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Veröffentlicht am 12.06.2021

Die Falle schnappt zu

Fear Street 31 - Die Falle
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Es ist ein Jahr her seitdem Jade, Deena und Chuck sich in „Falsch verbunden“ mit einem Mörder angelegt haben. Mittlerweile sitzt er im Gefängnis, doch wer ruft dann an und bedroht die Mädchen, weiß sogar ...

Es ist ein Jahr her seitdem Jade, Deena und Chuck sich in „Falsch verbunden“ mit einem Mörder angelegt haben. Mittlerweile sitzt er im Gefängnis, doch wer ruft dann an und bedroht die Mädchen, weiß sogar Details, der nur der Mörder kennt? Sie begeben sich erneut in das Haus, in dem der Mord stattgefunden hatte und plötzlich werden sie wieder verfolgt. Der Albtraum, der mit einem Scherzanruf vor einem Jahr begann, ist noch nicht vorbei…

Ich fand den ersten Teil eher langweilig und war auch von der Sprache abgeschreckt. Zusätzlich wurde ich mit den Personen nicht warm. Trotzdem wollte ich den zweiten Teil direkt danach lesen, denn nun war ich drin in der Geschichte um die drei Jugendlichen aus Shadyside und hatte auch noch die Namen der Nebenfiguren präsent. Vor allem lesen sich die 153 ja auch sehr schnell.

Das Buch fing tatsächlich ziemlich gut an und ich war positiv überrascht. Es war eine deutliche Spannungssteigerung zu Teil 1 zu vernehmen. Doch plötzlich flachte die Spannung ab und kehrte für mich auch nicht mehr zurück. Die letzten zwei Drittel waren dann wieder eher lahm. Da konnten auch diverse Wendungen und Gefahrensituationen nichts ändern.

Das Buch wurde fünf Jahre nach seinem Vorgänger geschrieben, was immer noch 1995 ist, und zwischen den Übersetzungen liegen 3,5 Jahr –Juni 2001 und Januar 2005. Trotzdem ist die Sprache um einiges moderner und ich fühlte mich nicht mehr penetrant an einen Schulaufsatz von Achtklässlern erinnert.

Mit den Personen hatte ich immer noch Probleme. Es fanden nur kleine Entwicklungen statt, aber die waren nicht so gravierend, dass mir einer deutlich sympathischer geworden wäre.

Insgesamt konnte also auch „Die Falle“ nicht überzeugen. Die Spannung war nur sehr kurzfristig, der Fall an sich war dann auch nicht interessant und mit den Figuren hatte ich auch wieder ein Problem. Nur die Sprache, die machte einen deutlichen Sprung nach oben.
Das ist es auch, was dem zweiten Teil einen halben Stern mehr als seinem Vorgänger einbringt.

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Die Verwandlung der Charlie Hastings

Girl At Heart
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Charlie ist vieles: Talentiert, lieb, cool, klug – und wahnsinnig erfolgreich in einem Team, das ansonsten nur aus Jungs besteht. Sie ist nur mit ihrem Vater aufgewachsen und lebte für den Sport. Ihre ...

Charlie ist vieles: Talentiert, lieb, cool, klug – und wahnsinnig erfolgreich in einem Team, das ansonsten nur aus Jungs besteht. Sie ist nur mit ihrem Vater aufgewachsen und lebte für den Sport. Ihre drei Teammitglieder Eric, Kevin und Diego sind ihre besten Freunde. Für sie ist Charlie „einer von den Jungs“. Sie schaffen es absolut nicht, Charlie als ein weibliches – oder noch schlimmer sexuelles – Wesen anzusehen. Und das bricht Charlie nach und nach immer mehr das Herz. Vor allem, weil es eigentlich Eric gehört. Also ändert sie sich, lernt Mädchendinge, stylt sich um. Das kommt nicht bei jedem gut an.

Gerade im ersten Drittel stand dem Buch jegliches Potenzial offen. Ich hatte so viele Fragen: Steht Eric doch eigentlich auf Charlie? Meint es Jace ernst mit ihr? Verliebt sich Charlie in Jace? Was wird dann aus ihrer Liebe zu Eric? Entsteht eine Dreieckesgeschichte? Wird sie mit ihrem Umstyling glücklich? Gesteht sie sich am Ende ein, dass das alles doch nichts für sie war und wird wieder „die alte Charlie“?
Ich las also wirklich gespannt – und schnell. Denn das ist hier so richtig gut möglich. Kelly Oram schreibt so locker und leicht, dass man sich so richtig schön in der Highschool-Welt verlieren kann.

Doch umso weiter ich las, umso ernüchterter wurde ich.
Charlie begann, mich ein wenig zu nerven. Einerseits selbstbewusst und lustig, andererseits so vollkommen unsicher. Ständig wurde sie rot. Ständig konnte sie mit netten Worten nicht umgehen. Ich konnte aus ihrer Geschichte heraus schon verstehen, warum es so war, aber es wurde mir langsam zu viel.
Insgesamt konnte ich aber viele Probleme und Gedanken schlecht nachvollziehen. Sind Teenie-Probleme mittlerweile so unverständlich für mich? Scheinbar.
Genauso unverständlich war für mich, dass die Eltern von Achtzehnjährigen einen vollkommenen Aufstand machen, wenn sich ein junges Paar küsst.

Aber das waren im Prinzip Kleinigkeiten. Mein Hauptaugenmerk lag auf Charlies Veränderung und die Frage: Wer wird am Ende ihr Herz gewinnen? Da waren immerhin noch all meine offenen Fragen.
Doch Kelly Oram ging den einfachsten, glattesten und langweiligsten Weg. Es gab nicht wirklich Dramen, keine Überraschungen, kaum Herz. Das Ende war dann für mich auch ziemlich drüber.

Am Ende blieb eine zuckrig leichte Liebesgeschichte, die vollkommen ohne Überraschungen auskam. Klar fieberte ich auch mit Charlie mit, begleitete gespannt ihr Umstyling, verstand ihre Unsicherheiten und Wünsche nach mehr. Das Buch ließ sich leicht lesen und das Baseballthema war präsent, aber klein genug, damit auch vollkommen Unwissende, wie ich, kein Problem haben, dort durchzusteigen. Aber ich hatte auf deutlich mehr Spannung(en) gehofft.
Wer also kitschige Liebesstorys mag, ist hier genau richtig. Für wen es dann doch ein bisschen mehr sein darf, bei dem bleiben ein paar Wünsche offen.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Wie sie wurde, was sie ist

Disney Villains 1: Die Schönste im ganzen Land
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Die Tochter des Spiegelmachers ist glücklich. Der König wählt sie nach dem Tod seiner ersten Frau. Er liebt sie wahrhaftig und bringt ein wunderschönes kleines Mädchen mit in die Ehe, die wie eine Tochter ...

Die Tochter des Spiegelmachers ist glücklich. Der König wählt sie nach dem Tod seiner ersten Frau. Er liebt sie wahrhaftig und bringt ein wunderschönes kleines Mädchen mit in die Ehe, die wie eine Tochter für die neue Königin ist. Sie liebt sie wie ihr eigenes Kind. Sie will sie beschützen und ihr das schönste Leben ermöglichen. Doch dann geschieht etwas Schreckliches und das Leben der Königin nimmt eine dunkle Wendung.

Erst fand ich es fast etwas schade, dass man die Königin nicht als Kind kennenlernt, sondern direkt als erwachsene Frau, doch in Rückblicken erfährt man das ein oder andere aus ihrer Kindheit. Und schon war ich froh, dass ich dieses traurige Leben nicht hautnah miterleben musste. Ich erlebte eine liebevolle, herzensgute und freundliche Frau, doch da man weiß, wo die Entwicklung hingeht, war sie mir nie so richtig sympathisch.

Und diese Entwicklung war nicht sehr überraschend oder wendungsreich. Sie strebte strikt auf die mordlüsterne Königin zu und wäre das Buch nicht so kurz gewesen, hätte ich die Male, in denen die Geschichte seltsam stehenblieb, als Länge empfunden.
Als neues Element wurden die drei verdrehten Schwestern eingeführt, die mehr Einfluss auf die Geschichte haben als man als Schneewittchen-Kenner gedacht hätte. Die drei sind das Bindeglied zwischen allen Büchern aus der Villains-Reihe.

Was ich schade fand, was aber in der Natur der Geschichte liegt: dieser starke Fokus auf die Schönheit. Schon von Anfang an – als sie noch liebevoll war – bewertete die Königin die Optik aller um sich herum. Immer wieder floss diese Oberflächlichkeit mit ein und stellenweise dominierte das Wort Schönheit ganze Seiten. Es passte natürlich zum Märchen, denn wie sollte man es sonst drehen, dass die Königin ihre Stieftochter später aus Neid auf ihre Schönheit umbringen möchte? Trotzdem war es mir stellenweise deutlich zu viel.

Ich habe also tatsächlich allerhand Kritik an dem Buch. Trotzdem hatte ich eine kurzweilige Lektüre und fühlte mich gut unterhalten. Die schleichende Veränderung war gut gemacht.
Ich nehme es als das, was es ist: Ein solider Einstieg in eine Reihe um die Bösewichte der Disney-Filme, der mir plausibel sagen konnte, warum die Königin ist, wer sie ist.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Alba und Diego bei den Musketieren

Das geheime Tor
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Nachdem mir der erste Teil um Alba und Diego – „Das verschwundene Buch“ – so gut gefallen hat, musste der zweite Teil nicht lange auf sich warten.

Im ersten Buch konnte mich allein die Idee schon so begeistern. ...

Nachdem mir der erste Teil um Alba und Diego – „Das verschwundene Buch“ – so gut gefallen hat, musste der zweite Teil nicht lange auf sich warten.

Im ersten Buch konnte mich allein die Idee schon so begeistern. Die schönste Geschichte aller Zeiten erscheint, doch plötzlich ist das Buch leer. Niemand erinnert sich mehr, was dort zu lesen war. Dafür sind die Klassiker vollkommen verändert. In „Peter Pan“ gibt es plötzlich Laserpistolen und in „Die drei Musketiere“ gibt es jetzt den Zwerg Gumpo, der sein Unwesen treibt.
Der Überraschungseffekt der Idee ist im zweiten Buch natürlich nicht mehr so vorhanden, doch ich freute mich darauf, dass Alba und Diego eine zweite Geschichte unsicher machen.
Leider war diese Geschichte „Die drei Musketiere“. Ich habe absolut keine Ahnung von ihr. Ich habe weder das Buch gelesen noch einen Film dazu gesehen. Das ist zwar grundsätzlich nicht wichtig, aber so kann man besser verstehen, welche Änderungen durch Gumpo ausgelöst wurden.
In diesem Zusammenhand fand ich persönlich auch schade, dass es sehr wenig außerhalb des Abenteuers bei den Musketieren gab. Ich hatte gehofft, dass es doch ein paar mehr Details zu der verschwundenen Geschichte gibt.

Die Kinder Alba und Diego sind niedlich und sympathisch und ich war gern an ihrer Seite. Vor allem, da sie dieses Mal nicht als verlorene Jungs, sondern als erwachsene Leibwächter unterwegs waren.
Doch natürlich waren weder sie noch ihr Hintergrund noch eine andere Person wirklich zentral oder gar vielschichtig.

Insgesamt war das Buch also wieder interessant und schnell zu lesen. Die Idee finde ich immer noch total klasse und ich wünschte mir diese Art von Geschichte in einer älteren Variante. Für mich persönlich war es aber nicht so spannend, dass man dieses Mal in „Die drei Musketiere“ ist.

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Veröffentlicht am 01.10.2020

Ziemlich beste Feinde

Tapper Twins - Ziemlich beste Feinde
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Es brauchte nur einen Auslöser und schon sind die Zwillinge Leni und Ben sauer aufeinander. Und zwar so richtig. Eine Racheaktion folgt der anderen. Es spitzt sich immer mehr zu, bis aus kleinen Sticheleien ...

Es brauchte nur einen Auslöser und schon sind die Zwillinge Leni und Ben sauer aufeinander. Und zwar so richtig. Eine Racheaktion folgt der anderen. Es spitzt sich immer mehr zu, bis aus kleinen Sticheleien Dinge entstehen, die den anderen emotional schwer verletzen.

Dieses Buch ist ein klassischer Fall von „Der Weg ist das Ziel“. Die beiden Geschwister sind zwölf Jahre alt, das angepeilte Lesepublikum ist ähnlich alt. Und denen soll scheinbar vermittelt werden, wie schlimm und verletzend (Cyber)Mobbing und das Zerstören von Eigentum sein kann und was für Konsequenzen sowohl „Täter“ als auch „Opfer“ erwarten.

Diese Moral empfand ich tatsächlich ziemlich wichtig. Die Streiche (und später Gemeinheiten), die sich die beiden spielen, sind nicht weit von der Realität weg und die Leser können somit auch ihr eigenes Verhalten reflektieren.
Nichtsdestotrotz findet man in dem Alter die Streiche sicher witzig. Beim Lesen habe ich mir ständig meine Nichte und meinen Neffen vorgestellt und wusste, dass die beiden mit dem Buch richtig Spaß hätten. Ihre Mutter hat das Buch sogar direkt gekauft, als ich davon erzählte.
Ich fand das alles nur leider echt nicht witzig. Weder Pupsen noch tote Fische im Rucksack konnten mich erheitern. Demnach wartete ich auch nicht gespannt auf die nächste Aktion.

Trotz allem las ich das Buch schnell und auch recht gern, denn die Geschwister mochte ich trotzdem. Ich war ganz gern bei ihnen und mich interessierte der Rest neben den Streichen – ihre Freundschaften, ihre Gefühle, ihre Meinungen.
Außerdem war ich wieder großer Fan der Art des Buches, denn Leni schrieb alles als „Chronik“ auf und um den Verlauf korrekt wiederzugeben, führte sie Interviews mit Ben und ihren und seinen Freunden. Außerdem gab es SMS-Verläufe der Eltern und weitere Skizzen und Bilder. Ich lese so etwas gern.

So fällt mein Fazit also zwiegespalten aus: Ich mochte die Art und die Figuren, aber was genau passierte – das Hauptthema – fand ich nicht spannend oder lustig. Ich bin aber auch mal wieder deutlich älter als die Zielgruppe. Und die wird die Streiche sicher richtig witzig finden – und bekommt noch eine gut verpackte Belehrung dazu.

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