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Veröffentlicht am 04.03.2024

Spar dir die Zeit und das Geld

Die Jagd
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Buchinfo
Etwas Dunkles lauert in den Sümpfen Louisianas: Ein brutaler Serienkiller mit Vorliebe für medizinische Experimente spielt sein grausames Spiel. Über die Polizei macht sich der hochintelligente ...

Buchinfo
Etwas Dunkles lauert in den Sümpfen Louisianas: Ein brutaler Serienkiller mit Vorliebe für medizinische Experimente spielt sein grausames Spiel. Über die Polizei macht sich der hochintelligente Psychopath nur lustig. Alle Hoffnungen liegen nun auf Dr. Wren Muller, der besten Forensikerin der Südstaaten. Mit ihrem schier unerschöpflichen Wissen und ihrer jahrelangen Erfahrung als Gerichtsmedizinerin soll sie den Mörder zur Strecke bringen. Es gab noch keinen Fall, den sie nicht lösen konnte. Bis jetzt. Immer mehr Opfer landen auf ihrem Seziertisch, doch es gibt kaum greifbare Spuren. Es beginnt ein lebensbedrohliches Katz- und Maus-Spiel, das Dr. Muller an ihre Grenzen bringt. (Quelle: Amazon)

Anfang
Jeremy kann durch die Lüftungsschlitze die Schreie hören. Aber er reagiert nicht darauf. Seine abendliche Routine geht ihm über alles.

Meine Meinung
Ich war wirklich sehr, sehr gespannt auf dieses Buch, weswegen ich auch sofort damit loslegte, als es bei mir ankam. Diese Euphorie legte sich aber leider schnell wieder und ich glaube, dass meine zeitweise herrschende Leseflaute auch mit dieser Geschichte zusammenhing.

Positiv
Was mir sofort sehr positiv aufgefallen ist, sind die recht kurzen Kapitel in diesem Buch. Ja, es gibt in der Mitte und zum Ende hin auch mal etwas längere Kapitel, aber im Großen und Ganzen sind sie recht kurz, was mir persönlich sehr gut gefällt!

Das Buch wechselt von Kapitel zu Kapitel immer zwischen dem Serienmörder und der Forensikerin Wren Muller hin und her. In seinen Kapiteln erhält man stellenweise einen Einblick in die Geschichte der Medizin (besonderes Interesse hat er für die Lobotomie) und in ihren Kapiteln erfährt man etwas zur Arbeit der Rechtsmediziner:innen und ihren Anhaltspunkten (z.B. Leichenflecken, Totenstarre). Das sind jetzt nicht für jede:n neue Infos, weil man das auch schon in anderen Büchern gelesen, oder in Serien/Filmen gesehen haben kann, aber es ist doch ganz nett und informativ.

Jeremy war ein wissbegieriges Kind. Und da er chronisch unterfordert war, befriedigte er seinen Wissensdurst mit Experimenten. Immer wieder geisterte ihm im Laufe der Jahre der frühe Ratschlag seines Vaters durch den Kopf. "Wenn du etwas über eine Sache herausfinden willst, mein Sohn, dann musst du sie öffnen." (Seite 18)

Auf Seite 180 kommt es dann zu einem Plottwist, den ich so nicht erwartet hätte und der endlich Spannung in die Geschichte brachte. Ab da war ich für einen kurzen Moment wieder angefixt und wollte wissen, wie es weitergeht.

Negativ
Leider ist die Geschichte (bis auf Seite 180) eher so semi bis gar nicht spannend. Bereits Kapitel 3 fand ich irgendwie unnötig und so zog es sich auch durch das Buch. Immer wieder gab es seitenlange Ergüsse oder ganze Kapitel, die ich definitiv nicht gebraucht hätte.

Kurz vor dem Twist auf Seite 180 war ich drauf und dran das Buch anzubrechen, weil ich es - so leid es mir tut - so schrecklich langweilig fand. Nach dieser Seite war ich wieder mit dabei und wollte zwingend wissen, was sich daraus jetzt ergibt. Leider nicht allzu viel. Die Spannung flaute gefühlt direkt wieder ab und das Buch verfiel in alte, öde Muster.

Ich konnte nach hinten raus problemlos die ein oder andere Seite überblättern und querlesen. Das hätte ich vorher auch gekonnt, aber da wollte ich es noch nicht - ich versuche allen Büchern immer eine Chance zu geben.

Das Ende hat mir leider überhaupt nicht gefallen.

Fazit
Ein Buch, auf das ich mich so gefreut hatte, dessen Geschichte mich aber leider auf ganzer Linie enttäuschte.

Würdest du mich nach einer Leseempfehlung fragen, würde ich ganz klar nein sagen. Spar dir die Zeit und investiere sie (und das Geld) lieber in ein anderes Buch.

Veröffentlicht am 28.11.2021

Für mich persönlich leider ein Flop

Böse
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Buchinfo
Das beschauliche Dorf Hussfeld gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regeln hält. Als Katharina mit ihrer Teenagertochter Fenja nach ...

Buchinfo
Das beschauliche Dorf Hussfeld gilt als eines der sichersten in ganz Deutschland. Hier gibt es niemanden, der sich nicht an die Regeln hält. Als Katharina mit ihrer Teenagertochter Fenja nach Hussfeld zieht, ist sie davon überzeugt, für sich und ihr Kind die beste Entscheidung getroffen zu haben. Doch dann verschwindet Fenja spurlos, und ein unvorstellbarer Alptraum beginnt. Ein Alptraum, der in die tiefsten Abgründe menschlichen Wahns führt. Denn nichts ist so unberechenbar wie der Mensch. Und nichts ist so böse. (Quelle: Lovelybooks)

Anfang
Die 101 verschwamm beinahe mit der Umgebung, so trüb war es an diesem Tag. Regen und Dämmerung tauchten die Landschaft in ein undurchdringliches Grau, sodass man nur ein paar Meter der Straße erkennen konnte. Landschaft! Fenja schnaubte. Ja, Landschaft hatten sie hier viel. Aber sonst war die Gegend so tot, dass einem schlecht werden konnte.

Meine Meinung
Wer meine Rezensionen verfolgt, weiß, dass ich ziemlich selten Bewertungen mit wenigen Sternen schreibe. Auch wenn mich Bücher nicht gänzlich überzeugt haben, versuche ich doch immer etwas Positives zu finden, damit ich mindestens drei Sterne vergeben kann. Leider ist mir das bei diesem Buch nicht möglich.

Fenja und ihre Mutter Katharina ziehen in das Örtchen Hussfeld und zügig wird nicht nur den Lesenden klar, dass die beiden Damen nicht willkommen sind. Jeder beobachtet sie, alle wissen über jeden Schritt der beiden bescheid und Fenja hat quasi ab Minute 1 einen Stalker - von dem sie aber nichts weiß. Die zwei Frauen haben mir wirklich gut gefallen. Ich mochte Katharina, die alleinerziehende Mutter, die einen Neuanfang wagt, aber immer wieder von Zweifeln geplagt wird. Fenja ist ein typischer Teenager, der sich eher für Jungs und Party interessiert, als für das öde Landleben.

Die Geschichte plätschert eine ganze Weile so vor sich hin und der Autor verliert sich etwas in den Beschreibungen des unaufregenden Landlebens. Das hätte meiner Meinung nach alles etwas gestrafft und verkürzt werden können.

Als Fenja dann verschwindet, dachte ich, dass sich das Blatt nun wendet und mich ein spannender Thriller erwartet, der mich förmlich durch die Seiten peitscht. Leider war das nicht der Fall. Auf Fenjas Verschwinden reagieren eigentlich alle mit absoluter Gleichgültigkeit und Empathielosigkeit. Niemand nimmt Katharinas Sorgen ernst, nicht mal, als Fenja dann mehrere Wochen (!) verschwunden ist. Dieses Verhalten fand ich doch ziemlich konstruiert und unrealistisch. Natürlich wird es immer mal Menschen geben, die so eine Situation damit abtun, dass das Kind ausgerissen ist, aber doch nicht ein ganzes Dorf.

Bereits im ersten Viertel hatte der Autor mich dann verloren. Wenn man auch nur halbwegs aufmerksam liest, weiß man da nämlich bereits, um wen es sich bei dem Täter/der Täterin handelt. Ich weiß nicht, ob das ein Versehen ist, oder ganz gezielt so platziert wurde um für Unsicherheit bei den Lesenden zu sorgen, aber ich war einfach genervt von diesem Spoiler.

Vielleicht lag es daran, dass ich mich so darüber geärgert habe, aber das Buch konnte mich nicht packen. Ich habe es dann nur noch gelesen (und einige Passagen überflogen), weil ich wissen wollte, ob es sich wirklich um einen Spoiler oder eine falsche Fährte handelte und welches Motiv dahinter steckt.

Fazit
Ein Buch, das ich mir definitiv hätte sparen können. Ich fand es nicht spannend und war zeimlich genervt von einem Spoiler, mit dem der Autor bereits im ersten Viertel den Täter/die Täterin verraten hat.

Die Grundidee hatte wahnsinnig viel Potenzial, was der Autor meiner Meinung nach aber verschenkt hat. Wäre es kein Rezensionsexemplar gewesen, hätte ich es vermutlich erstmal an die Seite gelegt und irgendwann wahrscheinlich ungelesen aussortiert.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Toller Sprecher - Geschichte eher mau

Die Verlorenen
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Buchinfo
Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner ...

Buchinfo
Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner Polizei Rätsel auf. Denn Gavin selbst hat ihn kurz zuvor um ein Treffen in der verlassenen Lagerhalle gebeten. Als Jonah erkennt, dass eine der Frauen unter der Folie noch am Leben ist, wird er hinterrücks attackiert, kann den Angreifer aber überwältigen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Serienkiller Owen Stokes. Jonah wird als Held gefeiert, doch als er der Frau wieder begegnet, die überlebt hat, behauptet sie, es sei noch ein Mann in der Lagerhalle gewesen. Jonah ermittelt auf eigene Faust und stößt auf eine Spur, die ihn an Stokes Schuld zweifeln lässt; und die ein ganz neues Licht auf die Entführung seines eigenen Sohnes wirft, der vor 10 Jahren spurlos verschwand. (Quelle: Lovelybooks)

Meine Meinung
Ich muss vorausschicken, dass ich bisher noch keinen Beckett gelesen habe. Ich weiß, dass es eine große Fangemeinde um den Autor gibt, meine Meinung ist von den vorherigen Werken aber völlig unbeeinflusst - was manchmal gut und manchmal schlecht ist .

Die Stimme des Sprechers, Johannes Steck, hat mir wahnsinnig gut gefallen. Er hat beim Lesen jedem Charakter eine eigene Note gegeben, so, dass ich immer wusste wen er gerade spricht. Auch Kleinigkeiten wie beispielsweise Kaugeräusche oder Gähnen wurden mit eingebracht, was das Gelesene noch unterstrichen hat.

Die Buchinfo finde ich persönlich nicht gut gewählt. In der Lagerhalle liegen nicht die Leichen von mehreren Frauen, sondern nur von einer, Stokes hält niemand für einen Serienkiller und Jonah zweifelt auch nicht an ihm als Täter. Wieso bleibt man nicht bei der Wahrheit, wenn man ein Buch beschreibt? Der Verlag muss es doch gelesen haben.

Von der Geschichte an sich will ich eigentlich nichts erzählen, damit ich niemanden spoiler, der sich noch auf das (Hör)Buch freut.

Mir persönlich hat es insgesamt nicht ganz so gut gefallen. Der Anfang war spannend, aber dann plätscherte eigentlich alles nur noch so vor sich hin, bis es am Ende nochmal losging aber da dann doch recht verwirrend wurde. Mit dem Ende an sich habe ich tatsächlich gerechnet und auch sonst gab es einige sehr vorhersehbare Stellen.

Die Charaktere an sich fand ich alle nicht so berauschend, eigentlich war mir niemand wirklich sympathisch oder wichtig. Alle Frauen in der Geschichte kommen nicht ganz so gut weg - besonders in der momentanen Situation hätte der Autor zumindest eine starke und sympathische Frau schreiben können, doch die Chance wurde leider verpasst. Schade.

Jonah Colley muss sowas wie ein Superheld sein. Obwohl er eine Knie-OP hinter sich hat und dann und wann mal mit Krücken unterwegs ist, kann er eigentlich überall rumturnen, kämpfen und wird körperlich dadurch nicht groß eingeschränkt. Noch besser wird es, als er sich überlegt die Jugendgang vor seinem Haus aufzumischen. Einfach so. Aus Spaß an der Freude. Als Polizist einer Spezialeinheit (mehr wird dazu leider nicht gesagt) muss man dafür schon ordentlich Mut haben ein paar Jugendliche prügeln zu wollen. Klasse Charakterzug, Bro.

Ich habe das Buch eigentlich nur zu Ende gehört, weil ich wissen wollte, ob ich mit meiner Vermutung für die Auflösung recht habe und weil ich Herrn Stecks Stimme so mochte. Allerdings muss ich sagen, dass ich zwischendrin immer wieder überlegt habe abzubrechen.

Fazit
Eine Geschichte, die mir leider nicht zugesagt hat, mit Charakteren, die ziemlich stereotypisch in jeder 08/15-Geschichte vorkommen. Starke Frauen gibt es nicht, aber dafür einen Protagonisten, der kein Mensch, sondern ein Superheld sein muss. Wer einen spannenden Thriller sucht, bei dem man sich die Nägel abkauen kann, muss zu einem anderen Buch greifen.

Einzig der Sprecher hat mit seiner schönen Stimme und seiner Art zu lesen die ganze Sache für mich interessant und ansprechend gemacht.

Da ich zwischendrin mehrfach kurz davor war das Hörbuch abzubrechen, war das vermutlich mein erster und auch letzter Beckett.

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Veröffentlicht am 03.12.2020

Leider haben mir Titel und Buchinfo eine ganz andere Geschichte versprochen

Die Tochter der Bettlerin
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Buchinfo
Berlin, 1747. Als ihre Mutter sie zur Prostitution zwingen will, flieht die junge Anna – und landet als Magd im Hause derer zu Trenck. Der Stolz der Familie ist der älteste Sohn Friedrich, Leibgardist ...

Buchinfo
Berlin, 1747. Als ihre Mutter sie zur Prostitution zwingen will, flieht die junge Anna – und landet als Magd im Hause derer zu Trenck. Der Stolz der Familie ist der älteste Sohn Friedrich, Leibgardist von Friedrich dem Großen. Auch Anna verfällt seinem wagemutigen Charme ‒ hoffnungslos: Er ist heimlich mit Prinzessin Amalie liiert. Einzig als Überbringerin seiner Liebesbriefe nutzt er die schöne Tochter der Bettlerin. Als der König von der Liebschaft zwischen Friedrich und seiner Schwester erfährt, lässt er Trenck einkerkern. Anna verliert ihre Anstellung und fasst einen folgenschweren Entschluss: Als Mann verkleidet dient sie in der preußischen Armee und begibt sich schließlich in noch größere Gefahr: Auch wenn Trenck ihre Liebe wohlmöglich nie erwidern wird, will sie ihm helfen … (Quelle: Lesejury)

Anfang
Es war bitterkalt in der engen Zelle, die feuchte meterdicke Mauern umschlossen. Ratten und Mäuse huschten umher und suchten nach Resten des groben Kommissbrotes, das der Gefangene täglich samt einem Krug Wasser erhielt. Es stank nach Salpeter und Kalk.

Meine Meinung
Zuallererst muss ich sagen, dass mich sowohl der Titel, als auch die Buchbeschreibung wirklich in die Irre geführt haben. Durch beides bin ich davon ausgegangen, dass der Fokus des Buches auf Anna - der Tochter der Bettlerin - liegt. Dem ist aber nicht so. In diesem Roman, in dem die Autorin historische Fakten und künstlerische Freiheit kombiniert, geht es eigentlich nur um die Aufarbeitung des Lebens von Friedrich Freiherr von der Trenck.

Wer meine Rezensionen schon länger verfolgt weiß, dass ich mich gerne beschwere, wenn sich Autoren in Beschreibungen, Kleinigkeiten und Nichtigkeiten verlieren. Ich sage es nicht gerne, aber das ist auch in diesem Roman der Fall. Das führte nicht nur dazu, dass ich zwischendurch mal etwas kräftiger atmen musste, sondern auch dazu, dass ich hier und da mal Teile überflogen habe. Es gibt so viele tolle Bücher, da habe ich einfach keine Zeit (und keine Lust) detailverliebte Beschreibungen zu lesen, die sich über mehrere Seiten ziehen. Für mich muss ein Maß zwischen zu viel und zu wenig gefunden werden und das ist nicht immer ganz leicht.

Durch diese Detailverliebtheit an den (für mich) falschen Stellen, wurde dann Zeit und Platz eingespart an Stellen, die gerne etwas länger und ausführlicher hätten behandelt werden dürfen. Das führt zu Längen, Langeweile und Frust. Der Tod eines Buches für den Leser.

Da die Buchbeschreibung schon recht viel vom Inhalt preisgibt, möchte ich dazu eigentlich nichts mehr sagen, damit sich die, die das Buch noch lesen möchten, nicht ärgern müssen.

Fazit
Ein Buch, von dem ich durch den Titel und die Beschreibung etwas ganz anderes erwartet hätte und das mich irgendwie gefrustet zurück lässt. Alles in allem hätte ich es mir auch sparen können.
Allerdings möchte ich niemandem davon abraten, da es auch sehr sehr positive Meinungen zu dem Buch gibt. Wenn euch das Thema "Friedrich von der Trenck" intressiert, dann greift ruhig zu und bidlet euch euer eigenes Urteil!

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Veröffentlicht am 13.08.2020

Keine durchgängige Spannung, schlechte "Witze" und viele psychische Probleme

Tod und kein Erbarmen
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Buchinfo
An einem Januarmorgen verschwindet die achtjährige Violetta. Akribisch rekonstruiert die Polizei ihren Weg zur Schule und entdeckt Indizien, die auf eine Entführung hindeuten. Doch das Mädchen ...

Buchinfo
An einem Januarmorgen verschwindet die achtjährige Violetta. Akribisch rekonstruiert die Polizei ihren Weg zur Schule und entdeckt Indizien, die auf eine Entführung hindeuten. Doch das Mädchen wird nie gefunden.

Zehn Jahre später verbringt Kriminalhauptkommissar Erik Donner ein paar Tage in dem Ort und will dort eigentlich nur sein privates Unglück im Alkohol ertränken, als er von Violettas Cousine aufgesucht wird. Angeblich gibt es einen neuen Hinweis auf den Verbleib des Mädchens. Doch Donner glaubt nicht an die Aufklärung eines so alten Falls. Im Streit schickt er Violettas Verwandte weg. Ein folgenschwerer Fehler, denn am nächsten Tag steht der Kommissar plötzlich unter Mordverdacht …(Quelle: Lesejury)

Anfang
Manchmal tritt jemand in dein Leben, der versucht, dir etwas wegzunehmen. Wenn das passiert, wird sich zeigen, wie sehr du eine Sache liebst und was du bereit bist dafür zu tun, um sie in deinem Besitz zu halten. So ähnlich hatte es seine Mutter damals ausgedrückt.

Meine Meinung
Dieses Buch habe ich im Zuge des Netgalley-Adventskalenders bekommen (ja, das ist schon wieder ewig her) und bin völlig unvorbereitet und blauäugig an die Sache rangegangen. Ich wusste nicht, dass es sich um den siebten Teil einer Reihe handelt - sonst hätte ich es mir gar nicht runtergeladen. Wenn es sich nicht um wirklich abgeschlossene Geschichten (im besten Fall mit unterschiedlichen Protagonisten) handelt, beginne ich eigentlich nicht mitten in einer Reihe. Aber nun war es so und ich musste es nehmen, wie es kam.

Erik Donner ist Kriminalhauptkommissar und momentan außer Dienst gestellt. Um den Verlust seiner Partnerin zu verarbeiten fährt er weg und genießt das ein oder andere Glas Alkohol zu viel. Während seines Gelages wird er von einer Frau angesprochen, die sich wünscht, dass er den zehn Jahre alten Vermisstenfall ihrer Cousine wieder aufrollt. Donner hat noch nie davon gehört, gerät mit der Dame in Streit und schickt sie weg. Am nächsten Tag erwacht er mit einem Filmriss in einer Blutlache, die junge Frau vom Vorabend ist tot und Erik Donner steht unter Mordverdacht.

Ich weiß gar nicht so recht, wo ich nun beginnen soll. Als sich während des Lesens rauskristallisiert hat, dass es sich um einen Reihenteil handelt, war ich schon leicht gefrustet. Egal wie viel erwähnt wird oder ob es vielleicht Flashbacks gibt, es fehlt irgendwann doch immer der ein oder andere Zusammenhang, um die komplette Geschichte zu verstehen, oder zu wissen, warum jemand nun handelt wie er handelt. Die ganze Entwicklung fehlt eben. So muss mit Donners Erscheinungsbild irgendwann etwas passiert sein, dass er "Monster" genannt wird. Ist jetzt zwar nicht zwingend notwendig für die Story, würde aber zwischen den Zeilen vielleicht das ein oder andere erklären, wenn man wüsste, was genau da vorgefallen ist.

Die Buchbeschreibung klang wirklich gut und ich hatte mich auf einen sehr spannenden und gut gestrickten Thriller gefreut - nur leider nicht bekommen. Es gab zwar zwischendurch den ein oder anderen spannenden Punkt, aber insgesamt war es doch eigentlich eher eine Persiflage oder ein "humorvoller" Krimi (nicht mein Humor), statt Gänsehaut und abgekaute Fingernägel.
Es gibt beispielsweise einen Sokrates Vogel (bitte?), einen lammfromm-Wortwitz über einen Herrn Fromm (gähn) und der Schenkelklopfer, dass jemand mit Vornamen Calvin eine Unterwäschemarke auf die Beine stellen könnte, wenn alle Stricke reißen (echt jetzt?)...Witzig? Nicht für mich.

Der Schreibstil ist ziemlich flüssig und wenn man dran bleibt, liest sich das Buch dann auch schnell, aber eben genau das war bei mir eher das Problem. Ich habe es immer nur in kleinen Häppchen gelesen und deshalb ewig gebraucht, weil ich mehr am Stück einfach nicht ertragen konnte ohne die Augen zu rollen.

Ziemlich nervig und unglaubwürdig war, dass alle Ermittler psychische Probleme haben, Egomanen sind und lieber alles alleine machen, als im Team zu arbeiten. Natürlich hat jeder sein Päckchen zu tragen und es gibt einfach Berufe, die dich psychisch massiv aus der Bahn werfen können, aber hier hat wirklich JEDER einen "Knacks" und echte Polizeiarbeit wäre so sicherlich undenkbar.

Fazit
Keine durchgängige Spannung, schlechte "Witze" und viele psychische Probleme. Alles was ich weder wollte, noch erwartet habe.
Vielleicht muss man durch die vorherigen sechs Bände ein Liebhaber der Charaktere geworden sein, um dieses Buch wirklich gut zu finden. Ich habe daran aber leider kein Interesse und so war es sicherlich mein erstes und auch letztes Buch dieser Reihe (und auch vermutlich des Autors).

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