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Veröffentlicht am 15.06.2021

Tiefsinnige Liebesgeschichte, die mich jedoch nicht ganz fesseln konnte

Try & Trust
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Mit „Try&Trust“ von Nena Tramountani geht die Geschichte der WG rund um Noah und Liv in die zweite Runde. Mitbewohnerin Mathilda wollte eigentlich nur ihre beste Freundin Briony (die vierte MB im Bunde) ...

Mit „Try&Trust“ von Nena Tramountani geht die Geschichte der WG rund um Noah und Liv in die zweite Runde. Mitbewohnerin Mathilda wollte eigentlich nur ihre beste Freundin Briony (die vierte MB im Bunde) davor beschützen, verletzt zu werden. Schlussendlich landet sie allerdings nackt im Loft des talentierten Künstlers Anthony - mit dem Briony vor ein paar Tagen noch ihr erstes Mal hatte. Aber eigentlich war das auch gerade erst der Anfang…


Was das Buch angeht, sind ich und meine Meinung etwas zwiegespalten.

Auf der einen Seite waren die beiden Hauptcharaktere echt interessant, facettenreich und sympathisch. Besonders wie sich Tilda immer selbst psychoanalysiert hat, fand ich super lustig. Es war auch nochmal spannend, sie jetzt aus der Ich-Perspektive kennenzulernen.
Zusätzlich war der Aspekt der Malerei und Kunst sehr gut rüber gebracht, vor allem die Leidenschaft, und es war auch mal was anderes.
Außerdem unterstütze ich die Message, dass man für seine Träume kämpfen sollte und sie niemals für eine andere Person aufgeben sollte. Aber die Autorin hat auch gezeigt, dass Freundschaft extrem wichtig ist.
Es war total schön, dass ich die Protagonisten schon in Band 1 kennengelernt habe und auch die ehemaligen Hauptcharaktere noch eine Rolle spielten.
Bei dieser Reihe würde ich euch also empfehlen auch das vorherige Buch zu lesen, dann ist es einfach schöner (auch wenn es nicht zwingend erforderlich ist).
Zusätzlich mochte ich auch den flüssigen Schreibstil echt gerne.

Auf der anderen Seite hat mich der Roman nicht ganz fesseln können.
Keine Frage, es war gut, während ich es gelesen habe; aber es war nicht so, dass ich viel an das Buch gedacht habe, während ich es NICHT gelesen habe.
Mathildes Familiengeschichte hat dem Ganzen mehr Tiefe gegeben, mich aber nicht so berührt und ich kann nicht mal sagen warum.

Ich werde auf jeden Fall auch den dritten Teil der Soho-Love-Reihe lesen und fiebere ihm jetzt schon entgegen!

Mein Fazit: Eine prickelnde Liebesgeschichte, die sich auf jeden Fall lohnt, mich aber nicht ganz erreichen konnte.

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Veröffentlicht am 24.05.2021

Suche Mutter, biete…mich!

Victor, Lily und der Weg nach Hause
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Philippe Amars Roman „Victor, Lily und der Weg nach Hause“ handelt von dem zwölfjährigen Waisenkind Victor. Als seine Pflegemutter zu alt wird, um sich weiter um Victor zu kümmern, bekommt er die Möglichkeit ...

Philippe Amars Roman „Victor, Lily und der Weg nach Hause“ handelt von dem zwölfjährigen Waisenkind Victor. Als seine Pflegemutter zu alt wird, um sich weiter um Victor zu kümmern, bekommt er die Möglichkeit adoptiert zu werden. Victor möchte sich seine neue Mutter aber lieber selber aussuchen, statt das Jugendamt entscheiden zu lassen. Kurzerhand meldet er sich bei einer Datingplattform an, gibt sich als geschiedener 40-jähriger aus und entdeckt die Pâtissière Lily, die perfekt für die Rolle seiner Mutter passen würde - finden zumindest Victor und seine Freunde. Jetzt müssen sie nur noch Lily davon überzeugen…


Ich hatte schon nach den ersten Seiten eine gute Vorstellung von den Charakteren, die Einführung war also echt gut. Danach hatte ich allerdings einige Probleme damit, richtig in die Geschichte einzutauchen.
Zum einen bin ich weder 12 noch 37 Jahre alt und konnte mich nicht ganz mit den Figuren identifizieren.
Zum anderen hat mich der sachliche und ausführliche Schreibstil zwischenzeitlich gelangweilt und ich hatte keine große Motivation weiter zu lesen. Nachdem Lily und Victor sich endlich getroffen hatten, wurde es endlich spannender. Der Mittelteil hat mir dann auch am besten gefallen.

Die Charaktere waren besonders und wirklich gut gezeichnet. Victor ist einfach bewundernswert und so reif und unschuldig zugleich. Seine Freunde, egal ob alt oder jung, haben das Buch unterhaltsamer und vielseitiger gemacht.

Desweiteren mochte ich den Schauplatz Paris und das leckere Umfeld, welche eine schöne Atmosphäre entstehen ließen.
Das ganze Adoptionsrecht und Waisendasein war echt interessant und wurde nicht nur einseitig beleuchtet. Vor allem Victors Zeit im Kinderheim und seine positive Sicht der Dinge haben mich dabei berührt.
Außerdem fand ich den Filmzitat-Flirt hammermäßig und auch der musikalische Aspekt hat mir gut gefallen.

Natürlich war die Geschichte teilweise etwas abgehoben, aber unterm Strich beurteile ich das Buch als realistisch, was mir sehr zugesagt hat.
Es ist aber ganz klar ein Erwachsenenroman, also können die, die ebenfalls erst noch in meinem Alter sind, noch ein paar Jahre warten, bis sie sich „Victor, Lily und der Weg nach Hause“ nochmal angucken. Ich glaube, dann hat man noch mehr Freude an diesem Buch.

Mein Fazit: Ein besonderer und berührender Roman über geliebt werden und lieben können, der alles in allem etwas kürzer hätte sein können.

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Veröffentlicht am 15.04.2021

Leider schwächer als Teil 1, da es tendenziell langweilig war

Dirty, Sexy, Love
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„Dirty, Sexy, Love“ ist der 2.Teil der Barkeeper Reihe von Kylie Scott. Dieses Mal geht es um den bärtigen Barkeeper Joe. Erzählt wird die Geschichte jedoch aus der Perspektive von Alex, die nach Coer ...

„Dirty, Sexy, Love“ ist der 2.Teil der Barkeeper Reihe von Kylie Scott. Dieses Mal geht es um den bärtigen Barkeeper Joe. Erzählt wird die Geschichte jedoch aus der Perspektive von Alex, die nach Coer d‘Alene kommt, um ihre Internetbekanntschaft Eric endlich persönlich zu treffen. In der Dive Bar angekommen, stellt sich allerdings heraus, dass Joe die ganzen letzten Monate den Account seines Bruders Eric benutzt hat und Alex in Wirklichkeit mit ihm geschrieben hat. Damit ist für Alex eine Beziehung undenkbar, denn Lügen sind ein NoGo für sie. Joe möchte seine Gesprächspartnerin aber nicht verlieren und kämpft um sie. Dann kommt aber alles ganz anders und das Blatt wendet sich überraschend...


Es war schön, wieder in die Welt einzutauchen, die ich schon aus dem vorausgehenden Buch kannte. Es hat mich allerdings nicht so gefesselt wie der erste Teil, sondern war eher etwas langweilig. Trotzdem war es immer noch lustig und unterhaltsam.
Ich fand besonders cool, dass das Buch gegen Oberflächlichkeit und Mobbing aufmerksam gemacht hat und am Ende wurde es dann noch etwas spannender.

Ich fand es schade, dass ich Joe fast nicht und Alex gar nicht aus dem vorherigen Buch kannte. Da die Story dann auch sehr auf sie fokussiert war, habe ich die Nebencharaktere vermisst. Im letzten Teil haben sie aber doch noch eine größere Rolle gespielt und nicht nur Alex und Joe haben ein glückliches Happy End gefunden :)
Mit Valerie kam auch noch ein eindrucksvoller und sympathischer Nebencharakter hinzu.

Der Roman handelt von einer dieser „Lass uns nur Freunde sein“-Beziehungen, bei denen aber eh klar war, dass da schon von Anfang an mehr ist und sich die Charaktere einfach nur selber im Weg standen. Dabei hat mich außerdem gestört, dass ich nicht ganz verstanden habe, warum Alex noch so lange so wütend auf Joe war.


Alles in allem ein unterhaltsamer 2.Teil, der aber zwischenzeitlich langweilig war.

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Veröffentlicht am 05.04.2021

Danke an alle Pflegekräfte!

I'm a Nurse
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„I’m a Nurse. Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe - trotz allem.“ wurde von Franziska Böhler zusammen mit Jarka Kubsova geschrieben. Franzi arbeitet selber als Krankenschwester auf der Intensivstation ...

„I’m a Nurse. Warum ich meinen Beruf als Krankenschwester liebe - trotz allem.“ wurde von Franziska Böhler zusammen mit Jarka Kubsova geschrieben. Franzi arbeitet selber als Krankenschwester auf der Intensivstation und macht in ihrem Buch darauf aufmerksam, was die Lücken in unserem Gesundheitssystem sind und wie sie sich auf das Pflegepersonal und die Patienten auswirken. Ein sehr zentraler Punkt ist der Pflegenotstand, auf den sie immer wieder eingeht.

Zuallererst möchte ich klarstellen, dass ich den Job der Krankenpfleger*innen wirklich schätze und ich habe auch schon selber erlebt, wie es auf den verschiedenen Stationen zugeht. Gerade vor ein paar Monaten, habe ich für kurze Zeit auf der Intensivstation gearbeitet und die Überlastung mitbekommen, die durch die Corona Pandemie nur noch verschlimmert wurde. Ich war teilweise schon schockiert, was dem Pflegepersonal zugemutet wird und wie überlastet das ganze System ist.

Trotzdem hat es mir nicht gefallen, wie die Autoren dieses und andere Probleme rübergebracht hat. Ich mochte ihre Wortwahl zwar sehr gerne, man konnte alles verstehen und auch die Einteilung in die verschiedenen Generationen hat mir gut gefallen. Dadurch hatte das Buch eine schöne Struktur. Außerdem war wirklich Alles von Geburt bis zum Sterbeprozess abgedeckt.
Die Erfahrungsberichte von anderen Pflegern waren sehr interessant und toll geschrieben, abwechslungsreich und haben mich sogar zum Weinen gebracht. Sie waren eine echte Bereicherung für das Buch. Die Einblicke in ihre Arbeit und den Klinikalltag fand ich ebenfalls sehr interessant und ansprechend geschildert, nur ich hätte mir noch viel mehr davon gewünscht.

Mein größtes Problem war, dass es auf verschiedenen Ebenen wirklich sehr einseitig war. Beispielsweise beim Hebammennotstand, um den sich fast der komplette Teil dreht, wird meistens dieselbe Hebamme zitiert, die natürlich auch immer die gleichen Erfahrungen gemacht hat. Die Botschaft der Autorin ist, dass sich keine Hebammen auf die vielen unbesetzten Stellen bewerben würden, weil die Arbeitsbedingungen schlecht seien und niemand diesen Beruf ausüben, geschweige denn studieren möchte. Das stimmt, es ist oft sehr stressig in den Kreissäälen und der Job gehört garantiert nicht zu den best bezahltesten, aber es gibt auch einfach zu wenig Studienplätze. Viele müssen warten, obwohl sie doch gerne Hebamme werden würden, so wie wir es auch von den Medizinstudienplätzen kennen. Darauf geht sie beispielsweise gar nicht ein und auch beim Thema Ärztemangel kommt es nicht vor.
Generell hat sie sich, was den Pflegenotstand angeht, öfter wiederholt und direkt den Teufel an die Wand gemalt. Na klar gibt es diese schlimmen Tage, aber da sie nur davon erzählt und es in keinster Weise relativiert, wurde es, wie ich finde, dramatisiert. Sie hätte mehr auf die guten Dinge an Altenpflege&Co eingehen können, nur ca. 20 der 250 Seiten waren positiv. Deswegen fand ich auch den Titel unpassend gewählt und irre führend, da sie nur am Ende auf ein paar Seiten gesagt hat, was sie an ihrem Job mag. Obwohl mich das Thema eigentlich interessierte, wusste ich so gar nicht, was ich aus dem Buch mitnehmen sollte. Es hat mir eher die Vorfreude auf die Arbeit im Klinikum genommen.

Ich glaube es ist echt cool, als Krankenpflegerin sein Erlebtes in diesem Buch wiederzufinden und auch eine gute Möglichkeit, mehr über das Gesundheitswesen und dessen Probleme zu erfahren, wenn man vorher noch nie wirklich mit unserem Gesundheitssystem in Berührung gekommen ist, aber ich habe nicht mehr viel Neues gelernt. Ich hatte auch das Gefühl, dass es eher an die Politik gerichtet war und nicht an mich kleinen Azubi im medizinischen Bereich. Ich weiß aber um ehrlich zu sein gar nicht, wer die angesprochene Personengruppe der Autorin sein sollte, da ich einfach nur vom Pflegenotstand überzeugt wurde...was ich schon vorher war.

Das klingt jetzt ziemlich enttäuschend, aber ich finde es ist trotz allem (haha) ein wichtiges Buch mit guten Seiten und einer eindeutigen Message, aber leider sehr einseitig und negativ!

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Veröffentlicht am 01.04.2021

Nach einem starken Anfang leider enttäuschend

The Second Princess. Vulkanherz
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Hinter dem wunderschönen Cover von „The Second Princess: Vulkanherz“ von Christina Hiemer versteckt sich viel mehr als nur ein Prinzessinenroman.

Saphina ist die drittgeborene und somit unbedeutendste ...

Hinter dem wunderschönen Cover von „The Second Princess: Vulkanherz“ von Christina Hiemer versteckt sich viel mehr als nur ein Prinzessinenroman.

Saphina ist die drittgeborene und somit unbedeutendste Prinzessin der Bell-Familie, einer weiblichen Dynastie voller Geheimnisse, die über eine kleine Karibikinsel herrscht. Eine Reihe von unvorhersehbaren Ereignissen erschüttern die Königsfamilie und Saphina muss nun eine bedeutende Aufgabe übernehmen, die sie auch noch an den nervigen Dante bindet. Längst vergangene Zeiten zwingen sie, zusammenzuarbeiten und so das Königreich zu beschützen.


Prolog und ein Einführungstext geben eine gute Einführung ins Buch, sodass ich direkt voll dabei war. Nach einem spannenden und wirklich tollen Anfang, ging es dann aber lange nicht wirklich weiter. Leider wurde mir auch die Protagonistin immer unsympathischer, obwohl ich sie am Anfang so gerne mochte.
Am meisten aufgeregt hat mich jedoch, dass die eigentliche Problematik ganz einfach hätte verhindert werden können, wenn Saphina nicht so übertrieben egoistisch, stur und unüberlegt gehandelt hätte. Das war für mich auch leider noch nicht das einzig Fragwürdige und ich muss einige Logikfehler bemängeln. Richtig los ging es dann also erst viel später, aber das wurde dann für meinen Geschmack zu schnell abgefrühstückt. So konnte ich auch die Beziehung zwischen Dante und Saphina nicht wirklich nachempfinden.
Einige Ereignisse am Ende haben mich aber nochmal überrascht und das Buch endet mit einem lustigen Insider.

Der Schreibstil hat mich dafür wieder richtig überzeugt. Alles war so schön bildlich beschrieben, dass ich die Kleider, den Dschungel oder andere Schauplätze genau vor Augen hatte. Außerdem konnte ich das Buch echt flüssig und schnell lesen und die Ich-Perspektive hat mir ebenfalls zugesagt.
Auch das Setting mit der Karibikinsel und der Vulkanwelt fand ich interessant.
Was mich allerdings gestört hat, ist dass die Autorin öfter gegenwärtige Künstler, wie z.B. Ed Sheeran erwähnt hat, was mich immer wieder aus dieser tollen Fantasywelt herausgerissen hat, weil es für mich nicht zusammengepasst hat.

Ich konnte auch nicht so mit den Charakteren mitfiebern, da sie für mich nicht greifbar waren.
Dante war am Anfang geheimnisvoll - aber am Ende leider auch noch. Ich hatte das Gefühl, ich habe ihn gar nicht richtig kennengelernt. Saphina war mir zu widersprüchlich und hat mich irgendwann nur noch aufgeregt. Zum Ende hin hat sie ihre Fehler zwar eingesehen, aber das hat mein Bild von ihr trotzdem nicht geändert.
Dafür waren die Antagonisten echt cool und ich hätte mir durchaus eine größere Rolle für sie vorstellen können. Zusätzlich muss ich sagen, dass wirklich alle Namen total besonders und schön waren.


Mein Fazit: Das große Potenzial wurde leider durch Logikfehler und wenig Tiefe verschenkt. Trotz allem hatte ich Spaß beim Lesen und es war durchaus spannend. Nur letzten Endes bleibe ich enttäuscht zurück.

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