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Veröffentlicht am 28.08.2021

Wie die Vergangenheit die Zukunft besimmt

Free like the Wind
2

Tausend Splitter anstelle eines Herzens
Nachdem ich „Wild like a River” gelesen habe, war ich froh auch bereits den zweiten Teil zuhause zu haben. Im zweiten Teil geht es um Rae und Cayden, die man bereits ...

Tausend Splitter anstelle eines Herzens
Nachdem ich „Wild like a River” gelesen habe, war ich froh auch bereits den zweiten Teil zuhause zu haben. Im zweiten Teil geht es um Rae und Cayden, die man bereits im ersten Teil kennengelernt hat. Ich muss zugeben, dass Cayden mir in „Wild like a River“ etwas unsympathisch war, aber im zweiten Teil ist er mir wirklich ans Herz gewachsen. Im ersten Teil ist er der arrogante, etwas eingebildete beste Freund/Mitbewohner von Jackson, der Haven gegenüber zunächst sehr gemein ist. Aber nach „Free like the Wind“ konnte ich seine Handlungen viel besser nachvollziehen. Er ist nicht plötzlich positiver eingestellt, sein Zynismus ist noch immer Bestandteil seines Charakterzugs, aber er ist viel sympathischer. Rae mochte ich im Gegensatz dazu schon im ersten Teil des Romans sehr, auch wenn ich wirklich mit ihr mitgelitten habe. Was Rae erlitten hat ist wirklich schrecklich und auch wenn dieser Handlungsstrang nicht neu ist, so wurde es im Werk toll beschrieben. Und Cayden… im ersten Teil werden immer wieder Andeutungen über seine Familie gemacht und ich hatte mir schon einiges ausgemalt, aber an einer Stelle des gesamten Romans habe ich wirklich innehalten müssen und vielleicht sogar einige Tränen vergossen, weil mich die Szene so mitgenommen hat. Aber das spricht auch wieder für den tollen Schreibstil von Kira Mohn. „Free like the Wind“ hat außerdem wieder tolle Szenen, die die Natur in Kanada beschreiben, was ich am ersten Teil schon sehr geschätzt habe. Dieses Mal hat sich Cayden auch besser angestellt als im letzten Teil. Ich fand es auch schön zu lesen, wie sich die Beziehung zwischen Jackson und Haven weiterentwickelt hat und dass Jackson mit seinen Entscheidungen glücklich geworden ist. Außerdem ist es Havens Idee, dass Rae diese Reise macht und ich liebe Haven wieder einmal mehr dafür, dass sie so eine toller Mensch ist. Auch hier war wieder ein Plus für mich, dass sich die Beziehung von Rae und Cayden langsam entwickelt hat. Auch wenn das viele als Kritikpunkt aufgefasst haben, so hat das mehr zu Cayden und Rae gepasst. Es hat mir weiter auch gefallen, wie die Thematik Schuld behandelt worden ist und wie sowohl Rae als auch Cayden ihre eigenen Dämonen überwinden. Das Ende war etwas abrupt, aber es war dennoch ein schöner Abschluss der Reihe.
Der zweite Teil der Reihe war anders. Emotionaler, tiefgründiger, etwas weniger Kanada-Wildnis als erwartet, aber trotzdem wirklich schön.

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Veröffentlicht am 21.08.2021

Ein wunderschönes Wohlfühlbuch mit atemberaubenden Setting

Wild like a River
2

In der Stille des Waldes hörst du dein Herz
Ein Buch, das ich vor kurzem gelesen habe, ist Kira Mohns „Wild like a River“ und es war wirklich toll. Ein NA-Roman, der einfach anders ist und mich voll und ...

In der Stille des Waldes hörst du dein Herz
Ein Buch, das ich vor kurzem gelesen habe, ist Kira Mohns „Wild like a River“ und es war wirklich toll. Ein NA-Roman, der einfach anders ist und mich voll und ganz überzeugt hat. Ich habe die Geschichte rund um die Selbstfindung Havens sehr schnell ins Herz geschlossen: die wunderbare Natur, Haven und ihre Vergangenheit, Jackson … ein schönes Buch, das mich in eine andere Welt entführen konnte. Ich glaube, dass das Setting in der Wildnis Kanadas mir am meisten gefallen hat. Leider würde ich mich in der Natur vermutlich so unfähig anstellen, wie Cayden es getan hat, aber ich mochte die Schilderungen der Natur, der Tiere, der umwerfenden Szenerie. Es war schön zu beobachten, wie Haven sich in ihrem eigenen kleinen Reich bewegt, dann aber auch ganz andere, neue Dinge kennenlernt. Auch wenn Haven abwertend als „Waldmädchen“ bezeichnet wird, ist dieser Wald genauso ein Teil von ihr, wie das Leben, das sie später in Edmonton führt. Sowohl Jackson als auch Haven sind wunderbare Charaktere und auch wenn Jackson ab und an sehr … überfürsorglich agiert und einen ausgeprägten Beschützerinstinkt hat, mochte ich ihn sehr. Vielleicht passt er gerade auch deshalb gut zu Haven, die aufgrund ihrer Lebensgeschichte sehr naiv und gutgläubig ist. Ich habe beide Figuren schnell ins Herz geschlossen, gerade nach der Auseinandersetzung mit Havens Vergangenheit konnte ich das Buch kaum noch aus der Hand legen. Erst die Begegnung mit Jackson führt dazu, dass Haven nach langer innerer Sehnsucht selbst versucht das andere Leben kennenzulernen, die Dinge außerhalb der Wildnis Kanadas zu entdecken. Haven kennt das Leben außerhalb der Natur kaum, aber es ist nicht so, dass sie die Wildnis nur wegen Jackson verlässt. Die Beziehung der beiden entwickelt sich eher langsam, dafür ist sie aber intensiv und wirklich schön beschrieben. Ich kann verstehen, wenn Haven für manche zu unerfahren und naiv gewirkt hat, aber ich denke, dass es verständlich beschrieben war. Ich mochte die Geschichte und auch die Gefühle haben mich überzeugt. Ich mochte es, dass man die Geschichte aus beiden Perspektiven verfolgen konnte und dass diese Entwicklung Havens gut erkennbar war. Sie wächst über sich hinaus und lernt an den Herausforderungen zu wachsen.
Ich mochte den Schreibstil, die bildgewaltige Sprache und die Schilderung der Gedankenwelt von Jackson und Haven. Die Handlung des Romans ist ruhig, fließend, doch die Handlung hat mich trotzdem keinen Moment irgendwie gelangweilt. Eine schöne Liebesgeschichte für angenehme Lesestunden.

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Veröffentlicht am 17.08.2021

NA in München mit Wohlfühlfaktor

Vielleicht jetzt (Vielleicht-Trilogie, Band 1)
1

Kochen, eine prickelnde Romanze und WG-Feeling – ich mochte einfach alles an dem Buch. Bries und Antons Geschichte war einfach schön. Ein New Adult Roman, der durch Schreibstil, Charaktere und durch das ...

Kochen, eine prickelnde Romanze und WG-Feeling – ich mochte einfach alles an dem Buch. Bries und Antons Geschichte war einfach schön. Ein New Adult Roman, der durch Schreibstil, Charaktere und durch das Setting überzeugt, denn sowohl die WG als auch die Cateringfirma „Leckerste“ waren einfach großartig. München als Stadt, die Schilderungen über die Arbeit von Anton und Brie… nichts kommt zu kurz. Ich konnte das Buch einfach nicht zur Seite legen. Ich mochte diese Spannungen zwischen Anton und Brie, die Lebenslust und die brasilianische Lebensfreude, die Gabriella verkörpert hat – es war einfach stimmig. Gleichzeitig sind die Nebencharaktere auch toll ausgearbeitet und lösen sich nicht plötzlich in Luft auf. Gerd und Till hat man trotz ihrer groben Art einfach ins Herz geschlossen und ich freue mich auch schon sehr auf Joanas und Karlas Geschichten, die in „Vielleicht nie“ und „Vielleicht irgendwann“ thematisiert werden. Ein großes Lob dafür, wie die Schicksale der beiden in die Geschichte eingeführt wurden, ohne dass es irgendwie erzwungen gewirkt hat. Das größte Plus dieser Geschichte ist vermutlich, dass alles harmonisiert und die Handlungsstränge gut zusammenpassen und es natürlich wirkt. Bries Suche nach ihrem Vater, ihre Arbeit in der Küche, die Beziehung zu ihrer Mutter… es kommt nichts zu kurz. Gleichzeitig ist die Beziehung zu Anton einfach schön. Nicht zu schnell, nicht zu langsam… es passt einfach. Und ohne hier spoilern zu wollen… Gabriella trifft eine Entscheidung gegen Ende des Buches, die noch einmal beweist, warum diese New Adult Geschichte anders und neu ist und ich liebe Brie dafür, dass sie so anders, neu und einfach offen ist und ihre Gefühle so roh und verletzlich präsentiert. Sie ist nicht nur für Anton ein offenes Buch und genau deshalb mag ich sie so sehr. Alles in allem eine klare Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Schuld und Vergebung

Be My Tomorrow
1

Be my tomorrow von Emma Scott hat mich, wie auch schon andere Bücher von Emma Scott, berührt und mich mit tausenden Gedanken zurückgelassen. Ich will nicht sagen, dass dieses Buch perfekt ist, es gab ein ...

Be my tomorrow von Emma Scott hat mich, wie auch schon andere Bücher von Emma Scott, berührt und mich mit tausenden Gedanken zurückgelassen. Ich will nicht sagen, dass dieses Buch perfekt ist, es gab ein paar Punkte, die mich gestört haben, aber dieses Buch hat am Ende eines erfüllt – es hat mich berührt. Es hat mich berührt und in vielen Momenten einfach sprachlos gemacht. Denn Zeldas und Becketts Geschichte ist anders, langsam fließend, nicht schnell, hektisch. Man findet langsam in dieses gigantische Gewirr aus Gedanken, Sorgen, Ängsten, Wut und Schuld und wird mit den Punkten erschlagen, die jedem schon irgendwie begegnet sind: Schuld und Vergebung. Die Geschehnisse, die Zelda und Beckett mitgemacht haben und zu verantworten haben, sind nicht einfach, lassen innehalten, schlucken, reflektieren, aber gleichzeitig fühlt man mit beiden Charakteren in Emma Scotts Werk. Zwei Menschen, die an ihrem Tiefpunkt angekommen sind. Das Werk an sich fängt tatsächlich schon mit dem Tiefpunkt an und auch das hat mir besonders gefallen. Ich war überrascht, dass man als Leser schon früh erfährt, was geschehen ist, welches Gepäck die Protagonisten des Werkes mit sich tragen, aber man wird dennoch in einen Sog aus Gefühlen gezogen, der so typisch für Emma Scott ist. Gerade die Seiten aus Zeldas Graphic Novel oder Becketts gefühlvolle, herzzerreißende Briefe lassen nicht los, führen noch einmal vor Augen wie schwer Gefühle wie Schuld und auch Vergebung wiegen können. Und gerade auch kleine Details lassen dieses Werk besonders erscheinen. Die Erklärung, warum der Originaltitel „The Butterfly Project“ heißt, die kleine Erwähnung, dass Zelda nach Zelda Fitzgerald benannt ist und die vielen Nebenfiguren, die dem Werk Leben einhauchen. Ich hatte das Gefühl, dass etwas fehlt, was ich nicht benennen konnte, aber letzten Endes hat mich dieses Werk einfach überzeugt, weil all die Fragen, all die Entscheidungen letzten Endes Punkte waren, die jeder für sich selbst entscheiden muss. Ich konnte dieses Buch kaum aus der Hand legen und freue mich schon jetzt auf den zweiten Teil „Forever Right Now“.

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Veröffentlicht am 09.06.2021

Ein eindrucksvolles Buch über die Judenverfolgung aus der Sicht eines jungen Mädchens

Ein Buch für Hanna
1

Ein Buch, das ich immer wieder gerne lese und das ich einfach nicht vergessen kann, ist „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler. Die vor zwei Jahren verstorbene Autorin hat ohnehin einige meiner Lieblingsbücher ...

Ein Buch, das ich immer wieder gerne lese und das ich einfach nicht vergessen kann, ist „Ein Buch für Hanna“ von Mirjam Pressler. Die vor zwei Jahren verstorbene Autorin hat ohnehin einige meiner Lieblingsbücher geschrieben, aber „Ein Buch für Hanna“ habe ich, auch wenn ich es vor Jahren gelesen habe, nicht vergessen.
Die Geschichte behandelt das Leben der vierzehnjährigen Hanna, die Nazi-Deutschland verlassen muss, weil sie Jüdin ist. Ich habe schon viele Jugendbücher gelesen, die sich mit der Thematik der Judenverfolgung befassen, aber wenige sind mir so gut in Erinnerung geblieben, wie die Geschichte von Hanna. Ich konnte mich von den ersten Seiten an gut in die Situation einfühlen. Ich habe das Buch auch ungefähr in dem Alter das erste Mal gelesen und kann nur wiederholen, dass wenige Bücher es schaffen, die Thematik so eindrücklich zu beschreiben. Das Buch ist außerdem an wahre Begebenheiten angelehnt und ist dadurch umso eindrucksvoller. Es werden die einzelnen Stationen Hannas geschildert, die auf ihrer Flucht schreckliche Dinge erlebt, Menschen verliert, die sie liebt und letzten Endes auch im Konzentrationslager landet. Ihre gesamte Flucht ist von Angst geprägt und ich musste oft auch beim Lesen innehalten, weil es mich so sehr mitgenommen hatte. Und doch ist es wichtig, dass Bücher über die Judenverfolgung gelesen werden, dass man sich mit der Thematik beschäftigt, vor allem, weil immer weniger Zeitzeugen in der Lage sind, ihre Geschichte zu erzählen. „Ein Buch für Hanna“ beschreibt erschreckend genau, wie viel Leid Hanna auf dieser Flucht erlebt, wie viele Jahre ihres Lebens sie verliert und wie viel sie in ihrem jungen Alter durchmachen muss. Ich finde, dass dieses Buch, trotz der traurigen und ernsten Thematik immer wieder gelesen werden sollte und dass man sich mit diesen Ereignissen auseinandersetzen muss. Das Buch zeigt die Verluste Hannas auf und auch das tiefe Leid, das Hanna erlebt hat. Und ihre Geschichte steht für so viele schlimme Schicksale, die erlebt worden sind. Es gibt viele Bücher über die Nazi-Vergangenheit Deutschlands, die das Schicksal der jüdischen Bevölkerung beschreiben. „Ein Buch für Hanna“ gehört zu den Büchern zu der Thematik, die definitiv gelesen werden sollten.

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