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Veröffentlicht am 26.09.2021

Vom Trauern und dem Umgang mit dem Tod...

Was bleibt, wenn wir sterben
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Ehrlich gesagt zähle ich zu den Menschen, die sich vor vermeintlich unangenehmen Themen wie dem Tod drücken und genau deswegen wollte ich dieses Buch lesen.

Louise Brown macht anhand von Anektdoten aus ...

Ehrlich gesagt zähle ich zu den Menschen, die sich vor vermeintlich unangenehmen Themen wie dem Tod drücken und genau deswegen wollte ich dieses Buch lesen.

Louise Brown macht anhand von Anektdoten aus ihrem Leben als Trauerrednerin klar, dass der Tod zum Leben nun mal leider dazu gehört und dass diese Erfahrung auch immer etwas Tröstliches haben kann.

Gut gefallen hat mir wie sie mittels ihrer Erfahrungen durch den Verlust beider Elternteile ihre damit verbundenen Emotionen dem Leser übermittelt und dass es völlig normal ist überfordert zu sein, nicht wie eine Maschine zu funktionieren und dass es okay ist, wenn man Zeit braucht, um den Verlust zu verarbeiten.

Ich muss gestehen, dass mich das Geschriebene sehr nachdenklich gestimmt und ich oft Herzklopfen hatte beim Lesen, da einem so viel durch den Kopf geht, mit dem man sich eigentlich nicht beschäftigen will. Wie wäre es, wenn man selbst seine Liebsten verliert? Würde ich daran zerbrechen?

Das Buch kann in einem Rutsch oder in kleinen Dosen gelesen werden. Ich habe mich für letzteres entschieden, da ich zwischendurch eben auch gern mal meinen Gedanken zum Thema nachhängen wollte.

In meinen Augen ein wichtiges Buch, was nicht nur Menschen hilft, die gerade einen Verlust erlitten haben, sondern dessen Lektüre vielleicht dazu beiträgt schon Schritte zu gehen und Überlegungen anzustellen, damit man es später selbst leichter hat und auch Hinterbliebene besser damit umgehen können.

Fazit: In jedem Fall mal etwas anders, was nachdenklich stimmt und nachwirkt. Hier kann man auch immer mal wieder drin blättern. Ich spreche eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 19.08.2021

Was damals wirklich geschah...

Die Leuchtturmwärter
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Das schlichte Cover und der Klappentext hatten so etwas Magisches an sich, dass meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um ein Mysterium, denn vor 20 Jahren, genau gesagt 1972, verschwanden ...

Das schlichte Cover und der Klappentext hatten so etwas Magisches an sich, dass meine Neugier geweckt war.

In der Geschichte geht es um ein Mysterium, denn vor 20 Jahren, genau gesagt 1972, verschwanden in der Silvesternacht drei Leuchtturmwärter spurlos von ihrem Turm. Seitdem wurde keiner von ihnen mehr gesehen. Was ist damals tatsächlich geschehen?

Das Besondere an dem Roman ist, dass wir als Leser in unterschiedlichen Zeiten bei unterschiedlichen Figuren wandeln. 1972 sind wir auf dem Leuchtturm auf dem Meer bei den drei Wärtern. 1992 sind wir bei deren Frauen an Land, die nun ohne ihre Männer klar kommen müssen. Durch diese Perspektivwahl hat der Leser immer mehr Wissen als die Figuren selbst und man würde am liebsten den ein oder anderen Protagonisten schütteln, um ihn auf die richtige Spur zu bringen.

Von den Figuren ist jeder für sich speziell, weshalb ich keinen besonderen Liebling habe. Ich muss jedoch gestehen, dass ich lieber vom Leben auf dem Turm gelesen habe und wie die Männer mit der Enge und der Einsamkeit umgehen.

Der Schreibstil der Autorin ist angenehm zu lesen und ich mochte ihre sprachlichen Bilder sehr. Wenn das Meer schmatzt und schlürft, dann weiß man wie es sich gibt.

Etwas verwirrt hat mich, dass sich das Geheimnis um die Männer ganze 300 Seiten aufbaut und man fürchtet, dass es zu keiner Auflösung kommen wird, denn es werden so viele Gerüchte gestreut und mystische Ereignisse thematisiert, dass man bald nicht mehr weiß was eingebildet und was wahr sein könnte.

Die Auflösung kommt dann Knall auf Fall und überrollt den Leser. Der Schluss ist durchaus schlüssig und nachvollziehbar, ich hatte dennoch einen größeren Showdown erwartet.

Fazit: Ein Roman, der zu fesseln weiß und mich gut unterhalten hat. Gern spreche ich eine Empfehlung aus. Gelungen!

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Veröffentlicht am 26.07.2021

Das Leben, Bürde oder Offenbarung?

Auszeit
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Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation ...

Das magische Blau des Covers zog mich an und da es um Figuren in meinem Alter geht, war die Neugier groß.

In der Geschichte geht es um Henriette, die dringend eine Auszeit braucht. Bei ihrer Dissertation kommt sie einfach nicht weiter und auch sonst beutelt das Leben sie. Wird ihr die Ruhe in der einsamen Hütte gut tun und kann Freundin Paula helfen?

In meinen Augen sollte man beim Lesen der Lektüre in einer stabilen, emotionalen Verfassung sein, denn der Inhalt des Romans zieht einen ganz schön runter.

Frau Lühmann gelingt es hervorragend Generation Y, die alles hat darzustellen. Besonders prägnant und bei Lektüregenuss enorm spürbar die Depression der Hauptfigur. Zu Beginn denkt man noch wie anstrengend Henriette doch ist und dass man nicht gern mit ihr befreundet sein möchte, bis man hinter ihre Mauer schauen darf und immer mehr Verständnis für sie aufbringt.

Während Henriette für mich der Schatten in der Handlung ist, strahlt Freundin Paula so viel Licht und Wärme aus, dass Hoffnung doch noch denkbar ist. Man wünscht sich, dass Henriette von ihrer Freundin doch bitte ein paar Lebensweisheiten annimmt.

Der Roman ist gewiss keine leichte Kost, die man mal so ganz nebenbei liest, denn man wird tief in den Strudel der Depression gezogen und fragt sich: Hätte ich auch so gehandelt? Würde ich bereuen oder nach vorn schauen?

Das Ende hat mich doch etwas überrumpelt und geschockt, aber das Leben ist nun mal kein Kindergeburtstag und fordert auch die Fröhlichsten unter uns, von daher eine interessante Wende.

Fazit: Düster, schmerzhaft und emotional. Wer sich dem gewachsen sieht, wird seinen Nutzen aus der Geschichte ziehen können. Ich habe den Roman gern gelesen und werde die Figuren nicht so schnell vergessen. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 15.07.2021

Die Liebe der Skorpione...

Dora Maar und die zwei Gesichter der Liebe
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Da ich starke Frauenpersönlichkeiten mag, vor allem wenn sie real existiert haben, war mein Interesse an dem Roman groß und neugierig begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Fotografin ...

Da ich starke Frauenpersönlichkeiten mag, vor allem wenn sie real existiert haben, war mein Interesse an dem Roman groß und neugierig begann ich mit der Lektüre.

In der Geschichte geht es um die Fotografin Dora Maar, die einst die Geliebte von Picasso war. Wie haben die beiden sich kennengelernt? Ist das zwischen den beiden wirklich Liebe oder Leidenschaft für sich und die Kunst?

Der interessierte Leser begleitet Dora, über die ich vorher ehrlich gesagt rein gar nichts wusste, in den Jahren 1925 bis 1956. Mir hat besonders gefallen wie wir sie zunächst als starke Frau und selbstständige Künstlerin erleben, bis sie dann auf den großen Picasso trifft. Es ist schon erstaunlich wie sehr eine andere Person Einfluss auf einen nehmen kann. Dabei wird dem Leser nicht nur die Liebe und Leidenschaft des Paares nahe gebracht, sondern auch das Schaffen der Künstlerin selbst. Es lohnt sich in jedem Fall die erwähnten Kunstwerke zu recherchieren, wenn man sie noch nicht kennt.

Auch Picasso als schillernder Künstler wird beleuchtet, wobei er bei der weiblichen Leserschaft sicher nicht so gut ankommt. Ich habe jedenfalls ein ums andere Mal den Kopf schütteln müssen über sein Verhalten.

Eindringlich erzählt wurde zudem die Zeit des Nationalsozialismus und wie die Künstler damit umgehen. Man bekommt also auch jede Menge Historisches geboten.

Spannend fand ich, dass die bekanntesten Künstler sich alle untereinander kannten und miteinander verkehrt haben. Das war mir gar nicht so bewusst vorher.

Hatte ich zu Beginn noch etwas Probleme in die Geschichte zu finden, weil das Treffen auf Picasso etwas auf sich warten ließ, so wurde ich doch bald in die Geschichte gesogen als die ersten Spannungen auftauchten.

Mir hat der Roman eine Künsterlin und Frau nahe gebracht, die viel im Leben gegeben und auch aufgeopfert hat, was mich beeindruckt hat.

Fazit: Ein unterhaltsamer Roman, der sich besonders gut zwischendurch lesen lässt und ganz nebenbei den Horizont erweitert. Genau so mag ich es. Daher spreche ich gern eine Empfehlung aus.

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Veröffentlicht am 10.06.2021

Wenn Schmerz zu Leidenschaft führt...

Das Leben ist ein Fest
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Als Fan von Frida Kahlo kam ich an diesem Buch definitiv nicht vorbei. Das musste gelesen werden und es hat mich nahezu verzaubert.

Der Roman beleuchtet die Zeit von 1928 bis zu ihrem Tod 1954 und wir ...

Als Fan von Frida Kahlo kam ich an diesem Buch definitiv nicht vorbei. Das musste gelesen werden und es hat mich nahezu verzaubert.

Der Roman beleuchtet die Zeit von 1928 bis zu ihrem Tod 1954 und wir begleiten das Ehepaar Rivera in Mexiko, Amerika und Paris.

Das Besondere an dem Buch ist ganz klar die Sprachgewalt. Die Beschreibungen sind enorm bildhaft und insensiv. Fast fühlt man sich beim Lesen als würde ein Schleicher aus Worten einen als Leser umhüllen.

Gut gefallen hat mir, dass viele ihrer Bilder näher beleuchtet und beschrieben werden, was aber verständlicher ist für all jene Leser, die ihre Kunstwerke auch kennen und nicht erst nachsehen müssen, welches gemeint ist.

Bedrückt haben mich die Eheprobleme und der andauernde Schmerz, dem Frida ausgesetzt war. Das wird so intensiv beschrieben, dass man bald selbst glaubt betroffen zu sein.

Während der Roman immens stark gestartet war und ich dachte, dass dies auf jeden Fall ein Lesehighlight werden würde, waren die letzten hundert Seiten doch um einiges schwächer, was aber die enorme Sogwirkung des Romans bei mir nicht zerstören konnte.

Obwohl ich bereits sehr viel über diese Ausnahmekünsterlin weiß, so habe ich hier dennoch Neues erfahren und sie viel intensiver wahrnehmen dürfen als in anderen Geschichten.

Fazit: Ein Künstlerinnenroman, den man gelesen haben sollte. Gern spreche ich eine Empfehlung aus.

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