Cover-Bild Kingdoms of Smoke – Teil 3: Brennendes Land
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22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Der Audio Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Fantasy: Episch
  • Genre: Kinder & Jugend / Jugendbücher
  • Ersterscheinung: 21.05.2021
  • ISBN: 9783742413284
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Sally Green

Kingdoms of Smoke – Teil 3: Brennendes Land

Ungekürzte Lesung mit Monika Oschek, Maximilian Artajo u.v.a. (2 mp3-CDs)
Teil 3 der Serie "Kingdoms of Smoke"
Monika Oschek (Sprecher), Maximilian Artajo (Sprecher), Dagmar Bittner (Sprecher), Wanja Gerick (Sprecher), Marius Clarén (Sprecher), Alexandra Ernst (Übersetzer)

Noch immer herrscht Krieg, und Ambrose wird von Catherine auf eine lebensgefährliche Mission geschickt. Als die Kämpfe ihren Höhepunkt erreichen, offenbaren die Dämonen ein schreckliches Geheimnis, das den Ausgang des Krieges und die Geschichte der Menschheit für immer verändern kann.

Ungekürzte Lesung mit Monika Oschek, Maximilian Artajo, Dagmar Bittner, Wanja Gerick, Marius Clarén
2 mp3-CDs | ca. 13 h 34 min

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Furioses Finale

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Catherine hat das gesamte Vermögen von Pitoria eingesetzt, um Tzyan aus der Gefangenschaft ihres Vaters König Aloysius freizukaufen. Doch Tzyan ist nach den Folterungen schwer verletzt und seine Heilung ...

Catherine hat das gesamte Vermögen von Pitoria eingesetzt, um Tzyan aus der Gefangenschaft ihres Vaters König Aloysius freizukaufen. Doch Tzyan ist nach den Folterungen schwer verletzt und seine Heilung ungewiss. Also regiert Catherine weiter, aufgrund einer Lüge. Doch wie soll sie eine Armee aufstellen und ausstatten, wenn das Land pleite ist? Sie versucht sich mit ihrem Onkel, dem König von Calidor zu verbünden, allerdings misstrauen ihr dessen Lords. Sie wollen mit Tzyan verhandeln, während Catherine verzweifelt versucht dessen Zustand zu verheimlichen. Tash entdeckt nicht nur, dass sie einen Freund unter den Dämonen gefunden hat, sondern auch, dass sie im unterirdischen Dämonenreich über unglaubliche Fähigkeiten verfügt. Nun gilt es diese klug einzusetzen, doch die Veränderungen im Verhalten der Dämonen machen sie nachdenklich. Ambrose wird von Catherine auf die gefährliche Mission geschickt, den Nachschub an Dämonenrauch der brigantischen Armee zu unterbinden, wobei er Tash wiederfindet. Edyon hingegen scheint am Hofe seines endlich wiedergefundenen Vaters alles falsch zu machen, während March nach einem Anschlagsversuch verbannt wird.



Wirklich klasse finde ich, dass es dieses Mal nicht nur fünf, sondern sechs Sprecher sind, da ein neuer prägender junger Charakter ins Spiel kommt, Prinz Harold, der kleine Bruder von Prinzessin Catherine. Linus Drews übernimmt den Part des überheblichen Jungstrategen, der sich Dank des Dämonenrauchs für unbesiegbar hält. Durch seine teilweise etwas näselnde und stets selbstverliebte Art ist er deutlich von den sympathischen Ambrose, March und Edyon zu unterscheiden. Auch wenn es vier junge, männliche Sprecher sind, kommt keine Verwirrung auf. Zu deutlich unterscheiden sie sich in ihrer Sprechweise und in ihrem Stimmen. Für alle, die kein Gedächtnis für Stimmen haben, wird aber der Perspektivwechsel durch eine Klangeinlage und eine verbale Ankündigung deutlich gemacht. Trotz der epische Länge dieses Epos um Liebe, Macht, Verrat und Magie reicht es, das Hörbuch ein einziges Mal zu hören, um die Feinheiten mitzubekommen. Das finde ich sehr gut gemacht. Mehrmaliges Hören lohnt sich dennoch, weil immer wieder Zitate aus Kriegsstrategiebüchern entnommen werden, die wohl eher fiktiv sind, aber ganz klar, den Kern der Geschichte erfassen. Dieser ist trotz der martialischen Kämpfe tatsächlich pazifistisch und demokratisch. Ich hatte ja etwas Sorge, dass die Geschichte für junge Ohren Drogen oder den Krieg verherrlichen könnten, aber Sally Green hat dieses Problem sehr gekonnt aus dem Weg geräumt und am Ende sollte jedem klar sein, dass weder Krieg noch Drogen geeignet sind eine innere Leere zu füllen oder um seine Ziele zu erreichen. Immer wieder zitiert sie kritisch aus einem Strategiebuch von jemandem der wie M. Thatcher klingt, wobei ich immer wieder unwillkürlich an die Eiserne Lady denken muss. Diese Anspielung ist sicherlich gewollt und wahrscheinlich für britische Hörer auch offensichtlich, wenn auch nicht für europäische Jugendliche. Dennoch hatte ich meine diebische Freude daran!



Ich mag besonders, die wilde unbändige Tash, der dieses Mal eine ganz entscheidende Rolle zukommt, als sie intuitiv die Geheimnisse der Dämonenwelt begreift und mit dem Verstand die entsprechenden Schlussfolgerungen für sich und die ihr wohlgesonnenen zieht. Auch Catherine, die als Tochter eines egozentrischen Vaters als Schachfigur eingesetzt werden soll, deren liebevolle, aber im Stillen rebellische Mutter sie aber zum eigenen Denken und Lernen erzogen hat, mag ich sehr gerne. Ihre Dreiecksgeschichte in der sie sich zwischen Tzayn und Ambrose entscheiden soll, finde ich allerdings etwas traurig, weil es offensichtlich ist, dass sie nicht wirklich für alle gut ausgehen kann. March und Edyon mit ihrer eigentlich verbotenen, zumindest aber unerwünschten Liebe, verdeutlichen den jungen Hörern einmal mehr, dass die Zeit reif ist für Veränderungen, wenn auch nicht in der Gestalt, die Harold sich vorstellt. Dieser ist in seiner Widerwärtigkeit irgendwie schon wieder unterhaltsam.



Die Kriegslisten und Strategien finde ich erstaunlich spannend. Ihre Strategien entsprechen jeweils dem Charakter den Strategen, was ich als besonders reizvoll empfand, den Planer hinter der List zu entdecken. Für Harold geht es allein darum, seine jugendliche Überlegenheit gegenüber Alter und Erfahrung unter Beweis zu stellen, völlig ignorierend, dass er nicht ewig jung und durch den Dämonenrauch gestärkt sein wird. Im Übrigen ist es wohl kaum seine eigene Leistung, wenn der Rauch ihn fast unbesiegbar macht. Die Folgen des Alterns muss Catherine erschreckender Weise feststellen, doch da sie gelernt hat mit Misserfolgen umzugehen, verzweifelt sie nicht.



Die Aufmachung des Hörbuches ist genauso fantastisch und aussagekräftig, wie bei den beiden Vorgängerbänden. Die Klapphülle zeigt eine Karte der Länder, ihrer Grenzen und des nördlichen Plateaus, auf das die Dämonen sich zurück gezogen hatten. Darüber werden die Symbole der 6 Hauptpersonen dargestellt.



Ob ich die Altersempfehlung ab 14 Jahren so optimal finde, wage ich zu bezweifeln, 16 Jahren hätte ich wegen des Dämonenrauchmissbrauchs und der sadistischen Gewalt von Prinz Harold angemessener gefunden.



Ein furioses Finale und ein Aufbruch in neue bessere Zeiten!

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Nicht ganz so stark wie die beiden Vorgänger, dennoch absolut empfehlenswert!

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Inhalt:
Der Krieg in Pitoria erreicht seinen Höhepunkt: Königin Catherine versucht ihr Land mit allen Mitteln, gegen die von Dämonenrauch besessene Armee ihres Vaters zu verteidigen und muss sich ganz ...

Inhalt:
Der Krieg in Pitoria erreicht seinen Höhepunkt: Königin Catherine versucht ihr Land mit allen Mitteln, gegen die von Dämonenrauch besessene Armee ihres Vaters zu verteidigen und muss sich ganz nebenbei ihrer Gefühle gegenüber Ambrose und Tzsayn klarwerden. Nachdem March aus Calidor verbannt wurde, muss Edyon sich nun alleine den Intrigen am dortigen Königshof stellen und Tash verfügt plötzlich über gefährliche Fähigkeiten, die für den weiteren Verlauf des Krieges entscheidend sein könnten. Das ganze Reich und vor allem Catherine sind in großer Gefahr. Wird es ihnen gelingen, die dämonischen Mächte des Bösen zu besiegen?

Meinung:
Da Tszayn immer noch ans Krankenbett gefesselt ist, muss Catherine dafür sorgen, dass Pitoria nicht von der Armee ihres Vaters, die aus Jungen vollgepumpt mit Dämonenrauch besteht, überrannt wird. Keine leichte Aufgabe für die junge Catherine. Zudem quält sie sich immer noch mit der Frage herum, ob denn nun König Tszayn oder Ritter Ambrose der Richtige für sie ist.
Catherines Cousin Edyon muss feststellen, dass der Königshof von Calidor kalt, grausam und einsam ist. Als er von einem Attentat auf seinen Vater und sich erfährt, versucht er das Schlimmste zu verhindern. Doch Edyon merkt immer mehr, dass ihm March an seiner Seite fehlt.
Tash hingegen ist weiterhin auf dem nördlichen Plateau unterwegs. Nach und nach erfährt sie, dank des Dämons Wirbler und der Sklavin Frost, was es mit dem geheimnisvollen Dämonenrauch auf sich hat und welche Gefahr sich hinter diesem verbirgt.

In diesen dritten Teil bin ich zum Glück gut wieder hineingekommen. Autorin Sally Green baut im Verlaufe der Handlung immer wieder kleine Rückblenden ein, sodass man als Leser schnell wieder das nötige Wissen angesammelt hat.

Überraschenderweise musste ich jedoch bei diesem dritten Band feststellen, dass mich die Geschichte von Anfang an nicht so sehr fesseln konnte wie Band 1 und 2. Zwar war ich immer noch gespannt darauf, wie sich die einzelnen Handlungsstränge weiterentwickeln würden, dennoch fieberte ich nicht so sehr mit den Protagonisten mit, wie ich mir dies gewünscht hätte.

Wie bereits in den Vorgängerbänden wird auch diese Geschichte aus der Sichtweise von Catherine, die mittlerweile Königin von Pitoria ist, ihrem Leibgardisten Ambrose, Edyon, dem zukünftigen Herrscher von Calidor, March, seinem Diener, und Dämonenjägerin Tash erzählt.
Leider war es auch in diesem Finale so, dass ich Tashs Perspektive nicht viel abgewinnen konnte. Zwar hat sie durchaus spannende Passagen, aber irgendwie empfand ich ihre Sichtweise mal wieder als die langweiligste.
Dafür sorgt Catherines neue Rolle als Heerführerin für jede Menge spannende Momente. Sie wächst an ihren Aufgaben und trifft wichtige und mutige Entscheidungen. Auch ihr persönliches Liebesglück wird nun geklärt und so kann man sich darauf freuen, dass das Liebesdreieck endlich ein Ende findet. Ob jeder Leser mit ihrer Entscheidung glücklich ist, wage ich zu bezweifeln. Für mich hat Catherine jedoch die richtige Entscheidung getroffen.
Auch Ambrose durchläuft eine erstaunliche Entwicklung. Für mich hat er, ab einem gewissen Punkt in der Geschichte, enorm an Reife gewonnen.
Edyons Perspektive war für mich dieses Mal neben Catherines die mit Abstand interessanteste. Zwar tritt er auch dieses Mal gerne in diverse Fettnäpfchen und denkt oft nicht nach bevor er Dinge tut, daraus ergeben sich auf der anderen Seite jedoch wieder sehr unterhaltsame und spannende Szenen.
Marchs Geschichte hingegen konnte mich nicht so ganz packen.

Aufgrund der vielen Perspektivwechsel ist auch dieses Finale wieder sehr abwechslungsreich und unterhaltsam. Dennoch fieberte ich, wie bereits erwähnt, nicht zu 100 % mit. Leider empfand ich auch das Ende als zu einfach gelöst. Hier hatte ich mir eine bei weitem spektakulärere und dramatischere Auflösung gewünscht. Für mich wurde mit dieser Auflösung leider viel Potenzial verschenkt.

Man könnte jetzt meinen, dass mir aufgrund der vielen Kritik die Geschichte nicht wirklich gefallen hat. Dies stimmt so jedoch nicht. Ich mag die von Sally Green erschaffene Welt wirklich sehr gerne. Ihre Ideen rund um die Dämonen und ihren Rauch fand ich höchst ansprechend und faszinierend. Auch Tashs besondere Freundschaft zum Dämon Wirbler hat mich absolut überzeugt und abgeholt. Zudem mochte ich das Zusammenspiel der verschiedenen Charaktere, auch wenn in diesem Finale sich die Wege der Freunde mittlerweile wieder getrennt haben.

Auch die Hörbuchsprecher haben wieder ganz tolle Arbeit geleistet. Jeder hat auf seine eigene Art die Geschichte weitergetragen. Ich finde es immer noch toll, dass für jeden Charakter ein eigener Hörbuchsprecher gewählt wurde, denn so erhält die Handlung noch mehr Abwechslung und Diversität.

Fazit:
Ein Finale was mich nicht ganz zufriedenstellen konnte, das Fans der Reihe aber dennoch glücklich machen wird. Es macht Spaß ein letztes Mal mit den verschiedenen Charakteren mitzufiebern und gebannt zu verfolgen, was der Weg für sie bereithält. Gerade die verschiedenen Hörbuchsprecher haben tolle Arbeit geleistet. Ich für meinen Teil denke, dass dies eine der Reihen ist, die als Hörbuch einfach noch mal besser funktionieren als das eigentliche Buch.
Ich vergebe 4 von 5 Hörnchen.

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Veröffentlicht am 28.06.2021

3,5 Sterne für einen Abschluss der etwas hinter den Erwartungen zurückblieb, am Ende aber versöhnt

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Nachdem ich ja die ersten beiden Teile und vor allem die Idee und das Wordbuilding ganz gut fand, war ich schon gespannt, wie die Geschichte nun ausgeht. Mir waren trotz der Pause von fast einem Jahr noch ...

Nachdem ich ja die ersten beiden Teile und vor allem die Idee und das Wordbuilding ganz gut fand, war ich schon gespannt, wie die Geschichte nun ausgeht. Mir waren trotz der Pause von fast einem Jahr noch viele Einzelheiten präsent, aber die Autorin gibt doch auch hilfreiche Erinnerungsstützen.

Obwohl die Handlung da weitergeht, wo sie im Vorgänger aufgehört hat, dauert es doch recht lange, bis wirklich was passiert und irgendwie gibt es kaum noch Entwicklungen im Wordbuilding und bei den Charakteren.

Catherines Liebesdreieck wird zum Glück recht schnell aufgelöst und ich fand das schon ok so. Auch weil es so sein muss, wenn Catherine Königin bleiben will. Zwar fand ich die Liebesbeteuerungen zwischen ihr und Tzsayn etwas viel, dafür, dass sie sich ja bisher kaum kennenlernen konnten, aber ich mag Tzsayn einfach gerne und im Vergleich zu den ganzen Liebesbeteuerungen im Vorgänger fand ich es hier ganz angenehm.

Aber ansonsten gibt es viele Planungen für den Krieg und auch bei March dreht es sich um den Krieg, da er sich notgedrungen der Jungen-Armee anschließt. Ich muss sagen, dass es mir zu viele Szenen aus seiner Sicht waren und vor allem auch die Grausamkeiten der Jungen nichts waren, was ich so ausführlich gebraucht hätte. Lieber hätte ich doch noch mehr von der Dämonenwelt gelesen, aber die kommt hier extrem kurz. Sie spielt zwar am Ende eine wichtige Rolle, aber zu den Gegebenheiten davon gibt es leider gar nichts mehr. So wurde aus der tollen und Innovativen Idee mit den Dämonen und dem Rauch in der Gesamtbetrachtung leider recht wenig gemacht.

Und auch Edyons Perspektive hat mich nur so halb mitgezogen. Ich fand es zwar interessant zu sehen, wie er sich am Hof zurechtfinden muss, aber ich hätte mir hier auch irgendwie eine Entwicklung der Beziehung zu seinem Vater oder so gewünscht. Aber die Calidorianer nehmen die Bedrohung nicht ernst und kümmern sich noch um eigene Intrigen.

Irgendwie hat der Fokus in diesem Teil für mich nicht ganz rund gewirkt, oder zumindest ging es nicht in die Richtung, die ich mir gewünscht hätte. Vielleicht liegt es auch daran, dass sich die Handlung wenig weiterentwickelt und es wenig Überraschungen und auch nicht so viel handfeste Spannung gibt. So entstand schon etwas das Gefühl, dass man sich einen Teil hätte sparen und die Handlung auf auch in zwei Bänden hätte unterbringen können.

Obwohl dies jetzt alles nach viel Kritik klingt, hat sich das Hörbuch aber trotzdem sehr gut und recht kurzweilig hören lassen. Was auch mit an der tollen Vertonung liegt. Wie im Vorgänger wurden die einzelnen Perspektiven wieder von verschiedenen Sprecher vertont, die einen guten Job machen und dafür sorgen, dass man die einzelnen Perspektiven gut auseinander halten und mitfiebern kann.

Und auch das Ende ist ziemlich versöhnlich, auch wenn es dann recht schnell geht. Aber die ganzen Endentwicklungen haben mir alle gut gefallen und im Epilog bekommt man auch noch stimmige Infos, wie es mit allen Figuren weitergeht.

Fazit:

Ein Abschluss einer interessanten Reihe, der für mich ein bisschen hinter den Erwartungen zurückgeblieben ist. Es gab leider kaum noch neues Wordbuilding und auch die Charaktere haben sich nicht mehr groß weiterentwickelt. Der Fokus wird eher auf den Krieg und die Grausamkeiten dabei gelegt, was ich persönlich nicht so ausführlich gebraucht hätte, lieber hätte ich mehr von den eigentlich tollen Ideen gelesen. Trotzdem hat sich die Geschichte dank der tollen und vielfältigen Sprecher wieder ganz gut hören lassen. Ebenso ist das Ende sehr versöhnlich, auch weil man im Epilog viel darüber erfährt, wie es mit allen weitergeht und es dadurch doch noch rund wird, obwohl dann plötzlich alles sehr schnell ging. Somit neige ich dazu am Ende doch noch 3,5 Sterne zu vergeben.

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Veröffentlicht am 20.06.2021

Deutlich schwächer als Band 1 und 2...

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Nachdem mich "Kingdoms of Smoke - Dämonenzorn" letzte Woche mit einem spannenden Ende voller Cliffhanger zurückgelassen hatte, wollte ich natürlich sofort zum Finale greifen und weiterlesen. Ich hatte ...

Nachdem mich "Kingdoms of Smoke - Dämonenzorn" letzte Woche mit einem spannenden Ende voller Cliffhanger zurückgelassen hatte, wollte ich natürlich sofort zum Finale greifen und weiterlesen. Ich hatte gar keine großen Erwartungen und wollte einfach wissen, wie die Geschichte weitergeht und in diese tolle mittelalterliche Fantasy-Reich voller Eis und Wüste, Brutalität und Schönheit, Dämonen und starker Frauenfiguren zurückkehren. Schon nach wenigen Seiten war mir dann aber klar: die Richtung, in die Sally Green ihr Finale hier führt, gefällt mit ganz und gar nicht. So fällt mein Fazit zu "Kingdoms of Smoke - Brennendes Land" eher mäßig begeistert aus.

Doch beginnen wir wieder bei der (einfach hinreißenden, hach) Gestaltung. Wo bei Band 1 ein Schloss und bei Band 2 ein Thron zu sehen war, ist auf Band 3 eine silberne Krone mit großen Saphiren abgebildet und die Wolken aus Dämonenrauch, die kunstvoll um das Motiv und den Titel gelegt sind, sind dieses Mal violett. Der strahlend weiße Hintergrund des Covers dient als krasser Kontrast und lässt die Gestaltung mysteriös und dynamisch wirken. Toll ist wieder, dass die Innenseiten der Buchdeckel von zwei colorierten Karten in verschiedenem "Zoom-Faktor" zu sehen sind, die gemeinsam mit dem umfangreichen Orts- und Personenglossar am Ende des Buches eine einfache Navigation durch Sally Greens komplexe Fantasywelt garantieren. Erwähnenswert ist darüber hinaus, dass die Kapitel wieder recht knapp gehalten sind und die Perspektivwechsel abermals durch ein Zeichen angekündigt werden.

"Die Kunst des Krieges? Unsinn? Krieg ist keine Kunst, sondern eine Aneinanderreihung grober Fehler."
-Königin Valeria von Illast.

Mit diesem Zitat aus der Biografie von Illasts Königin beginnen wir das Finale. Dieses als "Aneinanderreihung grober Fehler" zu bezeichnen wäre wohl ein bisschen zu hart, dennoch fielen mir hier im Laufe der Handlung einige Punkte auf, die ich mir anders gewünscht hätte. Doch erstmal zum groben Ablauf der Handlung: Wie schon in Band 1, "Kingdoms of Smoke - Dämonenzorn", und Band 2, "Kingdoms of Smoke - Die Verschwörung von Brigant", konzentrieren wir uns auch hier wieder auf den Weg unserer 5 erzählenden Figuren durch die Irrungen und Wirrungen von Krieg, Liebe, Flucht und Magie. Während sich der Krieg zwischen Pitoria und Brigant weiter zuspitzt und ihr angeblicher Gemahl Prinz Tzsayn schwer verwundet im Bett liegt, muss Prinzessin Catherine einige schwerwiegende Entscheidungen treffen, die nicht nur den Ausgang des Krieges, sondern auch ihr eigenes Leben betreffen. Ihr Leibwächter und Freund Ambrose leitet unterdessen eine Truppe aus Kriegern in die Dämonenwelt, um die Ernte des Dämonenrauchs durch die Briganter zu stoppen. Auch die ehemalige Dämonenjägerin Tash ist in der gefährlichen Welt der Dämonen unterwegs und einem Geheimnis auf der Spur, das alles ändern könnte. Unterdessen kämpft March in Brigant um sein Überleben und schließt sich aus Not der Jungenbrigarde von Prinz Harold an, um für Edyon zu spionieren, der ihn zwar aus Calidor, aber nicht aus seinem Herzen verbannt hat. Und letzterer ist nun zwar endlich bei seinem Vater angelangt, ist nun aber einer neuen Bedrohung ausgesetzt, denn nicht nur die Calidonianer haben es auf den neuen Prinzen abgesehen, auch Brigant hat noch eine Rechnung mit dem kleinen Staat im Süden offen...

So weit klingt die Handlung ganz solide, oder nicht? Jein. Denn anders als gedacht, kommt es hier nicht zu einer epischen Endschlacht mit Bündelung aller Kräfte und Einbezug und Verbindung aller Handlungsstränge zu einem Showdown, sondern die Geschichte plätschert erstmal für die ersten 200 Seiten dahin und scheint nicht so recht voranzukommen. (Achtung: Ab hier sind leichte Spoiler vorhanden) Zuerst einmal fällt auf, dass Tash zu Beginn geradezu lächerlich wenige und wahnsinnig kurze Auftritte hat, obwohl ihr Handlungsstrang die Möglichkeit geboten hätte, mehr über die Dämonen mit einfließen zu lassen und das Worldbuilding auch im Finale noch weiterzuentwickeln. Dann liest sich Edyons Kampf um Gehör am Hof, seine Demonstrationen der Macht des Dämonenrauchs und der kommenden Bedrohung wie eine exakte Wiederholung von Catherines Bemühungen, die Pitorianer vom Plan der Briganter zu überzeugen. Viele Szenen waren so ähnlich (inklusive Bällen, Intrigen und Attentaten), dass ich mich gefragt habe, ob die Autorin keine neuen Ideen hatte, was sie mit Edyon in Calia anfangen konnte. Entwickelt sich seine Beziehung zu seinem Vater? Nope. Denkt er über March nach, den er ins Exil geschickt hat, nachdem er von seinem Verrat erfuhr? Außer ein paar verliebte Gedanken passiert in diese Richtung nicht viel. Also was soll uns dieser Handlungsstrang sagen?

Da war Marchs Weg schon aussagekräftiger. Ihn begleiten wir nämlich zu den Jungenbrigarden, die nun von Catherines jüngstem Bruder, Prinz Harold, geführt werden. Die Struktur und Dynamik der Jungen-Armee fand ich wahnsinnig interessant, als weniger passend empfand ich es aber, wie wenig March unternimmt, um seinen eigentlichen Plan in die Tat umzusetzen: Informationen zu beschaffen, um Edyon zu retten. Klar ist er mit einigen Dingen nicht einverstanden, die Harold tut und klar prangert er den Blutdurst und die Zerstörungswut der vom Dämonenrauch aufgeputschten Jungen an, aber ansonsten lässt nicht besonders viel erkennen, dass er sich inmitten der Feindestruppen befindet. Auch auf logischer Ebene sind mir speziell in seinem Handlungsstrang einige Fragezeichen aufgefallen. Gerade manche militärische Strategien schienen mir doch eher zweifelhaft (z.B. dass Brigant seine Truppen aufteilt, um gleichzeitig Calidor und Pitoria anzugreifen). Sehr schade fand ich auch, dass sich die Beziehung von March und Edyon überhaupt nicht so entwickelt, wie ich mir das gewünscht hätte. Nicht nur, dass ich ihrer gemeinsamen Zeit hinterhergetrauert habe (sie sind über 90 Prozent der Handlung getrennt), die beiden bekommen auch keine Möglichkeit, ihren Konflikt aus dem Weg zu räumen. Zwischen einem ganzen Land, das sie trennt, Krieg, Kämpfen und Hinrichtungen bleibt den beiden keine Chance, über den Verrat und ihre Zukunft zu sprechen, sodass ihre Wiedervereinigung (natürlich mit ganz vielen Ich-liebe-Dichs) am Ende etwas schal schmeckt. Hat Edyon seinen Groll einfach vergessen? Was hat sich verändert, seit March ins Exil geschickt wurde? Darüber wird einfach nie gesprochen.

Was mich aber am meisten enttäuscht hat, ist die Entwicklung um Catherine und das Liebesdreieck. Mir ist generell schon aufgefallen, dass die Figuren hier wahnsinnig schnell mich "Ich liebe dichs" um sich schmeißen und von den wirklichen Emotionen beim Leser fast nichts ankommt. Dies hatte ich bislang noch nicht als sonderlich stören eingestuft, da es sich bei "Kingdoms of Smoke" um ein sehr handlungszentriertes Abenteuerbuch handelt und die Liebesgeschichten eher Beigabe sind. Außerdem schätze ich das bestimmt besonders negativ ein, da ich zuvor Leigh Bardugos Nikolai-Reihe gelesen habe, die genau das Gegenteil macht (hier wird fast nichts ausgesprochen, was die Gefühle viel intensiver und echter wirken lässt). Da Catherines Handlungsstrang sich gerade zu Beginn aber fast ausschließlich auf ihre Gefühle konzentriert und der Krieg fast in den Hintergrund gerät, kam ich nicht darum herum, mir die Konzeption der Liebesgeschichte nochmal genauer anzusehen. Und was ich da gefunden habe, hat mich leider so gar nicht überzeugt.

Schon die gesamte Reihe über wurde ein Liebesdreieck zwischen Prinzessin Catherine, ihrem Leibwächter Ambrose und Catherines Verlobten Prinz Tzsayn in Aussicht gestellt. Nachdem Catherine und Ambrose sich im letzten Teil dann aber ihre Liebe gestanden haben, dachte ich eigentlich, ihre Entscheidung wäre in trockenen Tüchern und wir würden in diesem Finale davon lesen, wie sich Catherine als selbstständige Kämpferin bewährt, feststellt, dass sie keinen Prinzen an ihrer Seite braucht, um ihr Land zu retten und sich dann mit Ambrose gemütlich irgendwo niederlässt. Tja und dann kommt auf den ersten Seiten von "Kingdoms of Smoke - Brennendes Land" Tzsayn aus seiner Kriegsgefangenschaft zurück, verletzt und liegt mit Fieber im Bett und bittet Catherine, sich für Ambrose oder ihn zu entscheiden und sie.... entscheidet sich für Tzsayn! Selbst wenn man außen vorlässt, dass die Autorin über zwei Bände eine Liebesgeschichte zwischen Ambrose und Catherine vorbereitet, den Leser mit romantischen Szenen in Sicherheit gewogen und über Tzsayn nicht einen weiteren Gedanken verschwendet hat, ist diese Entscheidung äußerst fragwürdig. Denn wann bitte hätte sich Catherine in Tzsayn verlieben sollen? Die beiden haben, wenn es hochkommt, zwei Tage miteinander verbracht - der erste als sie in Tornia ein Tag vor ihrer Hochzeit angekommen ist, dann ist Tzsayn nämlich nach Rossarb in den Krieg gezogen und den zweiten, als Catherine ebenfalls nach Rossarb reist, bevor sie wieder aus der überrannten Stadt flieht. Und als sie zurückkommt, ist er schon gefangengenommen. Wann haben sich die beiden also bitte kennengelernt? Genau. Nie. Wurde sie von seiner Eloquenz überzeugt, als er mit Fieber im Bett liegt? Hat es ihr so sehr imponiert, dass er ihr eine Wahl lässt, wen sie heiraten will?

Das lässt eigentlich nur die Schlussfolgerung zu, dass sich Catherine gar nicht in ihn, sondern in die Möglichkeiten, die Macht und das Leben verliebt hat, dass sie an seiner Seite haben könnte. Einmal Königinnen-Luft geschnuppert will sie ihre Macht nicht mehr für ein ärmliches Leben mit Ambrose aufgeben. Als sie den armen Tropf dann auch noch mit der Beteuerung abspeist, sie habe sich halt verändert und sei erwachsen geworden (in den letzten drei Tagen seit sie ihm ihre Liebe gestanden hat, oder was?) hat sie dann jegliche Sympathie von mir verspielt. Ganz Pitoria wirft ihr vor, machthungrig zu sein, was sie immer abstreitet. Tja und hier stellt sich heraus, dass die allgemeine Meinung über sie dann doch irgendwie zutrifft. Anstatt das zuzugeben und was Gescheites draus zu machen, stülpt die Autorin ihrer Geschichte aber dieses Liebesdreieck über und ertränkt alle Zweifel ihrer Leser in tausenden "Ich liebe dichs" zwischen den frischgebackenen Eheleuten Catherine und Tzsayn. Auch an Tzayns Glaubwürdigkeit kratzt das stark. Denn wer will schon eine Frau heiraten, die behauptete, mir dir verheiratet zu sein, um in deiner Abwesenheit das Land zu regieren und dabei einen anderen zu küssen? Und zwischen dem ganzen Drama geht die Handlung total unter - Ach man, das war alles einfach nur sehr schade!

Als enttäuschend würde ich auch das letzte Drittel betiteln, dass es sich ein bisschen einfach macht: nicht nur, dass ich zu keiner Sekunde daran gezweifelt habe, dass es alle Helden unbeschadet ins Ziel schaffen, auch die vielen Probleme lösen sich von einer Sekunde auf die andere in Rauch auf (im wahrsten Sinne des Wortes). Eine wirkliche Überraschung gibt es nicht, militärische Strategien und Entscheidungen wirken zum Teil plump und unlogisch und das tatsächliche Ende kommt wahnsinnig abrupt. Plötzlich stand da einfach "Epilog" und mir wäre fast die Kinnlade heruntergefallen. Zwar wird im Epilog eine Menge geklärt und alles findet einen passablen Abschluss, dennoch bremst sich dieses Finale von 100 auf 0 in zwei Sekunden. Nach dem komplexen Auftakt und der hochspannenden Fortsetzung wirkt dieses Finale also insgesamt ein wenig undurchdacht und kommt außerdem behäbiger daher, als ich mir das von einem Reihenabschluss erhofft hatte.

Bevor ich diese Rezension beende, will ich aber auch noch ein paar positive Punkte loswerden. Die vorherigen Abschnitte sind vor allem aus meiner Enttäuschung ob des verschwendeten Potentials geboren worden und stellen "Kingdoms of Smoke - Brennendes Land" weit negativer dar, als ich es eigentlich empfunden habe. Denn trotz der fast 500 Seiten hatte ich die Geschichte mal wieder in Rekordzeit verschlungen - ein Beweis dafür, wie kurzweilig auch Sally Greens Finale trotz aller Mängel geschrieben ist. So brutal wie Game of Thrones (abzüglich der Sex-Szenen), so orientalisch wie 1001-Nacht, ein paar Dämonen, eine grausame Verschwörung und starke Frauenfiguren - fertig ist das Erfolgskonzept, das fesselt und gut über die Durststrecken hinwegträgt. Sally Greens umschreibender, ausführlicher Schreibstil, der viel mit Bildern arbeitet (auch bei blutigen Szenen, die fast schon ins Gore-hafte tendieren) tut sein Übriges und man ist in der fremdartigen und doch bekannten Welt gefangen. Von dem her bin ich trotz des schwächeren Abschlusses der Reihe sehr froh, sie gelesen zu haben und bin sehr gespannt auf weitere Werke der Autorin!



Fazit
:

Deutlich schwächer als Band 1 und 2: Nach dem komplexen Auftakt und der hochspannenden Fortsetzung wirkt dieses Finale schlecht durchdacht und kommt außerdem plumper daher, als ich mir das von einem Reihenabschluss erhofft hatte

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