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Veröffentlicht am 21.07.2021

Der 2. Cold Case für Tess Hjalmarsson und der Frage um eine außergewöhnliche Art Lehm

Cold Case – Das gezeichnete Opfer
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Der zweite Fall für Ermittlerin Tess Hjalmarsson wird in dem Buch „COLD CASE - Das gezeichnete Opfer“ der Autorin Tina Frennstedt aufgeschlüsselt.

Zunächst hatte die Autorin ein klares Ziel mit diesem ...

Der zweite Fall für Ermittlerin Tess Hjalmarsson wird in dem Buch „COLD CASE - Das gezeichnete Opfer“ der Autorin Tina Frennstedt aufgeschlüsselt.

Zunächst hatte die Autorin ein klares Ziel mit diesem zweiten Band und zwar die Wichtigkeit sogenannter kalter Fälle zu verdeutlichen und somit dessen Aufklärung von starker Bedeutung ist. Meiner Ansicht nach vollkommen erfüllt und gut in das Buch eingebettet. Aufgrund ihrer Arbeit ist Tina Frennstedt Spezialistin in ungelösten Mordfällen und verarbeitet viele wahre Informationen und Fakten. In „Das gezeichnete Opfer“ herrschen Parallelen zum nicht aufgeklärten Mord an Niklas Elmberg in der Nähe von Lund 1991. Ich finde es toll, dass Frennstedt sich daran orientiert und das Ergebnis ist absolut lesenswert.

Ihrem Aufbau ist die Autorin dem vorigen Band „COLD CASE – Das verschwundene Mädchen“ treu geblieben. Anfangs ist eine Landkarte von Südschweden aufgeführt. Am Ende Kollegen des Cold Case Teams mit kurzem Steckbrief. Für eine Übersicht sehr gut gelungen.

Die Künstlerin Mischa Lindberg wird tot an einem Leuchtturm gefunden und die örtliche Polizei beginnt zu ermitteln. Als sie auf eine besondere Art von Lehm stoßen, wird ein Zusammenhang zum Cold Case 2004 von Max Lund hergestellt. Somit wird Tess Hjalmarsson hinzugezogen und die Rettung ihrer Abteilung ist sie mit dieser Chance wieder einen Schritt nähergekommen.

Grob ist das Buch in die jeweiligen Wochentage unterteilt, die sich wiederum in kleine Kapitel abgrenzen. Dadurch, dass die Sicht der Charaktere wechselt, wird Spannung aufgebaut und mitgefiebert. Hauptsächlich beziehen sich diese aber auf Tess Hjalmarsson. Des Weiteren gibt es die damaligen Kapitel von 2004, die den Verlauf des Cold Case beschreiben und nach und nach aufschlüsseln.

Die Geschichte hat mir persönlich etwas besser gefallen als aus dem vorigen Band. Ihrem tollen und schlüssigem Aufbau ist Tina Frennstedt treu geblieben. Alles überzeugende Gründe auch den zweiten Band „COLD CASE – Das gezeichnete Opfer“ in die Hand zu nehmen. Eine lesbare Verbesserung ist spürbar. Schwedische Literatur kann einfach mit Spannung den Leser in seinen Bann ziehen. Kann ich jedem ans Herz legen – gerade in Anbetracht der zu übermittelnden Message von der Autorin.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Spannende nordische Kriminalroman in typischer Landschaft

Mordsand
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„Mordsand“ von Romy Fölck spielt im Norden bei Meer, Sand und Wind. Diese Atmosphäre gehört zu meinen liebsten und lese darüber als Nordlicht immer wieder gerne.

Während ihres Zeltausflugs entdecken ...

„Mordsand“ von Romy Fölck spielt im Norden bei Meer, Sand und Wind. Diese Atmosphäre gehört zu meinen liebsten und lese darüber als Nordlicht immer wieder gerne.

Während ihres Zeltausflugs entdecken Martin und Lena auf der Elbinsel Bargsand einen Schädel eines Skeletts, der aus dem Sand ragt. Das Ermittlerteam aus Itzehoe bestehend aus der Polizistin Frida Paulsen und Bjarne Haverkorn unter der Leitung von Nick Wahler wird herangezogen. Die Ermittlung um das dreißig Jahre alte Skelett beginnt. Jedoch wird kurze Zeit später ein Hamburger Bauunternehmer genauso aufgefunden. Das Team steht vor einem Rätsel wie das alles zusammenhängt. Doch die Spur führt sie in die DDR zurück und erschreckenden damaligen Verhaltensweisen.

Ich finde die Einteilung des Buches sehr gelungen. Wie im Klappentext beschrieben, führt die Ermittlung in die DDR. Parallel kann der Leser zu den normal nummerierten Kapiteln nach und nach in den DDR-Kapiteln von früher erfahren. Darin wird nichts vorweggenommen sondern orientiert sich am Ermittlungsstand. Dies bringt Abwechslung und Frische in das Buch.

Die Geschichte um die Ermittlung wird durch Einblicke in das Private der Ermittler aufgelockert. So erfahren wir von Haverkorns Tochter Henni und ihrem plötzlich auftauchenden Schulfreund. Bei Frida, die bei ihren Eltern Fridtjof und Marta Paulsen auf dem Obsthof wohnt, lesen wir über bäuerliches Landleben und der Restaurierung von dem alten Stall zum Boxstudio. Außerdem macht sie ein großes Geheimnis um ihre Beziehung zu dem Rechtsmediziner Torben aus Hamburg.

Ich liebe den detailreichen Schreibstil von Romy Fölck. Dadurch kann ich mir alles sehr gut vorstellen. „Mordsand“ ist das vierte Buch der Reihe. Leider wird am Anfang auf die Festnahme des Täters in „Sterbekammer“ zurückgewiesen, sodass der Mörder bekannt ist. Auch die Charaktere entwickeln sich wie üblich stetig weiter. Da ich die vorigen Bände im Nachhinein lesen wollte, kann ich euch nur empfehlen, die richtige Reihenfolge zu wählen. Es scheint ein unvoreingenommeneres Lesen zu werden. Also schnappt euch "Totenweg" und beginnt die Reihe um Frida Paulsen zu lesen.

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Veröffentlicht am 13.06.2021

Der Band, in dem alles zusammenläuft

Fünf plus drei
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„Fünf plus Drei“ ist der dritte Band der Berger&Blom-Reihe vom schwedischen Autor Arne Dahl und sollte auch in dieser Reihenfolge gelesen werden.

Das Cover zeigt einen Mann im Taucheranzug. Sowohl das ...

„Fünf plus Drei“ ist der dritte Band der Berger&Blom-Reihe vom schwedischen Autor Arne Dahl und sollte auch in dieser Reihenfolge gelesen werden.

Das Cover zeigt einen Mann im Taucheranzug. Sowohl das Cover als auch der Titel stellen während des Lesens einen Bezug zur Geschichte dar, welches ich immer gelungen finde. Daher gefällt mir dieses doch recht neutrale Cover sehr gut.

Sam Berger wird anknüpfend an Band 2 wegen Mordes gesucht und taucht in einem Savehouse unter. Molly Blom liegt nach wie vor im Koma. Trotz allem kommen die beiden Ermittler zusammen und entknoten die Verwirrung der beiden vorigen Bände.
Was geschieht mit der Vermissten Aisha Pachachi? Im ersten Band ging es um einen Terroranschlag, den es durch ihr und ihrer Familie Auftauchen zu vermeiden ging. Wie sieht es mit einem möglichen Wiedersehen der Zwillinge aus, die Sam Berger immer wieder erwähnt und vermisst. Welche Rolle spielt der Geheimdienstler Carsten dabei?
In diesem Band scheint alles mit einem komplexen Sinn aufgeklärt zu werden. Soviel sei vorweggenommen.

Zusammenfassend ist das Buch wieder sehr gelungen. Für mich stellt sich abschießend die Frage, wie es wohl in dem vorerst letzten Band „Vier durch Vier“ der Reihe weitergeht. Schließlich scheint doch alles geklärt oder etwa nicht? Ich bin sehr gespannt auf eine weitere fesselnde Geschichte von Arne Dahl. Demnach kann ich die Thriller-Reihe jedem Schwedenbuch-Fan empfehlen.

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Veröffentlicht am 15.08.2021

Neubeginn im schwedischen Ferienhaus wird zum tödlichen Verhängnis

Kalte Nacht
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Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt ...

Mit „Kalte Nacht“ erscheint der zweite Band der Tom Skagen-Reihe von Anne Nordby. Ihre Leidenschaft für skandinavische Reisen sind im Buch spürbar und Anregungen und Ideen werden realistisch umgesetzt in der Geschichte umgesetzt.

Zunächst ist zu sagen, dass dieses Buch unabhängig von dem ersten Band zu lesen ist, da keinerlei Bezug zum vorigen Band besteht. Jedoch empfehle ich dies nicht, da auch „Kalter Strand“ ein absoluter Pageturner ist.

Das Cover ist wieder ein absoluter Hingucker und spiegelt sehr schön das schwedische Idyll von roten, einsamen Hütten am See wieder.

Die Familie um das Ehepaar Jochen und Christina, lieber Tina genannt, mit ihren beiden Töchtern Ronja und Eva-Lotta wollen im Dörfchen Hultsjö in Schweden neu anfangen. Das Verhältnis zu der pubertären Eva-Lotta ist schwierig. Zudem leidet ihre jüngere Tochter Ronja an Trisomie 21. Auf unerklärliche Weise verunglückt die Familie tödlich und es sieht nicht nach einem Unfall aus. Zu allem Überfluss ist auch noch Tina verschwunden.

Das schwedische Team um Maja Lövgren, Polizeiazubi Jokke und ihr Chef Göran Berg legen alles in die Suche der Vermissten und dem Motiv des Autounfalls. Tom Skagen wird bei den Ermittlungen herangezogen, da die Toten aus Hamburg stammen. Er arbeitet bei der Sondereinheit Skanpol in Hamburg und unterstützt grenzübergreifend zwischen Deutschland und Skandinavien bei der Aufklärung von Verbrechen. Ohne die Einwilligung seiner Chefin Jette reist er nach Schweden und beginnt dort zu ermitteln. Später wird ihm diese Lüge zum Verhängnis. Auch die Beziehung zwischen ihm und der schwedischen Ermittlerin Maja Lövgren spitzt sich zunehmend zu.

Ich finde spannend, dass die Charaktere sehr unterschiedlich sind. Eva-Lotta hat sich mit einer Jungenclique angefreundet und als attraktives Mädchen sehr beliebt. Ganz zum Leid der schwedischen Eltern, denn die deutschen Zuwanderer waren nicht sehr beliebt. Auch das Bild der Touristen ist sehr gespalten. Somit stellt die Autorin sehr schön die gegensätzlichen Ansichten gegenüber und verleiht dem Buch durchgehend Spannung.

Die Geschichte ist von Anfang bis Ende schlüssig und ergibt alles einen Sinn. Ich liebe den Schreibstil der Autorin, der die Seiten nur so durchfliegen lässt. Im Gegensatz zum ersten Band wurde hier auf Gewalt und doch sehr viel Brutalität verzichtet. Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen Eine Woche vorher, wo der Leser nach und nach erfährt, wie sich alles zugetragen hat. Zum anderen die Gegenwart, worin es hauptsächlich um die Ermittlungen geht. Kein Strang nimmt etwas vorweg, sondern überschneidet sich mit der Ermittlungsentwicklung. Daher sind die Kapitel abwechselnd aufgeführt.

Für skandinavische Buchliebhaber ein Must-Read. Die Autorin übertrifft sich in ihrem zweiten Band nochmals und Fans von „Kalter Strand“ sollten unbedingt auch „Kalte Nacht“ lesen. Mich interessiert sehr die weitere Entwicklung der Charaktere und hoff auf einen weiteren Band!

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Veröffentlicht am 24.05.2021

5-Tage "Digital-Detox Wanderung endet tödlich

Offline - Du wolltest nicht erreichbar sein. Jetzt sitzt du in der Falle.
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Offline ist ein Phsychothriller von dem saarländischen Autor Arno Strobel. In seinem Buch kommt er seinem Faibel für IT nach, indem er die zunehmender Digitalisierung und die menschliche Abhängigkeit sowie ...

Offline ist ein Phsychothriller von dem saarländischen Autor Arno Strobel. In seinem Buch kommt er seinem Faibel für IT nach, indem er die zunehmender Digitalisierung und die menschliche Abhängigkeit sowie das Sicherheitsgefühl dadaurch thematisiert.

David Weiss, Sandra Weber, das Ehepaar Annika und Matthias Baustert sowie Jennifer König mit ihren Angestellten der Fuchs Telecom Thomas Strasser, Anna Simonis und Florian Trappen nehmen an einer „Digital Detox“-Tour teil. Dahinter verbirgt sich eine 5-tägige Wanderreise ohne Smartphones, Internet - Offline. In einem Bergsteigerhotel, welches zurzeit restauriert wird, werden alle eingeschneit. Nur die beiden Hausmeister Horst und Timo sind noch mit im Mountain Paradise. Bereits am nächsten Morgen verschwindet ein Teilnehmer und wird schwer misshandelt gefunden. Wer war der Täter und zu solch einer Tat im Stande?

Anfangs eine Geschichte wie jede, dachte ich jedenfalls. Doch Strobel hat so eine wahnsinnig in sich schlüssige Geschichte konzipiert, dass sie sich weit über den Standard abhebt, den ich bisher darüber gelesen habe. Eine gute Recherche verbunden mit seinem Interesse und eigenen Erfahrungen mit der Technik lassen das Buch real wirken und gut lesen. Auch seine Charaktere sind sehr authentisch. Jennifer, die uns durch das Buch leitet und ihre Gedanken mit uns teilt, ist schlau, aufmerksam und einfühlsam gegenüber den anderen. Abwechslung bringt Strobel in das Buch, indem er die Sicht eines Opfers schildert, die mitzuteilen versucht, wer der Täter ist. Und doch wird der Leser dadurch hinters Licht geführt und es bleibt bis auf die letzte Seite gerätselt, wer der Täter ist.

Das Buch liegt schön in den Hände und ich bin sehr froh, dieses nun auch endlich über meine zu sagen. Eine wahnsinnig fesselnde Geschichte über Grenzerfahrungen und Sicht des Lesers in die dunkelsten Winkel der Seele und unseren größten Urängsten. Ich bin total begeistert und kann „Offline“ nur weiterempfehlen. Wer nicht genug von der Digitalisierung bekommt: „Die App“ von Arno Strobel liegt auf meinem Sub und es wird sicherlich bald eine Rezension folgen. Also folge mir und verpasse nichts.


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