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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.10.2021

Siebter Fall für Sebastian Bergmann

Die Früchte, die man erntet
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Die Reichsmordkommission ermittelt in Karlshamn. Nachdem dort innerhalb weniger Tage drei Morde verübt wurden, soll Vanja Lithner mit ihrem Team den Täter finden. Dies ist nicht einfach, da es keine Hinweise, ...

Die Reichsmordkommission ermittelt in Karlshamn. Nachdem dort innerhalb weniger Tage drei Morde verübt wurden, soll Vanja Lithner mit ihrem Team den Täter finden. Dies ist nicht einfach, da es keine Hinweise, sowie Verbindungen zwischen den Opfern, gibt. Seit Sebastian Bergmann Großvater ist, hat er sich für ein ruhigeres Leben als Psychologe und Therapeut entschieden. Als der Australier Tim ihn als Patient aufsucht, wird Sebastian von seiner Vergangenheit um den Tsunami 2004 eingeholt. Und dann ist da noch der ehemalige Kollege Billy mit seinen Morden, wo sich die Frage stellt ob er damit aufhören kann oder doch zur Rechenschaft gezogen wird.
Die individuellen Charaktere werden mit ihren Stärken und Schwächen gut dargestellt und beschrieben. Zwischen dem letzten und aktuellen Buch sind drei Jahre vergangen und diese Veränderungen werden im Laufe der Handlung erläutert. Gerade Sebastian hat sich zu seinem bisher bekannten Verhalten geändert und hinterlässt dieses Mal einen persönlicheren Eindruck, ebenso entwickeln sich im Ermittlerteam neue Dynamiken. Die Ermittlungen in Karlshamn sind für mich eher die Nebengeschichte, im Vordergrund und interessanter sind für mich die Handlungen rund um Billy und Sebastian. Im Großen und Ganzen bleibt die Spannungskurve, trotz wenigen Wendungen, bis zum Ende erhalten, wobei nicht alle der verschiedenen Handlungsstränge komplett aufgeklärt werden. Ebenso erscheint mir einiges ziemlich konstruiert und es endet mit einem für mich etwas überzogenen Cliffhanger. Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel sorgen für ein angenehmes Lesevergnügen.
Dieser Band konnte mich nicht restlos überzeugen und zum besseren Lesevergnügen sollte die Reihenfolge eingehalten werden.

Veröffentlicht am 30.08.2021

Kleinstadtidylle

Someone like you (Moonflower Bay 2)
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Nachdem ihre Beziehung zerbrach, übernimmt Dr. Nora Walsh die Arztpraxis in Moonflower Bay um dort neu zu beginnen. Sie wird herzlich aufgenommen. Dort läuft ihr als Jake Ramsey über den Weg, der seit ...

Nachdem ihre Beziehung zerbrach, übernimmt Dr. Nora Walsh die Arztpraxis in Moonflower Bay um dort neu zu beginnen. Sie wird herzlich aufgenommen. Dort läuft ihr als Jake Ramsey über den Weg, der seit einigen Schicksalsschlägen zum Einzelgänger wurde. Nora gelingt es Jake aus der Reserve zu locken.
Die Handlung ähnelt der des ersten Bandes um Moonflower Bay mit natürlich anderen Hauptfiguren und auch dieses Mal spielen die „liebenswerten und schrulligen“ Bewohner des Kleinstädtchens eine Rolle. Die Protagonisten werden liebevoll, mit ihren Ecken und Kanten, gezeichnet. Allerdings werden mir Jake und Nora zu naiv dargestellt. Zwar kämpft Jake noch mit dem Tod seines Sohnes und dies ist gut in die Handlung eingebettet, allerdings ist mir der Ablauf zu glatt und „rosarot“ bei der Beziehung zwischen. Die Schauplätze sind plastisch beschrieben. Die Geschichte wird aus wechselnder Perspektive erzählt, wodurch man einiges über die jeweiligen Gefühle und der Vergangenheit erfährt. Der lockere Schreibstil liest sich angenehm und immer wieder gibt es Stellen zum Schmunzeln.
Für mich ist dies ein Buch für zwischendurch mit einem „Ausflug in eine heile Welt“.

Veröffentlicht am 22.08.2021

Wechselbad der Gefühle

Und immer nur du
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Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Fenja an ihren Heimatort zurück, um dort deren Nachlass zu regeln. Vor vierzehn Jahren verließ sie Dahrenburg mit ihrem Vater, nachdem sich ihre Eltern trennten und ihre ...

Nach dem Tod ihrer Mutter kehrt Fenja an ihren Heimatort zurück, um dort deren Nachlass zu regeln. Vor vierzehn Jahren verließ sie Dahrenburg mit ihrem Vater, nachdem sich ihre Eltern trennten und ihre Jugendliebe Elias die Beziehung ohne Grund beendete. Nun gerät ihre Welt nochmals durcheinander, als sie einiges aus der damaligen Zeit erfährt und die Ereignisse der Vergangenheit in einem anderen Zusammenhang zeigen.
Die Hauptprotagonisten werden überwiegend authentisch und sympathisch mit ihren Ecken und Kanten, dargestellt; wobei mir einige der Nebenprotagonisten nicht zusagten. Die Geschichte beinhaltet wichtige Themen wie erste Liebe, Missverständnisse, Trauer, Freundschaft und die Aufarbeitung der Vergangenheit. Die Handlung wird bildhaft und emotional erzählt, allerdings gibt es immer wieder langatmige Szenen. Aufgrund verschiedener Wendungen bleibt es spannend, allerdings gibt es ein unerwartetes Ende und dieses konnte mich nicht überzeugen bzw. bin nicht damit einverstanden. Die Region ist anschaulich beschrieben und gut eingefangen. Der flüssige Schreibstil liest sich angenehm.
Josefine Weiss erzählt eine emotionale Geschichte mit einem Wechselbad der Gefühle, die durchaus lesenswert ist, allerdings gefiel mir das „Schock-Ende“ nicht.

Veröffentlicht am 13.08.2021

Auftakt der Ronnefeldt-Saga

Die Teehändlerin
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Die Geschichte der Ronnefeldt-Saga beginnt 1938 und ist in Frankfurt angesiedelt. Friederike, Kaufmannstochter, Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt und Mutter, liebt Tee und hilft im Laden hin und ...

Die Geschichte der Ronnefeldt-Saga beginnt 1938 und ist in Frankfurt angesiedelt. Friederike, Kaufmannstochter, Ehefrau des Teehändlers Tobias Ronnefeldt und Mutter, liebt Tee und hilft im Laden hin und wieder mit. Doch als Frau bleiben ihr Einblicke in den Handel verwehrt. Als ihr Mann Tobias zu einer monatelangen Reise nach China aufbricht, merkt sie, dass dem Prokuristen nicht zu trauen ist und nimmt die Geschicke des Unternehmens selbst in die Hand. Diese Herausforderung gestaltet sich nicht einfach.
Die Protagonisten werden authentisch, mit ihren Ecken und Kanten, bildhaft und überwiegend sympathisch dargestellt. Die Schauplätze sind authentisch beschrieben und man fühlt sich in das 19. Jahrhundert zurückversetzt. Der Roman beruht auf historischen Fakten. Die Handlung bot einige Wendungen an, trotzdem war es für mich nicht besonders spannend und phasenweise langatmig. Das Buch ist flüssig und verständlich geschrieben. Angenehm finde ich auch das Figurenverzeichnis zu Beginn des Buches, sowie die Karte des historischen Frankfurts.
Dieses historische Buch über Frauenschicksal im 19. Jahrhundert und Stadt-/Firmengeschichte ist zwar unterhaltsam, wird mir aber nicht besonders im Gedächtnis bleiben.

Veröffentlicht am 15.07.2021

Fiktion?

Brenzlige Wahlen
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Dem Roman liegt die Bundestagswahl des Jahres 2021 während der Pandemie zugrunde. Es gibt keinen Wahlsieger und es kommt eine Minderheitsregierung zustande. Nun werden die Auswirkungen der Wahl und Pandemie ...

Dem Roman liegt die Bundestagswahl des Jahres 2021 während der Pandemie zugrunde. Es gibt keinen Wahlsieger und es kommt eine Minderheitsregierung zustande. Nun werden die Auswirkungen der Wahl und Pandemie in fiktiver Weise dargestellt …
Dieser Roman zeigt in fiktionaler Handlung auf, wie die Auswirkungen auf ein Land mit einer Minderheitenregierung sein können. In einem gedanklichen Experiment werden, phasenweise überspitzt, die Spaltung der Gesellschaft, die Politikverdrossenheit, Frustration, Verzweiflung und Hoffnung beschrieben, sowie die damit verbundenen Auswirkungen auf die Familie Buschner. Manche Abschnitte vermitteln eine gewisse Authentizität und lassen einen mit einem mulmigen Gefühl zurück. Der Schreibstil konnte mich nicht immer überzeugen und gerade zu Beginn fand ich die Sprünge zwischen Vergangenheit und Gegenwart anstrengend, wie auch etliche der Dialoge im Laufe des Buches. Die Protagonisten werden mit ihren Ecken und Kanten dargestellt und entwickeln sich weiter.
Dies ist ein Buch, das zum Nachdenken anregt. Im Herbst wird sich zeigen, ob es Fiktion bleiben wird oder einiges Realität werden wird.