereits gelesen. Und doch setzt jedes dieser Bücher einen anderen Schwerpunkt.
Leider hatte ich meine Schwierigkeiten mit diesem Buch. Es liegt nicht am Schreibstil, eher am Erzählstil. Im Mittelpunkt steht Girl A bzw. Lex bzw. Alexandra. Es wird aus ihrer Perspektive erzählt. Jedoch ist es ständiger Wechseln zwischen der Gegenwart und Vergangenheit. Wobei die Vergangenheit nicht unbedingt chronologisch erzählt wurde. Es braucht auch immer ein paar Worte oder Zeilen um zu wissen in welcher Zeit man sich gerade befindet, weil es nirgends kenntlich gemacht ist. Die Kapitel sind den einzelnen Geschwistern übergeordnet, aber manchmal fällt es mir schwer den zwingenden Zusammenhang zu erkennen, weil natürlich auch die anderen Geschwister vorkommen. Zum Teil habe ich die Geschwister kaum kennenlernen können und weiß immer noch nicht, wie es ihnen damals im Haus ergangen ist, was sie geprägt hat, welche Schwierigkeiten sie danach hatten,…
So tragisch und beklemmend das Ganze ist, kommt mir das im Buch nicht wirklich rüber. Wie sich die Situation im Haus zuspitzt und was das für den täglichen Ablaug bedeutet, hätte für mich deutlicher herausgearbeitet werden müssen. Oder auch in welcher Zeitspanne sich das Ganze abspielt.
Und die ganze Zeit habe ich mich gefragt, was uns dieser Roman eigentlich erzählen will. Irgendeinen „Sinn“ muss es ja geben. Denn wie gesagt, das Traumatische an der Situation kam für mich nicht wirklich rüber. Mir fehlte es leider an Emotion. Mit keinem der Kinder konnte ich mitfühlen. Keinem habe ich gewünscht, dass es eine gute und sichere Zukunft hat. Zwischendurch wusste ich nicht mehr, warum ich überhaupt noch bis zum Ende lesen soll. Irgendwie war schon alles erzählt. Schade.

Veröffentlicht am 02.05.2021

traumatische Vergangenheiten

Trauma – Kein Entkommen
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Direkt das erste Kapitel ist sehr gelungen und fesselnd geschrieben: aus der Sicht eines kleinen Kindes. Wenn auch nicht in der ich-Form, so erfahren wir doch, wie sich das Kind fühlt. Was es beruhigt, ...

Direkt das erste Kapitel ist sehr gelungen und fesselnd geschrieben: aus der Sicht eines kleinen Kindes. Wenn auch nicht in der ich-Form, so erfahren wir doch, wie sich das Kind fühlt. Was es beruhigt, tröstet oder ängstigt. Und obwohl es eine sehr einfache Sprache ist, finde ich es durch diesen Blickwinkel eindringlich geschrieben und man fürchtet sich davor, wie es zwischen Vater und Kind weitergeht. Aber wo führt uns diese Vor-Geschichte hin?
Diese „kindliche“ Perspektive wird im Laufe des Buches noch aufgegriffen, aber hauptsächlich geht es um die Ermittlerin Katja Sand. Wir erfahren viel über ihr Privatleben. Gefühlt hat es die Hälfte des Buches ausgemacht, so dass ich mich manchmal gefragt habe, um wessen Trauma es hier eigentlich geht. Das von Katja Sand, oder das Trauma des Mörders? Wobei das Trauma von Katja nicht aufgeklärt wird. Gibt uns dies schon an eine Vorausschau auf den folgenden Band?
Durch die vielen privaten Phasen von Katja werden die Ermittlungen leider in den Hintergrund gedrängt. Wobei der Fall durchaus Potenzial hat und interessant ist. So richtige Spannung will dennoch nicht aufkommen, was man bei einem Thriller einfach erwartet.
Insgesamt sehr flüssig zu lesen und Katja ist mir trotz ihrer Probleme mit Tochter und Mutter sympathisch.