Der bittersüße Abschied einer fantastischen Reihe!
Noch ganz aufgewühlt von den letzten Momenten in Green Valley mit all diesen liebgewonnenen Charakteren und während New Chances feierlich zu seinen Geschwistern ins Regal wandert, grüble ich darüber, was ...
Noch ganz aufgewühlt von den letzten Momenten in Green Valley mit all diesen liebgewonnenen Charakteren und während New Chances feierlich zu seinen Geschwistern ins Regal wandert, grüble ich darüber, was ich zu diesem Buch zu sagen habe.
Mit New Chances ist nun der letzte Teil der Green Valley Love Reihe aus der Feder der wunderbaren Lilly Lucas erschienen. In diesem Band geht es um Leonie und Sam. Leonie, die Deutschland hinter sich gelassen hat, um in Colorado endlich ihre Zukunft in die eigene Hand zu nehmen und ihrer großen Leidenschaft nachzugehen - Craft Bier brauen!
Aber noch am ersten Tag erwartet sie die große Ernüchterung! All ihre Pläne für das nächste halbe Jahr lösen sich in Luft auf und ohne jede Hoffnung strandet sie in der Kleinstadt Green Valley. Einzig ihre unerwartete Begegnung mit dem einfühlsamen Barkeeper Sam kann ihre Laune für kurze Zeit heben. Aber bekanntermaßen haben Probleme nicht die Angewohnheit einfach so zu verschwinden. Leonie sieht sich schon mit einem Fuß im Flugzeug auf dem Weg zurück nach Deutschland, als ihr ein unerwartetes Jobangebot einen Ausweg aus ihrer Misere bietet. Als Nanny für die kleine Maya könnte sie ihren Aufenthalt in Colorado verlängern. Was sie bei all dem aber nicht weiß: Sam ist der Vater der kleinen Maya.
Leonie und Sam konnten mein Herz im Sturm erobern. Gerade Leonie hat eine ganz wundervolle, unverblümte Art, die mir sehr imponiert hat. Sie ist leidenschaftlich und kompromisslos wenn es um ihren Zukunftstraum geht. Es war wunderbar zu lesen, wie sie sich in den Ausführungen zu Craft Bier Aromen und Zusammensetzungen verlieren konnte und noch schöner, wenn sie andere mit ihrem Wissen beeindrucken konnte. Leonie ist eine Macherin und es war schön, dass sie sich das von niemandem hat ausreden lassen.
Wunderbar war auch ihr Umgang mit Maya. Anders als zB Lena im ersten Teil, hat Leonie keine Erfahrung als Nanny, aber ihre Interaktion mit der Kleinen hatte etwas so unkompliziertes und ungezwungenes, das man nicht anders kann, als sie dafür gern zu haben. So muss es Sam die ganze Zeit ergangen sein.
Auch seine Figur war sehr vielschichtig und spannend ausgearbeitet. Besonders hat mir hier gefallen, dass er nicht auf diese Eigenschaft des alleinerziehenden Vaters reduziert wurde. Obwohl jederzeit spürbar war, was Maya ihm bedeutet und wie er sie verändert hat, wurde sein Charakter davon nicht begraben.
Es war spannend mitzuerleben, wie sich ihre Beziehung mit der Zeit entwickelt hat, wie sie auf Konflikte reagiert und welche Sorgen sie dabei begleiten haben. Besonders das Ende fand ich vor diesem Hintergrund insgesamt passend für die beiden.
Eine besondere Freunde in diesem Teil, war auch das Wiedersehen mit den Hauptcharakteren der vorangegangen Green Valley Bücher. Es hatte etwas bittersüßes, sie alle vereint miteinander zu erleben. Als wäre ein Nachhall ihres Lachens aus dem Buch geschlüpft.
Am Ende habe ich dieses Buch mit einem lachenden und einem weinenden Auge gelesen. Es war so schön, sich wie die letzten Male auch für ein paar wundervolle Stunden in Green Valley zu verlieren, mitzufiebern und mitzuleiden, während Leonie und Sam ihren Weg bestreiten. Und doch heißt New Chances auch Abschied. Abschied von einer wirklich großartigen Buchreihe, von wundervollen Charakteren, die mir über 5 Bücher hinweg ans Herz gewachsen sind und Abschied von Green Valley und den Rocky Mountains. Mit Leonie und Sam hat die Green Valley - Reihe einen würdigen und irgendwie erwachsenen Abschluss bekommen, der ein Muss für jeden Fan, aber auch sonst von der ersten bis zur letzten Seite lesenswert ist.