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Veröffentlicht am 23.06.2021

Einzigartig

Mr. Parnassus' Heim für magisch Begabte
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Inhalt

Linus ist ein zugeknöpfter Sachbearbeiter bei einem Verband, der sich um die Betreuung magiebegabter Minderjähriger kümmert. Seine Aufgabe ist die Überprüfung von Waisenhäusern. Er hat sich in ...

Inhalt

Linus ist ein zugeknöpfter Sachbearbeiter bei einem Verband, der sich um die Betreuung magiebegabter Minderjähriger kümmert. Seine Aufgabe ist die Überprüfung von Waisenhäusern. Er hat sich in seinem Trott eingelebt und ist stolz, auf das was er macht. Doch dann wird ihm ein besonderer Auftrag zugeteilt. Er soll einen Monat in einem Waisenhaus auf einer Insel verbringen, das unter der Leitung des mysteriösen Arthur Parnassus steht. Dieses Waisenhaus ist schwer geheim und das liegt vor allem an den Schützlingen, die es beherbergt.



Kurzgefasst

Den lobenden Worten anderer Blogger kann ich mich nur anschließen. Tolle Figuren, ein entspannter und unaufgeregter Stil und eine rührende Geschichte. Dem einen oder anderen könnte die manchmal doch recht offensichtliche "Moralpredigt" missfallen, mich haben die wunderschönen Gedanken jedoch zum Nachdenken gebracht.



Die Details

Nachdem ich so viel Gutes über dieses Buch gehört habe, wollte ich es unbedingt selber lesen. Was soll ich sagen? Ich kann mich den ganzen Lobeshymnen nur anschließen. Es ist wirklich ein gelungener Roman, der die Probleme unserer Zeit anspricht. Das ganze auf eine spezielle Art. Nie wirkt es gezwungen oder pseudo-poetisch und trotzdem war mein Buch am Ende mit Klebemarkieren gespickt. Dem einen oder anderen mag der Inhalt vielleicht ein bisschen plakativ erscheinen, doch wem der unaufgeregte, entspannte Stil gefällt, wird viel Spaß an dem Roman haben und hin und wieder auch sehr zum Nachdenken angeregt werden.

Mit Linus hat man einen sehr sympathischen Protagonisten, dessen Entwicklung man durch die Geschichte hinweg verfolgen darf. Dieser sehr nach seinen Prinzipien lebenden Mann trifft auf Arthur Parnassus, der eine doch eher liberale Pädagogik und Werteeinstellung verfolgt. Die beiden ergänzen sich unglaublich gut und der Autor lässt das auch zu, denn mitnichten ist Linus der Einzige, der in diesem Roman etwas dazulernt. Die sanfte Liebesgeschichte, die entsteht nimmt genau den richtigen Raum ein und schwebt federleicht zwischen den Zeilen. Die Kinder sind toll beschrieben. Sie haben alle ihren ganz eigenen Charakter und sind erfrischend ungezwungen. Hier wurden nicht einfach typische Figuren aus einer Kindergruppe gezogen (z.B. der sensible Klassenkasper, das stille Mauerblümchen, ihr wisst, was ich meine), sondern viel Sorgfalt in die unterschiedlichen Persönlichkeiten gesteckt.

Mit einem Schmunzeln und dem ein oder anderen gerührten Tränchen entlässt einen das Buch in die eigene Welt zurück, die man nun doch mit etwas anderen Augen sieht.

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Veröffentlicht am 20.05.2021

Zurück ins Leben

The Light in Us
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Inhalt

Nach einem Schicksalsschlag hat Charlotte ihren Zugang zur Musik verloren. Fatal für eine talentierte Konzert-Violinistin, die erst vor kurzem ihren Abschluss an der Julliard-School in New York ...

Inhalt

Nach einem Schicksalsschlag hat Charlotte ihren Zugang zur Musik verloren. Fatal für eine talentierte Konzert-Violinistin, die erst vor kurzem ihren Abschluss an der Julliard-School in New York gemacht hat. Mit Jobs in einem Diner und einer Bar hält sie sich über Wasser. Da bekommt sie das Angebot, Assistentin für Noah Lake zu werden. Der ehemalige Extremsportler und erfolgreiche Journalist ist nach einem schweren Unfall erblindet und versinkt in seiner Verzweiflung. Charlotte nimmt die Stelle bei ihm an und versucht, den griesgrämigen, jungen Mann aus seinem Schneckenhaus zu locken.



Das Wichtigste in Kürze

Ein Roman, der vor allem durch seinen Stil und die Figuren überzeugt und viel Spaß macht. Die Handlung an sich ist nichts Neues, muss sie aber auch nicht sein, man ist trotzdem gefesselt und verfolgt gespannt die Figurenentwicklung und Liebesgeschichte.



Die Details

Der Klappentext hört sich nach "Ein ganzes halbes Jahr" an? Abwegig ist dieser Vergleich nicht und er wird auch zwangsläufig vor Augen geführt. Zwar auf andere Art erzählt, erinnert diese Geschichte doch sehr stark an den erfolgreichen Roman. Das tut dem Lesespaß jedoch überhaupt keinen Abbruch, denn die Figuren sind andere, die Ausgangslage ist eine andere und auch der Stil ist anders.

Mit viel Freude kann man in das Buch eintauchen und die Figuren bei ihrer Entwicklung begleiten. Natürlich ist die Handlung vorhersehbar, aber warum auch nicht. Mit erfreulich wenig (Beziehungs-) Drama und trotzdem ohne langweilig zu sein wird hier eine schöne Liebesgeschichte erzählt. Einen großen Einfluss hat dabei auch der Stil, der auf eine Art leicht geschrieben und doch unglaublich poetisch ist. Sei es nun, die Musik für den Leser greifbar zu machen, Noahs Blindheit und dessen Bedeutung eindrücklich zu zeigen, oder auch Noahs Welt anders als durch "sehende" Beschreibungen zum Leben zu erwecken.

Zugelassen wird dieser Stil auch durch das Wechseln der Perspektiven, sodass man die Welt sowohl durch Charlottes Augen, als auch Noahs Wahrnehmung sieht. So bekommt man auch einen Einblick in die Gefühlswelt beider Protagonisten und kann viele ihrer Handlungen, vor allem aber die von Noah, gut nachvollziehen. Besonders hervorzuheben ist hier auch, wie Emma Scott es schafft auf eindrückliche Weise zu verdeutlichen, in welcher Lage Noah sich befindet und welche Dramatik und Endgültigkeit sein neues Leben für ihn hat. Denkt man da am Anfang vielleicht noch, dass es im Vergleich zu einer kompletten Lähmung (Hallo, Will) doch recht harmlos ist, zu erblinden, wird man da schnell eines Besseren belehrt.

Mit viel Feingefühl, und doch ohne Längen wird auch die Entwicklung von Charlotte und Noah erzählt. Hier gibt es allerdings wenig Überraschungen. Der Handlungsbogen verläuft wie bei jeder anderen typischen Liebesgeschichte. Deshalb war ich besonders froh, dass der übliche Tiefpunkt vor dem Ende nicht ganz so tief war, wie erwartet. Wenn klar ist, wie die Geschichte ausgeht, finde ich dieses letzte Hindernis (oft ein Missverständnis, bei dem dann einer von beiden (meistens die Frau) alles in Frage stellt) fast immer eher störend, als dass er nochmal für Spannung sorgt. Umso schöner war es, dass der Tiefpunkt in diesem Buch ein bisschen anders war und zudem tatsächlich logisch in die Geschichte gepasst hat.

So kann man dann das Buch am Ende zufrieden schließen und sich darüber freuen, dass es noch eine kleine Novella gibt.

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Veröffentlicht am 24.04.2021

Ein Königreich vernichten

Elian und Lira – Das wilde Herz der See
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Inhalt

Die Sirene Lira wird von ihrer Mutter, der Meereskönigin, von jeher zur Grausamkeit erzogen. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag stiehlt Lira deshalb das Herz eines Prinzen. Doch an ihrem 18 Geburtstag ...

Inhalt

Die Sirene Lira wird von ihrer Mutter, der Meereskönigin, von jeher zur Grausamkeit erzogen. Jedes Jahr zu ihrem Geburtstag stiehlt Lira deshalb das Herz eines Prinzen. Doch an ihrem 18 Geburtstag wird alles anders. Wegen Ungehorsams wird Lira aus dem Meer verbannt und läuft in Menschengestalt dem Prinzen Elian in die Arme. Ein Glücksfall, denn sein Herz soll sie ihrer Mutter bringen. Auf eine günstige Gelegenheit wartend begleitet sie Elian und seine Piratenmannschaft auf der Suche nach einer Macht, die das komplette Volk der Sirenen auslöschen könnte.


Das Wichtigste in Kürze

Ein spannendes Buch mit sympathischen Charakteren, das mit typischen Young-Adult-Klischees bricht, ohne, dass das Rad neu erfunden werden muss. Und es ist ein Einzelband, eine wahre Rarität unter den Jugendbüchern.


Für mehr Details

Wenn Lira auf Elian trifft, sprühen die Funken. Und das nicht nur im romantischen Sinne, sondern vor allem aufgrund der verbalen Schlagabtausche, die sich diese beiden sympathischen Figuren liefern. Die sarkastischen, bissigen und ironischen Bemerkungen, die sich die beiden an den Kopf werfen sorgen für viel Lesespaß und vor allem Liras Schlagfertigkeit ist bewundernswert. Überhaupt ist sie eine großartige Protagonistin, die viel Stärke und Willenskraft mitbringt und doch nahbar bleibt. Ihre Entwicklung zu verfolgen ist eine Freude. Trotzdem bleibt sie sich und ihrem Volk dabei auf eine Weise treu. Sie ist eine Sirene und daran wird man durch ihre Gedanken und Gefühle auch erinnert. Als sie auf Elian trifft, prallen Welten und entgegengesetzte Vorstellungen aufeinander. Und trotzdem schafft es Alexandra Christo, die Sympathie, die die beiden füreinander empfinden auf eine gute Basis zu stellen. Elian ist dabei der eher blassere Teil des Protagonisten-Duos. Er rutscht manchmal doch ein wenig sehr in die Rolle des edelmütigen und herzensguten Prinzen. Gleichzeitig gibt das Lira jedoch viel Stärke, sodass an vielen Stellen Lira diejenige ist, die die Situation rettet und nicht er.

Auf das Zusammentreffen der beiden, dem man als Leser von Anfang an entgegenfiebert, muss man ein kleines bisschen warten. Aber wenn diese Einführung geschafft ist (es müssen politische und familiäre Verhältnisse etabliert werden) hält nichts mehr den Lesefluss zurück. Es bleibt spannend und zwischendurch tappst man, was die Pläne der Figuren angeht, auch als Leser im Dunkeln und das obwohl das Buch aus den Ich-Perspektiven von Lira und Elian geschrieben ist - übrigens großartig umgesetzt durch verschiedene Schriftarten -.

Wie so oft ist auch hier der deutsche Titel unglücklich gewählt. Aus verschiedenen Gründen. Zum einen ist Lira ganz eindeutig die Hauptfigur des Buches. Trotzdem steht sie im Titel hinter dem männlichen Protagonisten. Dabei bricht dieses Buch so wunderschön mit dem "Frau ist stark bis noch stärkerer Mann kommt und sie beschützt"-Klischee und macht aus Lira eine großartige Kämpferin.
Und dann ist "Elian und Lira - Das wilde Herz der See" sehr nichtssagend. Es klingt eher nach Schnulz, als nach dem Abenteuer, das man eigentlich in Händen hält. Warum man dann nicht einen Titel in Anlehnung an das englische Original "To Kill a Kingdom" (zu deutsch: "Wie man ein Königreich tötet") auswählt bleibt ein Rätsel.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Was wäre wenn...?

Die Mitternachtsbibliothek
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Was wäre wenn...?

Diese Frage stellt sich Nora, die in ihrem Leben schon viele Entscheidungen getroffen hat, die sie nun bereut. Jüngste Ereignisse und eine anhaltende Depression bringen sie zum Selbstmord. ...

Was wäre wenn...?

Diese Frage stellt sich Nora, die in ihrem Leben schon viele Entscheidungen getroffen hat, die sie nun bereut. Jüngste Ereignisse und eine anhaltende Depression bringen sie zum Selbstmord. Doch statt im Tod findet sie sich in einer Bibliothek wieder, die ihr die Möglichkeit gibt, sich verschiedene mögliche Leben anzuschauen, die sie mit einer anderen Entscheidung hätte leben können. So begibt sie sich auf die Suche nach ihrem perfekten Leben.

Die Idee des Romans erinnert ein wenig an den Weihnachtsfilmklassiker "Ist das Leben nicht schön?" mit James Stewart und auch die Botschaft, die dieses Buch vermittelt, ist ähnlich. Somit darf man von diesem Roman auch keine großen Überraschungen erwarten, denn schon von Beginn an ist eigentlich klar, worauf die Geschichte hinaus möchte. Hier zählt der Weg und nicht das Ziel. Es zählen die vielen kleinen Lebensweisheiten die auf eindrückliche und doch so simple Art in die Handlung eingebunden sind. Matt Haig erzählt in einer wunderschönen, bildhaften und doch bodenständigen Sprache von der Wahrheit des Lebens und lässt die Seiten nur so dahinfliegen. Trotz des ernsten Themas ist das Buch nicht düster und traurig, sondern lebensbejahend und mutmachend. Besondere Tiefe bekommt es durch die Tatsache, dass der Autor selbst offen zu seiner Vergangenheit mit Suizid-Gedanken steht und das Buch dadurch eine persönliche Note bekommt. Er weiß, wovon er schreibt.

Zusätzlich hält sich die Geschichte nicht mit endlosen Beschreibungen von Noras Leben auf, sondern erzählt die relevanten Dinge. Dabei ist Nora eine Hauptfigur, die man gerne begleitet. Auch sie ist greifbar und authentisch, aus dem Leben gegriffen. Mit ihr gemeinsam die "Was wäre wenn.."-Szenarien zu erleben, lässt einen selber über seine eigenen Entscheidungen nachdenken, über die eigenen "Was wäre wenns...". Und dabei lässt einen das Buch nicht alleine, sondern man wird an die Hand genommen und gemeinsam mit Nora an den Möglichkeiten entlanggeführt.

Bis man am Ende inspiriert in das eigene Leben zurückentlassen wird. Obwohl der Roman leicht geschrieben ist und keinesfalls auf die Tränendrüsen drückt, regt er sehr zum Nachdenken an. Ein gelungenes Werk von Matt Haig, das einen lebensbejahend in die Zukunft blicken lässt.

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Veröffentlicht am 03.03.2021

Ivy gegen Schwarzbart

Hex Files - Verhexte Nächte
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Endlich haben Ivy und Winter sich gefunden. Ein Aufatmen unter den Fans, die sich in diesem Band darauf freuen dürfen, dass es nicht ein einziges Mal um Beziehungsprobleme geht. Ivy und Winter sind einfach ...

Endlich haben Ivy und Winter sich gefunden. Ein Aufatmen unter den Fans, die sich in diesem Band darauf freuen dürfen, dass es nicht ein einziges Mal um Beziehungsprobleme geht. Ivy und Winter sind einfach zusammen. Da gibt es nicht ständig Zoff oder es wird die Beziehung in Frage gestellt. Sie haben auch wichtigere Probleme, denn ein Hexenmörder treibt sein Unwesen. Auf dessen Spur gerät Ivy durch Geister, die sie seit ihrem Abenteuer am Filmset von "Verwünscht" sehen kann. In ihrer ganz speziellen Ivy-Art geht sie gemeinsam mit Winter auf Mörderjagd.

Auch mit diesem Band erfüllt Helen Harper alle Erwartungen. Die Geschichte ist spannend, lustig und romantisch. Einzig Winters Rolle fällt ein bisschen zurück, denn er fungiert hier ein wenig als dauerbesorgter Freund und weniger als der knallharte Ermittler mit weichem Kern, als den man ihn kennengelernt hat. Das ist schade, tut dem Roman jedoch nicht wirklich Abbruch. Er ist unterhaltsam und lässt sich genauso gut lesen wie seine Vorgänger. Spaß machen natürlich auch (man kann es sich denken) die Geister, denen Ivy begegnet.

So verbringt man schöne Lesestunden mit diesem dritten Band und verlässt nach der letzten Seite ein wenig traurig Ivys Welt, denn bis jetzt ist kein weiterer Band erschienen oder in Planung. Hier passt dann tatsächlich der Spruch "Wenn es am Schönsten ist, soll man aufhören", an den sich die Autorin brav gehalten hat.

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