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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.09.2021

Spannender Krimi mit ein paar offenen Fragen

Dein dunkelstes Geheimnis
1

"Dein dunkelstes Geheimnis" würde ich weder als Psycho- noch als Thriller bezeichnen, dennoch ist es ein spannender Krimi. Die erste Hälfte hatte ich schnell durch. Trotz Leseflaute wollte ich nicht aufhören ...

"Dein dunkelstes Geheimnis" würde ich weder als Psycho- noch als Thriller bezeichnen, dennoch ist es ein spannender Krimi. Die erste Hälfte hatte ich schnell durch. Trotz Leseflaute wollte ich nicht aufhören zu lesen, wenn ich einmal begonnen hatte. Denn ich
ich wollte erfahren, ob die Polizei und die freiwilligen Helfer Hinweise zum Verschwinden der kleinen Abby finden oder sogar sie selbst. Obwohl in der ersten Buchhälfe nicht all zu viel passiert, ist es spannend. Wie gewohnt ist Jenny Blackhursts toller Schreibstil angenehm zu lesen.

Ich hatte sehr viele Fragen zu den beiden verschwundenen Mädchen im Kopf. Gibt es einen Zusammenhang? Sitzt Kathryns Vater unschuldig im Gefängnis? Wo sind die Mädchen und wer ist dafür verantwortlich? In der zweiten Buchhälfte zog die Spannung noch mal an und durch viele neue Hinweise konnte ich besser spekulieren als zuvor.

Über das Ende kann man streiten. Ich bin trotz kleiner Ungereimtheiten und ein paar offener Fragen zufrieden. Allerdings sollte man es vielleicht nicht zu sehr hinterfragen.

Fazit:

Trotz des vielleicht nicht ganz gelungenen Endes und des fehlenden Thrills sowie der Psychokomponente hat mich "Dein dunkelstes Geheimnis" gut unterhalten, sodass ich es Krimilesern und Fans der Autorin dennoch empfehlen kann.

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Veröffentlicht am 16.07.2021

Anfänge der Kriminalistik im historischen Bayern

Der falsche Preuße (ungekürzt)
0

Kopfkino hatte ich ab dem ersten Satz. Was nicht nur an dem sehr lebendigen und anschaulichen Schreibstil, der gefüllt ist mit besonders tollen Vergleichen, liegt, sondern auch am Hörbuchsprecher. Auch ...

Kopfkino hatte ich ab dem ersten Satz. Was nicht nur an dem sehr lebendigen und anschaulichen Schreibstil, der gefüllt ist mit besonders tollen Vergleichen, liegt, sondern auch am Hörbuchsprecher. Auch wenn ich viel lieber lese als höre und nur ab und zu mal zu einem Hörbuch greife, hätte mir dieses Buch selbst gelesen wohl nicht so gut gefallen wie vorgelesen von Devid Striesow. Er nutzt verschiedene Stimmen für die Figuren, wodurch ich sie nicht nur problemlos auseinander halten konnte, sondern das Gefühl hatte, die entsprechende Person stünde wahrhaftig neben mir und spräche mit mir. Mit seiner guten Betonung und seiner Stimme verleiht er der Geschichte und den Figuren Leben und schafft ein hervorragendes Hörvergnügen.

Mit Humor und vielen Situationen, in denen ich unwillkürlich Schmunzeln musste, erzählt Uta Seeburg die Geschichte vom Preußen Wilhelm Freiherr von Gryszinski, der aufgrund seiner Arbeit bei der Bayerischen Polizei gestrandet ist. Hier soll er mit modernen Methoden ermitteln und den Kollegen die Kriminalistik, die Spurensicherung am Tatort, näherbringen. Leider hat die Ermittlungsarbeit in der Mitte des Buches einige Längen, in denen es kaum voran geht. Hier habe ich mit doppelter Geschwindigkeit gehört, obwohl ich sonst das gemächlichere Tempo zum Eintauchen in die Geschichte bevorzugt habe. Auch finde es schade, dass die Richtung, aus der der Mörder kommt, schon sehr früh feststeht.

Ein toller Pluspunkt sind die Auszüge aus dem 'Handbuch für Untersuchungsrichter, Polizeibeamte, Gendarmen' von Hans Gross. Er hat das Buch 1893 geschrieben und gilt deshalb als Begründer der Kriminalistik. Die Einbettung von wahren Geschehnissen und Persönlichkeiten, die tatsächlich gelebt haben, finde ich in historischen Romanen immer sehr spannend und ist der Autorin hier hervorragend gelungen.

Fazit:

Ein historischer Krimi mit gemütlichem Tempo mit Augenmerk auf die damalige Zeit und die Anfänge der Kriminalistik. Lebendig gelesen war das Hörbuch trotz ein paar Längen ein purer Hörgenuss für mich. Den nächsten Band möchte ich auch auf jeden Fall lesen oder hören.

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Veröffentlicht am 01.07.2021

Zunächst spannende Tätersuche, dann aber enttäuschendes Ende

Die Fremde - Du darfst nicht leben
1

Die Situation, als Klara im Krankenhaus aufwacht, niemanden von ihrer Familie oder ihren Freunde sehen darf, und alleine ist mit ihren Gedanken, bemüht, das Geschehene zu verarbeiten, ist sehr spannend. ...

Die Situation, als Klara im Krankenhaus aufwacht, niemanden von ihrer Familie oder ihren Freunde sehen darf, und alleine ist mit ihren Gedanken, bemüht, das Geschehene zu verarbeiten, ist sehr spannend. Ihre Überlegungen sind immer nachvollziehbar geschildert. Zunächst ist es sehr spannend, ich wusste überhaupt nicht, was Sache ist, und ich war gespannt, was als nächstes geschehen und aufgedeckt wird.

Durch die Ich-Perspektive erfährt man als Leser, wie Klara die Personen in ihrem Umfeld einschätzt, kann sich aber nicht sicher sein, dass sie authentisch sind und nicht doch etwas zu verbergen haben. So wusste man nicht, wem man trauen kann, wer gut und wer böse ist. Zudem kommt nach dem Tod ihrer Eltern so einiges überraschendes ans Licht. Es gibt eine Menge Verdachtsmomente, sodass ich zuerst nicht wusste, aus welcher Richtung die Bedrohung kommt und ich ein paar Mal meinen Verdächtigen revidieren musste.

Weiter hinten im Buch wurden mir einige Gedanken von Klara aber zu absurd und verrückt. Mir war klar, was die Lösung dieses gewissen Problems ist. Ab da ist dann leider auch die Spannung gesunken, weil meine Verdächtigen ausgemustert wurden und mir, bereits vor der Auflösung des Täters, klar war, wer hinter den Mord an Klaras Eltern steckt. Ich hätte mir gewünscht, dass es bis zum Schluss offener ist und dann eine Überraschung kommt. Denn es mag zwar vielleicht für manche Leser überraschend sein, wer die Morde beging, war es für mich aber nicht, denn als Thrillerleser hatte ich mit diesem Täter gerechnet.

Die offenen Fragen sowie Motiv des Mörders werden am Ende schlüssig erklärt.

Fazit:

Insgesamt ein gut durchdachter und spannender Plot mit viel Verdächtigungspotzenzial, allerdings war der Täter für mich als Thrillerleser keine Überraschung. Daher empfehle ich den Psychothriller nur Einsteiger in das Genre.

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Veröffentlicht am 24.06.2021

Flott zu lesen

Das Mädchen
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Der Anfang las sich für mich nicht sehr vielversprechend. Es geht zu Beginn pausenlos um Streitereien und Beschreibungen über die Familie oder Vergangenes. Als ich mich genervt fragte, ob ich das Buch ...

Der Anfang las sich für mich nicht sehr vielversprechend. Es geht zu Beginn pausenlos um Streitereien und Beschreibungen über die Familie oder Vergangenes. Als ich mich genervt fragte, ob ich das Buch lieber abbrechen sollte, geht es aber mit der Handlung richtig los und schnell verirrt sich Trisha im Wald. Und das ist auch schon die Handlung des Buches. Und obwohl sich das über 300 Seiten zieht, wird es nicht langweilig. Stephen King beschreibt in einem leicht zu lesenden und sehr flüssigen Schreibstil sehr anschaulich und umfassend die Umgebung im Wald, Trishas brenzlige Situationen, ihre Ängste und Gedanken.

Thrisha denkt oft an Baseball und ihren Lieblingsspieler, was ich irgendwann nur noch überflogen habe, da ich mich nicht für diesen Sport interessiere und keine Ahnung von den Regeln habe. Trisha blieb während ihrer über Tage gehenden Wanderung im Wald sehr, sehr ruhig. Obwohl dort etwas Unheimliches sie zu verfolgen scheint, sie den Weg zurück in die Zivilisation nicht kennt und irgendwann ihr mitgenommenes Essen aufgebraucht war. Wie neun wirkt sie überhaupt nicht, sondern um einiges älter, eher wie zwölf oder vierzehn.
Was mich überrascht hat, ist, dass das Buch nicht gruseliger ist, da im Klappentext die Rede von etwas ist, dass das Mädchen heimsuchen wird. Vom Meister des Horrors war es wenig Horror, dafür mehr eine kurzweilige und spannende Geschichte mit vielen Gedanken- und Umgebungsbeschreibungen. Ein Werk von King, das mir gut gefallen hat.

Fazit:

Dank des leichten Schreibstils war das Buch flott zu lesen. Die Beschreibungen des Waldes und des Umherirrens von Trisha haben mir gut gefallen und es wurde zu keiner Zeit langweilig.

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Veröffentlicht am 05.06.2021

Historischer Roman mit einer Prise Mysteriösem

Der Spielmann (Faustus-Serie 1)
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Zu Beginn lernt man den Protagonist Faustus gut kennen. Man erfährt von seiner Familie und wie es dazu kommt, dass er seine Heimatstadt verlässt. Spannend ist, was es mit den verschwundenen Kindern auf ...

Zu Beginn lernt man den Protagonist Faustus gut kennen. Man erfährt von seiner Familie und wie es dazu kommt, dass er seine Heimatstadt verlässt. Spannend ist, was es mit den verschwundenen Kindern auf sich hat und wer dieser geheimnisvolle Magier Tonio del Moravia ist. Seine dunkle Seite wird durch kurze Abschnitte aus seiner Perspektive noch spannender. Das Mysteriöse, Eigenartige und Unerklärbare schwingt während des ganzen Buches mit und sorgt so für eine gewisse Spannung, das Geheimnis um Tonio del Moravias Macht zu ergründen. Gefesselt liest man Seite um Seite.

Im Mittelteil aber lässt die Geschichte stark nach. Es ist streckenweise langweilig, die Handlung wiederholt sich und Faustus‘ Verhalten konnte ich teilweise gar nicht mehr nachvollziehen. Zum Ende hin wird es jedoch wieder spannend bis zum Höhepunkt des Buches.

Besonders gefallen haben mir die kleinen Gemeinsamkeiten mit Goethes Faust und die Zitate aus diesem Werk. Was ich sehr interessant finde und vorher nicht wusste ist, dass der Mann namens Dr. Johannes Faust wirklich gelebt hat und das Vorbild für Goethes Faust und Pötzsch Faustus ist.

Fazit:

Historischer Roman mit einer wahren Person als Inspiration für die Hauptfigur und einer großen Portion Geheimnisvollem und Mysteriösem. So schafft Oliver Pötsch faszinierende Figuren und eine spannende Geschichte, die nur im Mittelteil etwas schwächelt.

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