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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 26.07.2021

Hier ist man in Kentucky und so laufen die Dinge da

Unbarmherziges Land
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Kentucky ist zu einem großen Teil ein rauhes bergiges Land. Es gibt viel Wald und die Landschaft wird von Flüssen durchzogen. Und genau hier ist dieser Kriminalroman zuhause. Die Menschen, sie leben mit ...

Kentucky ist zu einem großen Teil ein rauhes bergiges Land. Es gibt viel Wald und die Landschaft wird von Flüssen durchzogen. Und genau hier ist dieser Kriminalroman zuhause. Die Menschen, sie leben mit der Natur und so ist alles etwas derb. Es wird gehandelt statt geredet und das Misstrauen 'Nichteinheimischen' gegenüber ist groß. Einmal einer von ihnen war Mick Hardin, Militärermittler und gerade sozusagen auf Urlaub in seiner alten Heimat. Er hat jede Menge privater Probleme mit im Gepäck, aber das tritt dann erstmal in den Hintergurnd, als ein Mord passiert. Seine Schwester, die erste weibliche Polizeichefin im County, ist für die Ermittlungen zuständig und sie bittet ihren Bruder um Hilfe, auch weil sie als Frau in diesem letztendlich immer noch von Männern geprägten Landstrich wenig Akzeptanz findet. Mick nimmt sich der Sache an und versucht, den Regeln von Recht und Gesetz Geltung zu verschaffen.
Dieser Krimi kommt daher wie ein alter Kentucky-Bourbon-Whisky, lange gereift in Eichenfässern, mit seiner ewig langen Tradition, die erinnert an die Männer, die dieses Land für die Ansiedlung von Menschen erschlossen haben. Hier verwebt sich auf die genau richtige authentische Weise das Land mit seinen Bewohnern und ihrer Haltung, wie die Dinge zu regeln sind. Und das erinnert irgendwie an den Stil der Noir-Romane. So ein Philip Marlowe hätte hier, ein wenig zurechtgerückt, gut hineingepasst.
Ein starkes Buch, rauh wie das Land, von dem es handelt, sehr echt!

Veröffentlicht am 25.07.2021

Abenteuermission in Vampirland

Die Schlotterbeck-Chroniken
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Julius ist ein junger Vampir, gerade mal 165 Jahre alt und einfach ein bisschen anders. Er hat nur einen Fangzahn und Blut findet er ekelig. Er ernährt sich vorwiegend von einem Tomatensaft-Energydrink, ...

Julius ist ein junger Vampir, gerade mal 165 Jahre alt und einfach ein bisschen anders. Er hat nur einen Fangzahn und Blut findet er ekelig. Er ernährt sich vorwiegend von einem Tomatensaft-Energydrink, was gar nicht gut ankommt bei seinen Vampirgenossen. In der Schule ist er total unbeliebt, so dass er viel Zeit vor seiner GraveStation verbringt und da ist er wirklich gut. Eines Tages muss er mal wieder beim Rektor Lord Draco antanzen. Diesmal aber ist es keine Strafpredigt, die er präsentiert bekommt, sondern eine Aufgabe, ganz speziell für ihn und das am letzten Schultag. Er soll sich auf eine Reise machen und drei neue Freunde finden, die allerdings alle außerhalb von Gruselheim wohnen müssen und diese dann mit zur großen Monsterparty bringen, wenn es wieder losgeht nach den Ferien. Julius meint, das wäre ja gar nicht sein Ding, aber der Obervampir lässt ihm keine Wahl. Und so macht er sich schlecht gelaunt in Begleitung seines besten und einzigen Freunds Flap, einer übergewichtigen, aber total mutigen Fledermaus auf den Weg und das wird ein grandioses, schräg-vampirisches Abenteuer, mit jeder Menge Spannung und vor allem superviel Spaß.
Das Buch ist richtig lustig, denn man merkt sehr schnell, das Leben der Vampire ähnelt dem der Menschen sehr. Da gibt es nicht nur die gleichen Probleme, wenn man halt etwas anders ist und die Mitvampire einen ausschließen und verspotten, mobben würde man wohl sagen, man hat natürlich auch Internet, jede Menge Konsolenspiele und eben alles, was wir Menschen auch so tun. Es heißt halt einfach ein bisschen anders und natürlich sind unsere Sommerferien bei Julius die Sommernachtsferien, ist ja logisch.
Also herangeflogen, wenn man es denn kann und losgelesen, es macht Riesenspaß und die Fortsetzung ist auch schon in Arbeit.

Veröffentlicht am 15.07.2021

Die große Suche und dabei geht es durch halb Europa

Das Universum ist verdammt groß und supermystisch
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Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, in einem großen Hochhaus, in einer kleinen Wohnung und seit neuestem sind sie wieder einmal zu dritt. Lilys neuer Freund, der Mann eben, ist bei ihnen eingezogen ...

Gustav lebt mit seiner Mutter Lily in Berlin, in einem großen Hochhaus, in einer kleinen Wohnung und seit neuestem sind sie wieder einmal zu dritt. Lilys neuer Freund, der Mann eben, ist bei ihnen eingezogen und aus Protest spricht Gustav jetzt nicht mehr. Als es dann auch noch heißt, sie könnten alle drei zusammen Urlaub machen, am Meer, weigert Gustav sich mitzufahren, wenn auch Urlaub an sich schon richtig toll wäre, denn eigentlich ist er in den Schulferien noch nie weggefahren. Aber mit dem Mann, nein. Der wird seine Mutter, wie einige zuvor, ja doch nur unglücklich machen und dann irgendwann wieder weg sein. Da spielt er nicht mit. Und so darf Gustav zuhause bleiben und eine Kollegin von Lily passt auf ihn auf. Doch dann kommt irgendwie alles ganz anders und ehe man sich's versieht, macht Gustav sich zusammen mit seinem Opa, der doch eigentlich im Altenheim nur noch an die Decke stiert und seiner gerade erst neuen Freundin Charles in einem alten Bulli auf die Suche nach, es kann es selbst kaum glauben, seinem Vater. Das war schon immer sein größter Wunsch, aber seine Mutter wollte nie von ihm erzählen. Da er so ja so gut wie nichts über ihn wusste, war das mit dem Finden natürlich schwierig, aber laut Charles ,,wird das Universum schon helfen, wenn man ganz fest daran glaubt'. Und so entspinnt sich hier eine tolle Geschichte rund um eine wunderbare Reise durch halb Europa und eine Menge neuer Freunde, die einfach so da sind, wenn man sie braucht.
Dies ist ein wirklich schönes Buch mit jeder Menge Abenteuern, die genau richtig groß sind und tollen Menschen wie Mila und Umet, die einfach so helfen und zu tollen Freunden werden für alle Zeit. Und das, was am Ende dann auf das bunte Trüppchen wartet, ist mehr wie 'nur' ein Vater, der übrigens Emilio heißt, sondern auch, das man einfach miteinander reden muss, damit das Leben funktioniert und das Erwachsene auch nur Menschen sind, die nicht immer alles im Griff haben. Aber sie geben sich Mühe und daraus kann was werden.
Seht, nein stimmt ja, lest selbst!

Veröffentlicht am 09.07.2021

Der Kampf der Sieben gegen die Armee der Asche, eine tolle so andere Fantasywelt

Das Reich der Asche - Realm Breaker 1
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Das Genre Fantasy lebt von seiner Andersartigkeit und diese neue Romanreihe überzeugt hierbei in absolut allen Belangen.
Corayne heißt sie, die Heldin dieser Geschichte, Tochter eines großen machtvollen ...

Das Genre Fantasy lebt von seiner Andersartigkeit und diese neue Romanreihe überzeugt hierbei in absolut allen Belangen.
Corayne heißt sie, die Heldin dieser Geschichte, Tochter eines großen machtvollen und kampfgewaltigen Vaters und jetzt, nach seinem Tod, die einzige in dieser riesigen fantastischen Welt, die es schaffen kann, das Böse in Form der Armee der Asche zurückzudrängen und so alle zu retten. Und so macht sie sich mit ihren sechs Gefährten, alles sehr eigene ganz besondere Geschöpfe, auf den Weg, nimmt den Kampf auf gegen das, was ihre Welt bedroht. Die Wege zu diesem Ziel sind lang, verschlungen, und von sehr überraschenden Wendungen geprägt. Und die Geschichte dazu ist durchgehend richtig spannend, genau dosiert und das Persönliche, wenn man so will, Menschliche, hat hier durchaus seinen sehr angemessenen Platz. So wird dieser erste Band zu einem überzeugenden Einstig in eine wirklich ganz andere faszinierende Welt, mit Protagonisten, denen man als Leser sehr schnell nahe kommt und die man mit Freude und voller Erwartung auf das Kommende begleitet. Hier hat die Autorin etwas erschaffen, das definitiv 'Zukunft hat' und ich freue mich schon jetzt darauf, wie es weiter geht.

Veröffentlicht am 04.07.2021

Der Mensch und das Leben und ganz viel Melancholie

Von hier bis zum Anfang
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Cape Haven ist ein herrliches kleines Örtchen. Hier zu leben muss wunderbar sein und doch haben seine Einwohner ihre Lasten zu tragen und das Leben macht sie zu den Menschen, die sie nun mal sind. Hier ...

Cape Haven ist ein herrliches kleines Örtchen. Hier zu leben muss wunderbar sein und doch haben seine Einwohner ihre Lasten zu tragen und das Leben macht sie zu den Menschen, die sie nun mal sind. Hier lebt Walk, der hiesige Polizist, ein feiner Kerl, der noch an das Gute im Menschen glaubt und auch wenn die Ereignisse von vor 30 Jahren und seine Folgen es ihm schwer machen, lässt er sich davon nicht abbringen. Jetzt ist er auf dem Weg, um seinen Freund aus Jugendtagen, Vincent King, abzuholen, aus dem Gefängnis, in dem er für eben jenes Ereignis, den Tod der kleinen Sissy Radley, 30 Jahre Haft verbüßt hat. Walk ist ihm in all der Zeit verbunden geblieben, auch wenn Vincent ihm in den letzten fünf Jahren verboten hat, ihn zu besuchen. Nun ist er wieder frei und wird fortan in seinem jetzt leerstehenden Elternhaus in Cape Haven wohnen, das Haus wieder herrichten und versuchen, weiter zu leben mit der Bürde dessen, was geschehen ist. Damals vor so langer Zeit waren sie alle, Walk, Vincent, Star, die älte Schwester von Sissy und Vin's Freundin und ein paar andere, die auch jetzt noch in dem Ort leben und ihren Berufen und ihren Leben nachgehen, gerade dabei, in die Erwachsenenwelt hinauszutreten, als es passierte und dann war für eben den einen das Leben sozusagen vorbei, ehe er überhaupt eine Chance hatte, damit zu beginnen. Auch Star lebt noch hier, mit zwei Kindern, wechselnden Männern und mächtigen Problemen, das Leben auf der Reihe zu halten. Ihre ältere, die dreizehnjährige Duchess, ist die Erwachsene im Haus, kümmert sich unendlich liebevoll um ihren kleinen Bruder und hält ihre Mutter davon ab, dass ihre Versuche, sich das Leben zu nehmen, erfolgreich sind. Und dann, dann ist Star trotzdem tot, ermordert und Vincent sitzt an einem Tisch, neben der Leiche und sagt gar nichts. Er wird festgenommen und alle meinen, er ist es gewesen, aber aus seinen ganz eigenen Gründen plädiert er für nichtschuldig. Und nur einer glaubt daran, sein echter, ehrlicher Freund Walk.
Diese Geschichte ist spannend, wie sie sein sollte, unendlich berührend durch das Schicksal seiner Protagonisten, so traurig wie sie das Leben nun mal schreibt und so stark umhüllt von einer tiefen Melancholie, die Walk, ein allerbester Mensch seiner Zeit, mit einer zunehmden Würde mit sich trägt, trotz all der 'Ungerechtigkeit', der er sich ganz persönlich ergeben muss.
Ein tief bewegendes Buch, einfach etwas ganz Besonderes.

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